G
Gast
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Hallo,
ich bin 43 Jahre alt (weiblich) und mein Leben ist komplett verpfuscht. Da ist auch keine Hoffnung mehr, daß sich das Blatt noch mal wendet.
Vielleicht ist es ein Fehler aber ich schiebe meinen Eltern einen großen Teil Schuld zu, daß ich so lebensuntüchtig bin.
Ich hatte eine sehr unglückliche Kindheit. Ich war ein unerwünschtes Kind und meine Mutter hat mich regelrecht gehasst. Sie hat mich oft beschimpft, daß ich ein Nichts wäre und hat mir schon als kleines Mädchen böse Schimpfworte an den Kopf geworfen. Wenn ich einen Fehler machte (mal irgednwas vergaß oder bei den Hausaufgaben was falsch machte) schrie sie cholerisch herum. Sie machte mir oft Angst.
Mein Vater bekam ja nicht allzu viel von der schlechten Behandlung mit weil er oft spät von der Arbeit kam. Am Wochenende riss sich meine Mutter oft zusammen. Mein Vater war mir gegenüber eher gleichgültig. Wenn er zu Hause war, wollte er seine Ruhe.
Wenn ich nachmittags mit den Hausaufgaben fertig war, wurde ich wie ein Hund vor die Tür gesetzt mit der Aufforderung, nicht vor dem Abendessen wieder zu erscheinen.
Das in Kürze zum Hintergrund.
Wie kann sich ein Kind in dieser lieblosen Umgebung normal entwickeln?
Ich jedenfalls tat es nicht!
Ich war still und eingeschüchtert. Doch in der Schule war ich oft rotzfrech, weil ich ja irgendwo hin musste mit meinen Aggressionen. Die Lehrerin verkannte mich als "verwöhntes Einzelkind."
Ich störte oft den Unterricht. Das war sicherlich alles ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Kein Mädchen wollte mit mir befreundet sein.
In der weiterführenden Schule war ich weniger auffällig, dafür wurde ich immer zurückgezogener.
Ich hatte kein Selbstwertgefühl, weil ich zu Hause nicht geliebt wurde.
Leider kam hinzu, daß ich eine schlechte Schülerin war und auch dadurch zum Mobbingopfer in meiner Klasse wurde. Die Lehrer mochten mich auch nicht, weil ich unsicher und teilweise auch begriffsstutzig war, in einigen Fächern aber super Leistungen zeigte. So unterstellten sie mir neben Dummheit auch Faulheit.
Meine Teenagerzeit hat mich sehr viel Kraft gekostet. Ich musste einerseits mit dem Mobbing klar kommen und alles mögliche tun, damit die Versetzung nicht gefährdet war. Andererseits musste ich zu Hause überangepasst sein, um meine Mutter nicht zu reizen.
Ich versuchte meinen Frust ein bißchen abzubauen indem ich in einen Sportverein ging.
Ich war eine gute Basketballspielerin und der Erfolg baute mich ein wenig auf. Doch leider mochte man mich im Verein auch nicht besonders. Es war ein Teufelskreis. Ich wurde zu Hause schlecht behandelt und war dadurch völlig verunsichert und verschüchtert. Das wiederum führte zu Antipathie bei anderen und ich blieb einsam.
Die Probleme mit meinen Mitmenschen sind bis heute geblieben.
Ich habe wenig Einfühlungsvermögen. Wenn es jemandem schlecht geht, denke ich, wer denn schon mit mir Mitgefühl gezeigt hat. Manchmal verletze ich aber auch ohne es zu merken und zu wollen.
Wenn ich kritisiert werde, reagiere ich schnell gekränkt und aggressiv.
Ich verstehe Humor und Ironie oft nicht und fasse vieles als böse auf.
So passiert es dann immer wieder, daß neue Kontakte schnell wieder in die Brüche gehen.
Ich bin auch nicht beziehungsfähig.
In einer Beziehung will ich ständig Liebesbeweise haben und ich hätte den Mann am liebsten ganz für mich.
Geklappt hat es aber auch nie, weil die Männer mich nicht als eigene Persönlichkeit gesehen haben. Wahrscheinlich war ich zu unsicher und unterwürfig.
Das weitere große Probem, das ich habe, ist, daß ich im Berufsleben nicht zurecht komme.
Ich kann die Leistungen, die von mir erwartet werden, einfach nicht bringen.
Ich kann mich nur sehr schwer konzentrieren, weil ich sehr schnell abgelenkt bin. Entweder von äußerden Einflüssen, wenn ein Radio dudelt oder Kollegen sich lautstark unterhalten. Oder von meinen eigenen Gedanken.
Verbale Anweisungen sind eine Schwierigkeit. Es dauert bis sie in meinem Gehirn angekommen sind und dann fällt es mir oft schwer das Gesagte umzusetzen. Ich habe dann oft keinen Plan, wie ich vorgehen soll.
Deshalb mag ich am liebsten Routinearbeiten, wo nicht viel schief gehen kann.
Sobald ich aber flexibel agieren muss, falle ich negativ auf.
Belastbar bin ich auch nicht. Wenn ich an einem Arbeitstag mal 3 Stunden richtig Stress habe, bin ich dann schon ausgepowert. Ich hatte auch schon das seltsame Phänomen, daß wenn ich mal einige Stunden richtig Zeitdruck hatte, daß ich das Gefühl habe kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen. Ich fange dann an zu zittern und ich könnte losschreien. Doch keiner meiner Kollegen würde mich jemals weinen sehen. Ich warte bis ich nach der Arbeit im Auto sitze und fange dann an zu heulen.
Vorletztes Jahr war ich bei einem Psychologen in Behandlung. Ich bekam Antidepressiva verschrieben, doch irgendwann wolle ich keine Chemie mehr schlucken.
Er empfahl mir auch eine psychosomatische Kur, aber das habe ich abgelehnt. Denn für mich wäre das keine Erholung, weil ich in einer fremden Umgebung nie schlafen kann. Ich brauche immer mein Bett und meine Ruhe.
Ich sehe es so, daß mein Leben im Eimer ist.
Ich bin kaputt und habe das Gefühl nur noch eine gewisse Zeit funkionieren zu können.
Ich frage mich, haben mir meine Eltern mein Leben vermasselt?
Kann aus einem unglücklichen Kind nur ein Mensch werden, der von vorn bis hinten im Leben scheitert?
ich bin 43 Jahre alt (weiblich) und mein Leben ist komplett verpfuscht. Da ist auch keine Hoffnung mehr, daß sich das Blatt noch mal wendet.
Vielleicht ist es ein Fehler aber ich schiebe meinen Eltern einen großen Teil Schuld zu, daß ich so lebensuntüchtig bin.
Ich hatte eine sehr unglückliche Kindheit. Ich war ein unerwünschtes Kind und meine Mutter hat mich regelrecht gehasst. Sie hat mich oft beschimpft, daß ich ein Nichts wäre und hat mir schon als kleines Mädchen böse Schimpfworte an den Kopf geworfen. Wenn ich einen Fehler machte (mal irgednwas vergaß oder bei den Hausaufgaben was falsch machte) schrie sie cholerisch herum. Sie machte mir oft Angst.
Mein Vater bekam ja nicht allzu viel von der schlechten Behandlung mit weil er oft spät von der Arbeit kam. Am Wochenende riss sich meine Mutter oft zusammen. Mein Vater war mir gegenüber eher gleichgültig. Wenn er zu Hause war, wollte er seine Ruhe.
Wenn ich nachmittags mit den Hausaufgaben fertig war, wurde ich wie ein Hund vor die Tür gesetzt mit der Aufforderung, nicht vor dem Abendessen wieder zu erscheinen.
Das in Kürze zum Hintergrund.
Wie kann sich ein Kind in dieser lieblosen Umgebung normal entwickeln?
Ich jedenfalls tat es nicht!
Ich war still und eingeschüchtert. Doch in der Schule war ich oft rotzfrech, weil ich ja irgendwo hin musste mit meinen Aggressionen. Die Lehrerin verkannte mich als "verwöhntes Einzelkind."
Ich störte oft den Unterricht. Das war sicherlich alles ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Kein Mädchen wollte mit mir befreundet sein.
In der weiterführenden Schule war ich weniger auffällig, dafür wurde ich immer zurückgezogener.
Ich hatte kein Selbstwertgefühl, weil ich zu Hause nicht geliebt wurde.
Leider kam hinzu, daß ich eine schlechte Schülerin war und auch dadurch zum Mobbingopfer in meiner Klasse wurde. Die Lehrer mochten mich auch nicht, weil ich unsicher und teilweise auch begriffsstutzig war, in einigen Fächern aber super Leistungen zeigte. So unterstellten sie mir neben Dummheit auch Faulheit.
Meine Teenagerzeit hat mich sehr viel Kraft gekostet. Ich musste einerseits mit dem Mobbing klar kommen und alles mögliche tun, damit die Versetzung nicht gefährdet war. Andererseits musste ich zu Hause überangepasst sein, um meine Mutter nicht zu reizen.
Ich versuchte meinen Frust ein bißchen abzubauen indem ich in einen Sportverein ging.
Ich war eine gute Basketballspielerin und der Erfolg baute mich ein wenig auf. Doch leider mochte man mich im Verein auch nicht besonders. Es war ein Teufelskreis. Ich wurde zu Hause schlecht behandelt und war dadurch völlig verunsichert und verschüchtert. Das wiederum führte zu Antipathie bei anderen und ich blieb einsam.
Die Probleme mit meinen Mitmenschen sind bis heute geblieben.
Ich habe wenig Einfühlungsvermögen. Wenn es jemandem schlecht geht, denke ich, wer denn schon mit mir Mitgefühl gezeigt hat. Manchmal verletze ich aber auch ohne es zu merken und zu wollen.
Wenn ich kritisiert werde, reagiere ich schnell gekränkt und aggressiv.
Ich verstehe Humor und Ironie oft nicht und fasse vieles als böse auf.
So passiert es dann immer wieder, daß neue Kontakte schnell wieder in die Brüche gehen.
Ich bin auch nicht beziehungsfähig.
In einer Beziehung will ich ständig Liebesbeweise haben und ich hätte den Mann am liebsten ganz für mich.
Geklappt hat es aber auch nie, weil die Männer mich nicht als eigene Persönlichkeit gesehen haben. Wahrscheinlich war ich zu unsicher und unterwürfig.
Das weitere große Probem, das ich habe, ist, daß ich im Berufsleben nicht zurecht komme.
Ich kann die Leistungen, die von mir erwartet werden, einfach nicht bringen.
Ich kann mich nur sehr schwer konzentrieren, weil ich sehr schnell abgelenkt bin. Entweder von äußerden Einflüssen, wenn ein Radio dudelt oder Kollegen sich lautstark unterhalten. Oder von meinen eigenen Gedanken.
Verbale Anweisungen sind eine Schwierigkeit. Es dauert bis sie in meinem Gehirn angekommen sind und dann fällt es mir oft schwer das Gesagte umzusetzen. Ich habe dann oft keinen Plan, wie ich vorgehen soll.
Deshalb mag ich am liebsten Routinearbeiten, wo nicht viel schief gehen kann.
Sobald ich aber flexibel agieren muss, falle ich negativ auf.
Belastbar bin ich auch nicht. Wenn ich an einem Arbeitstag mal 3 Stunden richtig Stress habe, bin ich dann schon ausgepowert. Ich hatte auch schon das seltsame Phänomen, daß wenn ich mal einige Stunden richtig Zeitdruck hatte, daß ich das Gefühl habe kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen. Ich fange dann an zu zittern und ich könnte losschreien. Doch keiner meiner Kollegen würde mich jemals weinen sehen. Ich warte bis ich nach der Arbeit im Auto sitze und fange dann an zu heulen.
Vorletztes Jahr war ich bei einem Psychologen in Behandlung. Ich bekam Antidepressiva verschrieben, doch irgendwann wolle ich keine Chemie mehr schlucken.
Er empfahl mir auch eine psychosomatische Kur, aber das habe ich abgelehnt. Denn für mich wäre das keine Erholung, weil ich in einer fremden Umgebung nie schlafen kann. Ich brauche immer mein Bett und meine Ruhe.
Ich sehe es so, daß mein Leben im Eimer ist.
Ich bin kaputt und habe das Gefühl nur noch eine gewisse Zeit funkionieren zu können.
Ich frage mich, haben mir meine Eltern mein Leben vermasselt?
Kann aus einem unglücklichen Kind nur ein Mensch werden, der von vorn bis hinten im Leben scheitert?