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Woher kann man wissen was wirklich wahr ist? Gibt es diese eine Wahrheit gar nicht? Erkenntnisse zur Vereinfachung der Realität

Rikachan

Aktives Mitglied
Ja ich mache mir ab und zu Gedanken. Was ist wirklich wahr?
Jeder sagt und behaupten was anderes. Das meiste sind Mythen Oder Religionen die anscheinend jemand Mal gesagt hat.
D.h. es wird viel erzählt ob das wahr ist wissen wir gar nicht. Es sollte Mal jemand gesehen haben Aber dadurch dass es nur einer gesehen hat, wird schon die Sicht darauf beschränkt. Kann ein Mensch, eine neutrale Sichtweise wahren ?
Also was ist im Moment die Wahrheit?
Natur ist für mich Wahrheit. Sein und das was ich tue ist meine Wahrheit.
ansonsten ist für mich das meiste nicht wirklich wahr.
Der Moment indem wir Leben und Fühlen ist wahr.

edit am 28.5: da die Wahrheiten sehr allgemein formuliert wurde, will ich mich hierbei eher auf die Lebenswahrheit fokussieren, dass uns hilft weiter voranzukommen. Hierbei geht es nicht um Naturgesetze oder Mathematik, denn dies ist alles nachweisbar.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bandit

Moderator
Teammitglied
Hallo Rikachan,
eine gute phylosophische Frage.

Meines erachtens gibt es nie eine absolute Wahrheit.
Die von uns Menschen benutzte Wahrheit kann immer nur subjektiv sein.
Begründet aus Erfahrungen, Wissen und den Schlußfolgerungen daraus.

Der Begriff Wahrheit in der Wissenschaft wird eigentlich nie erreicht.
Denn was Heute wahr erscheint wird Morgen durch neue Erkenntnisse widerlegt.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Wie kann man denn immer an der Objektiven Wahrheit zweifeln?
Ich nutze seit Jahren Beispiele aus der Mathematik.

2+2=?

Unbestreitbare Wahrheit.
Allgemeingültig, im All sowie in der tiefsten Höhle auf der Erde.

Und komm nicht mit Äpfeln oder Birnen.....
Zahlen sind Allgemeingültige Werte. Wofür nun die 1 in der Gleichung steht ist Latte wie ein verfehlter Schuss vom 11er.
 

Andy01

Mitglied
Eine spannende Frage.
Weil Du schreibst "Natur ist für mich Wahrheit" würde ich da sogar noch einen drauf setzen. Mir gehen schon länger Gedanken durch den Kopf, wie unsere Welt denn wirklich aussieht.
Wir legen ja eigentlich nur die menschlichen Sinne als Maßstab fest.

- Tatsächlich durchströmen 70 Milliarden Neutrinos jede Sekunde allein den menschlichen Daumennagel.
- Die Fliege hat Facettenaugen, die aber jeweils aus tausenden sechseckigen Einzelaugen bestehen. Die Fliege kann etwa 200 einzelne Bilder pro Sekunde erkennen; der Mensch dagegen nur rund 18 Bilder. Was sieht also eine Fliege?
- Was ein Adler sehen kann, davon können wir Menschen leider nur träumen. Menschliche Augen verfügen über drei verschiedene Farbsehzellen. Durch diese sogenannten Zapfen sehen wir blaues, rotes und gelbes Licht und alle Farben, die sich daraus mischen lassen. Adleraugen besitzen fünf Arten von Zapfen. So können die Luftakrobaten zusätzlich ultraviolettes Licht wahrnehmen und Weißtöne voneinander unterscheiden, die für den Menschen alle gleich aussehen würde.
- Geruchssinn des Hundes: Die Riechschleimhaut eines Menschen misst rund fünf Quadratzentimeter. Hier sind ungefähr fünf Millionen Riechzellen angesiedelt. Beim Hund dagegen sind es etwa 200 Millionen Riechzellen bei einer Schleimhautfläche von 150 bis 200 Quadratzentimetern.
- Fledermaus. Die nachtaktiven Tiere können hochfrequentierte Töne bis zu 200.000 Hertz wahrnehmen. Zum Vergleich: Der Mensch hört bis zu einer Frequenz von 20.000 Hertz.
Um nur ein paar sehr bekannte Beispiele zu nennen.

Fazit: Das, was wir als fest wahrnehmen, ist eigentlich gar nicht fest, sondern wird ständig durchströmt. Die Welt hat viel mehr Farben, als wir sehen können. Ebenso viel mehr Gerüche und Töne.
Also ist die Welt eigentlich wesentlich umfangreicher, als wir mit unserem begrenztem Spektrum als real definieren. Ist dann die philosophische Wahrheit daraus: Nichts ist so, wie es scheint?
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Das hat trotzdem nichts mit Wahrheit zu tun.
Man muss eben genau hin schauen um zu sehen was wirklich ist.
Und selbst dann kann man nicht sicher sein.
So wie sich die Physik bspw. ständig weiter entwickelt....

Objektive Wahrheit ist dennoch existent.
Bspw. werden wir alle sterben, dieser Körper verrottet schon zu Lebzeiten. Unbestreitbar. Unbestreitbar auch das alles vergeht.

Egal wie viel man Traumtanzt...
 

Andy01

Mitglied
Objektive Wahrheit ist dennoch existent.
Bspw. werden wir alle sterben, dieser Körper verrottet schon zu Lebzeiten. Unbestreitbar. Unbestreitbar auch das alles vergeht.
Leider auch nur relativ. Es gibt ja schon ein Lebewesen, das praktisch unsterblich ist und nicht vergeht:
Turritopsis nutricula lebt wie alle anderen Quallen, mit einem Unterschied: Sie stirbt nicht. Dies beobachtete Ferdinand Boero, Meeresbiologe an der italienischen Universität Lecce. Aus den Knospen des Polyps entstehen freie kleine Quallen, die heranwachsen. Wenn sie alt sind, bilden sie ihre Tentakeln zurück, setzen sich fest, "verjüngen" ihre Zellen und verwandeln sich in einen Polypen. Ein und dasselbe Wesen ist jung, wird alt und wieder jung. Wahrhaft ein Lebewesen.

Beim Menschen macht es halt die moderne Medizin. Mit dem nötigen Kleingeld oder viel Glück bekommst Du ein neues Herz, eine neue Lunge, eine neue Leber usw. Wer weiß, wie das noch weiter geht. (Bsp. 3D Drucker)
Also wird Deine unbestreitbare Wahrheit offensichtlich ausgetrickst.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Dafür gibt es Verifikation bzw. Falsifikation, also Wissenschaft.
Die wissenschaftliche Arbeitsmethode ist quasi der aktuelle Stand des Irrtums, das was wir bis zum Beweis des Gegenteils an derzeitigem Wissensstand als am "wahrscheinlichsten objektiv wahr" ansehen können. Aber solange wir durch unser Mensch-sein begrenzt sind ist absolut alles was wir zu wissen glauben fortwährend davon bedroht durch eine neue Erkenntnis komplett umgeworfen zu werden.

Entsprechend sollte man sich meiner Ansicht nach in Demut üben und absolut alles einem relativen Maßstab unterwerfen, ganz besonders das eigene Weltbild. Im Grunde wissen wir gar nichts.
Es hilft also nur ständiges Lernen und Reflektieren über die neuen Erkenntnisse, um halbwegs realistisch die Konsequenzen seiner eigenen Entscheidungen abschätzen und (im relativen Sinne) korrekte Aussagen machen zu können.
Nicht umsonst durchlaufen einige Menschen so um das 20. Lebensjahr (hoffentlich) eine längere Reflektionsphase in der sie erkennen dass vieles was sie vorher zu wissen geglaubt haben falsch ist, gefolgt von einer politischen Umorientierung. Man wusste es als Kind/Jugendlicher halt nicht besser und das Abstraktionsvermögen war auch noch nicht so ausgeprägt.

Wir können lediglich wahrnehmen was uns unsere Sinne, reduziert durch zahlreiche Filter, von der Außenwelt mitteilen. Wir wissen also nicht einmal ob es besagte Außenwelt überhaupt gibt, wir haben ja nur unsere Sinneseindrücke, die könnten theoretisch auch alle nur simuliert sein.
Als einzig wahr in dem Sinne können wir also nur unser eigenes Empfinden ansehen. Das ist allerdings keine objektive sondern nur eine sehr subjektive Wahrheit und taugt nicht im geringsten für eine realistische Einschätzung der Außenwelt.
Zu groß ist die Tendenz unseres Gehirns zur Selbstbestätigung. Dank des Repitliengehirns in uns ist der bewusste Verstand der letzte Teil, welcher von einer von unserem Gehirn getroffenen Entscheidung erfährt. Er hat aber die undankbare Aufgabe diese Entscheidung nach außen hin zu rechtfertigen.
Es gehört also einiges an unangenehmer Selbstreflexion dazu, um zu verstehen woher die eigenen Intentionen und der eigene Antrieb kommen. Dabei spielen Triebe, (unerfüllte) Bedürfnisse und das Ego eine große Rolle. Angst und Neid seien dabei als besonders destruktive Ratgeber hervorgehoben.

Jeder Mensch hat also eine eigene, höchst unvollständige Kopie, des Universums in seinem Kopf. Was zu einem Problem wird, wenn besagter Mensch diese für wahr hält und damit die Kopien aller anderen für unwahr.
Als Argumentationsbasis eignet sich daher, aus meiner Sicht, im Grunde nur der aktuelle Stand des Irrtums. Sprich der immerwährende wissenschaftliche Richtungsstreit.

Hierbei bevorzuge ich persönliche dabei die Erkenntnistheorie, welche sich auf a priori-Erkenntnisse beruft. Es geht also um erfahrungsunabhängige Erkenntnisse, Aussagen die wahr sein müssen weil sie nicht widerspruchsfrei verneint werden können.
Sie sind die Grundlage der Schule der österreichischen Nationalökonomie.
Siehe z.B. hier:

Für mich sehr spannend weil sie aus sich selbst heraus tatsächlich einen gewissen Absolutheitsanspruch insich tragen, was man sehr weit denken kann wenn man die Aussagen aufeinander aufbaut. Ihnen zu widersprechen birgt immer einen logischen Widerspruch insich den zu reflektieren, für entsprechende Selbsterkenntnis, sich meiner Meinung nach lohnt.
Man kann so viel über sich selbst lernen und was die eigenen Rechtfertigungsstrategien sind, die man sich unbewusst, möglicherweise über viele Jahre, zurecht gelegt hat.
 

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