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Gast
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Hallo, ich würde sehr gerne einen Rat von Euch bekommen.
Ich habe fast 25 Jahre als Krankenschwester gearbeitet. Danach erkrankte ich an Krebs und musste vor drei Jahren den
Beruf wegen körperlichen Beschwerden aufgeben. Mein Mann ist Angestellter im öffentlichen Dienst und hat mich die ganze Zeit liebevoll während der Erkrankung zu Hause unterstützt. Ich habe schon früher sehr gerne geschrieben, gedichtet und Kurzgeschichten verfasst. Ab und zu habe ich auch was abgeschickt, meist ist nichts daraus geworden.
Vor zwei Jahren dann kam eine völlige Wende in mein Leben. Da ich seit fast 40 Jahren Hörspiele höre und liebe, habe ich einige Manuskripte an Radiosender gemailt. Ein Regisseur war offenbar so angetan, dass er sich spontan entschloß, eine Geschichte von mir zu produzieren. Ein zweites Hörspiel folgte, dann ein drittes. Mittlerweile bin ich bei Hörspiel Nummer sechs angelangt, habe außerdem noch drei Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Es ist, als habe ein neues Leben angefangen.
Mein Mann ermutigt mich immer wieder zum Weitermachen, aber - jetzt werdet Ihr bestimmt denken, ich bin beschränkt - ich habe trotz allem wahnsinnige Selbstzweifel. Immer wieder denke ich, dass es doch "nur" Glück oder Zufall sein kann und nicht Talent.
Natürlich werden auch Dinge von mir abgelehnt. So wie heute. Eine Geschichte hat es nicht in eine Anthologie geschafft und das macht mich wieder völlig mutlos. Ich bewerte Absagen viel stärker als Erfolge. Zudem habe ich ja nicht Germanistik oder ähnliches studiert und fühle mich als Autorin immer wieder unsicher. Als Krankenschwester hatte ich solche Probleme nie.
Mein Mann sagt mir immer wieder, ich solle doch mal endlich erkennen, was ich in knapp 2 Jahren alles erreicht habe. Das Schlimmste sind eben meine Minderwertigkeitsgefühle. Wenn mein Mann z.B. berufsunfähig würde, könnte ich uns mit meiner jetzigen Tätigkeit nicht über Wasser halten. Aber als Krankenschwester kann ich definitiv nicht mehr arbeiten.
Mittlerweile bin ich schon so drauf, dass ich denke, ich hätte meine Manuskripte nie irgendwohin senden sollen. Bei mir gehen Gefühl und Verstand weit auseinander. Irgendwie habe ich mich auch seit meiner Erkrankung verändert. Ich war früher couragiert und hatte gerne Verantwortung übernommen. Jetzt bin ich ein sehr ängstlicher Mensch, der irgendwie nicht mehr zu sich selbst finden kann. Was meint Ihr? Soll ich den Weg der Autorin weitergehen?
Ich habe fast 25 Jahre als Krankenschwester gearbeitet. Danach erkrankte ich an Krebs und musste vor drei Jahren den
Beruf wegen körperlichen Beschwerden aufgeben. Mein Mann ist Angestellter im öffentlichen Dienst und hat mich die ganze Zeit liebevoll während der Erkrankung zu Hause unterstützt. Ich habe schon früher sehr gerne geschrieben, gedichtet und Kurzgeschichten verfasst. Ab und zu habe ich auch was abgeschickt, meist ist nichts daraus geworden.
Vor zwei Jahren dann kam eine völlige Wende in mein Leben. Da ich seit fast 40 Jahren Hörspiele höre und liebe, habe ich einige Manuskripte an Radiosender gemailt. Ein Regisseur war offenbar so angetan, dass er sich spontan entschloß, eine Geschichte von mir zu produzieren. Ein zweites Hörspiel folgte, dann ein drittes. Mittlerweile bin ich bei Hörspiel Nummer sechs angelangt, habe außerdem noch drei Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Es ist, als habe ein neues Leben angefangen.
Mein Mann ermutigt mich immer wieder zum Weitermachen, aber - jetzt werdet Ihr bestimmt denken, ich bin beschränkt - ich habe trotz allem wahnsinnige Selbstzweifel. Immer wieder denke ich, dass es doch "nur" Glück oder Zufall sein kann und nicht Talent.
Natürlich werden auch Dinge von mir abgelehnt. So wie heute. Eine Geschichte hat es nicht in eine Anthologie geschafft und das macht mich wieder völlig mutlos. Ich bewerte Absagen viel stärker als Erfolge. Zudem habe ich ja nicht Germanistik oder ähnliches studiert und fühle mich als Autorin immer wieder unsicher. Als Krankenschwester hatte ich solche Probleme nie.
Mein Mann sagt mir immer wieder, ich solle doch mal endlich erkennen, was ich in knapp 2 Jahren alles erreicht habe. Das Schlimmste sind eben meine Minderwertigkeitsgefühle. Wenn mein Mann z.B. berufsunfähig würde, könnte ich uns mit meiner jetzigen Tätigkeit nicht über Wasser halten. Aber als Krankenschwester kann ich definitiv nicht mehr arbeiten.
Mittlerweile bin ich schon so drauf, dass ich denke, ich hätte meine Manuskripte nie irgendwohin senden sollen. Bei mir gehen Gefühl und Verstand weit auseinander. Irgendwie habe ich mich auch seit meiner Erkrankung verändert. Ich war früher couragiert und hatte gerne Verantwortung übernommen. Jetzt bin ich ein sehr ängstlicher Mensch, der irgendwie nicht mehr zu sich selbst finden kann. Was meint Ihr? Soll ich den Weg der Autorin weitergehen?