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Wo bleibt das Leben

-karlos-

Mitglied
Hallo,

ich frage mich jetzt schon seit langer Zeit, wo das Leben auf mich wartet und sehe es bis jetzt so, dass mein Leben quasi noch gar nicht begonnen hat.

Zu mir gibt es nicht viel zu sagen außer:
19, männlich, absoluter Anfänger, Student im ersten, keine Freunde, Familie als Ansprechpartner nicht geeignet.

Ich habe einfach ununterbrochen das Gefühl hinterher zu sein im Leben.

In der Schule war ich eigentlich zu Beginn der Pubertät gut dabei. Habe mit einem Mädchen das ich mochte geredet, mich mit ihr getroffen. Sie erzählte mir, dass sie auf einen anderen Jungen stände, ging jedoch immer auf meine Annäherungsversuche ein. Ich war sehr langsam und es kam wie es kommen musste, sie kam mit diesem Jungen zusammen und es zerbrach mir das Herz, weil ich sie wirklich gern hatte(14).

Ohne SchülerVz(gab es da noch und wurde auch noch genutzt) war es schwieriger mich mit den anderen zu verbinden, sodass ich alles immer persönlich machen musst und mich natürlich bei den Mädchen kaum getraut habe
(dabei kam ich eigentlich gar nicht so schlecht an).

Alle verabredeten sich zu kleineren Partys und ich hatte das Gefühl außen vor zu bleiben. Ich musste mich eigentlich immer selbst irgendwohin einladen und gefragt wurde ich nie. Auch meine "Freunde", mit denen ich hauptsächlich in der Schule getroffen habe, hatten scheinbar NIE Zeit.

Ein/Zwei Annäherungsversuche von Seiten der Mädchen lehnte ich ab, weil ich immer noch an diesem einen Mädchen hing, sodass ich auch bis ich 16 war keinen Kontakt mehr hatte.
Doch mit 16 war ich dann mehr oder weniger über sie hinweg und wollte zumindest nach vorne sehen.
Aber verhalten habe ich mich genauso dumm...


Die Stufen wurden zusammen gelegt, neue Freundschaften gebildet und wieder das Verhältnis zwischen den meisten Mädchen und Jungs verbessert (nun gab es auch schon normale Freundschaften zwischen beiden).
Ich hatte aber Angst mich zu blamieren und zu offenbaren, dass ich einfach keine wirklichen Freunde hatte und ließ niemanden an mich ran, um wenigstens ein gewisses Bild aufrecht zu erhalten.

Die neuen Mädchen, die von anderen Schule kamen, fanden ihr Interesse an mir, aber ich war abweisend, um mich nicht zu blamieren und aufgrund unrealistisch hoher Ansprüche.
Vielleicht dachte ich auch noch zu dieser Zeit, dass dieses Interesse an mir bestehen bleiben würde, aber logischerweise war dem nicht so und irgendwann wurde ich zum Außenseiter.

Die meisten gingen jetzt auf richtige Parties oder zumindest trafen sich sogar andere Außenseiter regelmäßig mit ihren Freunden. Doch bei mir Pusteblume...

Ich bereute so sehr, dass ich die Chancen nicht angenommen habe, als sie da waren, dass ich mir am liebsten in den Fuß schießen würde, obwohl ich das vermutlich damit schon getan habe.

Irgendwann hatte ich dann mal einen Freund mit dem ich regelmäßig etwas "unternehmen" konnte.
Dieser ist jedoch einfach nur manipulativ, eintönig, aggressiv und einfach kein guter Umgang, aber immerhin ist er da. Und unternehmen heißt hier auch nur so viel wie sich besaufen.

Da ich natürlich die anderen beobachten konnte, die mir zeigten was mir fehlte, und auch mein älterer Bruder mir ein schöneres Leben vorlebte, wurde ich mit der Zeit immer trauriger, pessimistischer und unfreundlicher.

Eigentlich wünschte ich mir nichts sehnlicher als feiern zu gehen, neue Leute kennenzulernen, eine Freundin zu finden und meinen Freundeskreis zu erweitern(oder zumindest verlässliche, wenige Freunde zu finden), aber daraus wurde nichts.

Währenddessen entstand eine immer größere Lücke zwischen mir und allen anderen was die Erfahrung/sozialen Fähigkeiten angeht und auch jetzt klafft diese Lücke mit jeder Sekunde weiter auseinander.

Ich machte mir zum Ziel aufzuholen, um wenigstens nicht so weit unter dem Level der anderen zu sein und versuchte die Emotionalen Erfahrungen durch Vorstellungskraft und Empathievermögen "mitzuerleben".
Ich denke zwar, dass ich das mit dem fühlen ganz gut hinbekommen habe, aber natürlich wuchs ich dabei nicht und wurde eher zu einem guten Schauspieler als einem erwachseneren Menschen.


Bei den anderen festigten sich die Freundschaften und jegliche "Chance"(wenn man mal aufgrund eines Schulprojekts länger etwas zusammen tun musst) näher zu kommen, erwiesen sich als äußerst schwierig und ich konnte keinen Erfolg verbuchen.

Es blieb dabei und ich verließ ohne irgendwelche Lebenserfahrungen zu machen die Schule.Hoffend auf einen Neustart in der Uni.Schnell merkte ich jedoch, dass auch daraus nichts wurde, denn die bereits gebildeten Freundschaften in der Heimat waren wichtiger und die neuen mehr oberflächlich.

Das war aber nicht das was mich niederschmetterte. Das schlimmste war, als ich erkannte, dass die Lücke, von der ich hoffte sie eines Tages überbrücken zu können, keine Lücke, aber vielmehr ein Abgrund ist, dessen andere Seite man nicht mal mehr erkennen kann.Im Vergleich stinke ich ab. Ich bin ein leeres Buch. Die Personen vor mir der nächste Bestseller. Selbst mit 15 waren die meisten weiter als ich mit 19.
Zuvor war ich zwar Außenseiter, aber immerhin wusste ich, dass ich existiere. Nun zweifel ich schon an meiner eigenen Existenz. Wie kann nur ein einzelner Langweiler unter so vielen interessanten Menschen sein.

Selbst für die unwahscheinlichen Fälle, dass etwas gutes passieren könne, besteht eine noch viel höhere Wahrscheinlichkeit, dass ich es versiebe.
Wenn ich z.B. ein Mädchen kennen lerne, die mich warum auch immer mag, so muss sie zusätzlich:
Kein Problem mit schlechten Küssen haben.
Es aushalten, dass ich so passiv und schüchtern bin.
Kein Problem damit haben, dass ich viel falsch mache.
Kein Problem damit haben, dass ich noch Jungfrau bin.
Es akzeptieren, dass ich (vermutlich) Bi bin.
Sehr geduldig sein.

Sie zu finden, halte ich für nicht im geringsten auch nur möglich. Immerhin muss sie nicht nur das alles sein, sondern auch noch Single und von mir anstatt von einem anderen besserem Mann angesprochen werden, sowie auch mir überhaupt gefallen.

Bevor ich jedoch fähig bin eine Beziehung zu führen, sollte ich mich erstmal selbst kennen lernen. Also meine Interessen finden, mich selbst lieben lernen, etc.Das heißt ja, dass ich noch länger brauchen werde...

Wie soll ich bei dem Aufholbedarf jemals wieder auf das gleiche Level kommen?
Muss ich mich damit abfinden hinten liegen geblieben und einfach weniger wert zu sein?

Was ich vielleicht noch anmerken sollte zu mir:
Ich verstehe eigentlich immer wie Menschen sich fühlen, weiß jedoch NIE was sie denken (wollte dazu auch einen eigenen Thread aufmachen).
Ich bin bis jetzt immer und komme auch gerade gut durch das System durch, was heißen soll, dass es mir weder in der Schule noch zurzeit in der Uni schwer fällt.
Ich glaube seit geraumer Zeit, dass ich Bi bin, obwohl ich das ja natürlich so ohne Erfahrungen nur schwer sagen kann.

Wenn ihr das bis hierhin gelesen habt schonmal danke und auch danke für alle Antworten
 
G

Gast

Gast
Wie soll ich bei dem Aufholbedarf jemals wieder auf das gleiche Level kommen?
Auf wessen Level, den von Einstein ?
Woher hast du diese seltsame Erwartungshaltung ?
Das das bei andern einfach so passiert ist, was die sind und können?
Für`s Leben mußt du was tun, wie fürs Erwachsen werden, alt wirst du von allein.
Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben.
Erst dann, wenn ich's nicht mehr spüren kann,
weiß ich, es ist für mich zu spät, zu spät, zu spät.
 

ABVJoGo

Aktives Mitglied
Alles im Leben läuft auf Entscheidungen hinaus. Du wirst immer und permanent auf Kreuzugen treffen, bei denen Du Dich entscheiden musst - rechts oder links. Oftmals nimmt man leichtfertig genau die andere Richtung, weils bequemer erscheint - weniger stressig, weniger emotional geladene Situationen und so weiter. Das sind dann oftmals Situationen, in denen man sich hinterher in den A**** beißt und denkt "verdammt, hätteste mal anders reagiert".

Nunja - so ist das Leben mann. Wenn man was erreichen will - sei es im Job oder auch privat bei den Frauen - muss man auch mal ins Ungewisse gehen, was riskieren. Ist wie beim Glücksspiel, man kann auf Nummer sicher gehen und am Ende des Abends auf +/- null rauskommen ... aber reichts das? Erst wenn man auch mal nen höheren Einsatz bringt bei einer gewagten Quote kann man was gewinnen und das Ganze im Anschluß geniessen. Klaro kanns auch nach hinten losgehen und man setzt die Investition in den Sand - aber so läuft das. Will man sein Glück finden, muss man sich frei von Ängsten machen - Enttäuschungen gehören immer dazu. Enttäuschungen werden auch kommen - damit umzugehen ist anfangs nicht leicht ... aber es bessert sich. Im Laufe des Lebens wird man da wesentlich robuster.

Mit 19 Jahren hast Du noch sehr sehr viel Lebenszeit übrig. Viel verpasst hast Du noch nicht. Ich finde es erstaunlich, dass Du Dich jetzt schon damit auseinander setzt! Hut ab, da biste weiter, als so manch anderer. Bedeutet für mich aber auch, Du bist n Kopf-Mensch. Bin selber einer ^^ Kopfmenschen neigen dazu, viel vorausdenken zu wollen, um die Risiken zu minimieren - mach das nicht! Zumindest in punkto Beziehung ist das ein Fehler - in der Rechnung fehlt nämlich der Faktor "Frau". Das kann man weder berechnen, voraussagen oder erahnen.

Im Übrigen gibt's auch Lebensmodelle, in denen Beziehungen nicht oder nur am Rande vorkommen. Das muss jeder für sich entscheiden. Du solltest das auch - entscheide Dich für eine Lebensweise und riskiere ruhig was, um deinem Ziel näher zu kommen. Wie gesagt, es ist ein Glücksspiel und erst wenn man es spielt, kann der Spass am Spiel beginnen ;)

Denke mal nicht, dass mit 19 die Mädels alle schon so welterfahren sind. Selbst mit 30 ohne Beziehungserfahrungen kann man noch n Deckel für sich finden. Hab das in meinem Bekanntenkreis schon paar mal erlebt, die sind jetzt verheiratet mit Kindern und sind zufrieden.

Soviel zu den Frauen - nicht minder wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist das soziale Umfeld. Das sollte jeder haben und zwar eines, das zu einem passt. Wenn man schon keine Beziehung hat, braucht man gute Freunde. Wenn man beides nicht hat, dann siehts perspektivisch übel aus. Aber auch dagegen kann man was machen! Es ist deine Entscheidung ... siehe oberer Text, ist im Prinzip das Gleiche. Man muss eben den A**** hochkriegen und das Leben selbst gestalten. Von allein gestaltet sich nur die Einsamkeit.

Nicht nur mekern und negative Analysen fahren - lieber Kopfmensch - rausgehen und die Dinge anpacken! ;)

In diesem Sinne,
schönen Gruß.
 
G

Gast

Gast
Das dumme ist nur die ,Welt entsteht ja im Kopf.
Genau wie unser denken darüber.
Realität ist nicht das was ich sehe, sondern was ich drüber denke.
Nur was durch es tun ändert sich was, und dann auch das denken.
Ein Auto das blau ist und rot werden soll, was mach ich ?
Rot lackieren eben, nur durchs denken das ich es lackieren kann, wird es nicht rot.
So funktioniert das Leben.
 

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