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greenshadow

Gast
Hi Leute..

ich hätte da mal eine Frage...ich hoffe, dass ich hier auch richtig bin..:rolleyes:

und zwar geht es darum, dass ich vor etwas zwei/drei Monaten in der Klinik war und wegen dem Verhalten meiner Mitschüler nicht mehr zur Schule gehen kann...bis zum Ende des Schuljahres mache ich ein Schulersatzpraktikum und würde dann die Schule wechseln...

meine Frage bezieht sich darauf, warum andere (nicht nur in der Schule, sondern vllt. auch am Arbeitsplatz) so abneigend gegenüber Menschen reagieren, die in der Klinik gewesen sind?
denn ich persönlich kann für mich keinen Punkt finden, weshalb dies so sein könnte...
ich meine, gut...es gibt ja mehrere Gründe, in eine Klinik zu kommen...macht dies den anderen Angst?
ist es einfach nur das Unbekannte?
und weshalb machen sie diejenigen fertig, die sich Hilfe geholt haben?

Es sind vllt. naive und dämliche Fragen, aber mir fällt es schwer mich in deren Sicht zu versetzten und deren Denken nachzuempfinden, andere zu mobben und fertig zu machen...

Liebe Grüße

greeny
 
M

Manuel+

Gast
Hallo Greenshadow!

Es gibt leider immer mehr sogenannte "Menschen", deren Menschlichkeit, Vernunft und Moral den Bach runter gehen. Zur Menschlichkeit zähle ich unter anderem auch Fairness und ein grundsätzliches Bemühen um das Wohl der Mitmenschen.

Jene Gruppe, die aber in Richtung Tier degeneriert, hat keinen anständigen Wertekanon mehr zur Verfügung. Es zählen animalische Werte wie Geld, Sex und andere Überlebensvorteile. Ausdruck dieses "eindimensionalen" Denkens ist es, sich über andere erheben zu können. Wer keine wahren Werte mehr kennt, dem kommt es vermehrt darauf an, "besser" als andere zu sein.

In manchen Betrieben oder Schulen geht es folglich eher wie im Raubtierzoo zu. Den Grund sehe ich wie gesagt in einer Reduktion menschlichen Verhaltens auf seine animalischen Grundlagen. Und die haben mit Vernunft und Moral wenig am Hut. Von (schlecht erzogenen) Pitbull-Terriern sollte man nicht allzu viel Fairness erwarten.
 
S

Sangmo1980

Gast
Hallo greeny,

ich kenne das auch.
Ich war selbst früher in der Klinik und bin oft Menschen begegnet, die deswegen meinten, sie müssten mich nicht ernst nehmen.
Einmal war ich sogar Opfer von Gewalt zu Hause und im Frauenhaus wurde ich mit der Behauptung abgewimmelt, ich hätte gerade eine Psychose und würde mir das alles nur einbilden :mad:!
Und das obwohl ich weder schizophren noch sonst irgendwas bin, und es hat sie auch nicht wirklich interessiert, dass es dafür Augenzeugen gibt/gab.
Ihnen reichte, dass ich mal vor Jahren in der Klinik war und schon war ihr Bild klar.
Ähnlich war es mal im Jobcenter.
Ich war bei einer Arbeitsvermittlerin, weil ich mich qualifizieren wollte. Sie hörte, dass ich in ner Klinik war. Da fing sie an, betont langsam mit mir zu reden, als sei ich irgendwie geistig zurückgeblieben o.Ä.
Dass ich Abitur habe und studiert habe, fiel da auch komplett untern Tisch.
Ich glaube, dass viele nach wie vor dieses engstirnige Denken in Form von Vorurteilen in sich tragen, dass Menschen, die zu ihren psychischen Problemen stehen, ihrer Meinung nach dumm und nicht belastbar sind und dass man solche Menschen nicht ernst nehmen muss, weil sie ja sowieso "Wahnvorstellungen" haben...
Das ist die kranke Gesellschaft...
LG
Sangmo
 
G

greenshadow

Gast
Hey...
erstmal Danke für euren viel Antworten! =)

das heißt also einfach gesagt, dass viele nicht damit umgehen können, wenn man dazu bereit ist, sich Hilfe zu holen...und das als Schwäche ansehen....wo bei ich sagen muss...dass mir das ab und auch noch schwer fällt, es mehr als Stärke und Mut zu betrachten...
aber alles was ihr geschrieben habt, das ist iwie traurig...aber leider wahr...
es scheint so gesehen überall so zu gehen...das man nur wenige Menschen trifft, die es anders sehen...

Warum haben Dir die Lehrer und die netten Schüler nicht bei Deiner Selbstbehauptung geholfen?
naja...dazu kann ich nicht so viel sagen...es hat sich danach niemand recht darum geschert, dass ich gehe, auch fanden das einige Lehrer gar nicht verkehrt...und mit der Direktion hat gar nichts dazu gesagt....mh...
 
G

Gast

Gast
ich nehme an, mit "Klinik" meinst du Psychiatrie?

(für mich war der Psychiatrieaufenthalt eine der schönsten Zeiten meines Leben, und ich muss aufpassen, dass ich ich mich nicht verplapper betreffs "Klinikaufenthalt")

prinzipiell kann man auch wegen eines komplizierten Bruches. z.B. infolge eines Sportunfalls, einige Wochen in einer "Klinik" gewesen sein, ich glaube kaum, dass das ein Akzeptanzproblem auslösen würde
 
M

Mr. Pinguin

Gast
meine Frage bezieht sich darauf, warum andere (nicht nur in der Schule, sondern vllt. auch am Arbeitsplatz) so abneigend gegenüber Menschen reagieren, die in der Klinik gewesen sind?
Bei Menschen, die in einer Psychiatrischen Klinik waren, denk man zuerst, dass die nicht ganz richtig ticken, geistig verwirrt sind und abnormal. Mit solchen möchten "Normalmenschen" nicht in Verbindung gebracht werden, da sie befürchten, ebenso angesehen und entsprechend ausgegrenzt zu werden.
Psychische Probleme stigmatisieren. Deswegen sollte man sich auch nur ausgewählten Personenkreisen öffnen.
 
G

greenshadow

Gast
ich nehme an, mit "Klinik" meinst du Psychiatrie?
ja genau, mit Klinik meine ich eine (Jugend-)Psychiatrie....
naja...also für mich hatte die Zeit zwar auch gute Seiten, aber auch schlechte, das hält sich eig in der Wage gleich...

Psychische Probleme stigmatisieren. Deswegen sollte man sich auch nur ausgewählten Personenkreisen öffnen.
da muss man allerdings auch lange suchen, bis man einen solchen Menschen trifft, dem man sich ehrlich öffnen kann...
 
V

v.d.lahn

Gast
Es sind vllt. naive und dämliche Fragen, aber mir fällt es schwer mich in deren Sicht zu versetzten und deren Denken nachzuempfinden, andere zu mobben und fertig zu machen...
ich finde deine fragen ganz und gar nicht naiv oder dämlich, greeny.
zwar hätte ich ein paar erklärungsansätze, aber eben nur ansätze. aber aus dem bauch heraus halte ich folgende motive für wahrscheinlich:

  • angst, dass es einen selber treffen könnte (hattest du ja wohl auch selber impliziert)
  • angst, der ex-patient könnte einen quasi 'anstecken'
  • das vorurteil, psychatrische kliniken seien wie gewisse anstalten, die man aus schlechten filmen kennt, und die patienten seien entsprechend *verzeih* verrückt... (geht in die richtung von zappzarapp's posting)
  • unkenntnis über psychische malaisen
  • unsicherheit, wie man mit einem betroffenen umgeht
  • ok, und einige wenige sind wahrscheinlich nur arschig und hacken auf schwächen anderer herum
manchmal könen sich die motive sicher auch mischen. ist im einzelfall sicher unterschiedlich. mit menschen, die in bezug auf einen unsicher, aber nicht ablehnend reagieren, kann man sicher noch eher ins gespräch kommen. ablehnung kann man verurteilen, unsicherheit nicht, und letztere lässt sich oft noch reduzieren (ablehnung ist meist recht hartnäckig).
fazit: die ablehnenden nach möglichkeit ignorieren, auf die unsicheren vorsichtig zugehen. ich wünsche dir viel kraft und geduld!
 
J

Joey_Silver

Gast
ich finde deine fragen ganz und gar nicht naiv oder dämlich, greeny.
zwar hätte ich ein paar erklärungsansätze, aber eben nur ansätze. aber aus dem bauch heraus halte ich folgende motive für wahrscheinlich:

  • angst, dass es einen selber treffen könnte (hattest du ja wohl auch selber impliziert)
  • angst, der ex-patient könnte einen quasi 'anstecken'
  • das vorurteil, psychatrische kliniken seien wie gewisse anstalten, die man aus schlechten filmen kennt, und die patienten seien entsprechend *verzeih* verrückt... (geht in die richtung von zappzarapp's posting)
  • unkenntnis über psychische malaisen
  • unsicherheit, wie man mit einem betroffenen umgeht
  • ok, und einige wenige sind wahrscheinlich nur arschig und hacken auf schwächen anderer herum
manchmal könen sich die motive sicher auch mischen. ist im einzelfall sicher unterschiedlich. mit menschen, die in bezug auf einen unsicher, aber nicht ablehnend reagieren, kann man sicher noch eher ins gespräch kommen. ablehnung kann man verurteilen, unsicherheit nicht, und letztere lässt sich oft noch reduzieren (ablehnung ist meist recht hartnäckig).
fazit: die ablehnenden nach möglichkeit ignorieren, auf die unsicheren vorsichtig zugehen. ich wünsche dir viel kraft und geduld!
Find ich super geschrieben, seh ich genauso!
Ich denke auch, dass das eine wilde Mischung an Motiven ist. Wahrscheinlich kommt es auch noch auf die Gründe an, warum du da warst. Wenn du "nur" wegen etwas in der Psychiatrie warst, was dich selbst angegriffen hat (Bsp. SVV, Suizidabsicht oä), kommt das bei den anderen wahrscheinlich "besser" an als wenn du nach außen aggressiv geworden bist (wie es zB bei Psychosen passieren kann).

So weit die rationalen Überlegungen. Jetzt der praktische Teil: Schulzeit ist für viele Menschen einfach nur scheiße (wars für mich auch, hab heute noch Albträume). Jeder sucht seine Nische, seine Identität.
Die, die dich dissen, brauchen keinen Grund, die suchen sich einen. Wäre es nicht ein Klinikaufenthalt, wären es deine Schnürsenkel. Dass du zu dick bist. Dass du zu schlank bist. Dass du dich schminkst. Dass du dich nicht schminkst. Eine Brille trägst. Immer deine Hausaufgaben machst. Dass du die falsche Musik hörst. Die Liste ist endlos.
Das kannst du einfach nicht nachvollziehen :) Lass dich davon nicht unterkriegen!
 
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