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Wirtschaftliche Entwicklung nach bzw. mit Corona

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Giralgeld oder Geld allgemein wird immer langfristig der Verlierer sein. Deswegen ist es nie sinnvoll größere Summen als Geld aufzubewahren.

In was man investieren sollte?

Statistisch gesehen führt kein Weg an Aktien vorbei. Diese Anlageform hatte die höchste Rendite und nach einer Haltedauer von 10 Jahren waren globale Aktienfonds immer im Plus, selbst wenn man einen Tag vor einem Crash gekauft hat. Je nachdem welche Schwankung man verkraftet kann man durchaus 50-80% seines Geldes in Aktien investieren. Vorsichtige Anleger aber zumindest etwas, z.B. 10%

Gold ist eine Krisenabsicherung und glänzt bei Wirtschaftskrisen, Inflation und co. Trotzdem sind auch hier massive Kurseinbrüche möglich. Gold ist für sich alleine gesehen nicht sicher. Gerne 5-10% in Gold investieren, viel mehr m.E. nicht.

Immobilien wären theoretisch ein gutes Investment, wenn es leichter zugänglich wäre. Einzelne Häuser und Wohnungen können sich viele Anleger nicht leisten und man hat ein großes Klumpenrisiko wenn man nur 1-2 Objekte hat. Geschlossene Immobilienfonds investieren oft auch nur in wenige Objekte und dort wurde in Vergangenheit oft betrogen. Offenen Immobilienfonds sind vermutlich noch das beste, aber mit 5% Ausgabeaufschlag, Rückgabefristen von einem Jahr und oft teurer Verwaltung bei derzeit hohen Immobilienpreisen auch nicht das Gelbe vom Ei. Vielleicht für 5-25% denkbar.

Rohstoffe sind ebenfalls schwer zugänglich. Sie werden über Kontrakte bzw. Futures gehandelt. D.h. man schließt Verträge über die künftige(!) Lieferung von z.B. Öl. Das ganze kostet aber Geld, man spricht über "Rollingverluste", die teils über 1%-1,5% jährlich kosten PLUS die Verwaltungsgebühr des Fonds, die meist auch nochmal 0,5 bis 0,8% ausmachen. In den letzten 10 Jahren waren Rohstoffe ein konstant schlechtes Investment. Das könnte sich aber ändern wenn die Inflation kommt. Mein Tipp: Nur 5%. Glaubt ihr an eine baldige Inflation, gerne auch 10-20%.

Zu Anleihen hat Ray Dalio (wohl erfolgreichste Hedgefondsmanager der Welt) gesagt, dass man verrückt sein muss Anleihen um die 0% zu kaufen. Tatsächlich investieren ja auch nur noch die großen Institutionellen Anleger in Anleihen - weil sie es müssen. So schreibt der deutsche Staat Versicherungen vor einen hohen Prozentsatz in "sichere Anlagen" (=deutsche Staatsanleihen) zu investieren, selbst wenn diese negativ rentieren - verrückt!

Der Deutsche Staate hat keine Ahnung vom Geld anlegen! So ist bei Riesterverträgen vorgeschrieben, dass es eine Beitragsgarantie geben muss. Das führte dazu, dass Riester Anbieter, Aktien zum absolut schlimmsten Zeitpunkt der Corona Krise verkaufen MUSSTEN. Wäre der Markt weiter gefallen, wäre ja weniger Geld übrig gewesen als garantiert werden musste. Für viele Riester Anleger bedeutet das jetzt: 40 Jahre sparen und in Riester investieren für 0% Rendite.

Sicher ist nur der Tod. Wer Sicherheit will, bleibt beim (Giral-)Geld, selbst wenn das langsam immer weniger Wert wird.

Ich fürchte allerdings, dass die derzeitigen Corona Schulden von uns allen bezahlt werden müssen. Jeder, der was hat, egal ob 10.000 € oder 1 Mio, wird blechen müssen. Die Inflation wird kommen und Immobilien, Aktien und co. werden höher besteuert.

Eine kurzfristige Denkweise. Schon heute haben Deutsche im Durchschnitt weniger Vermögen als Griechen und Italiener. Eigentlich sollte der Staat jedem Sparer dankbar sein, der für die Rente privat vorsorgt - das fordert der Staat ja auch.

Was wird steigen, was wird fallen? Ich poste einfach mal mein Depot. Die Gewichtungen darin sagen glaube ich sehr deutlich aus, wo ich langfristig (!) die Gewinner sehe:

70% Aktien
10% Giralgeld
5% Gold
5% Rohstoffe
5% Immobilien
5% Staatsanleihen

Kleiner Denkanstoss:
Wenn dank Inflation und Nullzins Anleihen weiter bei 0% rentieren und de fakto sinnlos sind, was geschieht wenn Staates es Pensionsfonds, Rentenkassen und Versicherern erlauben in Aktien zu investieren? Japan fängt damit seit einigen Jahren an:

Wir sprechen von Billionen, die aus Anleihen in Aktienmärkte fließen könnten. Egal wie teuer Aktien sind, Anleihen sind heute absurd überteuert. So teuer, dass sie teils negativ rentieren! Klar ist das die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber lieber teure Aktien als vollkommen überteuerte Anleihen. Und wenn das die Welt kapiert, dann auf Wiedersehen Anleihen und hallo Aktien.
 

Uri

Aktives Mitglied
Guter Beitrag, Andreas!

Wobei ich mir mit der Gefahr einer Inflation nicht mehr sicher bin.
Die Zentralbanken werden die Zinsen mit "aller Gewalt" unten halten ggf. noch weiter absenken. Die Staaten können sich derzeit keinen anderen Zins leisten. Es gibt keinen Exit aus dem Niedrigzins (ich sehe keinen).

Gerade, weil nun weitere 750 Milliarden € im Euro-Raum generiert werden. Das sind ca. 3000,-€ pro Kopf (auch Kinder). Da Deutschland einen höheren Anteil hat, kann man sagen, pro Familie 20.000,-€ neue Schulden.
Derzeit findet ein "Kampf der Giganten" statt:
750 Milliarden (was für eine Summe!!) vs. 2 Monate Produktionslevel auf 0. Die Staaten halten mit aller Macht gegen den Produktionsausfall.

Die größte Gefahr für die Weltwirtschaft, sehe ich in der Deglobalisierung.
Die Menschen sehnen sich regelrecht nach einer Regionalisierung der Wirtschaft (wie man auch hier in den Beiträgen lesen kann).
Die gravierenden Nachteile und den gravieren Aufwand einer Umstrukturierung hat kaum einer auf dem Schirm. Die Leute werden sich noch sehr umschauen, wenn "Billigprodukte" und viele kleine Konsumgüter extrem teuer werden sowie qualitativ schlechter.
 

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