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Will Partner nicht verletzen

Amalie203

Mitglied
Hallo,

während meiner depressiven Phasen will ich am liebsten niemanden sehen. Mein Rückzugsort ist das Schlafzimmer wo ich normalerweise meine Ruhe finde. Seit ich mit meinem Partner zusammen wohne, frisst mich bei jedem Mal das schlechte Gewissen ihm gegenüber auf und ich verbringe immer mehr Zeit dort. Ich versuche mir jedes Mal zu sagen, dass ich mich frei bewegen darf , aber es fühlt sich an als dürfte ich in dem Moment nicht da sein.

Auch wenn ich mich dazu überwinde zu ihm zu gehen oder mit ihm spazieren zu gehen kommen mir irgendwann die Tränen vor Scham.

Ich weiß ich stehe mir selber im Weg und meine Gedanken sind total hinderlich um wieder aus der Phase rauszukommen.

Gruß

Amalie
 
M

Michael835

Gast
während meiner depressiven Phasen will ich am liebsten niemanden sehen. Mein Rückzugsort ist das Schlafzimmer wo ich normalerweise meine Ruhe finde. Seit ich mit meinem Partner zusammen wohne, frisst mich bei jedem Mal das schlechte Gewissen ihm gegenüber auf und ich verbringe immer mehr Zeit dort.
Meine Lebensgefährtin ist selbst depressiv, mit einem ähnlichen Muster (Rückzug), rede mit deinem Freund darüber das du deinen Rückzug brauchst und warum du ihn brauchst.

Die Gründe wird er wahrscheinlich nicht verstehen (ich kann es zumindest nicht ganz verstehen), aber er wird verstehen das du es brauchst und Verständnis haben. Dein Bedürfnis dich zurückzuziehen ist nichts wofür du ein schlechtes Gewissen haben musst .
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Gib ihm eine Gebrauchsanweisung, er wird sich dann auskennen und daran halten. An diesen Tagen habe ich das so und dann ändert sich das wieder.

Mit was plagst du dich rum, wenn du diese Tage hast, oder hast du das schon lange durchgehend?
Es gibt viele Gründe, wenn man in solche Zustände kommt. Lichtmangel, Bewegungsmangel, Mangel an gewissen Elementen, die essentiell sind für den Körper, wie Vitamin D- das soll auch der Grund sein, sich depressiv zu fühlen, wenn man da nicht genug hat davon. Man will dann schlafen, geht in ständigen Winterschlaf praktisch.
Oder wolltest du etwas anderes, als du hast? Wer nicht seiner Natur entsprechend leben kann, der trauert auch sehr viel.
Ich habe bei mir viel durchschaut, ich muss mich praktisch auf eine bestimmte Weise "berücksichtigen"- kaum mache ich jenes zu viel, oder dies zu oft, oder hier zu wenig, dann schiebt sich Missgefühl herauf, es legt sich über mich und dann mach ich explizit das, wo ich weiß, wie ich wieder hochkomme.
Da habe ich so meine Rezepte, wie zum Beispiel mal ganz andersrum als üblich zu machen, weil Einseitigkeit nicht selten daran beteiligt ist, wenn man in Schieflage kommt. ZB- wer lang Muße hat, der muss mal durchpusten, wer lang schnell ist, der muss mal langsam sein, wer oft unterwegs ist, der muss mal Ruhe geben, wer zu viel Ruhe hat, der könnte mal versuchen mehr unterwegs zu sein- oft hilft das ganz gut, vernachlässigte Bereiche wieder ganz bewusst zu beleben.
Nimmst du Medikamente? Vielleicht machen die das?
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
während meiner depressiven Phasen will ich am liebsten niemanden sehen.
Ich werde depressiv, wenn ich keinen Rückzug haben darf. Das ist komplett wichtig bei mir, mich abzugrenzen von außen und nach innen zu gehen. Wenn das nicht machbar ist, dann überlebe ich nicht. Vielleicht kommst du auch aus der Ecke, wo das so bei dir ist?
Hat dein Lebensgefährte das nicht auch nötig, dass mal Einkehr ist?
In einem Buch über Naturvölker habe ich gelesen, dass dort die Frauen während ihrer Tage aus dem Dorf gingen in den Wald, um sich dort zu sammeln, um sich zu regenerieren, um Kraft zu holen.
Mein Kraftplatz ist dieses "still", dieses total still haben. Niemand darf da stören, das ist aber keine Depression, das ist eher Meditation, Kontemplation.
Was fühlst du im Zimmer, wie geht es dir da? Grübelst du? Stellst du alles ab? Oder ist das einfach Pause machen, total rausgehen aus der Welt, in deine Insel gehen? Kann er das nicht verstehen dein Mann?
Für mich ist das ein sinnvolles Verfahren, das mit dem Biorhythmus zu tun hat. Mal Fülle, mal Leere.. Ausgleich- mal so, mal anders.. haben wir das nicht alle so?
 

Amalie203

Mitglied
Guten Morgen,

Ich habe schon immer mein Bett gesucht wenn ich nicht weiter wusste. Zur Zeit ist es wohl jahreszeitbedingt extremer, zudem sorge ich mich um mehrere Personen in meinem Umfeld. Habe ständig Angst vor meiner Arbeit (Fehler, Kollegen) und seit wir zusammen leben habe ich auch Angst nach Hause zu kommen. Meine Psychologin sagt ich soll auf keinen Fall im Bett liegen und hat aber auch meine Therapie beendet, weil wir alle Themen besprochen hätten.
Ich kann meinen Rückzugsort zur Ablenkung nutzen, aber ja wie Hollunderzweig sagt komme ich dort sehr schnell ins Grübeln und bin angespannt, weil ich weiß, dass mein Freund sich gerade Sorgen macht. Eher ist mein Rückzugsort ein Versteck, das aber irgendwie keines ist. Tabletten (Escitalopram) habe ich vor kurzem absetzen sollen, das wird seinen Teil dazu beigetragen haben.

Gruß und danke für die vielen Antworten!

Amalie
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich habe schon immer mein Bett gesucht wenn ich nicht weiter wusste.
Vogel-Strauß-Politik. :)

Andere steigen ins Flugzeug und weichen so ihren häuslichen Problemen aus. Dann kehren sie heim und nichts hat sich geändert, ihr "schmutziges Geschirr" ist noch immer in der Spüle, auch wenn sie das hassen, dass es da ist und sie den Anblick nicht ertragen können.

Deine beste Strategie muss ausgetauscht werden mit einer noch besseren. Die wäre etwas anstrengender, da müsste man handeln, kein Versteck aufsuchen mehr, damit man es nicht sieht.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Liebe Amalie, mach einen Plan.""" Ich werde nicht mehr JEDESMAL ins Zimmer laufen, ab und an mach ich das nicht mehr und folge nicht mehr dieser Gewohnheit. Das versuche ich einfach auszuhalten, das stehen bleiben, statt zu flüchten, wie gewohnt."""
Das nimm dir als erstes vor.
Das ist eine kindliche Gewohnheit und ändern kann man sie, indem man der nicht immer nachgibt.

Du könntest dich anmelden für eine weitere Therapie, wo anders, mit wem anderem. Oder du nimmst das selbst in die Hand. Mach mal EIN Teller sauber, dann das nächste und dann das nächste..

Was ist, wenn du diesem Impuls ( zu gehen und auszuweichen) nicht folgst, sondern statt dessen halt Laden in der Küche herausziehst, diese umkippst, säuberst und neu einräumst, mit System. Jedesmal, bevor du unter die Decke kriechst, lege dir auf, eine Lade vorher wie neu zu machen. Das wirkt wie eine Reinigung deiner Seele, wenn du dich mit dem Reinigen deiner unmittelbaren Umgebung beschäftigst. Das ist, wie wenn du hier mal anfängst, Missstände aufzulösen, auch das braucht man, rundherum Ordnung im Aussen, das wirkt nachhaltig auch auf das Gefühlsleben ein. Bauch straffen, Rückenmuskulatur aufbauen tut man auch, wenn man Vorhänge abnimmt, Fenster poliert, sich bückt und streckt und nebenher alles aufglänzen lasst mit Liebe und Sorgfalt. Dein Grübler soll warten, der wäre gerne faul, dem gefällt liegen besser, eh klar, der ist bequem. Folge diesem bequemen Weg nicht mehr, zugleich wächst die Kraft in dir und du wirst stark und immer stärker, es fällt dir dann auf, dass du dich besser fühlst, als wenn du liegen gehst. Liegen und sich tot stellen lässt sprichwörtlich verfaulen am lebenden Leib. Folgst du diesem Weg, dann bleibst du eines Tages liegen, du hast die Kraft nicht mehr zum anders sein, denn das hast du dir abgewöhnt, das vernünftige, gesunde Verhalten, du hast dich diesem hinggeben, das war deine Entscheidung.
Geh konsequent mal weg von dieser Strömung und diesem Sog, wenigstens mehrerer Minuten am Tag, immer öfters und zugleich schau, es wird dir jeden Tag besser gehen, von Tag zu Tag lebst du mehr auf.
BEIDES kann dir helfen, das eine alleine muss nicht immer bei dir der Chef sein dürfen. Du magst auch aktiv sein, aber das lässt dich dein "Depressiver in dir" nicht, da musst du dich durchsetzen, zu deinem Wohle.
 

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