Solange die Zeit, in der ihr redet, für euch beide positiv ist, finde ich das ok. Solange er dich liebt, es auch zeigt und ihr gute Gespräche habt, empfinde ich das als intakte gute Beziehung - auch wenn ihr eben nicht stundenlang jeden Tag miteinander sprecht.
Es gibt introvertierte und extrovertierte Menschen. Wenn dein Mann introvertiert ist, dann stresst ihn vielleicht der soziale Kontakt auf seiner Arbeit und er braucht die "Einsamkeit" am Abend um sich zu erholen. Beobachte das mal. Blüht er auf und wird redseeliger wenn er Urlaub hat oder wenn Wochenende ist? Vermutlich ja, oder?
Das Problem ist glaube ich nicht ungewöhnlich. In vielen Beziehungen redet die Frau viel mehr als der Mann und viele Männer lassen es über sich ergehen. In gewisser Weise ist, es vielleicht sogar gut wenn dein Mann kommmuniziert, dass er nicht so viel reden will wie du anstatt dir nur widerwillig zuzuhören.
Alternativ würde ich versuchen mehr auf seine Interessen einzugehen und in Gesprächen dich bewusst zurück zu halten. Manchmal kommt ein introvertierter Mensch so aus seinem Schneckenhaus raus indem man ihm Raum gibt über seine Hobbies zu sprechen.
Ich glaube viele Menschen (vorwiegend Frauen) machen es falsch indem sie mehr reden, weil der Partner wenig redet. Der Partner fühlt sich dann "überfahren" und redet am Ende noch weniger. Ich habe es als Kind schon gehasst wenn mich meine Großeltern gefragt haben "na wie war die Schule?". Ich war froh zuhause zu sein und erstmal für mich alleine zu sein.
Wichtig ist dabei wie dein Partner Nähe in seiner Kindheit und seinem Leben erfahren hat - bei sich und im Umfeld. Wenn er Nähe als Einschränkung seiner Freiheit empfunden hat, mag es sein, dass er dich sehr liebt aber getriggert ist wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt.
Was passiert eigentlich wenn du mal 1-2 Tage kein Gespräch mit ihm anfängst? Nur ein Vorschlag von mir: Du gehst sehr auf ihn zu, vielleicht hilft ihm genau das Gegenteil, also dass du ihm Raum gibst.