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Wieso steigen die Preise bei Öl und Gas und woher kommt die Inflation?

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Gelöscht 116409

Gast
Ich frage mich das schon lange und würde mich über eine schlüssige Erklärung zu den Themen freuen.
Sowas wie: "Der Ukraine Krieg" oder "Dank Corona" könnt ihr euch gern sparen.

Ist die Förderung teurer geworden? Gibt es weniger geförderte Rohstoffe am Markt? Was ist da wirklich los?

Danke
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Ich frage mich das schon lange und würde mich über eine schlüssige Erklärung zu den Themen freuen.
Sowas wie: "Der Ukraine Krieg" oder "Dank Corona" könnt ihr euch gern sparen.

Ist die Förderung teurer geworden? Gibt es weniger geförderte Rohstoffe am Markt? Was ist da wirklich los?

Danke
Ist das eine gewissen Art der Realitätsausblendung?
Wozu soll das gut sein?

Dass Europa einen gewissen Anteil an Gas und Öl aus Russland bislang importiert hat, ist doch bekannt.

Ebenso dass speziell Deutschland in der Vergangenheit bei Energieträgern zu vorschnelle Entscheidungen getroffen hat (Abschaltung der Kern - und Kohlekraftwerke bei noch zu wenig lastfähigen Alternativen). Daraus entstand eine gewisse Abhängigkeit bei Öl und Gas.

Speziell Deutschlands Industrie ist abhängig von diesen beiden Energieträgern. Außerdem sehr viele Privathaushalte.

Dass Putin diese Energieabhängigkeit als Druckmittel nutzt, ist doch auch nicht erst seit gestern bekannt. Nach der Annexion der Krim gab es monetalanges HickHack um Gaslieferungen in die Ukraine.
Nun weitet er diese Strategie auf ganz Europa aus.

Uns, also Deutschland trifft dies besonders hart, eben aufgrund (noch) mangelnder Alternativen.

Wenn du, aus welchem Grund auch immer, diesem Narrativ nicht glauben magst, dann halte dich eben an die Primärdaten:

- Öl / Gaspreis
- Geschichtliche parallele Entwicklungen und Konfrontationen
- Verbrauchsmengen und Energiemix in Deutschland und Europa

Du wirst schnell zu dem Schluss kommen, dass das schon alles irgendwo Sinn ergibt.

(...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 39344

Gast
@Styx.85 Du kannst gut analysieren und aufklären, es in dem Fall eigentlich nicht nötig sein sollte...wobei leider anscheinend doch. It's your turn!
 

Pfandsammler

Aktives Mitglied
Stell dir vor du bietest ein Produkt an, bist quasi ein Monopolist und die Leute können gar nicht anders als dein Produkt zu beziehen. Da kannst du die Preise bestimmen wie du willst.

Wichtig ist nur das die Leute auch bereit sind diesen Preis zu zahlen. Und das sind sie in Deutschland offenbar.

Nicht umsonst haben wir die zweitteuersten Energiepreise in Europa.

Meiner Meinung nach wird das Problem mit der Inflation & Verteuerung noch deutlich schlimmer da unsere Regierung, anstatt die Probleme zu lösen, nur weiterhin Massen an (nicht vorhandenem) Geld generiert und in Umlauf bringt.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Durch willkürliche, unvorhersehbare Eingriffe der Politik (weltweit) ist die Angebotsseite weggebrochen (Betriebe sind pleitegegangen, Betriebe konnten nicht mehr planen, Produktion wurde erstmal runtergefahren oder ganz dichtgemacht usw.). Stichwort Lieferketten. Nun ist alles wieder weitestgehend "normal", das Angebot wird allmählich auch wieder hochgefahren, das geht aber nicht so schnell wie verbrannte Erde hinterlassen (Produktionsketten müssen neu aufgebaut werden etc.).

Die Konsequenz ist, dass das Angebot aufgrund dessen aktuell viel geringer ist als die Nachfrage.
Preis ist volkswirtschaftlich das, wo Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind.

Wenn das Angebot bei gleicher Nachfrage sinkt, dann muss der Preis entsprechend rauf.

Das war Corona.

Bezüglich Ukraine hat sich die Politik entschlossen vor allem Energie-Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Dadurch wurde Energie massiv verknappt. Zum Teil ist es auch Retourkutsche von Russland.
Und auch hier: wenn das Angebot bei gleicher Nachfrage wegbricht, dann steigt der Preis.
Da Energie in quasi allen Produkten im Laden enthalten ist, steigen auch die Preise für Güter die man dort kaufen kann und vordergründig nichts damit zu tun haben (allgemeine Inflation).

Das war eine verkürzte Darstellung. In der Realität ist das viel komplexer, aber um das grundsätzlich zu verstehen sollte es ausreichen.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Hallo Bärt,

als Inflation bezeichnet man eine klassische "Geldmengenvermehrung". D.h. die Bundesbank bringt mehr Geld in Umlauf, um Kredite der Banken refinanzieren zu können. Dies wird meistens ausgelöst durch eine Verknappung von Gütern und Rohstoffen, für die dann am Markt mehr Geld bezahlt werden muss. Die Bundesbank wiederum "steuert" diesen Geldmittelfluss durch niedrige oder hohe Zinsen. Hohe Zinsen machen einen Kredit nicht mehr lukrativ, also werden Projekte verschoben, denn dafür ist die Geldbeschaffung zu teuer. Die Geldmenge bleibt konstant.

Durch den Ukrainekrieg wurde z.B. Erdgas und Weizen erheblich teurer, weil weniger Gas von Russland geliefert wurde oder sich der Weizen noch immer in Containerschiffen auf den Meeren befindet oder garnicht erst geerntet oder verladen werden konnte. Also hat, wer es sich leisten konnte, mehr Geld für Gas und Weizen bezahlt oder dafür einen Kredit aufgenommen. Diese Kreditaufnahme wurde womöglich wieder von der Bundesbank refinanziert und damit erhöht sich die umlaufende Geldmenge.

Ist im Markt mehr Geld zur Verfügung und steigen die Markpreise weiter, steht immer mehr Geld zur Verfügung, aber dem stehen weniger Waren zu höheren Preise gegenüber. Es muss also immer mehr Geld durch Kredite für immer weniger Waren aufgewendet werden und dadurch verliert insgesamt das Geld an Wert. Deswegen möchte Russland gerne in Rubel bezahlt werden, weil das Wechselkursrisiko dann auf den Käufer übergeht und deswegen war und ist der Euro so wichtig für Europa, weil eben diese Wechselkurse innerhalb des Euroraumes nicht mehr für Spekulationen missbraucht werden können. Und deswegen erhöht unsere Bundesbank gerade die Zinsen, damit die Inflation gebremst wird.

Werden nach Abschluss eines Kaufs und der Ablösung des Kredites die Gelder wieder zurückbezahlt, vermindert sich die "Geldmenge" wieder, denn auch die Banken müssen das Geld ja wieder an die Bundesbank zurückbezahlen und das Geld "verschwindet" damit aus dem Geldkreislauf. Bis auf die Zinsen, denn die sind ja reale Einnahmen.

Hilft das ein wenig?
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Ich frage mich das schon lange und würde mich über eine schlüssige Erklärung zu den Themen freuen.
Sowas wie: "Der Ukraine Krieg" oder "Dank Corona" könnt ihr euch gern sparen.

Ist die Förderung teurer geworden? Gibt es weniger geförderte Rohstoffe am Markt? Was ist da wirklich los?

Danke
Vor wenigen Minuten kam auf ARTE eine interessante Sendung dazu, vielleicht kannst Du die in der Mediathek aufrufen, beantwortet viele Deiner Fragen. 27 - das europäische Magazin.
Da konnte man vieles auch aus anderen europäischen Ländern erfahren, wie es denen gerade jetzt ergeht, weil viele hier - im Forum jetzt, nicht in Deinem Faden - davon posten, wie gut es doch unseren europäischen Nachbarn geht und dass man auswandern müsste ... da wird man ganz schnell sehenden Auges eines anderen belehrt.
 
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