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Wieso ist Suizid bei vielen Menschen kompromisslos verpönt?

Postman

Urgestein
Ja ich habe bestimmte Erwartungen. Ich will es in diesem System der freien Marktwirtschaft zu etwas bringen. Zumindest den Mittelstand meiner Familie aufrecht zu erhalten oder darüber hinaus. Einige Prognosen für die Zukunft laufen sehr ins Negative und die Konkurrenz internationalisiert sich. Vielleicht habe ich, aber nicht die Charakterstärke oder Fähigkeiten um diese Ziele zu erreichen. Dann kommt auch eine Familie für mich nicht in Frage. Und eiskalt biologisch betrachtet gibt es im Leben nur einige wenige Dinge, die wirklich Sinn machen: Erfolg, Fortpflanzung und Absicherung alle 3 hängen auch miteinander zusammen. Wir sind eben Primaten. Ich glaube, dass der Sozialstaat (den ich absolut befürworte) zwar darwinistische Gesetze außer Kraft setzt, aber sie dennoch immer noch wirken. Erfolg wird belohnt, Versagen bestraft. Aber man muss sich dem nicht beugen. Wenn man sein Bestes gegeben hat und dennoch versagt warum dann weitermachen? Ja manche geben sich mit wenig zufrieden, andere, aber eben nicht.
Es läuft im Leben nicht immer wie geplant. Aber wer sagt, dass das, was wir planen, das Beste für uns ist?
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Mittlerweile sind wir dem Himmel sei Dank mit der Sterbehilfe etwas weiter fortgeschritten, wenn wir auch noch vielen anderen Ländern hinterherhinken.

Für mich ist es völlig legitim, dem Leben ein Ende zu setzen, wenn der das Leben bedingt durch Schmerzen nicht mehr lebenswert sondern ein täglicher Kampf ist.
Jeder sollte diesen Punkt, an dem er nicht mehr weiter existieren will, selbst bestimmen dürfen.
Erlöst man ein Tier nicht von den Schmerzen bekommt man eine Anzeige wegen Tierquälerei, während einem Menschen das Recht verwehrt wurde in Würde zu sterben.
Nun haben wir zwar die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, aber bisher ist das nicht die Tinte auf dem Papier wert, weil viele Ärzte die Konsequenzen fürchten.
Klar umbringen kann sich jeder, aber warum kann der Tod nicht auch schmerzlos und würdevoll sein.

Gefährlich finde ich den Trent aus einem Kurzschluss heraus mal kurz sein
Leben beenden zu wollen.
 

Apollina

Mitglied
Ist diese Einstellung nicht legitim oder pathologisch?
Das ist eine sehr spannende Frage, die ich mal nur aus meiner persönlichen Sicht (ganz ohne philosophischen, psychologischen usw. Einfluss) beantworten möchte.

Ein Suizidversuch (oder Suizidgedanken) ist für mich pathologisch, wenn bspw. eine Depression besteht und nach Heilung der Sterbewunsch auch weg ist. Es gibt ja schon einige depressive Personen, die einen Suizidversuch hinter sich haben und nach Behandlungen und Therapien sagen, dass sie froh darüber sind, noch am Leben zu sein. Rückblickend würde ich dann sagen, das es pathologisch war.

Dann gibt es aus meiner Sicht noch Bilanzsuizide. Ich bin z.B. auch seit mehreren Jahren depressiv, wodurch meine Lebensplanung, meine sozialen Kontakte, mein beruflicher Werdegang u.v.m. sehr drunter gelitten haben. Das sind alles Dinge, die mich zusätzlich belasten. Ich führe ein Leben, das ich mir so nicht vorgestellt habe. Ich bin jetzt seit einiger Zeit in Behandlung und denke, dass ich trotzdem dadurch nicht alles wieder gut machen kann. Selbst wenn ich von der Depression befreit werden sollte, muss ich danach erst mal wieder ins "richtige" Leben finden. Wenn ich mir vorstelle, dass die Depression dauerhaft vorhanden ist oder immer wieder kommt, dann möchte ich bestimmt nicht mein Leben bis zu meinem natürlichen Tod künstlich in die Länge ziehen. Ich sage "künstlich in die Länge ziehen", weil man es nicht als Leben bezeichnen kann.
Ich habe mir deshalb auch schon viele Gedanken gemacht, ob und wie ich dann aus dem Leben scheiden werde. All diese Faktoren werden mich irgendwann zu einer Bilanz bringen: lohnt es sich für mich zu leben?
Ich bin z.B. auch für die aktive Sterbehilfe und das auch für psychisch kranke Menschen ohne Aussicht auf Besserung. Sollte sich bis zu meinem 40. Lebensjahr nichts an meiner Situation geändert haben, dann werde ich da einen Weg finden. Meinen Angehörigen werde ich es vorher erklären, sodass da keine große Überraschung auf sie zukommt. So denke ich zumindest momentan, vielleicht ändert sich das auch wieder.
Ich möchte nicht qualvoll sterben und auch niemanden sonst da mit reinziehen, daher kämen die harten Methoden für mich nicht infrage.

Die Frage ist halt immer, ob die Qual oder die Freude überwiegt. Natürlich hat jeder seine Probleme und nicht jeder nimmt sich deswegen das Leben. ABER wenn neben den Problemen nur wenig oder keine Freude/Lebenssinn vorhanden ist, ist die Frage nach dem Suizid mit Sicherheit nicht pathologisch. Es gibt unzählig viele Gründe, warum Menschen aus dem Leben scheiden möchten.
 

Mokita

Aktives Mitglied
So viel kann ich zu dem Thema leider nicht beitragen, außer vielleicht ein paar Geschichten aus dem Umfeld. Da habe ich ganz viel Leid bei Angehörigen gesehen und Arten von Suizid, bei denen bei den Angehörigen (mMn) unnötig viel Schmerz und Trauma verursacht und auch Unbeteiligte mit hineingezogen wurden.

Was mir spontan bei dem Thema eingefallen ist, ist ein Artikel den ich vor Jahren mal gelesen habe. Dabei ging es um 29 Personen, die sich von der Golden Gate Bridge gestürzt haben und überlebten. Alle von ihnen haben danach gesagt, dass sie in den Momenten nachdem sie sprangen den Schritt sofort bereut haben und ihn rückgängig machen wollten.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Und eiskalt biologisch betrachtet gibt es im Leben nur einige wenige Dinge, die wirklich Sinn machen: Erfolg, Fortpflanzung und Absicherung
Wer zu hohe Ansprüche hat und sich vom Erfolg abhängig macht, lebt dann eben kürzer ;). Sinnvoller erschiene mir eine Orientierung am gesundheitlichen Zustand. Schmerzen sind für mich eher ein Kriterium.
 

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