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Wieso ist mein Leben so eine Achterbahn?

Va2104

Mitglied
Ich bin gerade so genervt und enttäuscht...

Entweder ist gerade alles toll oder alles blöd, die meiste Zeit ist es zwar keines von beidem, aber dieses Hin und Her ist so anstrengend.

Die letzten 4 oder 5 Tage waren wirklich wunderschön, und heute war ganz plötzlich wieder eine absolute Katastrophe. Wie wenn man auf einer Achterbahn langsam hochfährt, und dann fällt man von einer Sekunde auf die andere wieder auf den Boden, schneller als man gucken kann.

Ich nehme an, die nächsten Wochen werden wieder todlangweilig sein. Aber wieso ist das nicht ausgeglichener? Am liebsten wäre es mir ja, wenn es mehr positive Momente gäbe, aber ich glaube das war echt zu viel verlangt. Aber ich komme einfach nicht mehr damit klar... Jedes Mal wenn es bergauf geht, denke ich mein Leben ändert sich endlich, und dann passiert was und ich bin genau da wo ich vorher war...
 

Jörq

Mitglied
Nun, für mich persönlich gab es bisher zwei Möglichkeiten damit umzugehen.

Die Erste wäre, die Achterbahnfahrt zu genießen und das Beste daraus zu machen. Selbst in Melancholie, Depression, Betrübtheit, Orientierungslosigkeit und Wirbel steckt Poesie. Es schenkt dir den Genuss oder die Schätzung von Worte, Töne oder Bilder. Bei dir kommt mir Erich Fried in den Sinn, bspw. "Lob der Verzweiflung". So komisch es auch klingt, erst nachdem ich Verzweiflung kennengelernt habe habe ich viele Ängste gegenüber Menschen verloren.

Die Zweite wäre, etwas zu entwickeln was auf ewig bleibt. Das naheliegendste wäre die Realisierung deiner Träume, nachdem du sie gefunden hast. Das könnte alles sein, auch mehrere Dinge. Ein erschaffenes Selbstbild durch Fähigkeiten wie ein Beruf, ein Instrument, Ausdrücke deiner inneren Welt durch Kunst, etc.........
Denn wenn du merkst wie dein Tag schon blöd startet oder auf unangenehme Gebiete zugeht, so hast du wenigstens deinen Traum als Stütze, was an sich hilft zu verarbeiten.

:)
 

Va2104

Mitglied
Vielen Dank für deinen Beitrag. Das zweite ließe sich sicher umsetzen, nur habe ich eben zur Zeit keinen Traum und meine Hobbys helfen mir kaum weiter. Aber ich behalte das im Kopf.
 
B

Beachs

Gast
Wie geht es dir denn jetzt? In welcher Phase befindest du dich gerade?

Ich fürchte, man muss einfach mit dem Hin und Her klar kommen. Immerhin weißt du, dass jedes Tief mal ein Ende hat
 

Va2104

Mitglied
Mysteriöserweise dauert meine gute Phase nun schon mehrere Tage an. Das hatte ich bisher noch nie. Die ersten paar Tage habe ich es noch hingenommen, aber jetzt bekomme ich langsam Angst und warte eigentlich nur darauf, dass wieder was schlimmes passiert. Und angesicht der Tatsache, dass es so lange gut lief, muss demnächst was wirklich, wirklich schlimmes geschehen
 

Va2104

Mitglied
Falls noch jemand irgendwelche Gedanken oder Ansätze hat - meine Glückssträhne ist nach einem Monat vorbei und ich bin mal wieder am Boden zerstört. Ich würde mich am liebsten irgendwo verstecken, bis meine Probleme weg sind. Warum kann ich nicht einfach meine Ruhe haben
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo VA

obwohl du dich nur sehr metapherartig ausdrückst, habe ich eine Vermutung woran es liegen könnte. :):):)

1. Im Leben gib es natürlich immer Auf und Abs, das ist ja ganz logisch. :) Mein Lieblings-Psychologe sagte zu mir: "Gerade ausfahren bedeutet Kurven fahren." Das bedeutet: Es gibt in Deutschland keine Straße von A nach B, die schnurgeradeausführt, oder? Wie mit dem Lineal gezogen. Jedenfalls innerhalb verschiedener Städte nicht. Überall gibt es Kurven und Abbiegungen. Oder eben auch Berg und Tal. Das ist ja auch das Reizvolle am Leben.

Aber darum geht es hier gar nicht. Ich habe eine viel schlimmere Vermutung! Die Sache ist nämlich die:

2. Hast du das Steuer deines Lebens(schiffes) fest in der Hand? Oder wirst du von den Wellen umhergetrieben und dahingespült wo immer gerade die Launen des Ozeans sind? So wie eine Nussschale auf den Wellen im Wind. Was meinst du? Wie fühlt sich dein Leben momentan an?

Das würde ja dann auch die Achterbahnfahrt erklären, die nicht voraussehbar für dich erscheint und der du willkürlich ausgeliefert bist.

Die Frage ist auch, welche von den 2 og. Zuständen würdest du denn gern erreichen? Was ist dein Ziel?

Wie soll denn dein Leben sein VA? Hast du eine konkrete Vorstellung davon?

Teile gern darüber mit! ;)
 

Va2104

Mitglied
Danke für deinen Beitrag. Auf mich trifft eher das zweite zu - ich habe überhaupt keine Kontrolle darüber was passiert und das finde ich einfach sehr anstrengend. Ich hätte lieber ein vollkommen langweiliges und ereignisloses Leben als dieses ewige Auf und Ab mit dem ich nicht umgehen kann
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Mysteriöserweise dauert meine gute Phase nun schon mehrere Tage an. Das hatte ich bisher noch nie. Die ersten paar Tage habe ich es noch hingenommen, aber jetzt bekomme ich langsam Angst und warte eigentlich nur darauf, dass wieder was schlimmes passiert. Und angesicht der Tatsache, dass es so lange gut lief, muss demnächst was wirklich, wirklich schlimmes geschehen
Hallo.

Du hast nun nicht so geschrieben, als wenn Du vollkommen zerstört wärst sondern nur, dass Dich die Sache nervt.
Dazu passt ganz gut die oben zitierte selbsterfüllende Prophezeiung.
Also dass ein Ding garantiert eintritt, wenn man es befürchtet.

Ich hätte - weil ich insgeheim glaube, dass Du grundsätzlich schon gut drauf sein kannst zwei Ideen.
Die müsstest Du aber mal für Dich durchdenken.

Das erste ist ein Spiegel.
Wenn Du Dich anschaust oder einen passenden Menschen ansiehst, der auf Dich so reagiert, wie Du fühlst oder wie Du meinst zu fühlen, dann kannst Du dieses feedback dahin gehend für Dich bewerten, dass der andere oder der Spiegel es merkt, wie schlecht es Dir geht. Und dass es drum wirklich schlecht um Dich stehen muss. Also geht die Realität nicht von einem Ereignis Deines Lebens aus sondern wird durch die gespiegelte Reaktion Deines gegenüber auf Dich zurück wirksam.
Ein klassisches mögliches Beispiel ist Co-Abhängigkeit. Mutter ist alt, es läuft nicht, sie zieht Gesichter und klagt. Der Sohn betritt den Raum und sieht sie leiden. Das tut ihm so leid, dass er selbst leidet, was sie bemerkt. Hierdurch stellt sie fest, dass es schlimm stehen muss.

Das zweite wäre etwas weiter her geholt aber denkbar.
Angesichts eines erlebten Zustandes hast Du Dich schlecht gefühlt. Der Zustand selber war zu händeln.(1.Ebene)
In der folgenden Zeit denkst Du öfter an den Zustand zurück und hast Angst, dass es erneut geschieht. Du versuchst alles zu tun um es zu vermeiden, dabei steigerst Du Dich derartig in die Angst hinein, dass diese Angst schlimmer zu ertragen ist als der ehemalige Zustand. Während der Angst hast Du wohlgemerkt keine Berührung mit dem Zustand, aber die Angst lähmt Dich. (2.Ebene)
Letztlich erinnerst Du Dich daran, wie schlecht es Dir gegangen ist, als Du Angst hattest und hast - nicht wegen dem Zustand (erste Ebene), den Du beherrschen würdest - Angst. Du hast aber Angst vor der Angst, und dies potenziert sich, da Du an allen Orten Angst vor der Angst haben kannst. Selbst dann, wenn sie mit dem ehemaligen Zustand oder dessen Ort rein gar nichts zu tun haben.
Beispiel: Antropophobie
Kommt einer im Dunkeln am Bahnhof von hinten und du drehst dich um. Er merkt das und geht.
Konsequenz: Vermeiden von Männern oder Männergruppen.
Nachdenken über die Situation: wenn was passiert wäre, würde ich zur Salzsäule erstarren. Konsequenz: keine, denn du bist zu hause.
Nachdenken über die Angst: Wenn ich das Haus verlasse könnte ich anfangen darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn ich wieder diese Angst bekomme. Konsequenz: es geht nicht mehr um den Bahnhof ; zu hause bleiben > Angst vor der Angst.

Ok, war etwas schwierig, kann aber so auf depressive Phasen angewendet werden.
Depression selbst kann verniedlicht ausgedrückt " doof " sein, wenn man sich aber hinlegt, dann geschieht sie - auch heftig, es passiert aber de facto nichts. (Anders sieht es aus, wenn man auf Arbeit ist. die Kollegen könnten es sehen, das beunruhigt, da man nichts dagegen tun kann).

Nun steht ein meeting an, man hat zunächst gute Laune. Je näher das meeting kommt, desto mehr Durchfall, Herzrasen und Stress-Symptome bekommt man, da es ja sein könnte - könnte!, dass man mitten im Meeting einen Anfall kriegt den man kaum beherrschen kann. Der Zustand selbst ist schon schwierig und das meeting hat nicht mal angefangen.
Zwei Wochen später dasselbe. Nur dass man keine Ahnung hat, wie und ob das meeting läuft; man weiss aber ganz genau, dass die Angst vor dem meeting kommt und wann sie kommt.
Dann ist man soweit, dass man zwar die Depression nicht planen kann aber die Angst davor tatsächlich planbar ist.

Nun geht man hin und hält sich den Sachverhalt vor Augen, lässt aber die Depression aussen vor.

Da es einen planbaren Fakt gibt der nicht überrascht, lässt sich dieser verschieben oder ausblenden. die Konsequenz ist, das die Angst vor der Angst als irreal erkannt wird und beherrschbar wird. Hat man aber keine Angst mehr, kann man ja auch ins meeting gehen, es wird nichts passieren. Und wenn man daran glaubt, passiert tatsächlich nichts. Selbst erlebt, leider :)

Schreibst du mal ob Du das nachvollziehen konntest und es etwas gab was Dir helfen konnte?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Abrafax123

Mitglied
Ich hätte lieber ein vollkommen langweiliges und ereignisloses Leben als dieses ewige Auf und Ab mit dem ich nicht umgehen kann
Nun, dann könntest du dich ja gleich einbetonieren lassen, oder einer Fließbandarbeit nachgehen. Eigentlich möchte das ja kein Mensch, oder? Ein ereignisloses Leben wäre den meisten sicher zu langweilig. :rolleyes:

Ich glaube es kommt eher daher: Du hast möglicherweise Angst vor Unwägbarkeiten. Du möchtest Sicherheit. Sicherheit, bzw. ein gewisses Maß davon möchten alle Menschen. Gleichzeitig ist auch die Abwechslung etwas sehr Aufregendes und Attraktives.

Im Grunde bewegt sich der Mensch zwischen den beiden Polen: Der Wunsch nach Sicherheit und der Wunsch nach Abwechslung und Neuem. Bei dir ist momentan der erste Wunsch größer. Das kann ich verstehen und nachvollziehen.

Frage dich mal: Warum stehen die meisten kleinen Kinder wieder auf, wenn sie sich auf dem Spielplatz wehgetan haben? Warum toben sie weiter, obwohl sie wissen müssten, dass es erneut wehtun könnte?? Ich habe es schon so oft beobachtet. Schnell trocknen die Tränen und der Schmerz ist vergessen, obwohl das Geschrei vorher noch so groß war! (geradezu als würde gleich jemand sterben :eek:)

Vielleicht hast du Angst vor negativen Gefühlen. Angst verletzt zu werden. Angst leiden zu müssen. Angst vor Zurückweisung. Angst unangenehme Erfahrungen machen zu müssen. Du möchtest Schutzstrategien entwickeln, um diese Erfahrungen zu vermeiden.

Zwei Fragen zum Schluss:

1. Werden weitere unangenehme Erfahrungen, Schmerzen und Herausforderungen in deinem Leben so oder so kommen?

2. Was ist besser: Versuchen allen negativen Erfahrungen, Anstrengungen, Herausforderungen und Schmerzen aus dem Weg zu gehen und zu vermeiden oder Fähigkeiten zu entwickeln, diese Aufgaben zu beherrschen und zu meistern, einfach da durch gehen zu können?
 

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