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Wieso empfinde ich keine Liebe für Gefühlvolle Frauen?

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Danke, Nordrheiner! Mich macht es oft traurig, dass Menschen gar nicht mehr merken, dass sie andere Menschen objektifizieren und benutzen. Das ist doch schon fast Trend geworden. Unsere Gesellschaft ist durch durch sexualisiert. Da erntet man Unverständnis, wenn man bewussten Umgang mit seinem Körper pflegt und nicht mit jedem ins Bett steigt.
Ich habe eine Bekannte, die Grundschullehrerin in einem sozialen Ballungsgebiet ist. Laut ihr ist die Lieblingsbeschäftigung der Mädchen in der vierten Klasse, auf dem Spielplatz an der Stange "Striptis" aufzuführen. Zwar ohne sich dabei auszuziehen, aber mit eindeutigen Bewegungen. Oder eine andere Bekannte arbeitet als Erzieherin im selben Wohngebiet. Sie erzählt, dass Mädchen mit Puppen verschiedenste Sexualszenarien durchspielen, in allen möglichen Stellungen. Auf die Frage, wo sie das herhaben, sagten sie, dass man es doch so macht, wenn man Spaß haben will. Das wüssten selbst Babys. So etwas sagen vier Jährige. Ist doch erschreckend.



Von Neugierde würde man sprechen, wenn es sich um einmalige Sachen handelt, bestensfalls mehmals, aber nicht eine längerfristige Freundschaft Plus. Als Frau muss man nicht erst 80 J. werden, um zu merken, dass sie beim Beischlaf keinen Höhepunkt hat.
Also warum schläft denn nun ein Menschen mit einem anderen in einer langfristen Freundschaft Plus, wenn er vermeintlich nicht verliebt ist und keinen sex Höhepunkt beim Beischlaf hat? Er wird doch bestimmte Motive haben, anderenfalls würde man ihm jegliches intelligentes Wirken absprechen. Er würde sich ausbeuten lassen, wenn sein Sexualpartner durch ihn sehr wohl zum sex Höhepunkt käme. Es wäre eine Disharmonie. Warum nimmt man so etwas Unfaires in Kauf? Weil er einfach dumm ist oder wie?
Ein Mensch ist doch keine Amöbe und verfolgt Ziele mit seinem Handeln. Da stimmst du mir doch zu?
Hallo, lieber Gast,
anscheinend bist Du weiblicher Natur - und offensichtlich nicht mit festem nick angemeldet. Das erste ist wie es ist, das zweite schade.

Da Du weiblich bist und am Ende sich unsere Gedanken doch im Bereich Sexualität ähneln, finde ich das schon bemerkenswert.

Das Objektifizieren und Benutzen von Menschen erfolgt - wie Du nach meiner Meinung richtig bemerkst, bei den meisten Menschen unbewusst. Solange dies zutrifft, ist der Mensch nicht der Denkende und damit auch nicht der Steuernde. Und immer wenn das so ist, ist Deine Feststellung "Ein Mensch....verfolgt Ziele mit seinem Handeln". Ich ungenau, weil aus meiner Sicht zu differenzieren ist. Natürlich verfolgt ein Mensch mit so ziemlich jeder seiner Handlungen Ziele. Die Frage, die sich stellt: Wer oder was gibt die Ziele vor?

Bei Deinen gesellschaftskritischen Beispielen zeigst Du sehr gut auf, dass es bereits im Kindesalter ein Wechselspiel von Gedanken und Gefühlen gibt. Das Ergebnis scheint meistens zu sein: "Das Sich-selbst-wohlfühlen ist das Ziel."
Dieses Ziel scheint ok zu sein. Wer würde dem Ergebnis widersprechen wollen?

Warum ich widerspreche, ist, dass dieses Ziel nur "ich-bezogen" ist. Und solange Menschen ich-bezogen leben, werden sie dem Du nicht gerecht.

Wir können dieser Ich-Falle nur entrinnen, wenn wir tatsächlich denken, und dies ganz bewusst. Damit meine ich, dass Handlungsmuster, die abgespeichert automatisch unser Handeln vorgeben, überdacht und überprüft werden müssen.
Und solange "wir" nur prüfen, ob eine Handlung uns befriedigt, gelangen wir über das Stadium der Selbstbefriedigung nicht hinaus. Selbstbefriedigung, auch unter Nutzung eines Partners, dient lediglich den eigenen Gefühlen. Also wer oder was gibt die Ziele vor, die der Mensch dann anstrebt? Die Gefühle! Liebe ist so nicht möglich. Zur Liebe ist es unabdingbar, den anderen wahrzunehmen und in Erfahrung zu bringen, was ihn/sie glücklich macht. Und zur Wahrnehmung gehört es, durch unsere Sinne erhaltene Informationen auszuwerten. Jedoch auch die Auswertung ist manipulierbar. Sie kann vorgegeben werden, nach welchen Kriterien diese zu erfolgen hat. Sind es wieder die Gefühle, die das Ziel der Auswertung vorgeben, geraten Menschen in eine Denkfalle, durch Gefühle aufgebaut.
Fazit für mich: Gefühle sind wichtig, zweifelsohne. Jedoch dürfen sie niemals das Steuerrad übernehmen!

Erst wenn wir bewusst unseren Denkapparat benutzen, wenn wir bereit sind, abgespeicherte Handlungsanweisungen zu überdenken, kommt der Unterschied zwischen Mensch und Tier (Amöbe) zum Vorschein.

Ich hoffe, ich habe mich allgemeinverständlich und nicht kompliziert ausgedrückt
Sonst bitte fragen!!

LG, Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Hallo, lieber Gast,
anscheinend bist Du weiblicher Natur - und offensichtlich nicht mit festem nick angemeldet. Das erste ist wie es ist, das zweite schade.

Da Du weiblich bist und am Ende sich unsere Gedanken doch im Bereich Sexualität ähneln, finde ich das schon bemerkenswert.

Das Objektifizieren und Benutzen von Menschen erfolgt - wie Du nach meiner Meinung richtig bemerkst, bei den meisten Menschen unbewusst. Solange dies zutrifft, ist der Mensch nicht der Denkende und damit auch nicht der Steuernde. Und immer wenn das so ist, ist Deine Feststellung "Ein Mensch....verfolgt Ziele mit seinem Handeln". Ich ungenau, weil aus meiner Sicht zu differenzieren ist. Natürlich verfolgt ein Mensch mit so ziemlich jeder seiner Handlungen Ziele. Die Frage, die sich stellt: Wer oder was gibt die Ziele vor?

Bei Deinen gesellschaftskritischen Beispielen zeigst Du sehr gut auf, dass es bereits im Kindesalter ein Wechselspiel von Gedanken und Gefühlen gibt. Das Ergebnis scheint meistens zu sein: "Das Sich-selbst-wohlfühlen ist das Ziel."
Dieses Ziel scheint ok zu sein. Wer würde dem Ergebnis widersprechen wollen?

Warum ich widerspreche, ist, dass dieses Ziel nur "ich-bezogen" ist. Und solange Menschen ich-bezogen leben, werden sie dem Du nicht gerecht.

Wir können dieser Ich-Falle nur entrinnen, wenn wir tatsächlich denken, und dies ganz bewusst. Damit meine ich, dass Handlungsmuster, die abgespeichert automatisch unser Handeln vorgeben, überdacht und überprüft werden müssen.
Und solange "wir" nur prüfen, ob eine Handlung uns befriedigt, gelangen wir über das Stadium der Selbstbefriedigung nicht hinaus. Selbstbefriedigung, auch unter Nutzung eines Partners, dient lediglich den eigenen Gefühlen. Also wer oder was gibt die Ziele vor, die der Mensch dann anstrebt? Die Gefühle! Liebe ist so nicht möglich. Zur Liebe ist es unabdingbar, den anderen wahrzunehmen und in Erfahrung zu bringen, was ihn/sie glücklich macht. Und zur Wahrnehmung gehört es, durch unsere Sinne erhaltene Informationen auszuwerten. Jedoch auch die Auswertung ist manipulierbar. Sie kann vorgegeben werden, nach welchen Kriterien diese zu erfolgen hat. Sind es wieder die Gefühle, die das Ziel der Auswertung vorgeben, geraten Menschen in eine Denkfalle, durch Gefühle aufgebaut.
Fazit für mich: Gefühle sind wichtig, zweifelsohne. Jedoch dürfen sie niemals das Steuerrad übernehmen!

Erst wenn wir bewusst unseren Denkapparat benutzen, wenn wir bereit sind, abgespeicherte Handlungsanweisungen zu überdenken, kommt der Unterschied zwischen Mensch und Tier (Amöbe) zum Vorschein.

Ich hoffe, ich habe mich allgemeinverständlich und nicht kompliziert ausgedrückt
Sonst bitte fragen!!

LG, Nordrheiner
Ich glaube, dass wir uns missversanden haben. Also falls ich dich richtig verstanden habe.

Mit meiner Frage, warum ein vermeintlich nicht verliebter Mensch, den Koitus zulassen soll, obwohl er ihn unbefriedigt lässt, wollte ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass dieser Mensch sehr wohl verliebt sein muss. Sonst gäbe es für ihn ja keine Motivation, so zu handeln. Wenn es nicht die (Selbst-) befriedigung ist, die einen Menschn zu so einer Handlung treibt, dann sind es wohl (Verliebtheits)gefühle.
Wenn es die Motivation einer (Selbst-)befriedigung mit Hilfe eines anderen ist, würde ich sagen, dass es durchaus unreflektiert passieren kann. Da erinnert mich der Triebgesteuerte tatsächlich an eine Amöbe.
Wenn es aber aus der Hoffung nach mehr heraus passiert, also die handelnde Person verliebt ist, würde ich sagen, dass sie es voll und ganz bewusst macht und sicher nicht mehr im Status Amöbe vegetiert.

Also ich persönlich würde es auch nicht so machen. Aber das ist für mich einer der Erklärungsansätze, warum sich manche Frauen auf Freundschaft Plus einlassen. Ich behaupte ganz plakativ, sie machen es, weil sie sich Hoffnung auf mehr machen oder eben eine verdrängte Geschichte aus der Kindheit unbewusst immer wieder reproduzieren. Freud nannte es den Wiederholungszwang, was man heute wohl nicht mehr sagt. Ich bin kein Fan von Freud aber hier stimme ich ihm völlig zu. Keine Frau, die in der Kindheits nichts erlebt hat und nicht verliebt ist, schläft mit einem Mann, ohne sich Hoffnung zu machen, dass er sich so in sie verliebt. Da lege ich meine beiden Hände für ins Feuer.
Das meinte ich also...

LG
 

Guppy

Aktives Mitglied
Sehe ich so ähnlich. Oder man versucht reflektionsartig seine Erlebnisse
zu beleben oder eben durch die Verliebtheit einen hoffnungsvollen Schritt
zu machen.

Wobei bei Verliebtheit sollte man vorsichtig sein, nicht allen ist bewusst
wann sie sich verguckt haben. Oft wird es erst nach dem Techtelmechtel
einem bewusst (Verlust), oder dort werden erst die Hormone freigegeben,
die zu Verliebtheit erst führen.

L.G.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ein Mißverständnis meinerseits sehe ich nicht. Ich sehe jedoch, dass ich mich nicht klar genug ausdrückte. Ich will es nochmal versuchen:


Ja, ich denke auch, dass so manche Frauen mit einem Mann schlafen, weil sie damit eine Hoffnung verbinden.
Bei der einen Frau mag es die Hoffnung sein, dadurch geliebt zu werden. Bei der anderen Frau mag es die Hoffnung sein, versorgt zu werden. Und es gibt sicher auch die Frauen, die jetzt keine spezielle Hoffnung für sich selbst haben, die den Mann lieben und sich sexuell hingeben, ohne Liebe mit der eigenen Sexualität oder irgendeinem Eigennutzen verbinden zu können oder zu wollen.

Wir Menschen sind so verschieden, dass monokausale Erklärungen meist nicht ausreichen für die Antwort auf die Frage: Warum tun Menschen was sie tun? Man muß immer den Einzelfall sehen. Verallgemeinerungen sind nicht immer hilfreich.

Aus meiner Erfahrung spielen Denk- und Gewohnheitsmuster eine überragend große Rolle. Und die beginnen nach der Geburt.
Irgendwann machen wir mit "was auch immer" unsere ersten Erfahrungen und wählen unser dazu passend erscheinendes Handlungsmuster aus und speichern es ab. Dieses Handlungsmuster muß nicht richtig sein. Aber damals hatten wir kein besseres zur Hand.

Warum wir gerade das spezielle Handlungsmuster abgespeichert haben, mag Freud oder wer auch immer erklären. Wichtig ist mir, dass wir erkennen, erkennen können, dass es irgendwann nicht ausreicht, um das zu erreichen, was wir "heute" wirklich wollen. Unser Wille, unser Ich, sollte entscheiden. Und wenn wir lediglich unseren Willen (und unser Tun) mit abgespeicherten Handlungsmuster begründen, dann haben wir das Nicht-Neu-Entscheiden aufgegeben. Wenn Gefühle, durchaus sexuell stimuliert, die damaligen Handlungen und damit Handlungsanweisungen dominierten, dann dominieren sie immer noch - und der Verstand führt nicht mehr, sondern er folgt den Gefühlen bzw. den Trieben.

Ist das verständlich?

LG, Nordrheiner
 

Glacio

Mitglied
Ein Mißverständnis meinerseits sehe ich nicht. Ich sehe jedoch, dass ich mich nicht klar genug ausdrückte. Ich will es nochmal versuchen:


Ja, ich denke auch, dass so manche Frauen mit einem Mann schlafen, weil sie damit eine Hoffnung verbinden.
Bei der einen Frau mag es die Hoffnung sein, dadurch geliebt zu werden. Bei der anderen Frau mag es die Hoffnung sein, versorgt zu werden. Und es gibt sicher auch die Frauen, die jetzt keine spezielle Hoffnung für sich selbst haben, die den Mann lieben und sich sexuell hingeben, ohne Liebe mit der eigenen Sexualität oder irgendeinem Eigennutzen verbinden zu können oder zu wollen.

Wir Menschen sind so verschieden, dass monokausale Erklärungen meist nicht ausreichen für die Antwort auf die Frage: Warum tun Menschen was sie tun? Man muß immer den Einzelfall sehen. Verallgemeinerungen sind nicht immer hilfreich.

Aus meiner Erfahrung spielen Denk- und Gewohnheitsmuster eine überragend große Rolle. Und die beginnen nach der Geburt.
Irgendwann machen wir mit "was auch immer" unsere ersten Erfahrungen und wählen unser dazu passend erscheinendes Handlungsmuster aus und speichern es ab. Dieses Handlungsmuster muß nicht richtig sein. Aber damals hatten wir kein besseres zur Hand.

Warum wir gerade das spezielle Handlungsmuster abgespeichert haben, mag Freud oder wer auch immer erklären. Wichtig ist mir, dass wir erkennen, erkennen können, dass es irgendwann nicht ausreicht, um das zu erreichen, was wir "heute" wirklich wollen. Unser Wille, unser Ich, sollte entscheiden. Und wenn wir lediglich unseren Willen (und unser Tun) mit abgespeicherten Handlungsmuster begründen, dann haben wir das Nicht-Neu-Entscheiden aufgegeben. Wenn Gefühle, durchaus sexuell stimuliert, die damaligen Handlungen und damit Handlungsanweisungen dominierten, dann dominieren sie immer noch - und der Verstand führt nicht mehr, sondern er folgt den Gefühlen bzw. den Trieben.
Ich bin zwar nicht Gast, kann den Beitrag trotzdem uneingeschränkt unterschreiben. Warum nicht gleich so? ;)

Meine Devise im Leben ist, dass ich lieber zu viel aus zu wenig kommuniziere. Zu wenig Kommunikation kann nämlich zu Missverständnissen führen und dazu, dass irgendeiner der beiden irgendwann enttäuscht zurückbleibt. Das gilt für alle Bereiche im Leben! Ich persönlich spiele lieber auf Nummer sicher, bevor ich einen anderen Menschen verletze. Ich weiß leider, wie es ist, verletzt zu werden.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Wenn es aber aus der Hoffung nach mehr heraus passiert, also die handelnde Person verliebt ist, würde ich sagen, dass sie es voll und ganz bewusst macht und sicher nicht mehr im Status Amöbe vegetiert.
Dem stimme ich deswegen nicht zu, weil verliebte Menschen eher dazu neigen, sich von ihren Gefühlen führen zu lassen. Das sich bewusst machen, das nachdenken, sollte dazu kommen. Erst dann, wenn der Wille, vom Denken unterstützt, wenn die Einstellung zu Wille und Denken passt und der Mensch so die Führung über sich wahrnimmt - anstelle der Gefühle - dann steigen die Chancen auf sinnvolles und gutes Handeln.

Also ich persönlich würde es auch nicht so machen. Aber das ist für mich einer der Erklärungsansätze, warum sich manche Frauen auf Freundschaft Plus einlassen. Ich behaupte ganz plakativ, sie machen es, weil sie sich Hoffnung auf mehr machen oder eben eine verdrängte Geschichte aus der Kindheit unbewusst immer wieder reproduzieren. Freud nannte es den Wiederholungszwang, was man heute wohl nicht mehr sagt. Ich bin kein Fan von Freud aber hier stimme ich ihm völlig zu. Keine Frau, die in der Kindheits nichts erlebt hat und nicht verliebt ist, schläft mit einem Mann, ohne sich Hoffnung zu machen, dass er sich so in sie verliebt. Das mag in den meisten Fällen so sein... alleine die Monokausalität ist für mich nicht attraktiv. Da lege ich meine beiden Hände für ins Feuer.
Das meinte ich also...

LG
Dem unterstrichenen Satz stimme ich zu. Ich drücke es nur anders aus, indem ich von Handlungsanweisungen spreche, die "früher mal" abgespeichert wurden.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Man spricht allgemein gerne und schnell von Zwang. Dazu bin ich in verallgemeinerter Form nicht bereit.
Zwang liegt für mich nur dann vor, wenn es dem betreffenden Menschen unmöglich ist, sich von einer früher mal abgespeicherten Handlungsanweisung, die man heute für falsch hält, zu befreien.

Also man muß erst mal selbst die Erkenntnis haben: Was ich tue, ist falsch.
Und zu dieser Erkenntnis kommen viele Menschen nicht. Und manche - wollen auch nicht.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Und wenn wir dazu kommen, über "falsch" nachzudenken und eine Begründung suchen, müssen wir das auch für "richtig" tun. Und dann wird es schwierig. Was der eine für richtig hält - hält der andere für falsch? Wo und was ist der Maßstab?
 
G

Gast

Gast
Ein Mißverständnis meinerseits sehe ich nicht. Ich sehe jedoch, dass ich mich nicht klar genug ausdrückte. Ich will es nochmal versuchen:


Ja, ich denke auch, dass so manche Frauen mit einem Mann schlafen, weil sie damit eine Hoffnung verbinden.
Bei der einen Frau mag es die Hoffnung sein, dadurch geliebt zu werden. Bei der anderen Frau mag es die Hoffnung sein, versorgt zu werden. Und es gibt sicher auch die Frauen, die jetzt keine spezielle Hoffnung für sich selbst haben, die den Mann lieben und sich sexuell hingeben, ohne Liebe mit der eigenen Sexualität oder irgendeinem Eigennutzen verbinden zu können oder zu wollen.

Wir Menschen sind so verschieden, dass monokausale Erklärungen meist nicht ausreichen für die Antwort auf die Frage: Warum tun Menschen was sie tun? Man muß immer den Einzelfall sehen. Verallgemeinerungen sind nicht immer hilfreich.

Aus meiner Erfahrung spielen Denk- und Gewohnheitsmuster eine überragend große Rolle. Und die beginnen nach der Geburt.
Irgendwann machen wir mit "was auch immer" unsere ersten Erfahrungen und wählen unser dazu passend erscheinendes Handlungsmuster aus und speichern es ab. Dieses Handlungsmuster muß nicht richtig sein. Aber damals hatten wir kein besseres zur Hand.

Warum wir gerade das spezielle Handlungsmuster abgespeichert haben, mag Freud oder wer auch immer erklären. Wichtig ist mir, dass wir erkennen, erkennen können, dass es irgendwann nicht ausreicht, um das zu erreichen, was wir "heute" wirklich wollen. Unser Wille, unser Ich, sollte entscheiden. Und wenn wir lediglich unseren Willen (und unser Tun) mit abgespeicherten Handlungsmuster begründen, dann haben wir das Nicht-Neu-Entscheiden aufgegeben. Wenn Gefühle, durchaus sexuell stimuliert, die damaligen Handlungen und damit Handlungsanweisungen dominierten, dann dominieren sie immer noch - und der Verstand führt nicht mehr, sondern er folgt den Gefühlen bzw. den Trieben.

Ist das verständlich?

LG, Nordrheiner
Ja, das ist verständlich und unterschreibe ich auch so, außer, dass ich mich schlecht in den Zustand, sich seiner Gefühle nicht bewusst zu sein, versetzten kann. Ist es dann so eine Art Verdrängung, wenn man sich nicht bewusst ist, dass man sich verliebt hat?
Aber du hast Recht. Wenn ich an die Berichte meiner bekannten Lehrerin und Erzieherin denke, leuchtet mir ein, dass viele Menschen, ihr Verhalten offensichtlich nicht reflektieren und es so auch ihren Kindern vorleben.

"Falsch" ist für mich, wenn es destruktive Handlungen sind und nicht zum gewünschten Ziel führen, was bei einer Freundschschaft Plus für die Frau eher der Fall wäre. Weil sie so weder zu ihrem Wunsch nach Liebe oder Versorgung und in den seltensten Fällen der (Selbst-)befriedigung kommt.
Ich denke, wir alle sehnen uns letztendlich danach, geliebt und angenommen zu werden. Daher sehe ich so eine Freundschaft, wie ich ja schon schrieb, als "falsche" Zeitinvestition an. Diese Zeit kann sie nutzen, über angelernte Verhaltensmuster nachzudenken, sie durch geeignetere zu ersetzen und andere Begegnungen mit einer Zukunftsaussicht wahrzunehmen.

LG
 

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