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N

New

Gast
"Niemand kann uns ohne unser Einverständnis das Gefühl der Minderwertigkeit geben."

-Eleanor Roosevelt-

Im Prinzip ist das ja richtig, aber kann man sich selbst und sein Denken so stark kontrollieren um dieses Zitat ausleben zu können?
 

Moonlight

Aktives Mitglied
Hallo New,

muss man dafür das Denken kontrollieren ?
Ich denke, dieses Zitat bezieht sich auf : "woher haben ich mein Selbswertgefühl?" ...
Wenn sich mein Selbswertgefühl nur aus das "was denk eine Person über mich" besteht, dann hat diese Zitat keinen Sinn. Das sollte man nicht zulassen. Dazu würde ich gern eine Song-Lyrik posten :

Spieglein, Spieglein

Spieglein, Spieglein an der Wand
Bin ich die Schönste in deinem Land?
Spieglein, Spieglein an der Wand
Bin ich Schönste in deinem Land?
Schnell, schnell berühr' mein kleines Herz
Sonst ist da dieser schlimme Schmerz - Hmm

Spieglein, Spieglein, du bist mein
Fühl' mich sonst doch so allein
Spieglein, Spieglein, du bist mein
Fühl' mich sonst doch so allein
Laß mich fühlen, daß ich bin
Sonst hat mein Leben keinen Sinn - Hmm

Spieglein, Spieglein, geh' nicht fort
Ich brauch' dich hier an diesem Ort
Spieglein, Spieglein, geh' nicht fort
Ich brauch' dich hier an diesem Ort
Du sollst jetzt leben nur für mich
So wie ich nur leb' für dich, für dich - Hmm

Spieglein, du, ich seh' nicht mehr
Mein Gesicht, es ist so leer
Spieglein, du , ich seh' nicht mehr
Mein Gesicht, es ist so leer
Spieglein, was ist bloß gescheh'n?
So habe ich dich noch nie geseh'n - Hmm

Spieglein, Spieglein, du mußt geh'n
Mein Spiegelbild, das will ich seh'n
Spieglein, Spieglein, du mußt gehen
Mein Spiegelbild, das will ich seh'n
Einen Spiegel, neu und klar
Such' ich mir, wie wunderbar
La, la, la, la, la, la, la

Spieglein, Spieglein an der Wand
Bin ich die Schönste in deinem Land?
 
S

sellerie

Gast
Das Wort Einverständnis ist hier ungewöhnlich gebraucht, Zu Gefühlen gibt man kein Einverständnis, die bekommt man normalerweise, ohne sich dafür zu entscheiden.

Psychologie:
Nach Norbert Bischof sind Gefühle als vorrationale Bewertungsmechanismen schneller als der Verstand und teilen uns mit, wie eine Situation zu bewerten ist. Nach der Psychoanalyse sind die Quellen von Gefühlen nicht ausserhalb des Menschen sondern im Unbewussten der Seele oder der Psyche. Ein äusserer Anlass kann Gefühle auslösen, wir können unsere Gefühle auf ein Gegenüber projezieren - aber vorhanden sind sie immer bereits vorher. Nach der Sozialpsychologie kann man lernen, auf gewisse Ereignisse mit einem Gefühlsausdruck zu reagieren. Im Lauf der Entwicklung können sich die gefühlsauslösenden Situationen verändern.

Philosophie:
Nach Ludwig Wittgenstein ist die Bedeutung eines Wortes sein Gebrauch, also wer ein Wort nicht so braucht, wie es "richtig" gebraucht wird, braucht es nach Wittgenstein falsch. Roosevelt braucht es also falsch. Wozu?

Bei mir löst der Satz gleich zwei Gefühle aus. Wie wohl alle anderen Menschen habe auch ich hab mich schon minderwertig gefühlt und laut Roosevelt habe ich mich also dafür entschieden, bin es also selbst schuld - das beschämt mich. Ich möchte aber nicht beschämt sein (Dissonanz) und will mich von nun an entscheiden, mich nicht mehr beschämen zu lassen. Diese Entscheidung erfüllt mich mit Stolz.

Ich würde also sagen, dass Roosevelt diesen Satz nicht uneigennützig, sondern als Staatsmann mit einer bestimmten Absicht geäussert hat. Obs funktioniert, ob man Schamgefühle immer so ablehnen kann, sei dahingestellt. Ich fürchte, man kann sich auf diese Weise konditionieren - finde das aber nicht erstrebenswert. Sicher ist es, im Zusammenhang mit Roosevelt, z.B. für funktionierende Soldaten nützlich, sich nicht zu schämen, wenn sie Leute erschiessen, sondern stolzen Hauptes über die Leichen wegzuschreiten. Es ist aber wichtig, dass man in der Lage ist, sich schämen zu können und sich dafür nicht schämt!

susan
 
U

Unregistriert

Gast
hallo new

das eigene denken kontrollieren... hier ein zitat dazu:

Achte stets auf deine Gedanken,
sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte,
sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen,
sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
sie werden zu Charaktereigenschaften.
Achte auf deinen Charakter,
er wird dein Schicksal

(aus dem talmud)


seit ich meiner negativen gedankengänge bewusst bin, versuche ich meinen teil zur veränderung beizutragen. ich glaube nicht, dass man die eigenen gedanken so total kontrollieren kann, so als ob man ausserhalb von sich stehen würde und sich befehle geben kann. aber man hat definitiv einen einfluss. manchmal hat man schon das gefühl, dass man den eigenen gedanken, den eigenen gefühlen und der welt "hilflos" "ausgeliefert" ist. aber viele bücher schreiben darüber, dass der mensch doch nicht so "ausgeliefert" und "hilflos" ist. unsere gedanken wurden in langen jahren der übung gebildet. sozialisierung und so. gewohnheiten, in denen man drinsteckt. aber man merkt es nicht immer. der mensch hat ja die fähigkeit zu transzendieren.

wenn zum beispiel einem kind immer erklärt wurde, dass es dumm ist, dann wird das kind das irgendwann mal internalisieren. und wenn die eltern weg sind, dann sind die stimmen immer noch im kopf wirksam und werden zu den eigenen gedanken. es sind dann nicht mehr die anderen, die sagen, dass man dumm ist, man sagt es schon selber. aber da kann man ansetzen. da kann man versuchen, diese automatisierten gedanken aufzubrechen. das geht aber nicht von heute auf morgen, das braucht zeit.

mein selbstwertgefühl lag vor ein paar jahren sogar unter null!!!!!!!! ich dachte, ich mache alles falsch, ich bin dumm, ich bin nicht liebenswert, ich darf nicht sein. ich habe dann ein paar jahre gebraucht, mir das erstens bewusst zu machen und zweitens zu überlegen, woher das eigentlich kommt, und wie ich diese penetranten gedanken ändern kann. das braucht alles seine zeit. aber es ist echt mordsarbeit. aber ich musste es so machen, weil ich sonst eingegangen wäre.

ich finde, dass gedanken und gefühle eng zusammenhängen. dass der mensch, auch wenn er in die welt geworfen wird und auch seine begrenzungen hat, irgenwie auch eine freiheit des denkens hat. diese wird ja auch ständig beeinflusst, gedanken und gefühle. von klein auf wird man konditioniert. je nach dem. und so, wie anderen einen konditionieren können, kann man es selber tun. es ist halt nicht so einfach. es braucht zeit und kraft.

aber ich glaube schon, dass ich viel dazu beitragen kann, um mich gut zu fühlen. es liegt auch an mir, ob ich gedanklich zulasse, mich zur sau zu machen. unabhängigkeit gehört auch in diese sparte. wenn ich einen freund habe und mich nur dann geborgen und geliebt fühle, wenn er mich liebt, dann bin ich ziemlich abhängig. das heisst, dass ich auch selber, unabhängig vom rest der welt sone art selbstbewusstsein erreichen kann, dass mich innerlich stützt.

ich habe mich lange mit dem thema beschäftigt. mir war gar nicht bewusst, was für ein schlechtes selbstbewusstsein ich habe, wie abhängig ich von der meinung anderer abhängig bin. was habe ich mich fertig gemacht, als mein ex mit mir schluss gemacht hatte und nach drei wochen ne andere hatte. ich sass nur hier und dachte, der typ hat recht. sie ist jünger, hübscher, lustiger, unkomplizierter, besser, usw.

stichwort vergleich. auch so kann man sich ewigs fertig machen. wenn man sich vergleicht und man bei den vergleichen immer schlechter abschneidet. deshalb war es für mich auch wichtig, damit aufzuhören. mich nicht zu vergleichen. mich als unikat anzunehmen. so wie ich gerade bin.

irgendwie hängt immer alles zusammen, sage ich immer.

unter der rubrik psychologie findet man viele ansätze zu dem thema selbstbewusstsein.

ich glaube, dass das selbstbewusstsein eng mit der inneren freiheit zusammenhängt.


lieben gruss und schönen sonntag wünscht puma
 
N

New

Gast
Oh ich glaub Eleanor Roosevelt ist doch die Frau von dem Staatsmann gewesen?

Also ich habe es so gedeutet: Wenn dich jemand beleidigt oder ähnliches, kannst du es natürlich links liegen lassen, wenn dich derjenige gar nicht interessiert oder du ihm nicht zustimmst und genauso kann es dich berühren, wenn du ihm eigentlich zustimmen würdest. Es gibt Kritik die ich sehr gut wegstecken kann, aber andere berührt mich, weil ich vielleicht ähnliche Gedanken habe. Aber im Endeffekt musst du es doch zulassen, dass du dich deswegen schlecht fühlst. Aber ich bin mir halt nicht sicher, wie schon gesagt wurde, ob man die Gefühle die nunmal permanent vorhanden sind, wirklich einfach so zur Seite nehmen kann, da muss man wohl schon 100% von sich überzeugt sein??

Ja das mit dem Vergleichen habe ich auch gemerkt, dass macht mich auch immer fertig. Sollte ich auch unterbinden.
 

Marcus

Aktives Mitglied
Minderwertigkeitsgefühle sind sicher weit verbreitet. Diese werden einem meist in der Kindheit "beigebracht". Ein Kind muß erst lernen, was es eigentlich ist. Wenn es dann keine Bestätigung oder zu wenig Liebe bekommt, vielleicht auch noch beschimpft wird, dann "lernt" es, nicht viel wert zu sein.

Das prägt sich ein und wird bei Gelegenheit wieder abgerufen.

Z.B. macht man einen Fehler, der an sich nicht schlimm ist. Aber die (falsche) Information, daß man ja nichts wert ist, kommt zum Vorschein, und spielt den Fehler so hoch, daß man sich sehr schlecht fühlt, viel mehr, als es der Fehler wert ist.

Mit "Zulassen" oder "Nicht Zulassen" ist meiner Ansicht nach gemeint, daß man den Vorgang des Sich-Einmischens der "Information" aus der Vergangenheit, nämlich minderwertig zu sein, erkennt, und ihm dadurch die Kraft nimmt, uns fertig zu machen.

Da jeder Mensch den gleichen Wert hat, egal ob schön oder häßlich, arm oder reich usw. ist es eine Frage der Einstellung zu uns selbst, wie wir uns sehen und fühlen.

Mach doch mal einen kleinen Test:
Du stellst dich vor einen Spiegel, und bevor du hineinschaust, sagst du dir ganz fest, daß du gleich einen ganz wundervollen Menschen sehen wirst. Schau dann in den Spiegel und betrachte deine Gefühle. Du wirst feststellen, daß du dir viel schöner vorkommst, als du dich "normalerweise" siehst.

Viele Grüße

Marcus
 
N

New

Gast
Ja genau das soll ausgesagt werden. Hat auch mit Transaktionsanalyse zu tun, die ich übrigens als unglaublich interessant erachte. Aber die Frage war ja, ob es möglich ist, das auch in die Tat umzusetzen? Natürlich weiß ich, das die Minderwertigkeitsgefühle von Erfahrungen aus der Vergangenheit kommen, aber kann man diese wirklich abstellen?
 
U

Unregistriert

Gast
@Puma
Hey,Puma,
Du bist wirklich ein ganz tolles Mädel....ich bin tief beeindruckt,was und wie Du schreibst!!
Vieles sehr ähnlich meinen Erfahrungen(Vater!!,Gedankenfreiheit als eines der wichtigsten Güter! etc).
Wollte nur sagen:seh erst jetzt:SCHWEIZ...ich dachte,solche Spießer,Vorurteile,Mittelalter...gibst nur in DEUTSCHLAND (-: (-: so krass(Ausländerfeindlichkeit,Intoleranz...)----oh je---da gibt es wirklich noch viel zu tun...und das im Jahr 2004...BITTER!!!!

Gruß an Dich von der
Micky !
 
J

Jessi

Gast
Hi New,

das Zitat ist meiner Meinung nach absolut richtig, denn: wer oder was kann unser Selbstwertgefühl minder, außer wir selbst?
Ich meine, wenn uns jemand etwas mieses sagt und uns das dann trifft, dann doch nur, weil wir es in irgendeiner Form glauben, was er da sagt und es uns traurig macht, weil wir eventuell eine gewisse Bestätigung finden darin.
Oder halt auch umgekehrt, wenn mir jemand etwas nettes sagt, ich das aber nicht so sehe, dann geht das ganze auch nach hinten los, mit ein wenig, nur ein ganz kleinen wenig Querdenken kriegt man es doch hin, selbst etwas "Nettes" als persönlichen Angriff anzusehen.

Kurzes Beispiel: Wenn mir jemand sagt, ich hätte schöne Haare, schöne Augen oder sonstwas, dann krieg ich es doch glatt hin, dass ganze als absolute Lüge darstellen zu lassen, weil ich selbst nicht der Meinung bin. Oder ich mache einen SChlenker und sage, na toll, schöne Haare und schöne Augen, was hat das für einen Wert an einem Menschen, der Rest scheint ja schön scheiße zu sein, wenn "nur" das auffällt.
Wenn mir jemand sagt, mensch, siehst du heute wieder scheiße aus... dann fühle ich mich bestätigt, weil ich selbst genauso denke.

Wenn ich aber ein gutes Selbstwertgefühl hätte, dann wüßte ich, wenn mir jemand etwas mieses sagt, dass das absoluter Quatsch ist, oder ich nehme die Kritik anders auf und beleuchte demnach mal meine Stärken, die ich habe und kann dann damit leben, eventuell nicht in allen Punkten perfekt zu sein.

Hermann Hesse schrieb in seinem Roman "Demian":

Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.

genauso sehe ich es, wenn wir uns von außen gesteuert verletzt fühlen. Das tun wir doch nur, weil es in uns einen wunden Punkt angesprochen hat.

naja, soviel dazu.

gruss
jessi
 
E

Eso

Gast
Liebe Besucher dieses Forums..........

" Weihnachten "
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so Festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heilges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigts wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit!
( Joseph von Eichendorff )


*******

" Wir sind Engel mit nur einem Flügel- um fliegen zu können, müssen wir uns
uns umarmen."
( Irisches Sprichwort )

Ich wünsche Euch allen ein Schönes-Gesundes-Friedvolles Weihnachtsfest, sowie einen SUPI Start in das Jahr 2005.
Mögen sich alle Eure Wünsche und Träume erfüllen.

Fühlt Euch ganz lieb umarmt

Eso
 
Status
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