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Wie weiter vorgehen...? Opferentschädigung oder lieber doch nicht...?

Shadowgirl76

Mitglied
Durch Zufall bin ich auf dieses tolle Forum gestoßen und hab mir schon ein paar Tips holen können. Danke !*Smile*
Nun meine Frage..
Ich habe seit 2 Jahren eine nicht behandelte PTBS, bin jetzt wo die Symptome so stark wurden endlich zum Hausarzt gegangen der stellte das fest... (lange vergangene Missbrauchsgeschichte und ich dachte alles gut verdaut...)hatte heute einen Termin bei ner' Facharztpraxis für Psychiatrie und Psychotherapie und die sagte mir innerhalb von 2 Minuten ich hab ne schwere depressive Episode, posttraumatische Belastungsstörung Konzentrationsschwäche, Dissoziative Zustände.... normalerweise sind Ärzte für mich Halbgötter in weiß, ich geh so selten zum Arzt, weiß eigentlich auch immer vorher schon was ich hab.
Deswegen, wie kann die mir erzählen ich hätte Dissoziale Zustände???? Ich sprach Sie daraufhin an und wollte wissen was das ist und da meinte Sie nur, ich hab Anzeichen dafür und Sie schreibt das mit auf, damit die Diagnose/Befund schlimmer aufgeführt wird.. und dann sagte Sie mir noch Sie macht gar keine Psychotherapie mehr und Sie ist ja sowas von überlastet mit Ihren 800 Patienten und Sie schreibt mir jetzt erstmal Medikamente auf und Ergotherapie. Oder ich könnte sofort einen Platz in einer Tagesklinik haben, Das wollte ich aber nicht...
Nun meine eigentliche Frage... klingt total blöd... hab ich irgendwelche Vorteile in Bezug auf Psychotherapieplatz.. Wartelisten usw. wenn ich Leistungen nach dem OEG beantrage? Was hab ich noch davon? Wenn ich in der Beweislast bin und nur durch meine Mum und durch meine Schwester schriftlich die Bestätigung habe ich wurde missbraucht, was hab ich davon..? Dann bin ich anerkanntes Missbrauchsopfer...Ich hab gelesen man muss Folgeschäden haben und wenn ich Depressionen und Konzentrationsschwierigkeiten habe und undefinierbare Schmerzen in den Fingern und Migräne sind das doch keine Folgeschäden oder? Ich bin seit 2 Wochen erst krank geschrieben und ich hab so Angst auf die Arbeit zu gehen, arbeite im Verkauf und immer mit Kunden zusammen..
Es wäre schön wenn mir einer helfen könnte was ich machen soll...
Liebe Grüße
 
D

Deliverance

Gast
Ehm ja, also zum OEG kann ich dir nichts sagen, mich stimmen aber die 50 Diagnosen in 2 Minuten skeptisch.

Ich will nicht anzweifeln, dass es dir schlecht geht, dass dir da was Schlimme s passiert ist und du daher Folgeschäden haben könntest.

Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass gerade überforderte/demotivierte Ärzte gerne mit Diagnosen und Medikamenten um sich werfen und das ebenfalls schwerwiegende Auswirkungen haben kann (Psychopharmaka haben es echt in sich!).

Daher würde ich dir wirlich raten, dir einen guten Therapeuten zu suchen, der sich für Die Diagnostik viel Zeit nimmt und dahin entsprechend die Behandlung auslegt.

Du schreibst noch "Dann bin ich ein anerkanntes Missbrauchsopfer" - gab es mit der Anerkennung deines Leids bzw während dem Geschehen selbst Probleme, dass dir niemand geglaubt oder es bagatellisiert wurde...?
Ich meine damit nicht, dass du (jetzt) nur Aufmerksamkeit möchtest, oder sowas.
Wenn jemand das offensichtliche leugnet, schmerzt das einem selbst tief in der Seele - von daher finde ich das schon wichtig, dass man Leid anerkennt (und nicht bemitleidet!).
 

Shadowgirl76

Mitglied
Du schreibst noch "Dann bin ich ein anerkanntes Missbrauchsopfer" - gab es mit der Anerkennung deines Leids bzw während dem Geschehen selbst Probleme, dass dir niemand geglaubt oder es bagatellisiert wurde...?
Ich meine damit nicht, dass du (jetzt) nur Aufmerksamkeit möchtest, oder sowas.
Wenn jemand das offensichtliche leugnet, schmerzt das einem selbst tief in der Seele - von daher finde ich das schon wichtig, dass man Leid anerkennt (und nicht bemitleidet!).
Nein, ich hab es auch gar nicht angezeigt, hätte auch nichts mehr genützt, der Täter hat sich selbst gerichtet! Ich wusste gar nichts von so einem Opferentschädigungsgesetz. Deswegen auch meine Frage... Ich habe ja bedeutend finanzielle Einbußen, werde wahrscheinlich gekündigt wenn ich dauern krank bin... jetzt schon 2 Wochen nur zu Hause und ich mach mir so meine Gedanken, was das jetzt so ausgelöst haben könnte und wie ich das alles finanziell hinkriegen sollte....
 

KBS

Aktives Mitglied
In Deinem Fall wäre ein Gespräch mit dem Weißen Ring sinnvoll, denke ich. Dieser kann Dir eher weiter helfen, als wir Laien, auch wenn wir teils ähnliche oder andere Gewalterfahrungen machen mussten und zum Teil auch Erfahrungen mit den Versorgungsämtern haben.

Zusätzlich sind Deine Angaben zu sperrlich, um wirklich Deinem Fall korrekt gegenüber antworten zu können. Daher möchte ich an dieser Stelle Dir die Frage stellen, was Du mittlerweile unternommen hast bzw. ob Du mittlerweile eine Psychotherapie machst?

Auch wenn wir verschiedene Gewalterfahrungen machten, ähneln sich unsere Fälle in 2 Dingen. Auch ich fing nach 2 Jahren eine Psychotherapie aufgrund einer PtBs an und auch "mein" Täter "richtete sich selbst" - obwohl ich es so normalerweise nicht formulieren würde, auch wenn es richtig formuliert sein kann. In meinen Augen fehlte meinem Täter der letzte menschliche Anstand, nämlich zu seiner Tat zu stehen und seine Schuld zu tragen.
 

Shadowgirl76

Mitglied
vielen Dank für deine Antwort...
was ich bisher unternommen habe,
  • ich bin zur Neurologin gegangen und bin seit Januar krankgeschrieben :(
  • habe einen OEG Antrag abgegeben und schon x Mal nachfragen diesbezüglich vom Versorgungsamt bekommen... das zieht sich wohl....?
  • Mein Arbeitsvertrag ist natürlich nicht verlängert worden :(
  • Habe 3 verschiedene Psychotherapeuten aufgesucht um mir helfen zu lassen z. B. in Form einer Psychotherapie.... bin aber leider abgewiesen worden, weil zu speziell eine Traumaklinik oder Tagesklinik würde mir besser helfen können...
Ich möchte aber eigentlich in keine Klinik und alles Mist :(
das einzige was gerade wirklich hilft ist die verordnete Ergotherapie wo ich nur reden kann im Einzelgespräch....
Ich bleib dran und irgendwann wird es besser....
 

KBS

Aktives Mitglied
@Shadowgirl76

Nichts ist wirklich Mist, was Deiner verletzten Psyche helfen kann. Eine verletzte Psyche ist nichts anderes als eine Verletzung des Körpers. Der einzige Unterschied liegt darin, dass man in dem ersten Fall psychologische Hilfe in dem zweiten Fall medizinische Hilfe braucht.

Ich bin zurzeit bei einer Psychotherapeutin. Wie kam ich zu ihr? Ich rief die Krankenkasse an und fragte, welche Psychotherapeuten sich insbesondere in der Traumaverarbeitung auskennen. Sie empfahl natürlich keinen Speziellen, mir wurde aber gesagt, dass ich nach psychologischen Psychotherapeuten schauen müsste und wo ich diese finden könnte. Gleichzeitig wusste ich selbst schon, dass Therapeuten, die EMDR machen können, sich in diesem Gebiet auskennen. Ich rief also einige an und konnte mehrere Termine bekommen, mit natürlich auch einer gewissen Wartezeit. Wie bist Du dabei vorgegangen und welche Schwerpunte hatten Deine Therapeuten?

Es lässt sich ein Weg auch für Dich finden. Darf ich Dich fragen, was Du erlebt hast? Ich möchte dabei keine Details wissen, nur den Oberbegriff. Denn irgendwie ist es unsäglich, dass man bei der Suche nach einem Therapeuten so wenig Unterstützung findet. Wenn Du dies hier nicht machen möchtest, wäre PN eine Alternative, aber auch, wenn Du es generell nicht erwähnen möchtest, kann ich das verstehen.

Ich hoffe, Du findest bald Hilfe.
 

Shadowgirl76

Mitglied
jetzt ist es soweit nach 2,5 Jahren nach meinem OEG Antrag werde ich zu einem Gutachter bestellt. Ich bin mächtig aufgeregt was Sie wohl alles von mir wollen... zwischendurch war ich in einer traumaklinik und kann jetzt ganz klar sagen, ja ich habe Ptbs, ja ich bin ein Opfer gewesen aber das muss ja nicht für immer sein....
Aber wie sagen die Amerikaner so schön: ohne Gerechtigkeit keinen Frieden .
Ich hoffe Sie erkennen die Traumafolgestörungen an und ich habe meinen Frieden.... nur wenn nicht …?
grüße
 

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