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Wie vertreibt man die Angst (?) vor Menschen

G

Gast

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Hallo an alle Leser/innen,
das Thema wurde wahrscheinlich schon oft angesprochen, doch es wäre freundlich, wenn ihr die Zeit nehmen könntet um euch diesen Text durchzulesen...
Seit ca. 7 Jahren hat es angefangen, dass ich mit Menschen nicht klar komme und in der Schule sehr wenig mit meinen Klassenkameraden zu tun hatte, sie nie ansprach oder ähnliches versuchte, wobei ich weiß, dass sich dies ändern muss. In letzter Zeit ist diese "Abneigung" bzw. Angst noch stärker geworden, da ich mich auf der Straße nicht traue andere Leute anzusehen und ständig eine innere Anspannung/Wut fühle, sobald jemand anderes vor mir erscheint. Ich weiß nicht, wie ich mit Menschen umgehen soll und meide jeglichen Kontakt aus Angst, weshalb mein Bekanntenkreis sehr klein ist. Das eigentliche Problem ist, dass mir die Vorstellung im Kopf herumspukt, den Rest meines Lebens diese Angst oder Abneigung weiterzutragen und irgendwann nicht mehr in der Lage zu sein, mich den Menschen zu konfrontieren und einfach Kontakte zu pflegen, so blöd das auch klingen mag. Es ist mir bewusst, dass diese Einstellung falsch ist, jedoch will es mir nicht gelingen, sie mit einem neutralen Blick zu betrachten, sie einfach als Menschen anzusehen, sie scheinen mir stattdessen wie "Feinde".
Jedes Mal, wenn ich hinausgehe, halte ich diese imaginären Blicke nicht aus, ich wünsche mir beim Anblick eines Menschen schnell zu verschwinden oder unsichtbar zu sein und habe das Gefühl, sie würden mich die ganze Zeit misstrauisch oder verhöhnend anschauen, was in Wirklichkeit womöglich nicht stimmt. Zum einen möchte ich daran etwas ändern, da ich nicht mehr mit diesen negativen Gefühlen durch die Welt laufen möchte, zum anderen halte ich an diese mir sicher erscheinenden Angewohnheiten fest, niemandem in die Augen zu schauen und die Situation schnell zu Ende zu bringen. Die Wut ihnen gegenüber ist im Grunde unberechtigt, doch sie will sich nicht abstellen. Ich fühle mich in Menschenmengen unwohl und weiß nie, wo man als "normaler Mensch" blickt, wie man sich verhalten soll. Stattdessen setze ich mir ein Buch vor Augen, um diese Verunsicherung zu überbrücken. Wahrscheinlich werde ich bald an einem FÖJ teilnehmen und mir graut bereits davor, mit unbekannten Leuten zusammenzuleben, da ich mich bisher in solchen Situationen in mein Zimmer zurückzgezogen habe und Gespräche meide. Diese Einstellung nehme ich sogar bei unseren Verwandten an, und dann kommen die Gedanken auf, dass ich unhöflich bin oder unfähig, bekannte Menschen normal anzusprechen und mit ihnen ohne einen verkrampften Kopf an einem Tisch zu sitzen, mich die ganze zeit zu fragen, wie man mit ihnen sprechen soll.
Wenn es mal zum Beispiel dazu kommt, dass jemand aus meiner Klasse mich anspricht, hält die Unterhaltung nur kurz an, was daran liegt, dass ich mich innerlich frage, wie man das Gespräch aufrecht hält, um die andere Person nicht zu langweilen oder ihr einen negativen Eindruck zu vermitteln. Bisher wusste ich nie und bin mir jetzt noch unsicher, wie sich jeder Mensch in Gesprächen etc. verhalten würde, wie man reagiert, wenn man Leuten auf der Straße begegnet. Nebenbei mache ich auch eine Therapie, doch sie konnte mir bisher nicht so gut weiterhelfen.
Im Voraus, vielen Dank für eure Antworten.
 

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo an alle Leser/innen,
das Thema wurde wahrscheinlich schon oft angesprochen, doch es wäre freundlich, wenn ihr die Zeit nehmen könntet um euch diesen Text durchzulesen...
Seit ca. 7 Jahren hat es angefangen, dass ich mit Menschen nicht klar komme und in der Schule sehr wenig mit meinen Klassenkameraden zu tun hatte, sie nie ansprach oder ähnliches versuchte, wobei ich weiß, dass sich dies ändern muss. In letzter Zeit ist diese "Abneigung" bzw. Angst noch stärker geworden, da ich mich auf der Straße nicht traue andere Leute anzusehen und ständig eine innere Anspannung/Wut fühle, sobald jemand anderes vor mir erscheint. Ich weiß nicht, wie ich mit Menschen umgehen soll und meide jeglichen Kontakt aus Angst, weshalb mein Bekanntenkreis sehr klein ist. Das eigentliche Problem ist, dass mir die Vorstellung im Kopf herumspukt, den Rest meines Lebens diese Angst oder Abneigung weiterzutragen und irgendwann nicht mehr in der Lage zu sein, mich den Menschen zu konfrontieren und einfach Kontakte zu pflegen, so blöd das auch klingen mag. Es ist mir bewusst, dass diese Einstellung falsch ist, jedoch will es mir nicht gelingen, sie mit einem neutralen Blick zu betrachten, sie einfach als Menschen anzusehen, sie scheinen mir stattdessen wie "Feinde".
Jedes Mal, wenn ich hinausgehe, halte ich diese imaginären Blicke nicht aus, ich wünsche mir beim Anblick eines Menschen schnell zu verschwinden oder unsichtbar zu sein und habe das Gefühl, sie würden mich die ganze Zeit misstrauisch oder verhöhnend anschauen, was in Wirklichkeit womöglich nicht stimmt. Zum einen möchte ich daran etwas ändern, da ich nicht mehr mit diesen negativen Gefühlen durch die Welt laufen möchte, zum anderen halte ich an diese mir sicher erscheinenden Angewohnheiten fest, niemandem in die Augen zu schauen und die Situation schnell zu Ende zu bringen. Die Wut ihnen gegenüber ist im Grunde unberechtigt, doch sie will sich nicht abstellen. Ich fühle mich in Menschenmengen unwohl und weiß nie, wo man als "normaler Mensch" blickt, wie man sich verhalten soll. Stattdessen setze ich mir ein Buch vor Augen, um diese Verunsicherung zu überbrücken. Wahrscheinlich werde ich bald an einem FÖJ teilnehmen und mir graut bereits davor, mit unbekannten Leuten zusammenzuleben, da ich mich bisher in solchen Situationen in mein Zimmer zurückzgezogen habe und Gespräche meide. Diese Einstellung nehme ich sogar bei unseren Verwandten an, und dann kommen die Gedanken auf, dass ich unhöflich bin oder unfähig, bekannte Menschen normal anzusprechen und mit ihnen ohne einen verkrampften Kopf an einem Tisch zu sitzen, mich die ganze zeit zu fragen, wie man mit ihnen sprechen soll.
Wenn es mal zum Beispiel dazu kommt, dass jemand aus meiner Klasse mich anspricht, hält die Unterhaltung nur kurz an, was daran liegt, dass ich mich innerlich frage, wie man das Gespräch aufrecht hält, um die andere Person nicht zu langweilen oder ihr einen negativen Eindruck zu vermitteln. Bisher wusste ich nie und bin mir jetzt noch unsicher, wie sich jeder Mensch in Gesprächen etc. verhalten würde, wie man reagiert, wenn man Leuten auf der Straße begegnet. Nebenbei mache ich auch eine Therapie, doch sie konnte mir bisher nicht so gut weiterhelfen.
Im Voraus, vielen Dank für eure Antworten.
einfache Antwort auf die Thread-Überschriftsfrage: indem du die Angst vor dir selbst überwindest und mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbaust.

Zeig deinen Text hier deinem Therapeuten und sprich darüber.

Vor allem vermeide den Gedanken dass du dein Leben lang Angst vor der Angst hast.

Dein Denken formt deine Realität. Achte auf sinnvolle Beschäftigungen, lerne Gedanken los zu lassen, vor allem auch ungünstige Gedanken.

Lies Watzlawick + dieses Heft:

stern Nr. 12, 15.3.2012: Das Geheimnis innerer Stärke - stern Magazin | STERN.DE

Mach viel Sport, eine Kampfsportart wäre gut. Tai Chi zur Ergänzung wäre ebenfalls gut.
Reittherapie ist auch ne gute Sache....generell ist Reiten gut da es lehrt besser mit sich und anderen in diesem Fall einen Tier das potenziell physisch stärker ist um zu gehen...das bringt Konzentration + Selbstbeherrschung + Selbstbewusstsein.

Viel raus in die Sonne und Natur ist wichtig. Nähe zur Natur ist Nähe zu sich selbst.

Suche Situationen die dir schwer fallen....nennt sich Konfrontationstherapie. Auch wenn du dich noch unsicher fühlst in Gesprächen...mach es trotzdem und oft und so lange bis deine Verkrampftheit sich legt und du gelassener wirst.

Meide zu viel Internet und TV. Meide es dich zu isolieren.

Suche dir sinnvolle Beschäftigungen, mach kleine Jobs, verdiene eigene Knete das bringt Unabhängigkeit und ebenfalls mehr Selbstbewusstsein und zudem baust du Kontaktängste ab.
Ohne Fleiß keinen Preis, Disziplin ist das A und O.

Wie du siehst liegt eine Menge Arbeit vor dir. Beweg deinen Hintern und alles wird gut, bleibe hocken und grüble weiter und du wirst Drehtürpatient in Kliniken, dabei wenig von sich selbst geachtet und von anderen gemieden.

In welche Richtung es geht liegt an dir.

Gruß
Tyra


P.S kleiner Bekanntenkreis reicht..nicht die Masse macht die Klasse. Gut wäre es ggf mal eine nähere Freundschaft zu pflegen...

Achte auf deinen Energiehaushalt...Wut und Unausgeglichenheit zeigen dass du emotional überfordert aber ggf physisch-körperlich unterfordert bist. Also ändere das. Dein Leben - deine Verantwortung.
Dein Körper, deine Psyche = deine Baustelle aus der du ein solides Haus errichtest oder eine wacklige Bretterbude.

Therapie ist Hilfe zur Selbsthilfe und kein Drehschalter dass alles ohne Mühe direkt klappt und besser wird. Neben einer Therapiestunde die Woche oder alle 14 Tage bastle dir deine eigene Therapie zurecht mit weiteren Maßnahmen...täglichen Maßnahmen, also Programm. Abwechslung, neue Herausforderungen suchen...damit flauen Wut und Unsicherheit ab, du wrist ausgeglichener und mutiger.

Lerne dich selbst kennen und mit dir um zu gehen, dann weisst du automatisch wie du mit anderen umgehen kannst....Du kannst dich sehr einfach in diversen Tätigkeiten kennenlernen...Betonung liegt auf TUN und Machen, Kreativität, etwas erschaffen...etwas aufbauen, dir den Alltag aufbauen, dein Leben interessant gestalten etc. Das ist dein Job...niemand könnte den auch besser machen als du selbst. Also tus und viel Spass dabei!
Melde dich mal in einer Arbeitspause so in zwei, drei Jahren ;)
 
G

Gast

Gast
Hallo Tyra,
vielen Dank für deine Antwort und deine Ratschläge, ich werde versuchen in nächster Zeit etwas davon in Griff zu nehmen. So einen Schubs habe ich wahrscheinlich wirklich gebraucht :)
 

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