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Wie umgehen mit Mutter und Bruder

Alina04

Mitglied
Hallo ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.
Es geht um meine Mutter - am liebsten würde ich den Kontakt abbrechen und sie nicht mehr besuchen.

Ich fasse mal kurz zusammen: Seitdem meine Eltern sich scheiden haben lassen, lebt meine Mutter allein.
Sie hat zwar einen Vollzeitjob, dieser ist aber sehr schlecht bezahlt. Sie hat keinerlei Rücklagen und denkt auch nicht dran Geld zu sparen für später.
Sie gibt ihr Geld also neben den Alltäglichen Bedarf für Zigaretten und irgendwelchen Krimskrams aus, der dann im Haus verstaubt und vekommt -
weil sie sich darum nicht kümmert
Sie geht also arbeiten und den Rest des Tages/Woche sitzt meine Mutter einfach nur zu Hause und tut nichts.
Sie ist vom Typ her ein Mensch, der alles stehen und liegen lässt und sich dann lieber auf das Sofa legt und fern sieht.
So putzt sie nur sporadisch, was mich jedes mal tierisch stört wenn ich bei ihr bin. Es liegen auch oft Socken oder andere Kleidung rum, leere Joghurtbecher, etc.
Aber wenn ich etwas sage, werde ich entweder ignoriert oder dumm angemacht, ich solle mich um meine eigenen Sachen kümmern.
Nur schäme ich mich dann, sie mit meinem Mann zu besuchen. Und da sie keinen Besuch bekommt, macht es das zusätzlich nicht unbedingt besser.
Um den Garten kümmert sie sich auch nicht.
Sie mäht zwar den Rasen hin und wieder, lässt es aber immer so lange schleifen, bis das Mähen ein totaler Kraftakt wird und dann jammert sie,
dass sie Scherzen hätte und sie das nicht schaffen würde. Meinen Großeltern kann sie deswegen auch nicht helfen (Obwohl diese mit über 80 die Hilfe nötig hätten)
Aber das übernehmen mein Bruder und ich. Sie kauft aber dann zb. irgendwelche Blumen, stellt diese auf den Bakon oder Terasse und dort stehen sie dann, bis sie kaputt sind.
Ein Beispiel dazu: Sie hat sich für die Küche zwei Holzfiguren gekauft- Ganz neu standen sie auf dem Sideboard. Sie hatte nicht mal das Preisschild abgemacht. Einfach nur hingestellt und verstauben lassen.
Als ich sie darauf angesprochen hatte, meinte sie, sie hätte noch keine Zeit gehabt das Etikett zu entfernen. Ich bin dann immer kochend vor Wut vor so viel Ignoranz. Wie kann man nur so faul sein.


Allgemein schäme ich mich für Sie. Auch sich selbst pflegt sie nicht. Läuft den ganzen Tag in jogginghose rum. Teilweise hat sie sich vor meinen Freunden versteckt, wenn welche zu besuch waren.
Nur damit sie sich nicht anziehen hätte müssen
Ich habe ihr damals gesagt, dass ich mich schäme, wenn sie in dreckigen Schlabberklamotten mit unfrisierten Haaren mitten am Tag rumläuft. Anstatt sich zu kultivieren, hat sie sich dann im Wohnzimmer eingeschlossen.
Ich finde sowas unmöglich - das hat mich wieder vor Wut schäumen lassen.

Außerdem lügt sie auch noch sehr viel und hat keine Skruppel, weiterzulügen, nachdem man sie erwischt hat. Wenn man sie darauf anspricht, interessiert es sie einfach nicht.
Einmal hat sie mir 2 Zigaretten gestohlen und hinter Ihrem Rücken versteckt. Als ich sie darauf ansprach, was sie versteckt, ist sie weggelaufen. Wie ein kleines Kind
Sie sagt allgemein oft, sie hätte dieses und jenes vor..tut dann aber nichts und versauert vor dem Fernseher.
Wenn ich sie zu uns einlade, will sie nach ein paar stunden schon wieder nach Hause, weil sie irgendwas vor hätte - hat sie aber nie! Wenn man sie mal kurzfristig fragt, ob sie dies oder jenes unternehmen möchte erfindet sie einen Vorwand
abzusagen - meistens muss sie dann putzen oder ähnliches machen.
Ich habe sie schonmal darauf angesprochen, dass ihr verhalten nicht normal ist und dass sie zum Psychologen gehen muss. Dort war sie dann nach sehr sehr vielen Diskussionen auch. Ich vermute aber stark, dass sie auch die Psychologin belogen hat nur um nicht reden zu müssen.
Jedenfalls ist sie nach einigen Sitzungen nicht mehr hingegangen. Allgemein will sie nie zum Arzt gehen. Sie macht zwar auf mein Drängen hin Termine, sagt diese aber dann ab oder geht einfach nicht hin. Da könnte ich auch jedes mal ausflippen

Mein Bruder hat aus den selben Gründen den Kontakt vor ca. 10 Jahren abgebrochen. Er möchte nichts mehr mit ihr zu tun haben, wodurch alles letztendlich an mir hängen bleibt. Ich muss sie zb an Geburtstagen und Weihnachten besuchen, weil sie sonst keinen Besuch bekommt.
Ich helfe ihr bei Verträgen, zb Telefon, kümmere mich um den Schriftverkehr. Wenn sie irgendwelche Projekt machen möchte, zb vor kurzen neue Gardinenstangen anbringen, muss ich ihr helfen. Und zwar nur ich.
Ich habe mich mit meinem Bruder deswegen schon mehrmals gestritten. Aber er möchte nichts mit ihr zu tun haben. Was ich einerseits verstehen kann aber andererseits, wenn ich ihr nicht helfe, hilft ihr niemand und dann tut sie mir auch wieder leid.
Jedes mal wenn ich meine Mutter treffe/sehe, bin ich nur wütend und genervt von ihr, weil sie sich eben um nichts kümmert aber auch keine Ratschläge annimnt und auch ablehnt
wenn man sie aus ihrem Trott holen möchte. Ich weiß, dass sie ein psychischen Problem hat, aber wenn sie auch nicht weiter zum Arzt gehen möchte - was soll ich dann machen?

Wie würdet ihr mit meiner Mutter und meinem Bruder umgehen?
 

Jörq

Mitglied
Ich denke das was dich in Wirklichkeit quält ist deine Erwartungshaltung beim Helfen oder Aufenthalt. Du hast ständig ein Bild im Kopf das für Ordnung, Offenheit, Nähe und somit Gesundheit steht. Da dies aber nicht der Fall ist, löst dann deine Enttäuschung oder Hoffnungslosigkeit Emotionen aus die dir nicht zugute kommen.

Du erkennst, dass sie lügt, sich zurückzieht und unfähig ist. Dahinter sitzt jedoch ein freier Wille und ein freier Wille lässt sich niemals von anderen Menschen ändern, außer es kommt von diejenige die es selbst trägt.

Das sind nur Informationen.

Tatsächlich gibt es keine Pauschallösung dafür, jedenfalls sagt dies mein Internet-Beurteilungs-Repertoire.
Es wirkt wie ein Gefängnis, tatsächlich ist dieser Mensch aber frei und nicht bereit für Veränderungen.
Was du machen könntest ist es zu akzeptieren und zu lernen mit Gelassenheit zu leben. Damit meine ich nicht dir z.B. Diebstahl gefallen zu lassen, damit meine ich aber auch nicht Wut auf sie zu entladen. Was ich damit meine ist intelligent zu handeln und gleichzeitig zufrieden damit zu sein. Sprich:
(Diebstahl) Deine Angst erkennen und Konsequenzen daraus ziehen. Dinge sicher wegsperren, Angst offen zugeben, dabei wertfrei & gelassen bleiben.
(Helfen) Du brauchst Ihr nicht in dem Ausmaß helfen als hättest du 2 Leben. Interessiere dich hin und wieder für ihre Lage und Papiere, habe aber auch mal keine Lust darauf und tue das was dir selbst gefällt. Erst ab einer gewissen Willkür bist du in der Position Kompromisse zu schließen. Nach dem Motto: "Gardinenstange wir beide? Ne? Auch ok, hab' grad keine Lust alleine. Vielleicht mach' ich's später."

Das soll dir nicht beibringen irgendwelche Spiele zu spielen. Sondern es veranschaulicht die Überzeugung, dass es gut ist einen eigenen Willen zu spüren und dem zu folgen. Ich weiß zwar nicht ob sie manipuliert. Aber nichts was ein anderer Mensch tut oder sagt entspricht jemals der "Wahrheit". Alles sind Wahrnehmungen und alle haben Recht mit ihrer eigenen. Also gäbe es niemals ein Argument, sich gegen seinen eigenen Willen zu entscheiden.
Du müsstest nur herausfinden wie dein Wille ausschaut und das kannst du lernen, indem du deine Gefühle allmählich verstehst/im Einklang bringst.
Du hast eine helfende Seite, die darfst du haben und leben. Du hast aber auch eine eigenbesinnte Seite und erst durch sie kann deine Hilfe geschätzt oder überhaupt erst gesehen werden. Was bringt also der Sommer wenn du nicht weißt wie es sich anfühlt in einem Keller zu leben?

Was dein Bruder anbetrifft, so ist es seine eigene freie Entscheidung und es gibt dabei kein gut oder schlecht, egal wie sehr man selber den Begriff der Familie ehrt. Allerdings sollte Trennung nicht mit einer Bewertung, sondern aus einer Entscheidung heraus geschehen. Man kann schließlich auch in Frieden und mit Liebe gehen.
(Selbst wenn 5000 Menschen aus einer Wut heraus sich von ihr trennen, so sagt es nichts über die Perspektive deiner Mutter aus. Denn jeder einzelne Mensch ist ein Welten-Erschaffer.)

Vielleicht gab dir das hier einige Ideen.
 
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G

GrayBear

Gast
Mit knapper Kasse und wenig Perspektive kann ein "Wofür denn noch?" solche Folgen haben. Dieses "Funktionieren" kann sich in manchmal unmerklichen Schritten zu einer scheinbar fast unüberwindlichen Mauer entwickeln und wenn man dann merkt, dass man für Menschen zu einem Problem wird, von denen man sich eigentlich insgeheim Verständnis und Unterstützung erhofft, dann ist ein "Einigeln" vielleicht von außen besehen unverständlich, aber aus Sicht Deiner Mutter eine logische Folge.

Wie @Jörg geschrieben hat: hilf, wie Du helfen kannst und wenn es Dir möglich ist, aber es ist ihr Leben. Deine Erwartungen helfen nicht. Es tut weh, wenn sich die eigenen Eltern verändern oder gar verirren. Dies mit "Pillen" wieder gerade biegen zu wollen, ist nicht jederfraus Sache.
 

*Moni*

Mitglied
Ich weiß ja nicht. Du redest echt ganz schön schlecht von deiner Mutter. Sie hat sich auf die Welt gebracht und groß gezogen. (Schätze ich Mal)
In erster Linie muss sie garnichts.
Sie muss sich nicht kämmen, kein Staub wischen und kann auch den ganzen Tag halb nackt rum laufen. Sie ist erwachsen und jeder Mensch, selbst entmündigte, haben das Recht mit ihrem Leben anzufangen was sie wollen.
Wenn sie keine Hilfe annimmt. Ihr Problem, nicht deins.
Deiner Mutter scheint es wirklich nicht gut zu gehen. Ich schätze sie hat bestimmt auch Depressionen. Aber da hilft nicht das Meckern der Kinder. Das macht es nur schlimmer, dann lässt man die irgendwann auch nicht mehr an sich ran.

Was du tun kannst?
Sei für sie da. Hab ein Ohr, mach keine Vorwürfe, hab ein Herz. Sprech mit einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Depressiven Menschen.

Deine Mutter wird deinen Ansprüchen wohl nie genügen, wenn du das nicht erträgst, brech besser auch den Kontakt ab. Aber ihr noch zusätzlich Druck zu machen finde ich persönlich unangemessen.
 
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