Krümelprinzessin
Neues Mitglied
Hallo,
ich hatte vor einiger Zeit bereits hier ein Thema erstellt, in dem es darum ging, dass mir am Abend jeder Tag schlecht vor kam. Eine Zeit lang war es besser geworden, aber im Moment wird gefühlt alles nur noch schlimmer.
Ich muss für mein Studium jede Woche mindestens drei Abgaben vorbereiten. Die Bearbeitung schiebe ich grundsätzlich bis zum späten Abend auf. Das hat zum einen den Grund, dass ich an vier von fünf Tagen in der Woche von ca 6.30 Uhr bis 17.30 Uhr aus dem Haus bin (ist dank Baustellen auf meiner Strecke länger geworden).
Zum anderen möchte ich aber auch nicht, dass meine Eltern wieder mitbekommen, dass ich weine und sich Sorgen machen. Für mich eine relativ alltägliche Sache, passiert eben immer wenn ich nicht weiter komme. Bis vor zwei Wochen kam ich gut damit weg, dann allerdings habe ich viele Nächte durchgemacht und teilweise durchgeweint, was meine Eltern dann doch bemerkt haben. Das lag daran, dass ich ein Gruppenprojekt, ziemlich alleine durch ziehen musste. Hilfe hatte ich lediglich bei der Digitalisierung der Dokumentation, großteilig nur von einem Mitglied, sagen wir L.. L. musste an den Wochenenden arbeiten, das andere Mitgleid hatte einen Trauerfall in der Familie. Also blieb nur ich übrig, denn selbst während der Präsenztermine konnte ich nicht auf Hilfe/ Absprache hoffen, da keiner der beiden zu Vorlesungen erschien oder etwas nacharbeitete. Ich kann ihre Beweggründe auch verstehen, keine Frage. Bei den vorherigen Abgaben hatte sich zumindest L. bemüht, auch etwas zu tun, wenn vielleicht auch nicht mit viel Fachwissen, aber allein dieses Wissen, dass sich noch jemand Mühe gibt, hatte damals meine Moral aufrecht erhalten. Doch dann stand ich plötzlich allein da. Der Stress wuchs mehr und mehr, ich hatte schließlich immer noch meien übrigen Abgaben zu leisten, ebeonso L.. L. fragte mich sehr oft um Hilfe bei den Abgaben, ich habe mich bemüht, obwohl ich nicht sehr gut im Erklären bin, aber es hat wohl doch geholfen. Ich hinkte immer weiter hinterher, stritt mit meinem Freund (mehr dazu später), hatte immer weniger Schlaf, wollte nichts mehr essen, hatte nur noch Übelkeit, selbst mein Vater fing an, wegen mir zu weinen, es ging mir immer schlechter. Am Tag der Abgabe der Gruppenarbeit sollten meine anderen beiden Gruppenmitglieder die Lösung erklären, ich durfte nichts sagen. Einige Tage vor der Abgabe hatte ich mit dem Professor gesprochen, dass ich die Gruppe für die nächste Abgabe wechseln wolle. Die anderen beiden hatten keine AHnung, er ging zunächst zu anderen Gruppen, ich konnte also meiner Gruppe noch erklären, was ich getan hatte, stand aber unter Strom und nannte einen Fachbegriff falsch. Als der Professor weiter unsere Aufgaben abnehemn wollte, stellte sich heraus, dass ich einen kleinen aber vitalen Fehler gemacht hatte, des weiteren sollte noch der richtige Fachbegriff gefunden werden und die grobe Ausarbeitung der Dokumentation sollte vorgestellt werden - innerhalb von 15 Minuten. Ich sah, dass ich unfähig war, alles drei zugleich zu erledigen, die anderen mit Aufgaben zu betrauen hätte allerdings nur zu Fragen geführt, die von meiner Aufgabe abgelenkt hätten, ich brach in Tränen aus angesichts der tatsache, trotz des vielen Einsatzes nicht zu bestehen. Der Professor gab uns Aufschub bis zum Abend - unglaublich großes Glück. Bis zum Abend lies sich alles korrigieren, die anderen beiden halfen bei der Dokumentation - auf ihr Drängen betonte ich dies besonders, dann auch ich wollte nicht, dass sie durchfallen, schließlich hatte ich mich mit ihnen mehr oder weniger angefreundet und wollte niemanden anschwärzen. Nur der Bitte, nicht die Gruppe zu verlasen, konnte ich nicht nach kommen.
An genau dem Tag hatte ich auch ausgemacht, mich mit meinem Freund zu treffen - es wurde sehr spät, ich denke 22 Uhr, da ich bis dahin noch an der Uni war, um die Aufgaben zu erledigen. Ich hatte mit ihm seit einigen Tagen nicht gesprochen oder geschrieben, da ich eine Entschuldigung erwartet hatte - beim letzten Telefonat sagte er etwas wie "Du bist so suizidal, du hältst bestimmt kein Jahr mehr durch". Das hat mich sehr verletzt, was er nicht bemerkte, er dachte, ich sei nur etwas sauer und würde mich schon wieder einkriegen. Als ich ihm aber einen Tag vor meiner Abgabe schreb, wie sehr er mich verletzt hatte und was das für weitreichende Folgen für mich hatte, dass ich doch bloß eine Entschuldigung wollte und dann wieder alles gut sei, ich doch nur wissen wollte, ob es ihm auch gut gehe, da fühlte er sich sehr schlecht. Ich hatte schon im Gefühl, dass er wieder mal schluss machen wollte.
Wie sich als am Abend nach der Abgabe heraus stellte, hatte ich recht behalten: Er wollte Schluss machen, da er mich ja ständig nur verletzen würde, schlechter Umgang für mich sei, was er sagte unverzeihlich sei usw.. So ähnlich schon ein paar Mal zuvor geschehen. Ein weiterer "Streitpunkt" war wie immer auch, dass ich ihn zu sehr liebe. Ich sage Sachen wie "Ich möchte nie wieder ohne dich sein", was ihn alarmiert, ich könnte nie mehr ohne ihn leben. Aber warum muss ich mir denn jetzt schon ein Leben ohne ihn vorstellen? Kann ich mich nicht für den Moment darüber freuen, dass wir uns lieben und heiraten wollen? Ich weiß noch nicht, wie ich meine große Liebe zu ihm ausdrücken kann, ohne ihm ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, für mich verantwortlich zu sein, zu geben. Nach einiger Überzeugungsarbeit war dann aber wieder alles gut.
So konnte ich also zu der Geburtstagsfeier einer Freundin gehen - nur um einen weiteren Dämpfer zu erhalten. Ich bemühte mich, mit jedem zu reden, denn es war eine kleine Runde und ich war mit jedem dort befreundet. Indem ich hier und da einem Gesprch lauschte, bemerkte ich, wie alle ohne mich etwas unternehmen, mich nie gefragt hatten. Warum? "Du hast ja sowieso nie Zeit." Zugegeben, ich habe meist nur ein mal alle zwei Monate Zeit, da ich einen etwas größeren Freundeskreis habe - ich bemühe mich aber, jedes Wochenende mit mindestens drei verschiedenen Leuten etwas zu machen und auch unter der Woche dazu Zeit zu finden, ein Wochenende im Monat gehört meinem Freund. Mein Terminkalender ist brechend voll, wenn mich jemand fragt, wann ich das nächste mal Zeit habe, kann ich meist nur mit Terminen in drei bis vier Wochen antworten, worauf ich immer häufiger ein "Nie hast du Zeit für mich, immer machst du was mit *Name der Person, mit der ich am Wunschtermin etwas vor habe, hier einfügen*. Du interessierst dich gar nicht für mich!" zu hören bekomme. Ich führe bereits eine Liste, um einen Ausgleich herstellen zu können und bemühe, jedem mindestens ein mal pro Woche in WhatsApp zu schreiben. Aber auch da bekomme ich oft Beschwerden, dass ich nicht direkt antworte.
Egal wie sehr ich mich bemühe, ich entferne mich mehr und mehr von meinen Freunden und mit meinen Studienkollegen habe ich auch zum größten Teil nur während der Vorlesungen/ Pausen zu tun. Oft muss ich mir von Tutoren anhören, dass ich zu viel Zeit mit anderen verbrigne und mich mehr auf mein Studium konzentrieren soll. Aber ich will niemanden von meinen Freunden aussorteiren. Ich habe es bereits versucht, aber zu jedem fallen mir so viele gemeinsame Erlebnisse ein, so viele Qualitäten der Person, dass ich sie nicht ganz aus meinem Leben verbannen will. Für dieses Problem will mir einfach keine Lösung einfallen.
Im Moment sieht es so aus, dass mir selbst beim Anschauen der Aufgabenstellungen die Tränen kommen oder wenn ich meine Lernsachen heraus hole (Prüfungen in einem Monat). Die Bearbeitung schiebe ich jetzt nur auf den Abend vor der Abgabe, eindeutig zu knapp. Mein Handy schalte ich während der Vorlesungen ab, habe aber regelmäßig von mindestens 10 Leuten irgendwelche Nachrichten, die ich möglichst einfühlsam beantworten muss. Wenn meine Eltern mich etwas fragen, bin ich sofort schrecklich gestresst und genervt, sofern ich zugleich etwas anderes tue, aber auch oft wenn ich nichts tue. Selbst vor kleinen Aufgaben drücke ich mich, wie z.B. kontrollieren, ob meine Überweisung erfolgreich war.
Davor drücken heißt bei mir, einfach nur vor dem PC sitzen, in Gedanken versinken, was ich alles tun müsste oder auch im Bett liegen, anchdenekn und schlafen. Ich traue mich nicht, Musik zu hören oder etwas zu lesen oder so, denn das wäre Freizeit, und ich weiß dass ich für solcherlei Späße keien Zeit habe. Ich habe mir überall Zettel aufgehangen, die mich davon abhalten sollen, von der Arbeit abzuschweifen, aber das alles hilft nichts, wenn ich nichteinmal die Disziplin dafür habe, zu beginnen.
Alle halten mich für intelligent und fleißig, dabei bin ich zuhause immer nur faul und schaffe alles gerade so. Wenn ich zu einer Vorlesung nicht gehen möchte, sagt mein Papa "Ich weiß doch, dass du nie eine Vorlesung schwänzen würdest. Du bist ja nicht so wie deine Studienkollegen, du tust ja wenigstens was." Darum spreche ich den Gedanken nie aus. Es ist, als hätte er unterbewusst dafür einen sechsten Sinn. Ich weiß nicht, ob ich so das Studium schaffe. Bisher dachte ich, ich hätte dafür eine Veranlagung. Es macht mir wirklich Spaß... Oder es würde mir Spaß machen, wenn ich mehr Zeit hätte, mich in die Bibliothek zu setzen und meien Interessensgebiete zu vertiefen. Ich weiß nicht so recht, was ich ohne dieses Studium tun soll. Das einzige, was mir bisher einfiel, war einen relativ gut bezahlten Ausbildungsberug zu nehmen. z.B. als Makler oder bei der Bank, damit ich wenigstens einen guten Lebensstandart haben und vor allem mein Bafög zurück zahlen kann, wenn ich schon nicht bei der Arbeit Spaß haben kann. Aber glücklich macht mich der Gedanke auch nicht.
Im Moment möchte ich doch erst mal nur schlafen. Und dann... Dann weiß ich auch noch nicht, was ich machen will. Ich wünschte einfach, es wäre nach den Prüfungen und ich könnte eine Woche bei meinem Freund verbringen und da schlafen, ohne dass irgendwer sonst mit mir Kontakt aufnehmen will. Am liebsten würde ich mich für diese Zeit nicht mal zuhause melden, aber wenn ich nicht mindestens eine SMS pro Tag schreibe, dreht meine Mutter vollkommen durch.
Ich brauche Ruhe, habe aber keine Zeit. Jede Uhr die ich sehe, scheint mich auszulachen und mich noch weiter nach unten schubsen zu wollen.
Rettendes Licht, wo bist du?
ich hatte vor einiger Zeit bereits hier ein Thema erstellt, in dem es darum ging, dass mir am Abend jeder Tag schlecht vor kam. Eine Zeit lang war es besser geworden, aber im Moment wird gefühlt alles nur noch schlimmer.
Ich muss für mein Studium jede Woche mindestens drei Abgaben vorbereiten. Die Bearbeitung schiebe ich grundsätzlich bis zum späten Abend auf. Das hat zum einen den Grund, dass ich an vier von fünf Tagen in der Woche von ca 6.30 Uhr bis 17.30 Uhr aus dem Haus bin (ist dank Baustellen auf meiner Strecke länger geworden).
Zum anderen möchte ich aber auch nicht, dass meine Eltern wieder mitbekommen, dass ich weine und sich Sorgen machen. Für mich eine relativ alltägliche Sache, passiert eben immer wenn ich nicht weiter komme. Bis vor zwei Wochen kam ich gut damit weg, dann allerdings habe ich viele Nächte durchgemacht und teilweise durchgeweint, was meine Eltern dann doch bemerkt haben. Das lag daran, dass ich ein Gruppenprojekt, ziemlich alleine durch ziehen musste. Hilfe hatte ich lediglich bei der Digitalisierung der Dokumentation, großteilig nur von einem Mitglied, sagen wir L.. L. musste an den Wochenenden arbeiten, das andere Mitgleid hatte einen Trauerfall in der Familie. Also blieb nur ich übrig, denn selbst während der Präsenztermine konnte ich nicht auf Hilfe/ Absprache hoffen, da keiner der beiden zu Vorlesungen erschien oder etwas nacharbeitete. Ich kann ihre Beweggründe auch verstehen, keine Frage. Bei den vorherigen Abgaben hatte sich zumindest L. bemüht, auch etwas zu tun, wenn vielleicht auch nicht mit viel Fachwissen, aber allein dieses Wissen, dass sich noch jemand Mühe gibt, hatte damals meine Moral aufrecht erhalten. Doch dann stand ich plötzlich allein da. Der Stress wuchs mehr und mehr, ich hatte schließlich immer noch meien übrigen Abgaben zu leisten, ebeonso L.. L. fragte mich sehr oft um Hilfe bei den Abgaben, ich habe mich bemüht, obwohl ich nicht sehr gut im Erklären bin, aber es hat wohl doch geholfen. Ich hinkte immer weiter hinterher, stritt mit meinem Freund (mehr dazu später), hatte immer weniger Schlaf, wollte nichts mehr essen, hatte nur noch Übelkeit, selbst mein Vater fing an, wegen mir zu weinen, es ging mir immer schlechter. Am Tag der Abgabe der Gruppenarbeit sollten meine anderen beiden Gruppenmitglieder die Lösung erklären, ich durfte nichts sagen. Einige Tage vor der Abgabe hatte ich mit dem Professor gesprochen, dass ich die Gruppe für die nächste Abgabe wechseln wolle. Die anderen beiden hatten keine AHnung, er ging zunächst zu anderen Gruppen, ich konnte also meiner Gruppe noch erklären, was ich getan hatte, stand aber unter Strom und nannte einen Fachbegriff falsch. Als der Professor weiter unsere Aufgaben abnehemn wollte, stellte sich heraus, dass ich einen kleinen aber vitalen Fehler gemacht hatte, des weiteren sollte noch der richtige Fachbegriff gefunden werden und die grobe Ausarbeitung der Dokumentation sollte vorgestellt werden - innerhalb von 15 Minuten. Ich sah, dass ich unfähig war, alles drei zugleich zu erledigen, die anderen mit Aufgaben zu betrauen hätte allerdings nur zu Fragen geführt, die von meiner Aufgabe abgelenkt hätten, ich brach in Tränen aus angesichts der tatsache, trotz des vielen Einsatzes nicht zu bestehen. Der Professor gab uns Aufschub bis zum Abend - unglaublich großes Glück. Bis zum Abend lies sich alles korrigieren, die anderen beiden halfen bei der Dokumentation - auf ihr Drängen betonte ich dies besonders, dann auch ich wollte nicht, dass sie durchfallen, schließlich hatte ich mich mit ihnen mehr oder weniger angefreundet und wollte niemanden anschwärzen. Nur der Bitte, nicht die Gruppe zu verlasen, konnte ich nicht nach kommen.
An genau dem Tag hatte ich auch ausgemacht, mich mit meinem Freund zu treffen - es wurde sehr spät, ich denke 22 Uhr, da ich bis dahin noch an der Uni war, um die Aufgaben zu erledigen. Ich hatte mit ihm seit einigen Tagen nicht gesprochen oder geschrieben, da ich eine Entschuldigung erwartet hatte - beim letzten Telefonat sagte er etwas wie "Du bist so suizidal, du hältst bestimmt kein Jahr mehr durch". Das hat mich sehr verletzt, was er nicht bemerkte, er dachte, ich sei nur etwas sauer und würde mich schon wieder einkriegen. Als ich ihm aber einen Tag vor meiner Abgabe schreb, wie sehr er mich verletzt hatte und was das für weitreichende Folgen für mich hatte, dass ich doch bloß eine Entschuldigung wollte und dann wieder alles gut sei, ich doch nur wissen wollte, ob es ihm auch gut gehe, da fühlte er sich sehr schlecht. Ich hatte schon im Gefühl, dass er wieder mal schluss machen wollte.
Wie sich als am Abend nach der Abgabe heraus stellte, hatte ich recht behalten: Er wollte Schluss machen, da er mich ja ständig nur verletzen würde, schlechter Umgang für mich sei, was er sagte unverzeihlich sei usw.. So ähnlich schon ein paar Mal zuvor geschehen. Ein weiterer "Streitpunkt" war wie immer auch, dass ich ihn zu sehr liebe. Ich sage Sachen wie "Ich möchte nie wieder ohne dich sein", was ihn alarmiert, ich könnte nie mehr ohne ihn leben. Aber warum muss ich mir denn jetzt schon ein Leben ohne ihn vorstellen? Kann ich mich nicht für den Moment darüber freuen, dass wir uns lieben und heiraten wollen? Ich weiß noch nicht, wie ich meine große Liebe zu ihm ausdrücken kann, ohne ihm ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, für mich verantwortlich zu sein, zu geben. Nach einiger Überzeugungsarbeit war dann aber wieder alles gut.
So konnte ich also zu der Geburtstagsfeier einer Freundin gehen - nur um einen weiteren Dämpfer zu erhalten. Ich bemühte mich, mit jedem zu reden, denn es war eine kleine Runde und ich war mit jedem dort befreundet. Indem ich hier und da einem Gesprch lauschte, bemerkte ich, wie alle ohne mich etwas unternehmen, mich nie gefragt hatten. Warum? "Du hast ja sowieso nie Zeit." Zugegeben, ich habe meist nur ein mal alle zwei Monate Zeit, da ich einen etwas größeren Freundeskreis habe - ich bemühe mich aber, jedes Wochenende mit mindestens drei verschiedenen Leuten etwas zu machen und auch unter der Woche dazu Zeit zu finden, ein Wochenende im Monat gehört meinem Freund. Mein Terminkalender ist brechend voll, wenn mich jemand fragt, wann ich das nächste mal Zeit habe, kann ich meist nur mit Terminen in drei bis vier Wochen antworten, worauf ich immer häufiger ein "Nie hast du Zeit für mich, immer machst du was mit *Name der Person, mit der ich am Wunschtermin etwas vor habe, hier einfügen*. Du interessierst dich gar nicht für mich!" zu hören bekomme. Ich führe bereits eine Liste, um einen Ausgleich herstellen zu können und bemühe, jedem mindestens ein mal pro Woche in WhatsApp zu schreiben. Aber auch da bekomme ich oft Beschwerden, dass ich nicht direkt antworte.
Egal wie sehr ich mich bemühe, ich entferne mich mehr und mehr von meinen Freunden und mit meinen Studienkollegen habe ich auch zum größten Teil nur während der Vorlesungen/ Pausen zu tun. Oft muss ich mir von Tutoren anhören, dass ich zu viel Zeit mit anderen verbrigne und mich mehr auf mein Studium konzentrieren soll. Aber ich will niemanden von meinen Freunden aussorteiren. Ich habe es bereits versucht, aber zu jedem fallen mir so viele gemeinsame Erlebnisse ein, so viele Qualitäten der Person, dass ich sie nicht ganz aus meinem Leben verbannen will. Für dieses Problem will mir einfach keine Lösung einfallen.
Im Moment sieht es so aus, dass mir selbst beim Anschauen der Aufgabenstellungen die Tränen kommen oder wenn ich meine Lernsachen heraus hole (Prüfungen in einem Monat). Die Bearbeitung schiebe ich jetzt nur auf den Abend vor der Abgabe, eindeutig zu knapp. Mein Handy schalte ich während der Vorlesungen ab, habe aber regelmäßig von mindestens 10 Leuten irgendwelche Nachrichten, die ich möglichst einfühlsam beantworten muss. Wenn meine Eltern mich etwas fragen, bin ich sofort schrecklich gestresst und genervt, sofern ich zugleich etwas anderes tue, aber auch oft wenn ich nichts tue. Selbst vor kleinen Aufgaben drücke ich mich, wie z.B. kontrollieren, ob meine Überweisung erfolgreich war.
Davor drücken heißt bei mir, einfach nur vor dem PC sitzen, in Gedanken versinken, was ich alles tun müsste oder auch im Bett liegen, anchdenekn und schlafen. Ich traue mich nicht, Musik zu hören oder etwas zu lesen oder so, denn das wäre Freizeit, und ich weiß dass ich für solcherlei Späße keien Zeit habe. Ich habe mir überall Zettel aufgehangen, die mich davon abhalten sollen, von der Arbeit abzuschweifen, aber das alles hilft nichts, wenn ich nichteinmal die Disziplin dafür habe, zu beginnen.
Alle halten mich für intelligent und fleißig, dabei bin ich zuhause immer nur faul und schaffe alles gerade so. Wenn ich zu einer Vorlesung nicht gehen möchte, sagt mein Papa "Ich weiß doch, dass du nie eine Vorlesung schwänzen würdest. Du bist ja nicht so wie deine Studienkollegen, du tust ja wenigstens was." Darum spreche ich den Gedanken nie aus. Es ist, als hätte er unterbewusst dafür einen sechsten Sinn. Ich weiß nicht, ob ich so das Studium schaffe. Bisher dachte ich, ich hätte dafür eine Veranlagung. Es macht mir wirklich Spaß... Oder es würde mir Spaß machen, wenn ich mehr Zeit hätte, mich in die Bibliothek zu setzen und meien Interessensgebiete zu vertiefen. Ich weiß nicht so recht, was ich ohne dieses Studium tun soll. Das einzige, was mir bisher einfiel, war einen relativ gut bezahlten Ausbildungsberug zu nehmen. z.B. als Makler oder bei der Bank, damit ich wenigstens einen guten Lebensstandart haben und vor allem mein Bafög zurück zahlen kann, wenn ich schon nicht bei der Arbeit Spaß haben kann. Aber glücklich macht mich der Gedanke auch nicht.
Im Moment möchte ich doch erst mal nur schlafen. Und dann... Dann weiß ich auch noch nicht, was ich machen will. Ich wünschte einfach, es wäre nach den Prüfungen und ich könnte eine Woche bei meinem Freund verbringen und da schlafen, ohne dass irgendwer sonst mit mir Kontakt aufnehmen will. Am liebsten würde ich mich für diese Zeit nicht mal zuhause melden, aber wenn ich nicht mindestens eine SMS pro Tag schreibe, dreht meine Mutter vollkommen durch.
Ich brauche Ruhe, habe aber keine Zeit. Jede Uhr die ich sehe, scheint mich auszulachen und mich noch weiter nach unten schubsen zu wollen.
Rettendes Licht, wo bist du?