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Wie soll ich eigentlich wissen, dass ich auch später noch mit ihm glücklich sein kann

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Luxana

Gast
Als Teenager war ich ein sehr lebendiger Mensch, aufgeweckt und habe eher auf mein Bauchgefühl gehört als auf meinen Kopf. Auch von zuhause habe ich gelernt, seine Emotionen zu zeigen und sie rauszulassen. Das habe ich auch stets getan. Ich bin offenbar ein Mensch, der sich gern an anderen orientiert, und das ganz unbewusst. Mein Exfreund war sehr herzlos zu seiner Mutter und leider Gottes habe ich das auch auf meine Familie dann übertragen in der Zeit. Bis ich dann meinen jetzigen Freund kennenlernte, der mir zeigte, dass ich im Grunde doch gar kein gemeiner Mensch bin, sondern liebevoll und fröhlich. Seitdem ging es mir immer besser und ich wurde wieder Ichselbst...dachte ich, bis jetzt.
Hintergrund: Ich bin mit meinem Freund nun schon 4 Jahre zusammen und wir haben viel zusammen durchgemacht. Wir sind zusammen nach Hamburg gezogen, haben angefangen zu studieren, aber sind noch nicht zusammen gezogen. Ich wollte zwar immer, aber er war dagegen. Er ist ein eher ruhiger Mensch, überlegt immer vorher alles und macht irgendwie nie wirklich Fehler ;-). Er wurde auch eher konservativ erzogen und musste sich erstmal an meine Art gewöhnen, bzw. lernen, mir auch mal seine Gefühle zu offenbaren. Das gelingt ihm jetzt wohl ganz gut, wobei wir da immer noch irgendwie sehr unterschiedlich sind.
Der Punkt ist: Ein Teil von mir strebt nach diesem ruhigen Leben, welches er mir nun gibt. Er bringt mich auf den Boden und wir können super entspannen. Allerdings machen wir nie irgendwas aufregendes spannendes, sitzen meist am PC, gehen mal in Kino...einkaufen...aber DAS WARS eben auch schon.
Nun kriege ich immer wieder mit, dass mir das nicht reicht. Ich bin erst 25 Jahre alt und fühle mich so, als lebe ich das Leben einer 60 jährigen. Ich will was erleben, feiern, losgehen, auch wenn ich keinen Alkohol trinke. Er will nicht wirklich mit mit los gehen, da ich ihm wohl aufgrund meines Nicht-Trinkens, langweilig bin. Einen gemeinsamen Freundeskreis haben wir allerdings auch nicht. Er geht mal zu seinen Kumpels und ich mach mal was mit meinen Mädels. Aber so kenne ich das von früher nicht und das stört mich auch sehr (ich war immer mit meinen Freunden los und darunter war auch immer mein fester Freund).
Also, der andere Teil in mir, will aktiv sein und was erleben!
Ich habe Angst, dass ich irgendwas ausbreche, weil ich zurückblicke und denke, dass ich nichts aus meiner schönen jungen Zeit gemacht habe, weil mich mein Freund so auf den Boden hält und mich nicht mitreist! Er ist halt ganz anders, ich könnte ihn nicht einfach mitreißen und ihn zu irgenwas verrücktes bewegen. Ich will aber auch nicht das alles auf eigene Faust machen, sondern mit meinem Partner zusammen.
Allerdings liebe ich ihn....ich liebe ihn wirklich und kann mir super ein gemeinsames Leben vorstellen. Aber leider nur eben in einer Richtugn...in der entspannten und konservativen Art und Weise, die ich ja auch schätze, mich aber nicht komplett ausfüllt.
Wie kann ich mich von jemanden trennen also, den ich wirklich liebe? Ich bin mir sicher, dass er sich nicht verändern wird dahingehend! Dafür geht er auch zu sehr seinen eigenen Weg, den ich ja eigentlich auch führen will.
Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen, aber ich bin einfach irgendwie verzweifelt und muss ständig darüber nachdenken....
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Wieso denkst du, du solltest dich trennnen?

Du liebst ihn, er ist dein sicherer Hafen. Das ist doch sehr, sehr viel. Du willst noch mehr? Dann pass auf, manche wollen alles und haben am Schluss nichts.

Überlege statt dessen, wie du mit ihm ein bisschen Schwung in euer Leben bringen kannst.

Man muss auch nicht jede Aktivität miteinander teilen, du schreibst, du hast gute Freundinnen.

Zwei Pole, die verschieden sind, können sich wunderbar ergänzen. Wenn die Stürme des Lebens euch umtoben wirst du froh sein über seine ruhige, konstante Art.
 
L

Luxana

Gast
Vielen Dank für deine Antwort Rosafee. Ja, genau das habe ich mir auch schon gedacht. Ich habe auch Angst davor, dass ich am Ende das Beste aufgebe, was mir vielleicht passiert ist. Und das ist mir auch zu riskant.
Allerdings sagen tatsächlich auch meine Eltern schon, dass sie befürchten, dass er mich zu sehr runterzieht und ich dadurch zu sehr am Boden hält. Wie gesagt, auf der einen Seite ist es ja auch das was ich brauche aber irgendwie wird eine andere Seite von mir unterdrückt. Und ich habe so das Gefühl, dass ich ihn dahingehend auch nicht (ich will nicht sagen umändern, aber) überzeugen kann.
Und dann passieren so Sachen, die mir zeigen, dass unser Grundverständnis einer Beziehung so unterschiedlich sind. Ich bin auf eine Hochzeit eingeladen und er will mich nicht begleiten, obwohl er weiß, dass es mir wichtig ist. Am ende kommt er mit und schmollt die ganze Zeit herum, sodass selbst die Großmutter des Brautpaares mich anspricht, was für einen verklemmten Freund ich doch hätte.
Es klingt so, als würde ich viel zu viel von meinem Freund erwarten, jedenfalls habe ich gerade das Gefühl. Ich glaube nur einfach, dass mich das ganze irgendwie langfristig belasten wird. Und bin ratlos...suche ich gerade penibel Fehler, um mein Leben zu ändern, oder gibt es wirklich ein Problem?
 
Nach zwanzig Jahren Ehe habe ich meinem Mann gesagt, dass ich unsere Ehe als nicht mehr bestehend betrachte und ich mir einen anderen Mann suchen werde. Aus ganz ähnlichen Gründen wie du bei deinem Freund angibst.

Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, alles immer allein zu machen. Allein auf Familienfeiern, allein ausgehen, alles allein und mich wie lebendig begraben zu fühlen. Mein halbes Leben ist vorbei und die letzte Hälfte wollte ich nicht auch noch so an mir vorbei ziehen lassen.

Es war eine der besten Entscheidungen in meinem leben. Jetzt fühle ich mich wohl in meinem Leben, bin sehr zufrieden und fast richtig glücklich (kommt noch).

Nur weil etwas gut für dich sein soll, heißt es noch lange nicht, dass es dich glücklich macht, daß das DEIN Leben ist. Höre auf deinen Bauch, wenn der sagt, da läuft was schief, dann läuft auch was schief!
 
L

Luxana

Gast
Danke Anna, auch für deine Offenheit. Es ist gut zu sehen, dass ich mit diesem Problem nicht allein dastehe, denn genau wie du es eben beschrieben hast "allein zur Feier, allein Ausgehen..." ist es bei uns nämlich auch!
Dennoch habe ich für mich beschlossen, uns oder mir noch etwas Zeit zu geben, da ich ihn prinzipiell nicht verlieren will. Vielleicht ändert sich alles noch irgendwie, oder vielleicht wird mir das Ganze stückchenweise immer klarer! Dann wird mir die Entscheidung vielleicht irgendwann deutlicher fallen und ich weiß was ich zu habe.
Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf...aber wenn es mir noch weiter so schlecht geht und ich ständig Zweifel hege, werde ich das ganze wohl anders angehen müssen.
 

-sofia-

Sehr aktives Mitglied
Wenn es kein Problem gäbe, würdest du nicht über deine Beziehung nachdenken.


Du bist noch sehr jung und wenn es vor deinem aktuellen Freund bereits einen Ex gab, warst du immer in Beziehungen.
Wie du schreibst, hast du dich bisher immer an anderen orientiert. Nun stellst du fest, dass du deine eigene Orientierung gefunden hat und die passt nicht mit der Orientierung deines Freundes zusammen. Außer Einkäufe, PC und Kinobesuche unternehmt ihr nichts gemeinsames und habt sogar getrennte Freundeskreise. Ihr führt jeder euer eigenes Leben, obwohl ihr in einer Beziehung seid. Warum ist dein Nichttrinken für ihn ein Grund, nicht mit dir rauszugehen? Sollst du dir jedes Mal die Kante geben, um ihn aus der Wohnung zu locken? Mit 25 Jahren musst du nicht auf dem Boden gehalten werden. Dazu hast du noch genügend Zeit. Auch wenn er für dich ein sicherer Hafen ist, bleibt die Frage, ob du mit so einer Schlaftablette auf Dauer glücklich sein kannst. Wenn du nur Spaß ohne ihn erleben kannst und er bei Familienfeiern ein Stimmungstöter ist, glaube ich kaum, dass eure Beziehung Bestand hat. Wie du selbst prophezeist, wirst du irgendwann ausbrechen.
Daher ist es gut, dass ihr noch nicht zusammenwohnt. Führe mal ein vernünftiges Gespräch mit ihm und teile ihm deine Zweifel so mit, wie du sie hier geschildert hast.
 

MissHeisenberg

Mitglied
Du bist noch so jung und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Das hört sich jetzt vielleicht gemein an, aber willst du es wirklich so "verschwenden" indem du mit einem Mann zusammen bist, der dich so runterzieht und dich davon abhält, so zu sein, wie du willst? Das kann doch nicht schön sein! Du solltest was erleben, Spaß haben, feiern, Freunde treffen, usw.
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Man spürt das große Dilemma, in dem du steckst.

Du schreibst einerseits: Ich liebe ihn wirklich und kann mir super ein gemeinsames Leben vorstellen.
Andererseits spürt man, dass dir vieles fehlt. Leichtigkeit und Schwung, die aufregende Seite einer Beziehung.

Dass er zwar mit dir zu der Hochzeit geht, dafür aber den ganzen Abend schmollt, finde ich auch nicht so toll.

Ich denke, es ist gut, dass ihr getrennt wohnt. Du also noch nicht festgelegt bist.

Lass dir noch Zeit mit deiner Entscheidung. Alles braucht seine Zeit, dann wird es klarer.
 

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