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wie sieht die ware Liebe aus?

L

Little_Miss_Sunshine

Gast
wie sieht die wahre Liebe aus?

ich möchte meine Frage gerne an die "ältere" Generation richten, weil ich mir von euch mehr Weisheit und Wahrheit erhoffe.

Ich bin 22, mein Freund ist 20, wir sind seit 2 Jahren "glücklich" ich setzt es mit absicht in Anführungsstriche, weil mir klar ist das keine Beziehung pausenlos glücklich sein kann, Meinungsverschiedenheiten gehören einfach zum Leben dazu.

Unsere Beziehung ist so absehbar. Ich hätte eigentlich dieses Jahr mit meiner Ausbildung fertig sein sollen, dann wären wir zusammen gezogen, hätten nächstes/übernächstes Jahr geheiratet, ich wär irgendwann Mutter und Hausfrau geworden und mein Leben wäre zuende. (entschuldigt meine übertreibung)

Aus diversen Gründen klappt des vorerst alles nicht.

Und mir kommen auch die Zweifel, mir fehlen die Schmetterlinge im Bauch, das kribbeln wenn wir uns sehen bzw küssen. Es ist einfach alles so alltäglich geworden. Es ist einfach alles absehbar ich muss mich nicht bemühen garnix.
Ist dass nach 2Jahren normal? Muss ich damit rechnen dass es mir in einer anderen Beziehung genauso gehen würde?
Ich stell mir die "große Liebe" irgendwie faszinierender vor mit Schmetterlingen bis an mein Lebensende, ich will nervös werden wenn mein Freund/Mann nur den Raum betritt ...

Kann mir jemand mit Lebens/Beziehungserfahrung sagen ob es sowas geben kann? Oder ist immer irgendwann der Alltag da?
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Benjamin-29

Gast
AW: wie sieht die wahre Liebe aus?

Oder ist immer irgendwann der Alltag da?
Der Alltag ist immer da. Du nimmst ihn nur anders wahr, wenn du verliebt bist.

Ich bin irgendwann wieder in meine Geburtsstadt gezogen. Weil ich vorher am Meer wohnte, hab ich mir dort eine Wohnung direkt am Rhein gesucht. Im ersten Sommer saß ich fast jeden Abend im benachbarten Biergarten unter einer uralten Kastanie auf der Kaimauer und hab allein oder mit alten Freunden den Sonnenuntergang angeguckt. Alle Mädels, die ich dort noch von früher kannte hab ich der Reihe nach eingeladen und ihnen erzählt: "Andere Männer würden dich hierher mitnehmen, weil sie dich beeindrucken wollen. Ich sitze hier nur mit dir, weil ich hier wohne." Dann wurde es Winter, und der Biergarten wurde geschlossen. War aber trotzdem klasse, in der Morgendämmerung am Flußufer lang zu stapfen. Das Frühlingshochwasser war sowieso spannend, und dann kam schon der nächste Sommer.

Das war irgendwie anders. Der Biergarten war zwar immernoch klasse, aber wenn man die Sonne 50 mal hat untergehen sehen, ist es nicht mehr ganz so spektakulär. Die Mädels konnte ich dort auch nicht mehr schocken - die wussten ja noch vom letzten Sommer bescheid. Auch fingen die Dörfler an mir auf den Wecker zu gehen: "Diesmal lassen Sie ihr Fahrad aber nicht wieder über das Osterfest draussen an der Laterne stehen. Das gehört sich nicht." Irgendwann zog dann Sonntag morgens um 8 Uhr der Schützenverein mit Kapelle unter meinem Fenster lang...

Tja, das Dörfchen, der Rhein, der Biergarten und alles andere waren noch genauso wie vorher - aber irgendwie war die Phase der Verliebtheit vorbei. Und es hatte sich noch keine Liebe für das kleine Dörfchen entwickelt. Möglicherweise wäre das noch gekommen, aber ich bin trotzdem nach 2 Jahren ins Zentrum der Stadt gezogen. Wer weiss, was geworden wäre, wenn ich dort geblieben wäre.
 
B

Blues

Gast
Hallo LittleMissSunshine

Nach zwei Jahren ist die Phase der Verliebtheit spätestens vorbei. An deren Stelle tritt dann die partnerschaftliche Liebe. Und die hält dann das ganze Leben lang. Die Liebe wächst dann mit der Partnerschaft. Statt dem Kribbeln kommen neue Dinge: gemeinsam Erreichtes, Vertrauen, Intimität, sich aufeinander verlassen können..... und eine immer bessere Sexualität, eine immer stärkere Zuneigung und Hinwendung zum Partner, auch immer mehr Gefühle.

Die partnerschaftliche Liebe ist wertvoller als die Verliebtheit, weil mehr Partnerschaftsarbeit, Zeit, Herzschmerz und Gefühle drin stecken.

Was wäre denn eine Verliebtheit die das ganze Leben andauert? Man kann nicht das Leben lang blind vor Liebe, durchgeknallt und abgedreht sein. Der sogenannte "Alltag", besser das wirkliche Leben, ist da und je besser es gemeinsam und zusammen bewältigt wird desto fruchtbarer die partnerschaftliche Liebe. Wenn alle Menschen verknallt wären würde keine U-Bahn mehr pünktlich fahren.

Meiner Ansicht nach ist die große und wahre Liebe eine Illusion, wenn es bedeuten soll, dass man sich im Zustand der Verliebtheit bis ans Lebensende befindet. Das widerspricht dem Leben und dem sozialen Zusammenleben.

Gemeinsam durchs Leben gehen, es bewältigen und sich daran zu erfreuen bedeutet aber keinesfalls sich in die Rolle der "liebenden" Hausfrau und Mutter zu begeben. Rollenverhalten, Klischees, Lebenslügen, falsche Erwartungen und menschlicher Stillstand töten die Liebe, auch die partnerschaftliche Liebe.

Wenn man die große Liebe als partnerschaftliche Liebe sieht die sich in einer längeren Partnerschaft herausgebildet hat, dann ist es etwas anderes. Die Gefühle und das Kribbeln dieser Liebe ist nicht so sensationell aber tiefer, schöner und wertvoller.

Frage: Habt ihr es wirklich so einfach mit eurer Partnerschaft? Läuft da alles wie geschmiert und von selbst?

Liebe Grüße von Blues
 
Zuletzt bearbeitet:

Sigi

Sehr aktives Mitglied
AW: wie sieht die wahre Liebe aus?

ich möchte meine Frage gerne an die "ältere" Generation richten, weil ich mir von euch mehr Weisheit und Wahrheit erhoffe.

Ich bin 22, mein Freund ist 20, wir sind seit 2 Jahren "glücklich" ich setzt es mit absicht in Anführungsstriche, weil mir klar ist das keine Beziehung pausenlos glücklich sein kann, Meinungsverschiedenheiten gehören einfach zum Leben dazu.

Unsere Beziehung ist so absehbar. Ich hätte eigentlich dieses Jahr mit meiner Ausbildung fertig sein sollen, dann wären wir zusammen gezogen, hätten nächstes/übernächstes Jahr geheiratet, ich wär irgendwann Mutter und Hausfrau geworden und mein Leben wäre zuende. (entschuldigt meine übertreibung)

Aus diversen Gründen klappt des vorerst alles nicht.

Und mir kommen auch die Zweifel, mir fehlen die Schmetterlinge im Bauch, das kribbeln wenn wir uns sehen bzw küssen. Es ist einfach alles so alltäglich geworden. Es ist einfach alles absehbar ich muss mich nicht bemühen garnix.
Ist dass nach 2Jahren normal? Muss ich damit rechnen dass es mir in einer anderen Beziehung genauso gehen würde?
Ich stell mir die "große Liebe" irgendwie faszinierender vor mit Schmetterlingen bis an mein Lebensende, ich will nervös werden wenn mein Freund/Mann nur den Raum betritt ...

Kann mir jemand mit Lebens/Beziehungserfahrung sagen ob es sowas geben kann? Oder ist immer irgendwann der Alltag da?


Hallo Little Miss Sunshine,

Du hast von Blues einen Aufsatz bekommen, der Allgemeingültigkeit hat.

Ich will dir noch ein paar Sachen sagen,die dich angehen.

Davon ausgehend, was Blues schrieb, vergeht die Verliebtheit und gerade deshalb muss etwas bleiben, auf dem man all das, was er schrieb aufbauen kann und möchte.

Werde dir darüber klar (analysiere dich), mit welcher Art Mensch (Aussehen und sonstige Werte) du das aufbauen willst. Lass dich nicht durch Jugend, Schein, Gefühle usw. davon abbringen, jemand zu wählen, der deinen Vorstellungen entspricht, auch wenn alles andere vergeht, was junge Menschen sich ineinander verlieben lässt.

O.k. klingt jetzt etwas berechnend und für Berechnung möchte ich nun auch nicht stimmen.

Aber da dazwischen liegt der Weg der wenigen, die dann wohl goldene Hochzeit feiern und immer noch glücklich sind.

Man weiß ganz genau, welchen Typ Mensch man an seiner Seite haben will, aber nochmal: Jugend und das Leben verführt oft dazu, sich doch einem anderen hinzugeben, Kompromisse zu machen. Aber jeden Kompromiss spürst du mit den Jahren und er wird dir zur Last, wenn er bei grundlegenden Dingen gemacht wurde, die dir (nicht mir oder anderen) sehr wichtig sind.

Ich hatte das mal mit einer Wohnung, die ich mir bewusst aussuchte, in der ich immer noch wohne, in die ich damals verliebt war. Heute wo die Verliebtheit weg ist, spüre ich knallhart, die Nachteile, die ich damals bewusst übersah. Natürlich kann man nicht alles haben, jeder muss Kompromisse machen und trotzdem .........

Sigi
 

Checknix

Mitglied
nun ja...ich bin jetzt 46 Jahre alt und denke mal, damit falle ich in die Rubrik " ältere Generation " - aber das iss ja nur ´ne Zahl...deswegen hab ich mir als kleines bildchen auch Peter Pan ausgesucht - der wollte nämlich auch nicht erwachsen werden..

Ich erzähl dir hier sicher nichts neues...aber nach einigen Beziehungen ( 15 Jahre - 11 Jahre und die letzte 3 Jahre..) kann ich bestätigen - irgendwann holt dich der ganz normale Alltagswahnsinn ein.
Aber wenn man sich wirklich liebt, kann man etwas dagegen tun..
Ein paar liebe Worte - eine zärtliche Berührung - ein kleines Geschenk als Zeichen der Aufmerksamkeit um dem Partner zu zeigen: Ich bin noch da...
Das muss aber von BEIDEN Seiten kommen. Sonst wird aus Liebe eine Zweckgemeinschaft. Und wichtig ist: immer ehrlich zueinander sein und über alles reden - reden und reden.
Und wenn von den 1000 Schmetterlingen die man zu Anfang im Bauch hat nur einer übrigbleibt, dann hat es sich gelohnt...

Ich hoffe, du findest irgenwann deine wahre Liebe, aber erzwinge nichts...
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Mh, ich finde das ein bisschen frustrierend, was hier so geschrieben wird.

Also ich bin mit meiner Partnerin jetzt zweieinhalb Jahre zusammen und muss ehrlich sagen, ich bin jeden Tag ein Stück verliebter in sie. Wenn ich sie lachen höre, kribbelt es bei mir im Magen.

Mir macht es immer noch Spaß sie mit kleinen Aufmerksamkeiten zu überraschen, ihr zu zeigen, dass ich sie liebe. Mal ist es eine sms, mal eine schwärmerische E-Mail, dann wieder eine Postkarte. Ich mag es einfach so gerne, wenn sie glücklich ist.

Sie ist ein so wahnsinnig toller Mensch und sie schafft es immer wieder aufs Neue mich total zu beeindrucken. Ich liebe ihren Mut, ihre Ehrlichkeit, ihre Tapferkeit, ihren Humor, ihre Intelligenz, ihre Herzlichkeit. Ich könnt sie dauernd knuddeln und küssen, einfach weil sie ein so fantastischer Mensch ist.

Eine tiefe Verbundenheit gibt es bei uns schon lange, da wir sehr gute Freunde waren, bevor die Schmetterlinge kamen. Und jetzt ist es einfach nur aufregend. Ich bekomme immer noch Herzklopfen, wenn ich ihre Stimme höre oder wenn sie so süss lacht. Und wenn sie so kindlich frech ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwann mal nachlässt.

Ich kann mich auch heute nach zwei Jahren noch hinsetzen und sie still betrachten, auch für Stunden und dann schlägt mein Herz ganz aufgeregt, wenn ich daran denke, dass diese fantastische Frau mich liebt.

Ich denke ja gar nicht dran, das irgendwann mal dem Alltag zu opfern.

So eingespannt wir auch beide sind, so stressig unser Alltag auch sein mag, es ist immer hier und da mal Zeit inne zu halten und diese wunderschöne Liebe zu genießen.

Sie ist mein Sonnenschein und ihre Anwesenheit genieße ich immer so, wie man die ersten Sonnenstrahlen nach einem langen, kalten, dunklen Winter genießt.

Ich muss sagen, für mich ist es eines der wichtigsten Dinge in meinem Leben sie für einen Moment zum Strahlen zu bekommen. Klar, das Leben ist nicht ganz einfach und jeden Tag will mir das nicht gelingen, aber ich verbringe gerne und viel Zeit damit mir was einfallen zu lassen.

Sie ist einfach die ideale Frau, um verliebt zu sein :D.


Wie man sieht, kann ich gar nicht aufhören über sie zu reden ... ein klarer Beweis, dass auch nach zwei Jahren die Schmetterlinge noch recht munter flattern können.


Warum denkst du, sind sie in deiner Beziehung eingeschlafen?


Tuesday
 

springer

Aktives Mitglied
AW: wie sieht die wahre Liebe aus?

Hallo Little_Miss_Sunshine,

mit der "älteren Generation" fühle ich mich angesprochen. Bin ich doch schon über 25 Jahre verheiratet – mit ein und derselben Frau!

Ich stell mir die "große Liebe" irgendwie faszinierender vor mit Schmetterlingen bis an mein Lebensende, ich will nervös werden wenn mein Freund/Mann nur den Raum betritt ...

Das wirst du wohl mit keinem Partner erleben. Nach 2 bis allerspätestens 4 Jahren ist die Phase der Verliebtheit vorbei. Diese Phase beruht nach meiner Auffassung überwiegend auf der sexuellen Anziehungskraft des Partners. Die Schmetterlinge, das Nervös werden haben eindeutig etwas mit Lust auf Sex zu tun.

Wenn der Sex mit dem Partner zwar immer noch wunderschön, aber nichts Außergewöhnliches mehr ist, was bleibt dann?

In unserer Ehe ist es eine tiefe Freundschaft zwischen uns. Wir haben gemeinsam sehr viel Schönes erlebt, manchmal auch bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit gekämpft (wir sind beide begeisterte Bergsteiger). Solche Erlebnisse schweißen zusammen. Ich denke, dass es ganz wichtig ist, gemeinsam mit dem Partner schöne Erlebnisse zu haben – egal auf welchem Gebiet.

Aber das Kribbeln im Bauch ist nicht ganz weg. Meine Frau läuft im Winter zu Hause gern nur in einer Wollstrumpfhose und Pulli herum. Wenn ich dann so ihre Schenkel und den runden Po sehe, dann muss ich einfach dort anfassen! Es müssen also nicht immer Strapse o. dgl. sein. Im Gegenteil, ich würde mich vor Lachen ausschütten, wenn sie so ankäme.

Die Besonderheit in unserer Ehe ist, dass wir gegenseitig akzeptieren, dass der Partner "Seitensprünge" macht. Und nach einem solchen Seitensprung ist der Sex bei uns zu Hause dann wieder ganz besonders intensiv.

Ich will unser Modell hier aber keineswegs als allgemein gültig anpreisen. Im Gegenteil! Meist sind Seitensprünge das Resultat von Problemen und Krisen in einer Beziehung und verschärfen die Probleme noch. Als Katalysator, wie bei uns, können sie nur in einer völlig intakten Beziehung wirken.

So nun weißt du, wie es in einer langjährigen Ehe aussehen kann. Ich denke aber, dass wir leider eine Ausnahme sind.

P. S. Rede doch mal mit deinem Freund über deine Probleme. Vielleicht möchte er auch mal wieder dieses Kribbeln spüren. Dann könntet ihr ja zusammen in einen Swingerclub gehen. (War nur so ein Gedanke von mir)
 

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