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Wie schaffe ich es, dass mein Arzt mich wegen Mobbing ernst nimmt und krank schreibt?

Quinnie

Neues Mitglied
Guten Morgen.

Mir geht es schon seit Längerem psychisch sehr schlecht (Trauer um verstorbenen Vater nie verarbeitet, jetzt kommt noch massives Mobbing bei der Arbeit hinzu= und ich habe einfach das Gefühl, dass ich es nicht mehr packe. Jeden Morgen stehe ich mit Übelkeit und Herzrasen auf und habe bereits Gedanken wie dass ich lieber tot wäre als nochmal zu dieser Arbeit zu gehen. Auf der Arbeit selbst wird es nicht besser, sondern schlimmer und ich war schon mehrfach kurz davor, mein Zeug zu packen und einfach abzuhauen, weil ich die permanente Schikane nicht mehr ertrage.

Morgen habe ich nun endlich einen Termin bei einem Facharzt, aber ich habe Angst, dass auch dieser mich - wie mein Hausarzt bisher - nicht ernst nimmt und mir nur empfiehlt, ich soll halt mal ein Wochenende weg fahren oder mir ein Hobby suchen..

Es ist definitiv nicht so, dass ich nicht arbeiten möchte und eben Urlaub mit Krankenschein machen will, ich KANN es nur einfach im Moment nicht, so wie es mir geht. Ich würde mich einfach gern erstmal um meine psychische Gesundheit kümmern und mir dann eine neue Arbeit suchen, aber selber kündigen ist ja auch keine Option.

Wie schaffe ich es, dass der Arzt mich ernst nimmt? Er ist zwar auf psychische Probleme spezialisiert, aber das allein heißt ja noch nix, denn grundsätzlich werde ich sehr selten von anderen Menschen ernst genommen.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Wenn ich krank bin, habe ich auch immer Angst das der Arzt mir nicht glaubt, vor allem bei Krankheiten wie Rücken oder Durchfall..... :rolleyes: das kann man ja nicht unmittelbar beweisen.

Mittlerweile hat aber ein umdenken, gerade bei Mobbing und Burnout stattgefunden, da dies real ist und tatsächlich viele Folgeerkrankungen hervorrufen kann - z.b. ein geklemmter Nerv ist nur ein Beispiel.

Warum sollte der Arzt dich nicht ernst nehmen, wenn du deine gesundheitlichen Probleme schilderst?!

LG Yado
 

Quinnie

Neues Mitglied
Wenn ich krank bin, habe ich auch immer Angst das der Arzt mir nicht glaubt, vor allem bei Krankheiten wie Rücken oder Durchfall..... :rolleyes: das kann man ja nicht unmittelbar beweisen.

Mittlerweile hat aber ein umdenken, gerade bei Mobbing und Burnout stattgefunden, da dies real ist und tatsächlich viele Folgeerkrankungen hervorrufen kann - z.b. ein geklemmter Nerv ist nur ein Beispiel.

Warum sollte der Arzt dich nicht ernst nehmen, wenn du deine gesundheitlichen Probleme schilderst?!

LG Yado
Ich weiß nicht, warum das bei meinem Hausarzt so war. Vielleicht, weil ich nicht der Typ Mensch bin, der vor anderen heult oder gar absichtlich auf die Tränendrüse drückt, um glaubhafter zu wirken. Mir wird immer gesagt ich sei doch so "tough" und "souverän" und ich bräuchte halt einfach mal ein Hobby, was mich ablenkt. Ich denke, ich schaffe es irgendwie nicht, meine Verzweiflung zum Ausdruck zu bringen oder revidiere diese (in den Augen des Arztes), weil ich nicht vollkommen in Tränen aufgelöst dasitze. So ist meine Vermutung.
 

Quinnie

Neues Mitglied
Und vermutlich, weil er nicht der Meinung ist, dass eine Erkrankung vorliegt und/oder dass dir die Krankschreibung helfen würde. Wenn du depressiv bist, sind ein geregelter Tagesablauf und Arbeit die ersten Maßnahmen, die man ergreift, um die Depression in den Griff zu bekommen. Eine Auszeit wäre entsprechend kontraproduktiv. Und da Depressionen sowieso nicht innerhalb weniger Woche kuriert werden, hätte eine solche Auszeit langfristig ebenfalls keine positiven Effekte. Wenn du also mit "Ich habe es schwer und hätte es in der nächsten Zeit gerne einfacher" argumentierst, werden dir wohl nur wenige Ärzte deinen Wunsch erfüllen. Deswegen solltest du deine Argumentation, eigentlich besser noch dein Grundanliegen, aber darum geht es hier momentan nicht, überdenken.
Denn Mobbing selbst ist ja erst mal keine Krankheit und daher nichts, für das ein Arzt zuständig wäre. Dein Vorhaben "erst psychische Gesundheit, dann neue Arbeit" birgt eigentlich nur das Risiko, dass alles noch schlimmer wird und das wissen Ärzte und Therapeuten in der Regel auch.
Das macht ja schon Sinn, dann frage ich mich aber, warum sind so viele Menschen wegen Depressionen krankgeschrieben? Da liegt es ja teilweise auch an der Arbeit (Burnout, Mobbing etc.)
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Das macht ja schon Sinn, dann frage ich mich aber, warum sind so viele Menschen wegen Depressionen krankgeschrieben? Da liegt es ja teilweise auch an der Arbeit (Burnout, Mobbing etc.)
Ich kenne jemanden, der hatte wegen der ganzen Belastung auf der Arbeit sehr hohen Blutzucker.
Die Kollegin bekam wegen der Diabetes andere Medikamente die sie wohl nicht vertrug.

Und jedes Mal wenn sie auf Arbeit Stress hat, steigt der Zucker extrem an.
Ich denke allerdings auch das der Stress bei der Kollegin viel hausgemacht ist, da sie schon immer Probleme mit anderen Menschen hatte, absolut nicht kritikfähig ist und grundsätzlich Schwierigkeiten mit ihren Vorgesetzten hat.

Wenn jemand hohe Zuckerwerte vorweisen kann, die ja auch in einem Tagebuch dokumentiert werden, ist das natürlich was anderes, als wenn man da sitzt und von Migräne und Überlkeit erzählt....

LG Yado
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Wenn die Arbeitssituation tatsächlich so schlimm ist und man es nicht ändern kann (Betriebsrat?), wäre ne Kündigung doch besser. Da sparst du dir 1000 Krankschreibungen und bewirbst dich woanders. Die Kündigung musst du halt in VG nur gut verpacken.

Klar, ist nicht schön auf Harz IV etc. aber am Ende komplett arbeitsunfähig zu werden wegen sowas ist auch nicht besser. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
 

Bob73

Aktives Mitglied
Ich weiß nicht, warum das bei meinem Hausarzt so war. Vielleicht, weil ich nicht der Typ Mensch bin, der vor anderen heult oder gar absichtlich auf die Tränendrüse drückt, um glaubhafter zu wirken. Mir wird immer gesagt ich sei doch so "tough" und "souverän" und ich bräuchte halt einfach mal ein Hobby, was mich ablenkt. Ich denke, ich schaffe es irgendwie nicht, meine Verzweiflung zum Ausdruck zu bringen oder revidiere diese (in den Augen des Arztes), weil ich nicht vollkommen in Tränen aufgelöst dasitze. So ist meine Vermutung.
Das wird es wohl sein. Vielleicht doch ein bisschen "auf die Tränendrüse drücken"? Was hast du zu verlieren.
 

Nehelenja

Mitglied
Aus Schutz schaltest du in solchen Situationen die Emotionen aus.

Ich habe exakt das gleiche erlebt.
Vater tot, Tod nicht verarbeitet, dadurch Depressionen bekommen.

Geh zu einem Therapeuten und schildere das und zur Caritas, die machen eine kostenlose Trauerbegleitung.

Du musst die Gefühle verarbeiten sonst werden die Depressionen immer schlimmer.
 
S

saminabi

Gast
Und vermutlich, weil er nicht der Meinung ist, dass eine Erkrankung vorliegt und/oder dass dir die Krankschreibung helfen würde. Wenn du depressiv bist, sind ein geregelter Tagesablauf und Arbeit die ersten Maßnahmen, die man ergreift, um die Depression in den Griff zu bekommen. Eine Auszeit wäre entsprechend kontraproduktiv. Und da Depressionen sowieso nicht innerhalb weniger Woche kuriert werden, hätte eine solche Auszeit langfristig ebenfalls keine positiven Effekte. Wenn du also mit "Ich habe es schwer und hätte es in der nächsten Zeit gerne einfacher" argumentierst, werden dir wohl nur wenige Ärzte deinen Wunsch erfüllen. Deswegen solltest du deine Argumentation, eigentlich besser noch dein Grundanliegen, aber darum geht es hier momentan nicht, überdenken.
Denn Mobbing selbst ist ja erst mal keine Krankheit und daher nichts, für das ein Arzt zuständig wäre. Dein Vorhaben "erst psychische Gesundheit, dann neue Arbeit" birgt eigentlich nur das Risiko, dass alles noch schlimmer wird und das wissen Ärzte und Therapeuten in der Regel auch.
Eine Krankschreibung hilft sicherlich nicht langfristig, aber erstmal kann es Entlastung bedeuten. Struktur und Arbeit kann bei Trauer und Depression in bestimmten Fällen helfen, aber nicht, wenn man auf der Arbeit gemobbt wird.

Insofern könnte eine Krankschreibung erstmal helfen, um zur Ruhe zu kommen, um zu sortieren, wie man Schritt für Schritt die Probleme angehen kann, Therapeuten suchen, andere Arbeit suchen usw.
 

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