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Wie lernt man Vertrauen?

Nightbird

Neues Mitglied
Hallo zusammen, vielleicht fallen euch dazu ein paar Worte ein.
Ich hatte mir beschlossen Hilfe zu suchen. Ich habe eine Therapie angefangen, aber letztendlich ist die an meinem Misstrauen gescheitert. Meine Therapeutin meinte, wenn ich ihr nicht vertraue, macht die Therapie keinen Sinn.
Ich würde gerne Vertrauen. Aber ich kann das nicht. Ich bekomme irgendwie Angst, oder zeige zumindest Angstreaktionen, ich dissoziiere, wenn ich etwas sagen möchte, was ich nicht auch einem Bekannten erzählt hätte. Ich weiß nicht woher diese Angst kommt. Oder vor was ich überhaupt Angst habe. Ich weiß, wie Vertrauen funktioniert. Es hat einmal funktioniert, aber keine Ahnung wie. Mit einer Person habe ich sehr viel unternommen. Anfangs hat er nur geredet. Zwar hat er mich auch nach meiner Meinung gefragt, aber es hat Monate gebraucht, bis ich ihm überhaupt meine Meinung gesagt habe und damit mehr gesagt habe als ein Wort. Und irgendwie hat sich das dann so entwickelt, über Monate hinweg. Das war die einzige und erste Person der ich vertraut habe, zwar nicht blind, da war noch eine gehörige Portion misstrauen dabei, aber immerhin.
Aber die Zeit habe ich bei einer Therapie nicht. Ich kann nicht sagen: "Hey, wie wäre es, wenn Sie die ersten Monate über Ihre Vorlieben, Hobbys und Urlaube sprechen und irgendwann taue ich schon auf"
Wie lerne ich vertrauen?
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Meine Therapeutin meinte, wenn ich ihr nicht vertraue, macht die Therapie keinen Sinn.
Merkwürdige Therapeutin.
Wer einen guten Job macht, macht einen guten Job - egal, ob ich ihm/ihr vertraue oder nicht. Es ist eine Art der Mechanik, Mechanik an der Seele.
Aber egal - zur Ausgangsfrage:
Vertrauen lernt man durch positive Erfahrungen.
Und durch kognitive Überzeugung.
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Es tut mir leid wenn das hart klingt, aber lerne zuerst dir selbst zu vertrauen & dich zu akzeptieren wie du bist, genau so wie du bist bist du okay! Und das ist kein ScheiXX, das ist das was andere als "Grundvertrauen" mitgenommen haben im Leben und dir iwie fehlt, warum auch immer. Durch andere Menschen wirst du bestimmt weiter kommen, aber mach dich nicht abhängig von ihnen. Wenn du Zeit benötigst um Menschen zu vertrauen ist das total okay, du bestimmst das. Niemenad sonst. Hoffe das klingt nicht zu wirr. Aber ich kenne das mit dem "Vertrauensproblem", wenn auch anders. Wieso denkst du denn du hast soviel Zeit bei einer Therapie nicht - da würde ich den / die Tehrapeuten/Therapeutin wechseln? Also mit Verlaub, ich denke gerade bei einer Therapie hast du alle Zeit dieser Welt und bist in einem "geschützten Raum"... also will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, jede*r ist anders, aber mir hat eine Langzeittherapie (musst du beantragen bzw. macht die Therapeutin / der Therapuet für dich, wenn du das versuchen magst) relativ gut geholfen. Garantie gibt's für nix. Das nennt sich "Leben"... ist halt kein Ponyhof. Wenn du dir nicht selbst vertraust wirst du mit Pech an die falschen Leute geraten und dich abhängig von ihnen machen - und eine Therapie kann dir zumindest helfen dir selbst zu vertrauen. Das ist ein Schritt den du garantiert nie bereuen wirst! Just my #2cents Alles Gute dir!
 

mitohnealles

Aktives Mitglied
Aber die Zeit habe ich bei einer Therapie nicht. Ich kann nicht sagen: "Hey, wie wäre es, wenn Sie die ersten Monate über Ihre Vorlieben, Hobbys und Urlaube sprechen und irgendwann taue ich schon auf"
Natürlich kannst du das sagen! Gerade bei einer Therapeutin / einem Therapeuten. Warum denn nicht? Mein erster Therapeut hat eine ziemlich komische Maßnahme getroffen um genau das zu adressieren, weil er nicht wusste wie "an mich rankommt" (es war offensichtlich dass ich nicht soviel sprechen wollte, was sagen wir mal, relativ ungünstig für eine Therapie ist ;-D)
 

tork

Mitglied
Ich denke Du brauchst eine Therapeutin / einen Therapeuten die oder der Dir Sicherheit vermittelt und nicht jemanden, dem Du einen Vertrauensvorschuss schenken musst. Denn erst durch Sicherheit kann Vertrauen entstehen. So ist es auch mit dem Urvertrauen, dass man nach der Geburt normalerweise entwickelt: Dieses wird durch eine sichere Bindung an die frühen Bezugspersonen (meistens die Mutter) vermittelt.

Du scheinst entweder dieses Urvertrauen nicht entwickeln gekonnt zu haben oder es in Deinem Leben verloren zu haben. Zu Letzteren zähle ich mich übrigens auch ein wenig. Ich habe in den letzen 20 Jahren meines Lebens leider auch sehr viel Misstrauen durch schlechte Erfahrungen entwickelt. Davor war bei mir das Vertrauen noch im Großen und Ganzen intakt, auch wenn meine Bindung an meine Mutter nicht immer sicher war.

Wie ist es bei Dir: Kannst Du Dich überhaupt nicht daran erinnern jemals Vertrauen gehabt zu haben oder hast Du es durch schlechte Erfahrungen verloren? Bei Ersterem würde mal darauf tippen, dass Du eine sehr stark unsichere (oder gar keine) Bindung zu Deinen frühen Bezugspersonen hattest.

Wie gesagt wäre es wichtig, dass Dir ein Therapeut Sicherheit vermitteln kann. Das kann auch dadurch geschehen, dass der Therapeut viel über sich spricht. Insofern kann dieser auch über seine "Vorlieben, Hobbies und Urlaube" sprechen, wenn Dich das sicherer macht.

Die Therapeutin, bei der Du warst, scheint mir dagegen eher ungeignet für Dich zu sein, wenn sie verlangt, dass Du ihr gleich vertrauen sollst...
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Eigentlich, aber nur eigentlich - ganz einfach........wenn Du Dir 100 Prozent vertrauen kannst und Dir selbst treu sein kannst, dann kannst Du auch anderen vertrauen, denn die Verlässlichkeit auf sich selbst macht es möglich, das Du zunächst einen Vertrauensvorschuß verteilen kannst, ohne selbst Schaden zu nehmen. Die Zeit zeigt Dir, inwieweit dieser Vertrauensvorschuß berechtigt ist oder nicht.
Es fällt nicht schwer diesen Vorschuß zu vergeben, weil man im Gegenzug auch zunächst als vertrauenswürdig eingestuft wird und dadurch die Möglichkeit erhält gegenseitig herauszufinden, ob und inwieweit man sich vertrauen kann. Man checkt sich quasi gegenseitig ab.
100 Prozent solltest Du immer nur Dir selbst vertrauen.............aber 80 Prozent vertrauen zu verschenken und zu erhalten ist schon eine ganze Menge ;-)
 

Daoga

Urgestein
Wer sagt denn, daß Du der Therapeutin vertrauen sollst, außer sie selber. Mußt Du nicht.
Nur einfach sagen was Dich bedrückt, und Dir dazu immer selbst sagen, daß Menschen gar nicht so einzigartig sind wie sie selber gerne glauben, sondern daß alles was Du ihr sagen könntest, sie vielleicht schon von anderen Patienten oder aus ihrer Ausbildung kennt. Vielleicht nicht in Deiner speziellen Konstellation, aber im Großen und Ganzen.
Denk auch immer daran, sie hat Schweigepflicht, geht also nicht mit den Dingen, die Du ihr erzählst, bei anderen Leuten hausieren. (Ein sehr wichtiger Punkt für Vertrauen - die Fähigkeit zu schweigen! Klatschbasen vertraut man nicht, wenn man Verstand hat!)
Wenn es wirklich um Vertrauen geht, das braucht nicht von Anfang an da sein, sondern baut sich auf. Indem man miteinander spricht, zuerst über ganz unverfängliche Dinge und die Meinung dazu, so daß man sich gegenseitig abschätzen kann, wie der andere tickt.
Reden ist Gold, Schweigen ist Blech, damit vergeudest Du nur die Zeit von Euch beiden. Also quassel ruhig über alles was Dir einfällt, auch über Dinge die mit Dir gar nichts zu tun haben, kommentier die Nachrichten oder den neusten Promi-Irrsinn. Die Unfähigkeit mit anderen zu reden ist wie ein Damm, aber sobald man die ersten Löcher reinsticht, gibt es irgendwann einen Dammbruch, und dann kommt alles raus, das Wichtige und das Unwichtige. Das auszusortieren ist die Arbeit für hinterher, wenn das schlimmste schon mal geschafft ist.
 

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