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Wie lerne ich zu verzeihen?

Yenlowang

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

die Überschrift, sagt ja schon aus, was ich gerne möchte.

Ich möchte lernen zu verzeihen.

Ich hab gestern mit einer guten Freundin über meine Gedanken und Ängste gesprochen und sie hat zu mir gesagt, ich kann erst lernen mich zu akzeptieren und zu mögen, wenn ich aufhöre, den Menschen die mir weh getan haben vorzuhalten, das sie mir weh getan haben und lerne zu verzeihen.

Sie sagte ich kann erst wieder wirklich vertrauen und mich fallen lassen wenn ich lerne zu verzeihen.

Ich hab da drüber nachgedacht, aber ich weiß halt nicht wie.


LG Axel
 

Ein Reisender

Mitglied
Hallo und guten Morgen!
Das Problem kennen wir wohl alle.
Ich bezeichne mich immer gerne als typischen Krebs... genau da ist das Problem.
Wir können vieles verknusen, aber wenn unser/mein Vertrauen einmal weg ist, kann ich auch kaum noch verzeihen und das ist bestimmt nicht immer fair!
Ich kann immer erst durch lange Jahre danach "verzeihen"...
Wenn man doch tief betroffen/betrogen/verarscht usw. wurde, wie soll/kann man denn dieser Person verzeihen?
Ich wunder mich auch immer, im Alter lerne ich sogar schneller zu verzeihen und suche eher bei mir die Gründe...
Ich hätte es ja vielleicht nicht so lange dulden brauchen/merken müssen, wie auch immer...
Ich bin nicht besonders gläubig, aber ich versuche in solchen Phasen meine persönliche Erfüllung zu finden und denke mir, der Andere konnte nicht anders ggf. wird er später mal merken, was er einem angetan hat-spätestens dann, wenn es ihm selbst passiert...
Mir hat mal vor 15 Jahren eine Frau meine beiden Sportstudios gekostet (Teilhaber)...
Ich hatte ihr alles gewünscht, sogar den Tod...
Heute denke ich noch oft an die Zeit, vermisse die Menschen von damals-natürlich auch mein Einkommen-ich habe aber immer gerne gegeben und war fair.
Heute sehe ich das alles als Lebensabschnitt, den ich immer noch nicht verstehe-hatte viel Pech-denke mir aber immer um nicht ganz tief zu fallen, es musste/sollte vielleicht wirklich alles os sein/kommen...
Na ja, es gehört ja bekanntlich viel Stärke zum Verzeihen, ich hätte diese öfter, aber wer ist schon perfekt...

Viele Grüsse vom Reisenden

Hallo zusammen,

die Überschrift, sagt ja schon aus, was ich gerne möchte.

Ich möchte lernen zu verzeihen.

Ich hab gestern mit einer guten Freundin über meine Gedanken und Ängste gesprochen und sie hat zu mir gesagt, ich kann erst lernen mich zu akzeptieren und zu mögen, wenn ich aufhöre, den Menschen die mir weh getan haben vorzuhalten, das sie mir weh getan haben und lerne zu verzeihen.

Sie sagte ich kann erst wieder wirklich vertrauen und mich fallen lassen wenn ich lerne zu verzeihen.

Ich hab da drüber nachgedacht, aber ich weiß halt nicht wie.


LG Axel
 

Artemisia

Aktives Mitglied
Tja, was heißt das schon: verzeihen!??
Ich für meinen Teil überlasse die Vergebung dem lieben Gott ;).
Der Mensch kann nun mal nur überleben, wenn er in der Lage ist, aus seinen Erfahrungen zu lernen und damit zukünftig den gleichen Fehler zu vermeiden. Deshalb ist es menschlich, lange an negativen Erfahrungen herum zu kauen.
Außerdem kann man verzeihen nicht aktiv, per Beschluss der Vernunft, lernen. Sie ergibt sich - im Laufe der Zeit, weil man das schmerzhafte Erlebnis zunehmend integriert, es durch andere Erlebnisse überlagert wird und somit einfach an Bedeutung verliert.
Wer Probleme hat anderen zu vertrauen, war vielleicht vorher zu vertrauensselig oder er vertraut sich selbst zu wenig.
Auf das Verhalten anderer haben wir einfach wenig Einfluss, auf unser eigenes umso mehr.
Ich kann so manches nicht verzeihen, aber ich kann ihm den Platz in meinem Leben zuweisen, den es verdient: wichtige Erfahrung, aber nicht beherrschend in meinem Leben.
Solange man sich nicht selbst mit Rachegelüsten zerfleischt, finde ich, dass der "Vergebungskiste" zuviel Bedeutung zugemessen wird.
Meine Sicht, mit der ich zur Zeit ganz gut zurechtkomme......
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Hi Yenlowang,

ich kenne das auch ...ich hatte auch mal so ein "Elefantengedächtnis". Aber dieses Herumstochern in alten Wunden, das bringt einen nicht weiter. Man grübelt und grübelt, was man hätte/können/sollen/würde/ ... ohne dass man zu einer Lösung letztendlich kommt. Dabei gewinnt man dadurch nichts, denn vergangen ist vergangen, man versäumt dadurch viele schöne Augenblicke, die man besser nutzt, um in die Zukunft zu sehen. Aus alten Fehlern lernen, das ist das wichtigste und dann loslassen davon. Die Seele wird immer wieder neu entzündet, wenn man in Hass und Wut zurückblickt. Die negativen Gedanken werden immer stärker, man fängt an, an sich selber zu zweifeln, warum ist einem das passiert, warum hat mir das jemand angetan ... die negativen Gedanken ergreifen von einem mehr Besitz, als man denkt. Dabei wollte man doch nach vorne schauen.
Allerdings wurde der Zauberstab auch noch nicht erfunden, mit dem man sich nur einmal an die Stirn tippen muss und alle leidvollen Gedanken schwinden. Aber man kann es lernen ... Ich fing wieder an, meine eigenen Fähigkeiten zu entdecken, ich habe ja nicht nur Fehler gemacht ... Und dass der andere mich so verletzen konnte, auch das kam nicht von ungefähr ... Vielleicht war ich zu naiv, zu gutgläubig, zu ruhig ... darum konnte er mich kleinmachen ... Ich habe mir Bücher genommen, die positives Denken vermitteln. Erst fand ich die doof, als ich gelesen habe, dass man mit positiven Schritten und Losungen für den Tag sozusagen beginnen soll. Aber es funktioniert. Wir können unser Denken nicht abstellen, aber wir können es verändern. Und fang an, Dir selbst zu verzeihen, dass man mit Dir dies und jenes machen konnte. Aber nimm Dir gleichzeitig vor: ich tue bzw. lasse es nicht wieder zu, dass so etwas geschieht. Der andere, der Dir wehgetan hat, der hat so gehandelt, weil er so handeln wollte und er hat Dich verletzt, weil Du es anders erwartet hast. Dieser andere hat für sich selber vermeintlich richtig gehandelt und Du hast aber was ganz anderes erwartet. Und das tut Dir bis heute weh, aber was nützt Dir das? Positives nichts!
Lass die Erinnerungen los, erinnere Dich daran, was in der Vergangenheit schön, freudig und wertvoll war, das nimm mit in die Zukunft.
Vergib dem anderen seine "Fehler" (die er meistens ganz anders sieht) und dann schau nach vorn. Verzeihen heißt ja nicht, für immer und ewig vergessen ... es sollte zu Deiner Lebenserfahrung gehören, aber nicht zu Deinem Lebenssinn.

Viel Erfolg wünscht Dir Eisherz
 

mamalilli

Mitglied
Hallo, ich bin 49 Jahre alt und weiß, wie schwer es ist, verzeihen zu können. Ich habe festgestellt, einiges kann man verzeihen einiges nicht. Ein gute Freundin gab mit damal den Tipp, mich nackt vor dem Spiegel zu stellen und zu sagen ich verzeihe dir-dann den Namen von der person sagen- und verzeihe mir auch. Hört sich vielleicht ein bischen bekloppt an, aber versuche es mal, dazu mußt Du aber alleine sein. Du wirst sehr erstaunt sein, wie schwierig das ist, denn Dein Gesicht im Spiegel ist fast haßerfüllt und sich selbst zu verzeihen ist wirklich schwer. Dir fallen dann auch viele Sachen ein, die du schon vergessen hast. Wenn Du es aber schaffst, diesen Satz ohne Zögern zu sagen, dann hast Du auch verziehen, denn dadurch kann man alles aufarbeiten und sieht auch eigene Fehler. Viele liebe Grüße
 

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