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Wie läuft ein Termin beim Neurologen ab?

NasIsLike

Mitglied
Hallo,

habe von meiner Hausärztin einen Überweisungsschein für einen Neurologen bekommen (wgn. Depressionen). Habe auch in naher Zukunft einen Termin bekommen, meine Fragen sind:

1. Wie läuft das da genau ab und wie lange dauert das so ca. alles?
2. Wenn der Arzt/die Ärztin mich einweisen will, obwohl ich das nicht will, kann sie das nicht machen, oder?

Ich entschuldige mich im vorab für die (eventuell) dummen Fragen und bedanke mich für jede sinnvolle Antwort.
 
X

xEclipse

Gast
Ist der Neurologe zugleich auch Psychiater (was ja oft der Fall ist)? Weil du wegen Depressionen hin sollst. Da wird man wahrscheinlich erstmal einfach ein Gespräch mit dir führen und ggf. Medikamente verschreiben.

Nein, gegen deinen Willen einfach einweisen geht nicht, solange du keine akute Gefährdung für dich selbst oder dein Umfeld bist.
 

AutisticWulf

Mitglied
Heu heu Nas



1. + Wartezeit ,dauert das Gespräch eigtl auch nur ein paar Minuten. Im Grunde ist es nichts anderes, als die etwas "gehobenere Apotheke" wo du bessere Pillen bekommst.
Es hängt sehr von der Praxis und dem jeweiligen Arzt ab, wie das Gespräch ablaufen wird. Manche sind recht kommunikativ , andere eher "ruhiger" und stellen nicht sonderlich viele Fragen.

Im besten Fall wirst du hinein gebeten, erklärst deine Situation - Arzt achtet natürlich penibel auf dein Auftreten, was du sagst und wie du dich dabei gibst. Denkt darüber nach / haut in die Staten und schlägt dir verschiedene Lösungen vor.
Dir können durchaus gemeine Fragen gestellt werden, was aber nicht gegen deine Person geht. Sondern nur dazu dient, die Junkis von den hilfesuchenden Patienten zu unterscheiden.


Eine Standardfrage wäre, ob eine Eigen oder Fremdgefährdung bestünde.
Diese sollte man zwar erstmal ehrlich beantworten, sich jedoch auch im klaren darüber sein, dass eine entsprechende Antwort auch gewisse Konsequenzen mit sich bringen kann.

Ansonsten läuft es eher wie in einer Apotheke oder dem Hausarzt ab.
( Sollte jetzt nur nicht abwertend klingen )


2. "Mal eben so" Jemanden einweisen kann man nicht.
Zum einstellen einer medikamentösen Therapie könnte man zu einem stationärem Aufenthalt raten. Weil eben eine solche Therapie nicht zwingend nach dem Schema F ablaufen muss. Nicht jeder Patient verträgt seine Medikamente und nicht immer erzielt man damit gewünschte Wirkung.

Nur so zu den begrenzten Möglichkeiten eines Arztes....

Einweisen kann und wird ein Arzt dich, wenn,
der Arzt der Auffassung ist, das eine Fremdgefährdung besteht.
der Arzt der Auffassung ist, das eine Eigengefährdung besteht.
du klare suizidale Absichten äußerst.

Selbst dann noch hättest du die Möglichkeit, dich freiwillig in eine Behandlung zu begeben.
Hat den Vorteil, dass du auch wieder gehen kann, wenn du dies wünschen solltest.
(Natürlich auch nur und erst nach einem ausführlichem Gespräch mit dem Ober/Chefarzt bzw dem gesamten Team )
Sollte man dich jedoch aufgrund verschiedener Umstände einweisen, würde ein richterlicher Beschluss nicht lange auf sich warten lassen und dann wäre es nicht mehr einfach da wieder raus zu kommen.

Im Allgemeinen ist stehts ratsam sich selbständig in Behandlung zu begeben , wenn dies nötig sein sollte.
Weniger wegen irgendwelcher Vor / Nachteile, sonder nur damit du als Patient weiterhin "mündig" bleibst.
Außerdem wirft es ein sehr positives Licht auf dich, wenn du dich selbstständig deinen Hürden ( Problemen ) stellst. Und man auch gleichermaßen angenehmer mit dir an den Hürden arbeiten können.
Dennoch sollte dies immer die Allerletzte Option sein.

3.
Du braucht dir keine Sorgen zu machen dass die Vorstellung bei dem Neurologen irgendwelche Konsequenzen haben könnte, denn es sollte nicht anders ablaufen wie auch bei deinen Gesprächen mit der Hausärztin.
Man wird einfach deine aktuell größtes Problem zuerst angehen und nach unten hin abarbeiten wollen.

Damit man dich einweist, musst du schon einiges tun und dies mit auch Überzeugung rüber bringen.

Evtl läuft noch mal eine kurze Diagnostik. Dir werden verschiedene Psychotherapeuten vorgeschlagen usw.
Dir werden erstmal nur deine Möglichkeiten aufgezeigt.
Für den Arzt ist das alles Routine.

Der Arzt wird nach persönlichem Ermessen und stehts im Interesse des Patienten handeln.



Wichtig ist wie immer, dass du ein gutes Gefühl bei deinem behandelndem Arzt hast.
 

vienna

Mitglied
@ Nas,

Das was Autistic Wulf gesagt hat ist prinzipiell richtig, allerdings klingt das mit dem "Einweisen" und dem "sich in einem guten Licht darstellen" und "richterlichem Beschluss" ziemlich einschüchternd: Vergiss das mal. Das oben Beschriebene trifft auf wenige Extremfälle zu, die unter Psychosen oder Schizophrenie leiden, und ganz bestimmt nicht auf Dich. Irgendwo eingewiesen wirst Du schon mal gar nicht! Das ist ein Mythos.

Daher keine Panik! Ein Neurologe macht erstmal nichts anderes als ein Arzt, dh er hört sich Deine Beschwerden an und bespricht dann mit Dir Behandlungsmöglichkeiten.

Er wird mit Dir wahrscheinlich Medikamentöse Behandlung besprechen. Auch davor musst Du keine Angst haben - ich weiss auch bei den Antidepressiva gibt es viele Mythen, dass man dann ein Zombie wird und sich nicht mehr unter Kontrolle hat - alles Humbug und Hollywood gemachter Unsinn.

Fakt ist: die heutigen Medikamente, zb die selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, sind sehr gut abgestimmt - Du wirst davon weder süchtig noch ändert sich Deine Persönlichkeit. Vergleichen kann man es ungefähr mit der Behandlung von Diabetes: der Körper hat von einem Stoff zuwenig ( im Falle einer Depression vom Serotonin), und dieser wird ihm zugeführt ( bloss dass Antidepressiva kein Serotonin enthalten, sondern verhindern dass der Körper es zu schnell abbaut). Und das ist der ganze Zauber.

Viele wehren sich gegen Antidepressiva, aber eine Depression ohne Antidepressiva zu heilen ist, wenn überhaupt möglich, dann sehr sehr sehr langwierig ( Jahre) und von sehr viel Leid geprägt. Die Tabletten eine Weile zu nehmen wird bewirken dass einem etwas die Last von der Seele genommen wird und alles etwas entspannter ist. Man sieht nicht mehr so schwarz. ( Einen Rausch hat man aber auch nicht!) Deswegen: falls der Neurologe Dir dazu rät, lass es Dir durch den Kopf gehen.

Desweiteren könnte er Dir eine Therapie anraten, entweder ambulant bei einem Psychotherapeuten, oder zb eine Tagesklinik. Eine Tagesklinik bedeutet dass man für eine Zeit morgen in die Klinik geht und nachmittags um 16 Uhr wieder zurück kommt. In der Klinik finden Gespräche statt, Aktivitäten mit anderen Patienten (alle übrigens NICHT verrückt, sondern genauso normal wie Du - die "Verrückten" sind woanders!), man macht Sport oder Kreatives oder geht ins Kino und lernt wieder Freude am Leben zu haben. Bei einer Depression ist Tagesklinik sehr heilend. Übrigens sind die auch immer sehr gemütlich ausgestattet. Die Klinik kannst Du übrigens auch immer eigenmächtig abbrechen, genau wie jeden Klinikaufenthalt, auch den stationären.

Soweit zu Deinen Möglichkeiten. Erstmal in Ruhe alles anhören und nachfragen. Dir passiert nix!
 
Zuletzt bearbeitet:

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Meine Erfahrungen beim Neurologen / Psychiater sind die, dass es sich einfach um mehr oder weniger kurze Gespräche handelt, bei denen man dem Arzt schildert, welche Schwierigkeiten man hat. Dann wird er ein paar Dinge nachfragen und versuchen, daraus eine Diagnose zu erstellen. Aufgedrängt hat man mir noch nie irgend etwas. Der Arzt schlägt verschiedene Möglichkeiten vor, was man tun könnte (z.B. Medikamente, ambulante Psychotherapie, psychosomatische Klinik), aber man hat eigentlich im Normalfall immer die Möglichkeiten, abzulehnen. So wie man ja auch bei jedem anderen Arzt auch die Therapievorschläge ablehnen kann.
 

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