Und wenn reihenweise Leute trotz lebenslanger Arbeit in die Altersarmut wandern ist das nicht schuld ihrer Lebensentscheidung sondern ein vergeigtes Rentensystem. In einem Guten rentensystem hätte man mir lebenslanger arbeit immer deutlich mehr als ohne.
Arbeit muss sich lohnen, jetzt und in der Rente. Jetzt klappt zumeist mit dem Mindestlohn, zumindest ansatzweise. In der rente klappt das für Mindestlohnempfänger und viele andere nicht.
Einen Rentenpunkt gibt es derzeit für etwa 40 000 im Jahr das ist für viele utopisch. Und dann muss man den durchschnitt auch noch mindestens 35 Jahre lang halten.
Die Rente lebt unter anderem von der Einzahlungshöhe, das ist kein Geheimnis. Wer jahrzehntelang zu wenig einbezahlt hat, weil er zu wenig verdiente, kann im Alter keine Superrente erwarten, egal wie lang er gearbeitet hat.
Vor allem nicht weil unser Rentensystem ursprünglich auf viel kürzere Auszahlungszeiten eingestellt war, von Renteneintritt bis Todesfall bei Männern im Schnitt weniger als 10 Jahre, bei Frauen zwar länger, aber die hatten auch selten hohe Rentenansprüche, eben wegen häufiger Fehlzeiten zugunsten Familie und meist schlechter bezahlter Berufe.
Auf eine Lebenserwartung von 80 Jahren und steigend und dazu steigender Erwerbstätigkeit von Frauen mit entsprechenden Gegenansprüchen samt gleichzeitiger Verschlechterungen im Unterhalt- und Witwenrecht und zunehmender Brüche in den Erwerbsbiographien bei Mann und Frau gleichermaßen war man bei Erfindung des Rentensystems nicht eingerichtet. So weit in die Zukunft sehen konnte damals niemand.
Das ganze System hätte eine gründliche Erneuerung und Umstellung auf moderne Verhältnisse dringend nötig, da gebe ich Dir recht.
Einschließlich deutlicher Verbesserungen in der Grundsicherung - wer dort landet, kann gar nicht mehr anders, da ist es dann auch egal ob selbst- oder unverschuldet. Auch da kein Widerspruch.