Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie komme ich mit Grundsicherung klar?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Daoga

Urgestein
Wie gesagt du stellst dir das zu einfach vor.
Ja es gibt Supermärkte mit schwarzen Brettern. Und käffer die keine Supermärkte haben weil das bei den 250 Einwohnern nicht lohnt und Supermärkte ohne schwarze Bretter. Und schlicht orte wo dir so ne anfrage nichts bringt denn wenn es keinen nähkreis gibt findest du auch keinen. Ggf findest du wen der interessiert ist aber dan wiederum braucht es raum der wiederum kostet.

Ja es gibt Tante Emma Läden vereinzelt, und in vielen vielen Orten gibt es sowas nicht.

Der Gemeindepfarrer ist heutzutage eh meist für 4 oder 5 Kirchen zuständig. Ich erinnere mich noch gut das man als Kind den örtlichen Pfarrer noch oft gesehen hat. Aber selbst in dem Kaff wo ich aufgewachsen bin taucht der aktuelle nur zu messen auf anders geht es auch nicht wenn der im umkreis von ggf 20 km Kirchen betreuen muss.

Es geht nicht darum das man mut aufbringen muss, was auch nicht jeder kann. Nicht jeder mag seine Telefonnummer für alle Welt sichtbar irgendwo aufhängen oder sich bei Fremden anhand eines aushanges Telefonisch melden.
Dann stellt sich die Frage, wie der Betreffende überhaupt in einem Kaff am A*** der Welt gelandet ist, wenn es dort für ihn absolut nichts gibt. Ich mußte auch mal auf so einem Dorf leben, und sehe das heute als reine Zeitverschwendung an. Allerdings hatte ich keine Wahl, da noch minderjährig, ich wurde halt mitgeschleift. Die einzige mögliche Alternative (bei Tante statt Mutter) wäre auch nicht günstiger gewesen, da genauso abgelegen. Zum Glück konnte ich dann bei Berufsbeginn von dort weg. Generell sind die Chancen, soziale Kontakte mit Gleichgestellten zu knüpfen, in der Stadt besser, einfach weil da mehr Menschen auf einem Haufen leben und immer einer dabei ist, mit dem man auf gleicher Welle liegt. Wenn einem der Dorftratsch nicht liegt, wird man auf dem Dorf nicht glücklich. Das sollte man aber eigentlich schon wissen, wenn man hinzieht, oder? Und man noch die Kapazitäten hat, ggf. auch woanders zu leben, wo es besser wäre.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Dann stellt sich die Frage, wie der Betreffende überhaupt in einem Kaff am A*** der Welt gelandet ist, wenn es dort für ihn absolut nichts gibt. Ich mußte auch mal auf so einem Dorf leben, und sehe das heute als reine Zeitverschwendung an. Allerdings hatte ich keine Wahl, da noch minderjährig, ich wurde halt mitgeschleift. Die einzige mögliche Alternative (bei Tante statt Mutter) wäre auch nicht günstiger gewesen, da genauso abgelegen. Zum Glück konnte ich dann bei Berufsbeginn von dort weg. Generell sind die Chancen, soziale Kontakte mit Gleichgestellten zu knüpfen, in der Stadt besser, einfach weil da mehr Menschen auf einem Haufen leben und immer einer dabei ist, mit dem man auf gleicher Welle liegt. Wenn einem der Dorftratsch nicht liegt, wird man auf dem Dorf nicht glücklich. Das sollte man aber eigentlich schon wissen, wenn man hinzieht, oder? Und man noch die Kapazitäten hat, ggf. auch woanders zu leben, wo es besser wäre.
Nicht jeder hat immer alle Möglichekeiten. Wir neigen immer dazu von uns selbst auf andere zu schließen und dabei zu vergessen das jeder mensch eine andere Geschicht und eine andere Motivation hat.
Ich würde freiwillig auch nicht in so ein kaff wollen, aber weder würde ich generell ausschließen das ich da mal lande noch das es andere gibt die da mehr oder weniger freiwillig hin gehen.

Nur mal ein paar mögliche Szenarien:
  • Die Mutter ist da hin gezogen und als man arbeitslos wurde ist man zu der gezogen um diese zu pflegen. Da danach die finanziellen Mittel fehlten ist man da geblieben.
  • Der Partner wollte da unbedingt hin wegen dem erfüllenden ruhigen Landleben. Und als der einen verlassen hat ist man hängen geblieben.
  • Die Miete wurde erhöht und kann von den Sozialleistungen (ALG2 oder Grundsicherung) nicht mehr gezahlt werden. Das einzige wo man so schnell eine bezahlbare Wohnung gefunden hat die auch übernommen wird ist das kaff (alternative wohnungslos)
  • Man war in der Stadt total gestresst und brauchte psychisch eine Auszeit mit ruhe ohne straßenlärm. Ggf ist man inzwischen wieder bereit für anderes aber hat nicht die Möglichkeit anderes finanziell zu stemmen.
  • Man ist da mal hingezogen als es kein Kaff war aber das ist 30 Jahre her und inzwischen ist es ein kaff und alle die man kannte sind entweder weg oder tod (das dürfte einigen Orten in Ostdeutschland nach der Maueröffnung so passiert sein)
  • Man wollte unbedingt einen Garten und das war die einzige Möglichkeit. Solange man berufstätig war hat man aber das soziale umfeld weiterhin in der Stadt gehalten und ist halt immer gependelt.
  • Man wollte unbedingt ein eigenheim und... siehe letzten punkt.
  • Man hat nie den absprung von zuhause geschafft. Alle bekannten und freunde mit denen man zur schule gegangen ist aber schon.
 

Maladrios616

Aktives Mitglied
Was hat das mit meiner Antwort zu tun?
Ich sage nur das Geld es einem Leichter macht Soziale Kontakte zu finden und die Möglichkeit gibt Kostenfrei Angebote abseits des eigenen umfeldes zu nutzen genauso wie kostenpflichtige im eigenen.
Möglichkeiten die man ohne Geld nicht hat.

Das bedeutet nicht das man ohne Geld die Wand anstarren muss.
Je nachdem was das umfeld und der eigene Besitz hergibt haben die Meisten Menschen die Möglichkeit zumindest eine der nachfolgenden Aktivitäten zu machen:
  • Lesen (online, bücherei, Flohmark bücher, bücher die bereits im Besitz sind, ausgeliehen von nachbarn.....)
  • Malen (von Kugelschreiber und altes Werbeblättchen bis zu einer ggf vorhandenen guten ausstattung gibt es da möglichkeiten)
  • Spazieren gehen (Park, Feldweg,Sportplatz, Einkaufsstraße.....)
  • Radio hören wenn man eins hat oder ggf online radio wenn man wlan und ein entsprechendes Gerät besitzt
  • TV sofern man einen hat
  • Yoga (braucht nur sportkleidungund ahnung) oder anderen Sport ohne spezialausrüstung
  • stricken oder andere handarbeiten wenn Materialien da sind
  • Kochen
  • Menschen beobachten (ja es gibt Leute die mögen das)
  • Existete Soziale Kontakte Pflegen
  • Ein ggf vorhandenes Musikinstrument spielen
  • Singen
Aktivitäten die man alleine oder mit existenten sozialen Kontakten machen kann sind bei fehlenden Finanziellen mitteln zwar eingeschränkt aber nie völlig weg.
Und hier liegt es nur an einem selbst dafür zu sorgen das es stattfindet.

Du bist hier ja nicht davon abhängig veranstaltungen zu finden, zu gründen oder teilnehmen zu können und du bist nicht davon abhängig wo du, ggf finanziell bedingt, wohnst.
Oder zumindest deutlich weniger.
existene soziale kontakte zu pflegen wenn diese weit weg wohnen geht nur elektronisch oder wenn einer die Mittel hat zu besuchen.
Leider leide unter anderem auch noch unter Sehverlust, was kannst als blinder armer so tun?
 

Daoga

Urgestein
"hängen geblieben, da geblieben, nie den Absprung geschafft" ... sind alles fromme Beschönigungen dafür, daß man selber den Hintern nicht (mehr) hochgebracht hat.

Aber soviel ich weiß ist Grundsicherung nur für Leute, die aus psychischen oder physischen Gründen (dauerkrank, behindert) dauerhaft nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sonst würden sie Hartz beziehen. Wenn die Arbeitsplatzlage an einem anderen Ort besser ist, kann einem Hartzer das Amt ggf. sogar den Umzug mitfinanzieren in der Hoffnung, daß es bald einen Kunden weniger an der Backe hat. Was bei Grundsicherung nicht mehr im Raum steht.

Wer Kandidat für Grundsicherung ist, war entweder von Anfang an arbeitsunfähig (angeborene Krankheit, Behinderung, Unfall in der Jugend etc.) oder hat sich das im Lauf seines Lebens erworben. Per unverschuldetem Zufall (Unfall, Krankheit) oder persönlichen Fehlentscheidungen (Sucht, schlichte Dummheit, einschließlich der Wahl des falschen Wohnortes). Und zumindest für letzteres steht der Staat nicht gerade. Grundsicherung ist eine Gnade unseres gutsituierten Sozialsystems, das sollte man nie vergessen. Keine Selbstverständlichkeit. Es gibt genug Länder auf der Welt wo sowas wie Grundsicherung unbekannt ist und die Betroffenen auf der Straße die Hand aufhalten müssen um zu überleben.
Klar ist mehr Geld grundsätzlich besser, das gilt für jeden, reich wie arm. Aber die meisten Leute müssen arbeiten, um sich welches zu verdienen. Und bezahlen dafür mit ihrer Freizeit. Was nützt Geld, wenn dann trotzdem keine Zeit für Freizeitaktivitäten da ist?
Der eine hat Freizeit in Massen aber kein Geld um sie zu genießen - der andere Geld, aber keine Zeit um sie zu genießen. Macht niemanden zufrieden.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
Leider leide unter anderem auch noch unter Sehverlust, was kannst als blinder armer so tun?
Singen, spazieren gehen, gedichte schreiben, lesen (geht auch in blindenschrift)....
Und um anderen ggf bestehenden Körperlichen oder geistigen Einschränkungen vorweg zu greifen. Solange man nicht völlig ohne Familie und ohne freunde, blind und taub und stumm, sowie gelähmt im Krankenhausbett liegt sollte sich immer etwas finden lassen wenn man die notwendige Kreativität hat.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Geld ist ein Schmiermittel. Mit Geld geht es einfacher. Zu viel kann da auch manchmal wieder stören.
Es ist sicher angenehmer, wenn man einen Café-Besuch (mit-)bezahlen kann.
Aber es gibt ja auch andere Menschen, die sich so etwas kaum oder nicht leisten können - und trotzdem Gesellschaft haben möchten.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
"hängen geblieben, da geblieben, nie den Absprung geschafft" ... sind alles fromme Beschönigungen dafür, daß man selber den Hintern nicht (mehr) hochgebracht hat.
Nein es bedeutet das es eben nicht geklappt hat. Wenn du kein Geld hast und keinen guten grund warum sollte dir wer einen umzug finanzieren.
Und auch für einen umzug musst du erstmal eine wohnung woanders suchen und finden was mit beschränkten finanziellen Mitteln schwer ist.
Grade auf sozialleistungen müssen ja bestimmte BEdingungen erfüllt sein um umziehen zu können.
Und hängen geblieben kann auch schlicht heißen das man nirgendwo anders bessere perspektiven hat.
Es ist schwer ohne perspektive ins unbekannte aufzubrechen und nachvollziehbar wenn leute ggf lieber bleiben wo sie sind als wieder alles aufzugeben und abzubrechen und geld in die hand zu nehmen wenn es ihnen ggf nichts bringt.
Als junger Mensch mit perspektive bleibt man normalerweise nicht hängen, als berufstätiger mit guten Job perspektiven auch nicht.
Als dauerstudent, schulabbrecher, kurz vor der Rente, in arbeitslosigkeit usw. ggf aber schon.
Oder eben wenn einen etwas hölt wie z.b. die zu pflegende Mutter.
Aber soviel ich weiß ist Grundsicherung nur für Leute, die aus psychischen oder physischen Gründen (dauerkrank, behindert) dauerhaft nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sonst würden sie Hartz beziehen. Wenn die Arbeitsplatzlage an einem anderen Ort besser ist, kann einem Hartzer das Amt ggf. sogar den Umzug mitfinanzieren in der Hoffnung, daß es bald einen Kunden weniger an der Backe hat. Was bei Grundsicherung nicht mehr im Raum steht.
Es gibt auch Griundsicherung im alter wenn die Rente nicht reicht. Das ist auch die Grundsicherung von der ich, bei der Frage des Fragestellers, ausgegangen bin. Für nicht arbeitsfähige nicht rentner heißt es nach meinem wissen weiterhin sozialhilfe.
Damit ist das Leben nicht zuende aber eben finanziell gesehen ohne große Perspektive.
Und es ist unverschuldet. Wer nach 2040 in Rente geht braucht wg der steuerbelastung etwa 35 Rentenpunkte um netto drüber zu kommen. Da haben es etliche niedriglohn berufe wie Friseur selbst bei lebenslanger erwerbshistorie schwer drüber bzw. deutlich drüber zu kommen.
Oder auch berufe der Mittelschicht wenn aus welchem Grund auch immer ein paar Jahre kein Geld verdient wurde.

Grundsicherung im alter wird noch ein Problem der breiten Masse werden. Und es wird ein Frauen Problem werden (viel Teilzeit, oft lange Kindererziehungszeiten, wenig ausgleich bei scheidung, geringe Witwenrenten)
Und es istr dann auch keine Gnadenleistungs oder sonst was sondern zeichen vergeigter Rentenpolitik.
 

Maladrios616

Aktives Mitglied
Singen, spazieren gehen, gedichte schreiben, lesen (geht auch in blindenschrift)....
Und um anderen ggf bestehenden Körperlichen oder geistigen Einschränkungen vorweg zu greifen. Solange man nicht völlig ohne Familie und ohne freunde, blind und taub und stumm, sowie gelähmt im Krankenhausbett liegt sollte sich immer etwas finden lassen wenn man die notwendige Kreativität hat.
klingt nach einem äusserst ödem Leben.
 

Maladrios616

Aktives Mitglied
"hängen geblieben, da geblieben, nie den Absprung geschafft" ... sind alles fromme Beschönigungen dafür, daß man selber den Hintern nicht (mehr) hochgebracht hat.

Aber soviel ich weiß ist Grundsicherung nur für Leute, die aus psychischen oder physischen Gründen (dauerkrank, behindert) dauerhaft nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sonst würden sie Hartz beziehen. Wenn die Arbeitsplatzlage an einem anderen Ort besser ist, kann einem Hartzer das Amt ggf. sogar den Umzug mitfinanzieren in der Hoffnung, daß es bald einen Kunden weniger an der Backe hat. Was bei Grundsicherung nicht mehr im Raum steht.

Wer Kandidat für Grundsicherung ist, war entweder von Anfang an arbeitsunfähig (angeborene Krankheit, Behinderung, Unfall in der Jugend etc.) oder hat sich das im Lauf seines Lebens erworben. Per unverschuldetem Zufall (Unfall, Krankheit) oder persönlichen Fehlentscheidungen (Sucht, schlichte Dummheit, einschließlich der Wahl des falschen Wohnortes). Und zumindest für letzteres steht der Staat nicht gerade. Grundsicherung ist eine Gnade unseres gutsituierten Sozialsystems, das sollte man nie vergessen. Keine Selbstverständlichkeit. Es gibt genug Länder auf der Welt wo sowas wie Grundsicherung unbekannt ist und die Betroffenen auf der Straße die Hand aufhalten müssen um zu überleben.
Klar ist mehr Geld grundsätzlich besser, das gilt für jeden, reich wie arm. Aber die meisten Leute müssen arbeiten, um sich welches zu verdienen. Und bezahlen dafür mit ihrer Freizeit. Was nützt Geld, wenn dann trotzdem keine Zeit für Freizeitaktivitäten da ist?
Der eine hat Freizeit in Massen aber kein Geld um sie zu genießen - der andere Geld, aber keine Zeit um sie zu genießen. Macht niemanden zufrieden.
Fazit das Leben ist Schei sse und überbewertet, weil man nie wirklich glücklich sein wird, und das machen kann was man will.
 

Jolina87

Aktives Mitglied
klingt nach einem äusserst ödem Leben.
Nicht jeder hat die selben vorstellungen von einem spannenden oder erfüllenden Leben. Es muss nicht dein Leben sein, es sind beispiele für Möglichkeiten.
Nur du kannst festlegen was dir spaß bereitet. Und wenn du nur beschränkte mittel hast musst du halt doppelt so angestrengt versuchen etwas innerhalb deiner möglichkeiten zu finden das dich erfüllt.
Ich finde lesen z.b. sehr spannend und kann das durchaus auch mal nen ganzen tag machen. Dafür würde ich vor langeweile "sterben" wenn ich Fußball schauen müsste.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben