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Wie Kinder sich Intimität vorstellen ...

Mamori

Mitglied
Hallo ihr Lieben ^^

Ich habe mal intensiv darüber nachgedacht, wie sich mein Bild über Intimität während meines Leben geprägt hat. Mir sind ein paar Geschichten aus meiner Kindheit eingefallen, die mich sehr zum grübeln gebracht haben. Genau weiß ich das natürlich nicht mehr, aber es waren oft Sachen dabei, die ich eigentlich ziemlich krass für Kinder finde.
Ich war noch im Kindergarten und eine Freundin aus Sri Lanka erzählte mir, dass sie gesehen hat, was Männer und Frauen zusammen machen. Der Mann sitzt auf der Frau drauf und die Frau wehrt sich, aber der Mann macht weiter und hat viel Spaß.

Eine Freundin aus der Grundschule hat mir etwas sehr ähnliches gesagt.
Solche Sachen sind mir ein paar Mal untergekommen und ich frage mich, woher diese Mädchen so ein Bild davon hatten und wie überzeugt sie davon waren (und somit auch ich).
Kann ja sein, dass wir einfach jung waren und es nicht besser wussten, aber von irgendwo kommt so ein Bild doch. Und so viele Möglichkeiten gibt es da nicht; entweder, sie haben es real irgendwo gesehen oder aus dem Fernsehen. So viel dann zu Gewaltverherrlichung.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass man (vielleicht auch unbewusst) viel mit so etwas konfrontiert wird und es irgendwo mit sich rum trägt. Vielleicht ist es deswegen schwer, sich gegen solche Dinge zu wehren. Ich denke, wir werden trotz aller Offenheit und positiven Darstellungen manchmal doch noch in einer alten Denkweise gefördert. Ich weiß nicht, wie doll das vertreten ist, aber grade bei kleinen Kindern macht mir so etwas Sorgen.
Habt ihr so was auch erlebt? Würde mich interessieren, wie solche Vorstellungen zustande kommen.

Ich weiß nicht genau, ob das Thema hier rein passt, aber ich denke eigentlich schon.

Ganz liebe Grüße
Mamori
 
D

Dr. HuH

Gast
Nur zum Thema
Frau wehrt sich.
Vielleicht ist das auch nur eine Interpretation
der Kindergartenkinder gewesen.
Sonst wäre es Vergewaltigung,
und von woher sollten die Kinder solche Bilder haben.
Die laufen nicht im TV.
Sonstiger Beischlaf ja auch nicht im Kinderprogramm.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich auf dem
Nachhauseweg von der Grundschule
ein Heftchen gefunden habe.
Das war wohl ein heftiger Porno.
Jedenfalls sahen diese Bilder für mich ekelhaft
und unnatürlich aus, richtig krank.
Ich schätze es war ein normaler Porno,
aber genau weiß ich das nicht mehr,
aber heute würde ich drüber lächeln.
Verstehst was ich meine ?
Die Auffassung unterscheidet sich je nach
Alter und Reifegrad...
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo Mamori,

tja...würden viele nicht nur Trado: er oben-sie unten Sex machen sondern hätte sie oben gesessen und er unten gelegen was wäre dann interpretiert worden? Sie hat Spass und er wehrt sich?
Ich stimme Hin und Her zu...entweder Interpretation oder tatsächlich Vergewaltigung und was die Interpretation angeht spielen ja viele Faktoren da rein.

Ich vermute mal dass hier die allgemeinen Machtverhältnisse in einer Beziehung (die Beziehung der Eltern, also Beobachtungen aus dem Elternhaus) in die kindliche Interpretation mit reinspielten und es könnte sein, dass das Kind mitbekommen hat wie der Mann/Vater die Mutter im Alltag respektlos (ggf unter Gewalteinsatz als Machtmittel) behandelt hat, oder aber sie halt passiv-devot ist, er die Linie vorgibt und sein Wort gilt, sie zuhört, er spricht etc. etc. Und diese Beobachtung wird dann auch auf die Interpretation der Sexszene übertragen. GGf hat wirklich eine Vergewaltigung statt gefunden...keine Ahnung. Natürlich denken Kinder dann das sowas normal ist beim Sex.
Es gibt ein einfaches Mittel : drüber reden...den Eltern hätte es gut getan über die Interpretation informiert zu sein und mal drüber nach zu denken..kleiner Wachrüttler ggf. Oder aber es hätte direkt einen aufs Maul gegeben falls der Vater ein Vergewaltiger war.

Ehrlichkeit finde ich auch wichtig...wenn bei den zwei betroffenen Kids die Väter tatsächlich dominante Kerle sind die ihre Frauen reiten oder gar vergewaltigen sollte man den Kids kindgerecht vermitteln dass es so oder so sein kann. Meistens ist es aber so dass Kids oft mit dem Thema alleine bleiben und das Umfeld ja auch oft tabuisiert oder unsicher und ungeschickt rumdruckst wenn es um die Themen Gewalt oder Sex geht. Ich lese gerade Foucault zum Thema Reden über Sex...er meint es wird total viel über Sex geredet aber auf instutionalisierte Art und Weise...sprich es sprechen eher Mediziner oder Wissenschaftler darüber, für sie ist der Normaloallgemeinmensch Forschungsobjekt das unter die Lupe genommen wird aber der Normaloallgemeinmensch hat keine eigene Sprechform über Sex gebildet und überlässt das auch eher gerne der Wissenschaft oder Medizin..allerdings mit der Konsequenz der Sprachlosigkeit wenn es um Sex geht...gilt allerdings nicht für mich aber ich bin ja auch so eine Art Schimäre...Mischgestalt aus Wissenschaftlerin und Normaloallgemeinmensch...;)

Ich würde an sich Kindern die man aufklärt (und dieser Zeitpunkt kommt immer...an sich recht früh ab Kigaalter...kindliche Sexualität ist ja auch ein Thema! Also Selbstbefriedigung etc.) folgendes in Bezug auf diese Szene die oben das Kind beobachtet hatte sagen: Zwei Menschen die sich lieb haben haben wenn sie erwachsen sind auch Sex, also schlafen miteinander. Und dabei nehmen zwei Erwachsene die sich wirklich lieb haben Rücksicht aufeinander und haben beide viel Spass dabei. Sie tun sich nicht weh, auch wenn sie dabei manchmal sonderbare Laute von sich geben, sondern bereiten sich gegenseitig Freude bei diesem Liebesspiel.
Es kann aber auch vorkommen dass einige Menschen recht egoistisch sind und ihren Mann oder die Frau nicht so sehr beachten und sich eher für sich interessieren und anderen weh tun..das ist dann nicht so gut und keine wirkliche Liebe.


Also mit möglichst einfachen und klaren Worten drüber reden...und auch direkt mal den Liebesbegriff reinbringen..echte Liebe ist gegenseitiger Respekt, sich nicht weh tun, sich gleichberechtigt sehen auch in Bezug auf Spass beim Sex..da kann man bereits recht früh gezielt die richtige Betonung reinbringen. Es schützt die Kids indem sie einen günstigen Intimitätsbegriff ausbilden.

Was dich angeht so denke ich dass dir damals im Kindergartenalter die Sache schon recht zugesetzt zu haben scheint und sich ggf so eine Art Angst vor der Männermacht aufgebaut hat? GGf auch durch das Erleben eines dominanten Vaters oder anderer dominant auftretender Männer im Umfeld (später im Leben ggf Lehrer) und man sich als Mädel dann so denkt: auweia...dann wird der Sex ja echt scheisse.

Ich denke wenn man ein wenig reflektiert erkennt man jedoch rasch so einige Zusammenhänge und auch dass es nicht zwingend so sein muss. Den Fehler den einige machen ist vorschnelle Verallgemeinerung abgeleitet aus Einzelfällen...Kinder machen das natürlich..das was sie direkt erleben repräsentiert für sie die Welt...Das was wie im Elternhaus oder danach im Kiga oder sonstwo erleben repräsentiert für sie dass was alle Menschen so tun.
Damit liegt man aber nicht so ganz richtig. Mir kam damals in der Jugend der Gedanke dass es gewiss noch zig andere Möglichkeiten gibt...und es z.B nicht so sein musste wie bei meinen Eltern..deren Bettgeschichten ich nie mitbekam aber ansonsten ihren recht lieblosen und respektlosen Umgang miteinander und mir jetzt im Nachhinein gut vorstellen kann wie der Sex dann ausfiel..aber über sowas will man ja an sich nie nachdenken....uaha...schüttel.

Also oben schrieb ich warum ich denke warum du so überzeugt warst...Zusammenfassung:
1. Generalisierung also Intimität am Einzelnen beobachtet wird generalisiert zu einem Intimitätsallgemeinbegriff
2. Übertragung: die im Alltag beobachteten machtverhältnisse und die Umgangsform zwischen Mann/Frau werden in die Beobachtung einer intimen Szene hinein verarbeitet und bestimmen das Ergebnis der Beobachtung also die Interpretation mit.

Als Erwachsene müsstest du ja an sich aus hoffentlich anderen Erfahrungen hinaus erkannt haben dass man Punkt 1 streichen kann...oder? Bzw. erfährt dass darin das was einige machen nicht gleich die Normalität darstellt sondern nur eine Form der Normalität die manchmal ungünstig ist oder schräg...GGf S-M-mäßig was die Machtverhältnisse angeht und nicht in jedem Fall passend zu den sexuellen Vorlieben.

Wie sieht dein Begriff von Intimität heute aus? hast du Spass am Sex und ist dein Partner rücksichtsvoll? Oder hat dein damals gebildete Intimitätsbegriff deine Sexualität geprägt bzw. dein Rollenverständnis von Mann und Frau allgemein und auch beim Sex (der ja im Grunde einen Ausschnitt aus dem allgemeinen Verhältnis) zeigt?
Hattest du Angst vorm ersten Sex?

Interessant finde ich diesen Prozess wie sich ein Verständnis für Normalität bildet...ich konnte das damals in Bezug auf die väterliche Gewalt bei meiner Mutter beobachten..sie befand das als normal..ich nicht..weil ich denken lernte...sie offenbar nicht oder doch aber dann verdrängte..Ich weiss nicht was schlimmer ist von beidem.
Und: ich habe gelernt...vor allem Spass beim Sex zu haben..ich denke mein Partnerschafts- und Intimitätsbegriff ist recht natürlich und gut geworden...trotz der negativen Macht-Rollenvorbilder meiner Eltern.

Tyra

ach ich lese gerade, du bist erst 20...also aus meiner Erfahrung muss ich sagen dass ich damals in deinem Alter durch meine Eltern (dominanter zu Gewalt neigender Vater, hysterisch-devote und hörige Mutter) recht verunsichert war und erst relativ spät ersten Sex hatte. Ich hatte damals aber auch andere Interessen und an sich nix vermisst.
Und in meiner ersten Partnerschaft habe ich nur gute Erfahrungen gemacht und danach auch...Bei der Partnerwahl habe ich an sich auch immer intuitiv und teilbewusst darauf geachtet dass die Männer respektvoll waren (NICHT wie mein Vater, den ich nicht als normal ansah...ich hatte mich da also gelöst und einen eigenen Begriff an Normalität gebildet..ein total wichtiger Schritt..macht man den nicht kannst du hier im Forum im Bereich Gewalt von vielen Frauen lesen die sich gewaltbereite Partner suchten...oder sagen wir diese sie fanden..oft ziehen sich ja Topf und Deckel an..Macho trifft auf Püppi etc.) , mit Gleichberechtigung null Probleme hatten, keine Machoallüren etc....also nicht nur schwanzstark waren sondern körperlich, geistig und auch seelisch stark waren...einen guten Moralbegriff hatten....sowas merkt man an sich beim Umgang...ob jemand drängelt dich in die Kiste zu kriegen ober geduldig ist, dich ernst nimmt, sich bemüht dich kennen zu lernen...nicht nur körperlich sondern auch geistig etc.


sry für den langen Beitrag aber so mit 1. 2 Sätzen läßt sich schwer etwas Genaueres sagen.
Ich finde es super dass du dir Gedanken machst über deinen Intimitätsbegriff. Ich kann mir vorstellen dass dich deine Kindheitserfahrungen mit den Erzählungen ein wenig durcheinander gebracht haben..und gut dass du dir JETZT Gedanken drüber machst also noch in relativ frühem Alter. Ging mir in deinem Alter ähnlich...drüber nachdenken bringt oft viel.

Zu S-M: Sadismus-Masochismus: in der Soziologie oder Philosophie verwendet man den Begriff neutral in Bezug auf Machtverhältnisse..der Sadist herrscht (ggf auch mit Gewalt), er übt die Kontrollmacht aus, der Masochist folgt...Beim sexuellen S-M gelten strenge Regeln bei denen der Masochist die Kontrolle behält und bestimmt wieweit der Sadist in Hinsicht auf die rituellen Gewaltakte die den Masochisten sexuell erregen gehen darf.
Was auch sein könnte was damals beobachtet wurde war sexuelles S-M ein kleines Vergewaltigungsspiel..das sie also so tat als ob sie sich wehren würde um ihre und seine Lust zu steigern...halte ich aber eher für unwahrscheinlich....aber unmöglich ist es halt nicht.

Und keine Angst vor diesen sexuellen kleinen Abweichungen...;) Jeder mag was anderes...es gibt da eine große Vielfalt an Möglichkeiten.
Für dich solltest du herausfinden was du am liebsten magst beim Sex...ganz gut dazu ist dass du deinen Körper gut kennst und magst und selbstbewusst genug bist deinem Partner deine Wünsche mit zu teilen, also auch deinen Begriff von Intimität klar zu vermitteln.
 
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