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Wie kann man das Verhalten einordnen?

Borne

Mitglied
Ihr Lieben,

Meine Freundin und ich kennen uns seit 30 Jahren, haben viele Hoch und Tiefs durchgestanden. Im Januar wurde sie nach 10 Jahren Beziehung von ihrem Lebensgefährten verlassen. Sie wohnten zusammen. Er hat eine andere Frau kennengelernt, sich in sie verliebt und weg war er. Meine Freundin war am Boden zerstört und ich habe sie immer wieder aufgebaut, ihr zugehört, das getan, was eine Freundin in diesem Fall macht.

Jeden Tag haben wir telefoniert, seit Januar bis jetzt. Frühs oft eine Sprachnachricht von ihr, mittags auch noch eine und Abend noch mal telefoniert. Ich habe stets zeitnah geantwortet. Es wurde alles immer und immer besprochen und dann noch mal von vorn. Es ging in diesen Gesprächen 90 % um ihre Belange, aber so ist es in Krisenzeiten und ich rechne das nicht auf. Wir sind beide berufstätig, stehen im Leben. Ich habe 1 Kind, das schon ausgezogen ist, sie einen 16-jährigen Sohn, der zu Hause wohnt. Manchmal ging mir die Kraft aus, weil ich nicht mehr wusste, wie ich sie noch aufbauen kann. Ich bin gesundheitlich angeschlagen.
Sie hatten bis vor 3 Wochen keinen Kontakt. Dann schrieb er ihr, dass das mit der anderen Frau nichts geworden ist und er sich wünschte, alles wäre wie früher. Sie hat gleich zurückgerufen und ihm verziehen. Wie sie das mit dem Verzeihen meint, kann ich nicht sagen.

Seit diesem Zetpunkt schickt sie keine Sprachnachrichten mehr, ruft nicht mehr an. Auf meine Nachricht, ob es ihr gut geht, kam, es tut ihr leid, sie hat beruflich sehr viel zu tun, sie bedankt sich, dass ich immer für sie da bin, sie ist froh, mich als Freundin zu haben. Wir verabredeten uns zum Telefonieren, sie rief nicht an, schickte keine Sprachnachricht, das Ganze geschah 3 Mal.

Ich weiß nicht, wie ich ihr Verhalten einordnen soll, Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Es macht mich unheimlich traurig, ich fühle mich ignoriert, auch ausgenutzt und bin sehr verletzt. Vielleicht haben sie sich angenähert und sie setzt ihre Prioritäten nun anders. Es ist ihr Leben und ich beurteile es nicht.
Wenn wir das nächste Mal telefonieren, spreche ich sie ruhig und sachlich darauf an. Kritik ist nicht so ihrs, aber das ist dann nicht mein Problem. Sie wird versuchen, das abzutun und erneut von sich berichten. Da setze ich an, es geht um mich und meine Gefühle.......

Jetzt hat sie Anfang Oktober Geburtstag. Ich gratuliere ihr, keine Frage. Ich kann mich nicht verstellen, man wird es mir sicher anhören, wenn wir telefonieren, denn emotional ist sie nomentan auf Grund Ihres Verhaltens sehr weit weg von mir weg gerückt. Diese Situation belastet mich sehr, ich kann nicht einschlafen, die Gedanken kreisen.
Wie schätzt ihr die Lage ein? Wie würdet ihr euch verhalten, was würdet ihr nicht vergessen zu sagen, wenn sie wieder anruft?

Ich bedanke mich herzlich für eure Antworten.

Liebe Grüße
 

Zaphod

Aktives Mitglied
Puh. 30 Jahre Freundschaft gibt man nicht so schnell auf. Auch wenn ihr Verhalten jetzt natürlich unter aller Sau ist.
Wie war Eurer Verhältnis denn die 29 Jahre vorher?
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

es kommt natürlich darauf an, wie die ganzen Jahre Eurer Verhältnis war. War es immer so, dass ihre Belange vorrangig waren und Du mehr zugehört hast als von Dir zu sprechen?

wenn jemand eine Krise hat, es ihm schlecht geht, ist es klar, dass man dann überwiegend von sich redet. Aber sobald es besser geht,sollte dann die Freundin nicht vergessen werden und zugunsten des neuen oder Ex-Partners dann zu kurz kommen.

Ich würde das mal für Dich überlegen, wie Du insgesamt dich selbst verhältst, ob es auch daran liegen kann, dass du zu gutmütig bist und zu wenig selbst dafür sorgst, dass es auch um Dich geht. Dann liegt es an Dir, ihr das klarzumachen und die Freundschaft anders anzugehen.

Ich würde ihr vor dem Geburtstag mal sagen oder schreiben, dass Dich ihr Verhalten etwas enttäuscht und dass Du dir die Freundschaft zukünftig anders vorstellst: mehr Geben und Nehmen und mehr Ausgeglichenheit. Zum Geburtstag würde ich nur normal gratulieren, aber das Thema außen vorlassen.
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Sie könnte mir gepflegt den Buckel herunterrutschen. Geburtstag? Nach dem Verhalten würde kein Ton von mir kommen. In Krisenzeiten zeigt sich der Charakter.
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Es ging ihr mies, sie hat sich oft gemeldet, für mein Gefühl viel zu oft. Und jetzt ist der Mann zurück und ja, ihre Prioritäten haben sich verschoben. Akzeptiere es.
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Wenn die beiden sich wieder vertragen und annähern, dann ist klar das du da störst.
Du fühlst dich ausgenutzt?
Kannst du, denn du wurdest ja auch ausgenutzt und fallen gelassen, als deine Dienste nicht mehr vonnöten waren.

Im Prinzip hat sie sich Tag und Nacht über ihn bei dir ausgekotzt, ich gehe davon aus das sie vieles gesagt hat, was ihr jetzt - da sie sich wieder vertragen und sie ihm verziehen hat - peinlich ist.
Wahrscheinlich wird ihr erst jetzt richtig bewußt, was sie alles gesagt hat und vor dir als Umfallerin da steht.
Sicher hat sie auch gesagt, sie will ihn niemals wieder zurück, wenn er angekrochen kommt.....

Aber sie nimmt ihn doch zurück, bohrende Rückfragen dazu deinerseits sind nicht erwünscht.

Wenn er das nächste Mal wieder fremdgeht und sie heulend ankommt, kannst du sie ja daran erinnern, wie das war.
Ansonsten finde ich das Verhalten deiner Freundin schäbig!
 
Zuletzt bearbeitet:

Alicia_p77

Aktives Mitglied
owe, das ist echt fies von ihr.....
Sie hat dich in der Krisenzeit als seelischen Mülleimer benutzt und jetzt bist du gerade nicht interessant, weil sie ihn wieder zurück hat.

Wie war ihr Meldeverhalten denn vor der Trennung?
Wie oft hattet ihr normalerweise in Kontakt?
Geht sie quasi in den Modus von vor der Krise zurück?

Lern auf jeden Fall daraus, in Zukunft dich selber mehr zu schützen und bei Krisen auch mal zu sagen, dass du grad keinen Kopf zum telefonieren hast usw.

Jetzt bist DU ausgelaugt und IHR geht es wieder gut.
So soll es ja echt nicht sein.....
 

Borne

Mitglied
Ihr Lieben,
ich bedanke mich sehr herzlich für eure Meinungen. Das bedeutet mir viel.

Es war in der Mehrzahl der Unterhaltungen so, dass sie mehr von sich erzählt hat. Sie zeigt Empathie und ist auch an meinem Leben interessiert. Sie hilft mir, wenn ich ein Problem habe und ist für mich da, aber das Ungleichgewicht bleibt. Je nach Situation verschiebt es sich, mal 50 zu 50, mal 70 zu 30. Bei uns war es über Monate 90 zu 10. Das habe ich verstanden, weil es ihr nicht gut ging. Ich hätte viel eher sagen sollen, dass ich das nicht jeden Tag leisten kann.

Vor der Trennung telefonierten wir ca. alle 2 Wochen. Nach der Trennung jeden Tag.
Gestern Abend rief sie an und erzählte mir, dass sie ist nicht wieder mit ihm zusammen ist, weil sie ihren Weg ohne ihn geht. Das glaube ich ihr. Ich habe es noch nicht angesprochen, da ich Kopfschmerzen hatte. Das Gespräch war kurz. Sie dankte mir wieder, dass ich mir das alles wieder und wieder angehört habe, was ich für eine tolle Freundin bin, sie hat mich lieb. Dieses Verhalten hat sie reflektiert. Ich weiß nicht, warum sie sich momentan so verhält. Ich glaube, sie weiß nicht im Geringsten, was ich für Gedanken habe.

Wenn sie mich das nächste Mal anruft, werde ich ihr meine Gefühle schildern. Ich lege mir die Worte nicht zurecht, bleibe ruhig und sachlich. Wenn sie das nicht verstehen kann, ist das ihr Problem. Ich habe die Ursache nicht gesetzt.
Was ich weiß, ich lege den Fokus wesentlich mehr auf mich und meine Belange. Ich schütze mich und werde das auch so äußern.

Eine Freundschaft heißt, in Krisenzeiten dazu sein, aber nicht bis zur Selbstaufgabe.

Liebe Grüße
 

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