Hallo Excalibur. Im Prinzip hast du recht. Wenn du aber mich siehst mit meinem 08/15-Job und jemand der mit 19 ins fernste Ausland geht und dort studiert hat, logischerweise nur englisch und womöglich noch chinesisch spricht, heute Großprojekte leitet, alles von der Firma bezahlt bekommt usw..
Vielleicht läuft bei mir im Kopf etwas falsch, aber ich meine immer so müsste man sein und sehe mich im vergleich dazu als Niete weil die Menschen ja viel mehr leisten und können. Frage mich oft ob ich zu blöd dafür gewesen bin, oder nicht genug Motivation hatte, ob man überhaupt unbedingt so sein muss = Gedankenkarrussel.
Hättest du denn gerne studiert?
Also, weil du Interesse daran gehabt hättest?
Oder denkst du dir "Ach hätte ich doch lieber studiert, dann hätte ich heute genauso viel erreicht wie die anderen."?
Du bist nicht andere, sondern
du bist Dietmar, der weder fließend Englisch noch Chinesisch kann.
Was mich interessieren würde:
Welche Stärken hast du denn?
Wenn du
keine sagen würdest, dann würde ich dir das nicht abkaufen, weil jeder Mensch irgendwelche Stärken hat.
Ich beispielsweise habe Mathe in meiner Schulzeit sehr gehasst und habe andere darum beneidet, dass sie dieses Fach begriffen haben.
Dafür war ich Einser und Zweier Kandidatin in Fremdsprachen.
Und auch im Schulchor war ich immer sehr engagiert und habe das eine oder andere Solo gesungen.
Darum beneideten mich die anderen.
Also?
Wo liegen deine Stärken?
Womöglich darin, dass du ein bodenständiger Mensch bist?
Dass du eben ein 08/15 (wenn man es so bezeichnen willst) Leben führst?
Glaubst du Menschen, die Großprojekte leiten haben immer den Joker gezogen?
Ich glaube das nicht.
Ich will nicht wissen wie viele Menschen in Spitzenpositionen an Burnout erkranken.
Denn je mehr gute Arbeit jemand leistet, umso größer lastet der Druck auf einem, weil jeder auf einmal von einem erwartet ständig großartige Arbeiten zu leisten.
Ich bin davon überzeugt, dass gerade diese Menschen sich nach einem ruhigeren Leben sehnen.
Denn sie leben meist ausschließlich für den Job.
Und jetzt frage ich dich:
Glaubst du, du wärst für eine Spitzenposition und Großprojekte geeignet?
Wenn du der Überzeugung bist, weshalb schaust du nicht, ob du noch ein Studium oben drauf packen kannst (ich weiß ja nicht wie alt du bist)?
Was würdest du beispielsweise von einem Fernstudium halten?
Denkst du, dass du mehr gemocht wirst, wenn du in einer Spitzenposition bist?
Da kann ich dir nur sagen, dass das absoluter Quatsch ist.
Seit wann wird denn ein Mensch nur nach seinem Status bewertet?
Manchmal ist es durchaus so, das will ich nicht abstreiten.
Die Betonung liegt aber auf manchmal.
Wie ist das mit deinen Bekannten?
Sehen die das genau so?
Oder mögen sie dich, obwohl du "nur" Angestellter bist?