willst du deine Psyche stabilisieren oder willste, dass sich deine schwächliche Psyche nicht auf dein Verhalten auswirkt ? oder vll. beides ? ersteres zu erreichen ist sehr schwer und ich kann dir dafür auch keine konkreten Tipps geben. Der beste Weg sich selber geistig zu formen beginnt dabei sich erstmal selbst zu verstehen. Die meisten Menschen werden immer leiden, weil sie einfach die Prozesse die in ihnen vorgehen nicht fassen oder lenken können. Das ist ein Feingefühl und ich weiß nicht obs angeboren ist oder antrainiert wird während des Lebens. Es ist die Stärke auf eindeutig erkennbare Illusionen zu verzichten und zu versuchen so objektiv zu bleiben wies geht. Beim Budhismus strebt man nach Objektivität, diese klare Sicht und ausgeglichene Gefühlswelt, die mit Wissen und Erfahrung gereift und gestärkt wurde und sich kaum biegen oder brechen lässt.
Ein Verstand der nicht von Lüsten kontrolliert wird, der natürlich Genuss empfindet an verschiedenen Dingen im Leben, der aber nie von ihnen eingenommen oder gelenkt wird. In anderen Worten, probier alles aus, aber binde dich nicht an die Lust, weil sie dich am Ende nur verbrennt. Am besten geht das wenn man sich klar macht, dass alles nur ein schönes, funkelndes Nichts ist. Du kannst in jeder Sache den Ersatz für Gott suchen ( heutzutage hält die Liebe oft dafür her ), eine Sache glorifizieren und ihr den Stempel ,,nicht von dieser Welt’’ aufdrücken, aber du wirst die Leere in dir nie völlig abtöten können. Also sei kein scheiß Fanatiker und akzeptier das Nichts!
Meistens entsteht Schmerz und Leid durch überhöhte und unangebrachte Erwartungen ans Leben. In dieser Hinsicht ähnelt der Budhismus der Stoischen Philosophie. Ein Mensch der selber nicht weiß wie sein Kopf funktioniert, nicht weiß was er kann und wo seine Grenzen liegen, der wird auch nie wissen was er vom Leben fordern kann.
Es gibt soviele unwichtige Menschen, aber alle weinen und beschweren sich über ihr Leben. Wollen nach oben, aber sind total unoriginell, blöd und unwichtig. Das ist auch verdammt schwer sich selber einzugestehen, dass man nichts besonderes ist. Wenn man sich selbst eingesteht, dass man nichts besonderes ist ( unabhängig von gesellschaftlicher Stellung und materieller scheiße ) kann man erst richtig anfangen zu leben und ein Mensch zu sein. Egal wer du bist du musst dir Bescheidenheit beibringen und ich meine nicht diese falsche, aufgesetzte Bescheidenheit von Promis, bei denen die Selbstverliebtheit und Arroganz aus jeder Pore trieft. Bescheidenheit als innere Einstellung!
Sich ständig bewusst machen, dass alles um dich herum ein schönes Spiel ist, dass es Wert ist genossen zu werden, aber in dem man sich nie verlieren darf. Wir sind nur vergängliche, unwichtige Männchen, mit einem Hang zu Romantik und Esthätik. Dadurch verlieren wir uns oft in unserem Ego und konstruierten Berufungen. Einfach gesagt: Nimm dich und dein scheiß Leben nicht so ernst, egal wie reich, erfolgreich oder selbszufrieden du bist.
Frag dich selber was Glück ist. Was macht dich glücklich? Die ständige Achterbahnfahrt der Gefühle und Leidenschaften, der originellen Szenarien und gekünstelten Gefühlswelten ? magst du materielle Freuden ? oder magst du ein ruhiges und bescheidenes Leben, dass bis auf gelegentliche Zwischenfälle ruhig und gleichmäßig verläuft wie eine Meditation ? Für die meisten Menschen gilt ersteres, auch wenn sie’s sich selber nie eingestehen werden. Die meisten Leben vom Rausch und vom Konsum.
Man konsumiert nicht nur Gegenstände und leblose Dinge, man konsumiert auch die Nähe anderer Menschen. Man führt liebelose Beziehungen zu anderen, braucht andere Menschen nur wenn es Freude bringt und einen Nutzen hat.
Äußerlich gibt man sich idealistisch und romantisch, obwohl man innerlich ein gleichgültiger, berechnender Zyniker ist. Das Leben ist einfach nicht so besonders wie die meisten es wahrnehmen, also versuch nicht überall Originalität, Wichtigkeit oder göttliche Vorsehung reinzuinterpretieren, stell dich der Tatsache, dass dieses Leben oft grausam ist, meistens keinen Raum für Magie und Schwärmerei offen lässt, dich runterzieht und dir oft alle Hoffnung nimmt.
Es gibt Freude und Glück, aber sie sind selten und kurzlebig, nimm das hin und du wirst aus dieser geistigen Haltung Stärke und so was wie Freude beziehen. Es sind die krass überhöhten Erwartungen die Menschen am Ende das Genick brechen. Man will sich nicht eingestehen, dass dieses Leben plump ist und jagt Illusionen hinterher, um sich am Ende noch mehr zu verletzen. Aber ich verurteil das gar nicht, ein leidenschaftliche und Impulsgeleitetes Leben hat auch so seine Vorteile.
P.S. Ich bin kein Buddhist, ich finde nur da stecken sehr viele Lehrreiche Dinge drin.