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Gast
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Hallo,
meine Mutter ist seit meiner Kindheit psychisch Krank. Was sie genau hat, weiß ich nicht. Jahrelange Versuche sie zum Arzt zu bringen und auch Aufforderungen meinerseits sind gescheitert. Mit meinem Vater haben sie quasi gar kein Verhältnis. Sie leben nur unter einem Dach, aber tauschen kein Wort miteinander. Das ist schon seit über 10 Jahren so. Es ist also eine notgedrungene Zweckgemeinschaft, weil sie keine Mittel haben. Für mich ist das schon nahezu normal, weil ich sie ja gar nicht anders kenne. Ich habe noch einen Bruder, aber er kümmert sie nicht. Er ist der Meinung, man solle sie einfach Zwangseinweisen. Das hatte er auch mehrmals vor. Ich stehe immer dagegen und hab es bisher verhindert, dass niemand so etwas tut. Wenn so etwas geschehen sollte, dann nur auf freiwilliger Basis. Ich versuche mich immer wieder um sie zu kümmern, ob sie was braucht oder versuche sie auch rauszubringen. Mal was essen oder trinken. Aber da muss ich wirklich Tage oder Wochen lang dran bleiben. Ist also nicht so einfach.
Meine Mutter schläft tagsüber und steht mitten in der Nacht auf und lebt dann wie am Tag. Sie schaut TV und macht Hausarbeit. Letztere hat sie früher gar nicht mehr gemacht. Ich sehe sie manchmal also gar nicht. Früher bin ich extra länger aufgeblieben, damit ich sie sehen kann. Heute kann ich das nicht so oft und ständig machen, weil ich studieren und arbeiten muss. Ich versuche mich trotzdem aber um sie zu kümmern. Öfters treffe ich sie Morgens, weil sie erst da ins Bett geht, wenn ich aufstehe. Manchmal bleibt sie aber auch 2 Tage am Stück wach oder kommt 3 Tage gar nicht aus ihrem Zimmer heraus. Das ist auch schon oft vorgekommen und da hab ich verzweifelt nach einem Lebenszeichen gesucht vor ihrer Tür. Hab also stundenlang geklopft bis sie aufgemacht hat und immer wieder kontrolliert. Auch raucht sie enorm viel. Wenn sie in ihrem Zimmer ist, kommt der Zigarettenrauch schon bis zu meinem Zimmer und wenn ich mal die Gelegenheit habe reinzuschauen, kann man dort kaum atmen. Es ist sehr dunkel darin, die Rolläden sind immer unten und auch das Licht hat sie verdunkelt mit ihren Maßnahmen. Also selbst wenn man das Licht anmacht, sieht man kaum was. Ich sehe sie nie etwas essen. Sie setzt sich nie an den Tisch. Wenn dann kann ich das mit einer Hand abzählen. Ich bin Mitte zwanzig. Einmal als ich mit ihr unter eine Menschenansammlung war, da wurde ihr sehr unwohl. Schwindel, Schwarz vor Augen, ihr Kreislauf spielte verrückt. Sie geht manchmal wochenlang nicht raus.
Meine Mutter glaubt stark daran, dass sich alles ändern wird auf der Welt. Sie erzählt z.B., dass alle schlechten Menschen und auch sonst schlechtes gereinigt werden bald (mit ihren Worten). Sie ist sehr gläubig. Aber auch sehr gutgläubig. Ich muss sie zb immer warnen, weil sie gerade da, wo sie aufpassen muss, nicht aufpassen würde. Umgekehrt genau so. Sie unterstellt zb vieles, sie denkt, dass manche ihr eine Grube graben wollen. Auch ich habe es da nicht einfach. Sie denkt man würde hinter ihrem Rücken, gegen sie etwas planen. Auch rastet sie manchmal aus und flucht. Meist ist das Opfer mein Vater, aber er hält sich immer zurück. Mein Bruder allerdings, greift sie auch grundlos an und beschimpft sie und früher hat er sie auch geschlagen. Mich auch. Seit dem ich mit der Polizei drohe und mich wehre, hält er sich zurück. Sie hat immer Angst, dass draußen was schlimmes passieren wird, wenn ich zb weiter weg gehe oder auch nur 2 km. Sie sagt zb, die ganze Welt ist so gefährlich zur Zeit, ich müsste warten und darf nicht reisen. Vor meiner letzten Reise hat sie wochenlang nicht mit mir geredet.
Ich weiß, dass mir eigentlich keiner helfen kann, von der Ferne erst Recht nicht. Aber irgendwie hab ich das Bedürfnis, es mit euch zu teilen oder einfach nur darüber zu reden.
meine Mutter ist seit meiner Kindheit psychisch Krank. Was sie genau hat, weiß ich nicht. Jahrelange Versuche sie zum Arzt zu bringen und auch Aufforderungen meinerseits sind gescheitert. Mit meinem Vater haben sie quasi gar kein Verhältnis. Sie leben nur unter einem Dach, aber tauschen kein Wort miteinander. Das ist schon seit über 10 Jahren so. Es ist also eine notgedrungene Zweckgemeinschaft, weil sie keine Mittel haben. Für mich ist das schon nahezu normal, weil ich sie ja gar nicht anders kenne. Ich habe noch einen Bruder, aber er kümmert sie nicht. Er ist der Meinung, man solle sie einfach Zwangseinweisen. Das hatte er auch mehrmals vor. Ich stehe immer dagegen und hab es bisher verhindert, dass niemand so etwas tut. Wenn so etwas geschehen sollte, dann nur auf freiwilliger Basis. Ich versuche mich immer wieder um sie zu kümmern, ob sie was braucht oder versuche sie auch rauszubringen. Mal was essen oder trinken. Aber da muss ich wirklich Tage oder Wochen lang dran bleiben. Ist also nicht so einfach.
Meine Mutter schläft tagsüber und steht mitten in der Nacht auf und lebt dann wie am Tag. Sie schaut TV und macht Hausarbeit. Letztere hat sie früher gar nicht mehr gemacht. Ich sehe sie manchmal also gar nicht. Früher bin ich extra länger aufgeblieben, damit ich sie sehen kann. Heute kann ich das nicht so oft und ständig machen, weil ich studieren und arbeiten muss. Ich versuche mich trotzdem aber um sie zu kümmern. Öfters treffe ich sie Morgens, weil sie erst da ins Bett geht, wenn ich aufstehe. Manchmal bleibt sie aber auch 2 Tage am Stück wach oder kommt 3 Tage gar nicht aus ihrem Zimmer heraus. Das ist auch schon oft vorgekommen und da hab ich verzweifelt nach einem Lebenszeichen gesucht vor ihrer Tür. Hab also stundenlang geklopft bis sie aufgemacht hat und immer wieder kontrolliert. Auch raucht sie enorm viel. Wenn sie in ihrem Zimmer ist, kommt der Zigarettenrauch schon bis zu meinem Zimmer und wenn ich mal die Gelegenheit habe reinzuschauen, kann man dort kaum atmen. Es ist sehr dunkel darin, die Rolläden sind immer unten und auch das Licht hat sie verdunkelt mit ihren Maßnahmen. Also selbst wenn man das Licht anmacht, sieht man kaum was. Ich sehe sie nie etwas essen. Sie setzt sich nie an den Tisch. Wenn dann kann ich das mit einer Hand abzählen. Ich bin Mitte zwanzig. Einmal als ich mit ihr unter eine Menschenansammlung war, da wurde ihr sehr unwohl. Schwindel, Schwarz vor Augen, ihr Kreislauf spielte verrückt. Sie geht manchmal wochenlang nicht raus.
Meine Mutter glaubt stark daran, dass sich alles ändern wird auf der Welt. Sie erzählt z.B., dass alle schlechten Menschen und auch sonst schlechtes gereinigt werden bald (mit ihren Worten). Sie ist sehr gläubig. Aber auch sehr gutgläubig. Ich muss sie zb immer warnen, weil sie gerade da, wo sie aufpassen muss, nicht aufpassen würde. Umgekehrt genau so. Sie unterstellt zb vieles, sie denkt, dass manche ihr eine Grube graben wollen. Auch ich habe es da nicht einfach. Sie denkt man würde hinter ihrem Rücken, gegen sie etwas planen. Auch rastet sie manchmal aus und flucht. Meist ist das Opfer mein Vater, aber er hält sich immer zurück. Mein Bruder allerdings, greift sie auch grundlos an und beschimpft sie und früher hat er sie auch geschlagen. Mich auch. Seit dem ich mit der Polizei drohe und mich wehre, hält er sich zurück. Sie hat immer Angst, dass draußen was schlimmes passieren wird, wenn ich zb weiter weg gehe oder auch nur 2 km. Sie sagt zb, die ganze Welt ist so gefährlich zur Zeit, ich müsste warten und darf nicht reisen. Vor meiner letzten Reise hat sie wochenlang nicht mit mir geredet.
Ich weiß, dass mir eigentlich keiner helfen kann, von der Ferne erst Recht nicht. Aber irgendwie hab ich das Bedürfnis, es mit euch zu teilen oder einfach nur darüber zu reden.