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Wie kann ich meinen Vater überzeugen, dass ich den Hauptschulabschluss und eventuell auch den Mittleren Schulabschluss nachholen möchte?

Kutara

Mitglied
Ich bin 23 Jahre alt und musste leider wegen meiner Entwicklungsverzögerung eine Förderschule für Geistig Behinderte besuchen, obwohl ich mich in dieser Schule stark unterfordert gefühlt habe. Leider wurde der Hauptschulabschluss nicht angeboten, deswegen möchte ich ihn nachholen.

Zurzeit muss ich leider in einer Behindertenwerkstatt arbeiten, in der ich mich unterfordert fühle und keine Perspektiven sehe, weil man sich nicht hocharbeiten kann und nur so wenig Geld verdient, dass man sich Grundsicherung beantragen muss. Auf Wohngeld habe ich zurzeit leider auch keinen Anspruch und wenn ich ausziehen möchte, muss ich im Wohnheim oder in einem Betreuten Wohnen leben, was ich aber nicht möchte, deswegen wohne ich noch Zuhause.

Mir wird leider auch kein Ausbildungsplatz angeboten, weil ich direkt wegen meinen Schulabschluss eine Absage bekomme und sie anscheinend keinen "Behinderten" Menschen ausbilden wollen. Wenn ich ein Praktikum gemacht habe, wurden mir immer falsche Hoffnungen gemacht und dann wurde ich am Ende nicht eingestellt, weil ich von der Arbeitsleistung nicht gut genug war.

Jetzt habe ich mir Gedacht, dass ich einfach meinen Hauptschulabschluss und auch den Mittleren Schulabschluss nachhole, um meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Das Problem ist, dass das Nachholen im Monat 100 Euro kostet und ich die Behindertenwerkstatt kündigen muss, weil meine Volkshochschule keine Abendkurse anbieten und es in meiner Stadt keine Abendschule gibt.

Mein Vater hat dann gemeint, dass es sich nicht lohnen würde, weil ich den Schulabschluss angeblich nicht schaffen werde, da mein älterer Bruder (Er sieht mich leider viel Dümmer als mein Bruder, weil ich eine Förderschule besuchen musste. Mein Bruder hat sogar eine Lehre als Maler und Lackierer bekommen und ist heute selbständig) der damals auf eine Hauptschule ging, schlecht in der Schule war und den Schulabschluss nicht geschafft hat.

Dann hat er gemeint, dass ich nach dem Nachholen meines Schulabschluss ebensfalls nur Absagen bekommen würde und mich nicht nochmal in einer Behindertenwerkstatt anmelden kann, wenn ich einmal gekündigt habe. Ich soll lieber in der Behindertenwerkstatt bleiben, was ich aber selber nicht möchte, weil es ja angeblich das beste für mich wäre und ich nach 20 Jahren eine Frührente bekommen würde.

Ich möchte aber eine Ausbildung machen und nicht in der Behindertenwerkstatt bleiben! Deswegen frage ich, wie ich meinen Vater überzeugen und umstimmen kann, damit ich mich in die Volkshochschule anmelden kann?
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Von Rechtschreibung und Grammatik her kannst du nicht der Dümmste sein. Darf ich fragen, von welchen Entwicklungsverzögerungen / welcher Behinderung wir hier reden?

Wenn dein Vater nicht mit sich reden lässt, kann dir das Jobcenter weiterhelfen. Der Hauptschulabschluss sollte dir von da aus eigentlich noch finanziert werden.

Auch würde ich es mir überlegen, nicht doch auszuziehen wenn dein Vater sich weiter stur stellt, notfalls in ein betreutes Wohnheim. Denn in der Behindertenwerkstatt versauern kannst du auch anderswo und ggf. gerätst du dort an Betreuer, die das Wörtchen "Inklusion" schon mal gehört haben...
 

Kutara

Mitglied
brauchst Du die Genehmigung Deines Vaters? hast du in der Arbeitsstelle einen Bereuer?
den würde ich mit in´s boot holen. Für Dich ist doch eher so etwas wie ArGE oder so zuständig, da Du über 18 bist.
auch würde ich lieber eine "richtige" Schule suchen, VHS ist schon schwer, da viel mehr Eigenleistung gefordert wird.
Ich habe keinen offiziellen Betreuer, muss aber trotzdem alles mit meinen Vater besprechen, weil er über alles Bescheid wissen möchte und mich gegebenenfalls unterstützt.
 

Kutara

Mitglied
Von Rechtschreibung und Grammatik her kannst du nicht der Dümmste sein. Darf ich fragen, von welchen Entwicklungsverzögerungen / welcher Behinderung wir hier reden?

Ich habe eine Entwicklungsverzögerung um 4 Jahren und ich habe mit 4 sowie mit 8 Jahren einen IQ Test, der bei 50 und im Bereich einer Geistigen Behinderung lag. Mit 15 Jahren habe ich nochmal einen IQ Test und der lag bei 78, im Bereich einer Lernbehinderung.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Bist du dir sicher, dass die niedrigen IQ-Ergebnisse nicht einfach von Bildungsmangel bzw. mangelnder Förderung kommen? Die typischen IQ-Test Fragen beziehen sich teils ja schon auf Zeug, das normale Leute in der Schule hatten. Wenn man das dank Förderschule jedoch nicht hatte, steht man beim Test buchstäblich dumm da, obwohl man es nicht ist.

Zudem ist bekannt, dass die "Denkgeschwindigkeit" sehr viel Übungssache ist. Mit Förderung kann da wirklich viel herausgeholt werden. Leider ist es auch so, dass man - wenn man nicht gefördert wird - tendenziell tatsächlich dümmer wird.

Ich würde versuchen, mit deinem Vater einen Deal zu machen: er soll dir die Schule 6 Monate lang zahlen. Sind deine Noten passabel, machst du den Abschluss fertig. Sollte er recht haben und du gehst in der Schule unter, wirst du nach diesen 6 Monaten ohne zu Murren wieder in einer Behindertenwerkstatt anfangen. Es wäre ihm doch sicher auch lieber, wenn aus seinem Sohn noch was werden würde. Es wäre doch auch für ihn eine Sorge weniger, wenn du irgendwann finanziell auf eigenen Beinen stehen könntest.
 

Jugejolou

Mitglied
Hallo Kutara,
dein Vater meint es sicherlich gut. Er hat aber in deinen schon immerhin 23 Jahren schon viel durchgemacht um dich weiter zu bringen. Dabei kann jeder sehr gut verstehen, wenn er dann irgendwann nicht mehr weiter weiss. Doch du brauchst auch Menschen die neue Wege mit dir gehen.
Ein Betreuer wäre trotzdem gut, da dein Vater und die Betreurin oder Betreuer dann gemeinsam mit dir überlegen, wie es weiter geht. Allerdings würde ich in deinem Fall nicht zum Jobcenter gehen sondern zum Intrigationsamt des Versorgungsamtes gehen. Dort bekommst du alles was du zu deinem Weiterkommen gebrauchst auch einen Betreuer.
VG
 

Kutara

Mitglied
Bist du dir sicher, dass die niedrigen IQ-Ergebnisse nicht einfach von Bildungsmangel bzw. mangelnder Förderung kommen? Die typischen IQ-Test Fragen beziehen sich teils ja schon auf Zeug, das normale

Ich würde versuchen, mit deinem Vater einen Deal zu machen: er soll dir die Schule 6 Monate lang zahlen. Sind deine Noten passabel, machst du den Abschluss fertig. Sollte er recht haben und du gehst in der Schule unter, wirst du nach diesen 6 Monaten ohne zu Murren wieder in einer Behindertenwerkstatt anfangen. Es wäre ihm doch sicher auch lieber, wenn aus seinem Sohn noch was werden würde. Es wäre doch auch für ihn eine Sorge weniger, wenn du irgendwann finanziell auf eigenen Beinen stehen könntest.
Das Problem ist, mein Vater möchte auf der sicheren Seite sein und er weiß nicht, ob ich mich nochmal in einer Behindertenwerkstatt anmelden kann, wenn ich einmal gekündigt habe.
 

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