G
Gelöscht 50834
Gast
Hallo!
Es geht in diesem Posting weniger um mich als um meinen Freund.
Am besten beschreibe ich mal eine Situation um euch das vielleicht alles ein wenig verständlicher zu machen und möglichst gute Lösungsansätze zu bekommen:
Wir fahren zu Freunden von uns auf dem Hinweg kriegen mein Freund und ich uns in die Haare. Er beklagt, dass er morgen zum Probearbeiten muss, aber gar keine Lust hat. Ich bestehe auf dem Standpunkt, dass es eben notwendig ist zu arbeiten, wenn man Geld ausgeben will. Er sagt, sein Beruf sei aber scheiße. Sein Schulabschluss zu schlecht, um zu lernen, was er denn gerne lernen würde. Die Berufsauswahl sei schlecht. Mir hingegen wäre alles zugeflogen.
Ich sage ihm, dass er ja nun während seiner Arbeitslosigkeit fast ein Jahr Zeit hatte um sich umzuorientieren. Praktika machen, eine neue Ausbildung beginnen, Schulabschluss erweitern... die Welt stehe ihm offen, er müsse sich nur bemühen, ich würde ihm auch beistehen und helfen wo ich kann. Aber er hat sich ja einfach nicht darum gekümmert. Er könne sich auch jetzt noch darum kümmern, es ist ja nicht zu spät. Mir ist auch nichts zugeflogen, ich habe viele Bewerbungen geschrieben, viele Absagen erhalten oder gar keine Antwort, entäuschende Bewerbungsgespräche führen müssen, ich habe ein Praktikum gemacht und habe mich ebenso anstrengen müssen den einen Beruf für mich zu finden. Das hat mich im Endeffekt auch 2 Jahre meines Lebens gekostet. Von nichts, kommt leider nichts.
Zudem lege ich ihm nahe, dass es doch auch genauso reichen könnte einen Beruf auszuüben mit dem es immer hin möglich ist, seinen Freizeitspaß zu finanzieren, wenn man schon keine Freude am Arbeiten hat.
Er sagt darauf, dass Leben sei halt einfach scheiße, 5 Tage hinquälen um am Wochenende etwas Spaß zu haben und womit überhaupt? Er habe ja nichts, was ihn so ausfüllen würde. Er sei zufrieden damit, zuhause rumzusitzen und zu zocken.
Hier falle ich ein und sage ihm klipp und klar, dass er das ja gerne sein Leben lang tun kann, nur ohne mich. Und dass er so ja auch nicht zufrieden sei, ständig missgelaunt wäre und er doch irgendwo dran Freude haben muss, irgend wofür lohnt es sich doch schon zu leben.
Er: Wofür denn?
Ich sage ihm, dass ich nicht weiß, was ihm so wichtig im Leben ist, dass es ihn glücklich macht und er daran seine Lebensfreude finden kann. Das müsse jeder selber für sich selbst herausfinden. Er fragt mich wofür ich denn leben würde. Ich zähle ihm hier einige Dinge auf, die ich noch erreichen möchte, Ziele die ich habe. Er erwidert nur, dass ich wohl besser ohne ihn dran wäre.
Ich frage ihn, was genau an seinem Leben denn so scheiße wäre. Er antwortet nur was denn nicht scheiße wäre. Dass es besser wäre, wenn es einfach vorbei wäre. Dass er den ganzen Mist dann nicht länger ertragen müsse. Kein Geld, keine guten Jobperspektiven, scheiß Wohnung, scheiß Nachbarn.
Hier lockt er mich wohl aus der Reserve und ich fange an ihm vorzuwerfen, dass es so schlimm doch gar nicht sein kann, wenn er immer noch Prinzipien habe und vom gemeinsamen Familienglück träume und ähnliches. Ich werfe ihm vor, wie ich mich denn dabei fühlen solle. Wie er sich das nun vorstellt wie es weitergehen soll, ich da nun auch nicht so mit leben kann und darunter leide und sich auf dieser Basis ja nun auch keine Familie gründen ließe.
Hier wirft er mir eventuell noch vor, dass ich ja daran eh nicht interessiert sei, ich antworte noch, dass ich in meinen Augen einem Kind ja auch etwas bieten können muss und kein trächtige Azubiversager sein will und/oder an diesem Punkt macht er für gewöhnlich dicht und sagt, dass es eben so weitergehen wird wie sonst auch. Und das reden nichts bringt.
Wir schweigen uns noch eine Weile an und dann schweigend wir auch schon bei den Freunden angekommen. Ich bemühe mich gute Miene zum bösen Spiel zu machen, er lässt seine Wut über seine Unzulänglichkeiten und mich schamlos an seinen Freunden aus. Redet ihnen alles schlecht, er hat die beiden sogar als gescheiterte Existenzen beschimpft. Immerhin kennen die beiden ihn und bleiben ruhig. Verteidigen sich in ruhigem Ton und lachen drüber. Um die Situation zu entschärfen, habe ich dann gesagt ich will nach Hause und etwas essen und dann sind wir los.
Als wir im Auto sitzen biete ich ihm dann an, dass wir irgendwo hin fahren könnten und nochmal über alles reden sollten. Er blockt ab, will nicht reden.
Letztendlich fahren wir aber doch noch ran und reden.
Ich schlage ihm vor, es doch mal mit einer Therapie zu versuchen, damit er wieder Freude am Leben finden kann. Er will das nicht, mit seinen Problemen hausieren gehen. Er glaubt, dass bringt alles nichts.
Letztendlich landen wir wieder dabei, dass er meint, das Leben sei scheiße, es gäbe nichts wofür es sich zu leben lohnt, ändern will er auch nichts und reden schon mal gar nicht mehr.
Sooo... wer es bis jetzt gelesen hat, verdient nen Orden...
Kommen wir zu des Pudels Kern: Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen kann. Ich weiß auch nicht wie ich damit leben soll. Ich fühle mich durch ihn enorm eingeschränkt. Er redet mir alle Freude, die ich an meinem Leben habe schlecht. Erpresst mich unabsichtlich häufig emotional. Da sieht die Wahl dann ungefähr so aus: "Geh doch eine Woche weg, aber mir wird es dann die ganze Zeit schlecht gehen" oder: "geh doch mit deinen Bekannten essen, aber sobald du nach Hause kommst, spürst du meine Trauer/Wut darüber, dass du mich zurückgelassen hast" mitkommen will er aber übrigens auch nicht. Er kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, was ich daran finde, Freunde haben zu wollen oder mich schlicht mit Menschen zu treffen. Er versteht die Freude nicht, die mir das macht, mal etwas anderes zu sehen, als die eigenen vier Wände und der graue Alltag.
Wenn er z.b. mit zu meinen Eltern kommt, spüre ich die ganze Zeit seine Blicke, seine Genervtheit darüber, hier zu sein und nicht zuhause. Er gönnt mir die Freude nicht oder kann es nicht nachvollziehen, dass ich diese Zeit genieße, auch wenn ich dabei nicht höchst aktiv bin und einfach nur mit meinen Eltern im Garten sitzen will und gucke wer guckt. Das fängt teilweise schon morgens an, kurz bevor wir loswollen, dass er genervt ist. Andererseits will er aber auch nicht, dass ich alleine gehe, dass habe ich bereits diverse male vorgeschlagen, ich habe kein Problem damit, wenn er keine Lust hat mit meinen Eltern herumzuhängen. Ich bin ja auch nur oberflächlich begeistert, wenn ich bei seinen Eltern sitze, gebe mir aber eben mühe, dass er das nicht so zu spüren bekommt, ich will ihm ja seine Freude daran nicht kaputt machen.
An anderen Tagen komme ich nach Hause und er liegt als Häufchen Elend auf dem Sofa und ist einfach nur sauer auf sich selbst und die Welt und das bekomme ich zu spüren indem er mich für sämtliche Kleinigkeiten zurecht weist. Dumm und kindisch sind da so Worte die ihm zu mir gern einfallen. Wenn irgendwas nicht läuft, wie es soll wird er regelrecht zum Tier, da suche ich dann lieber das Weite, es ist sowieso egal was ich dann sage oder tue, es ist alles falsch. Bitte versteht das nicht falsch, er schlägt mich nicht oder sowas, aber Worte sind manchmal verletzend genug.
Ich will ihm nun aber nicht vorwerfen, ein schlechter Mensch zu sein, der es nur darauf absieht, anderen die Lebensfreude auszureden. Ich denke einfach, dass er versucht, so die fehlende eigene zu kompensieren. Es ist ja auch nicht immer so. Schubweisen prasseln diese schlechten Eigenschaften auf mich ein und ich sitze dem ganzen immer völlig perplex und auch absolut unfähig etwas zu tun gegenüber. Icb komme nach Hause und er ist einfach sauer auf mich, weil beispielsweise ein Brief für mich seit zwei Tagen auf der Kommode liegt.
Zugegeben bin ich auch häufig wenig sensibel und werfe ihm natürlich auch einiges vor. Ich kann einfach nicht damit umgehen, wenn Menschen in meinen Augen an ihrem eigenen Unglück nicht wenig schuldig sind, sich aber beklagen, als würden alle anderen der Fehler sein, nur nicht sie selbst.
Ich bin einfach hilflos in dieser Situation. Will ihn nicht alleine lassen damit. Will ihn nicht enttäuschen.
Ich suche mein Heil in der Arbeit. An dem nicht alltäglichen. Es ist schon fast lächerlich wie königlich ich mich amüsiere bei der Arbeit oder als ich mal eine Woche von Zuhause weg war, ohne ihn. Oder wenn wir mal bei den Freunden sind.
Es gibt Tage, da sind wir sehr glücklich zusammen. Es gab Zeiten, da war er mir wirklich eine gute Stütze, ein guter Zuhörer und für mich da. Das ist er auch heute noch, wenn ich ihn wirklich brauche.
Ich möchte das in dieser Situation auch für ihn sein. Aufgeben kommt für mich an diesem Punkt noch nicht in Frage.
Jeder macht schlimme Zeiten durch und sollte seine Chance bekommen. Doch so langsam bin ich mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr, wie diese vertrackte Lage in Ordnung zu bringen ist.
Ich kann so nicht weitermachen, es geht einfach nicht mehr.
Ich hoffe ihr habt hier ein paar gute Ratschläge, wie ich meinen Freund vielleicht doch zu einer Therapie ermuntern kann, wie ich selber helfen kann. Wie ich mit ihm umgehen sollte.
Er tut sowas auch für mich, es wäre nicht fair, wenn ich ihn einfach aufgebe.
Es geht in diesem Posting weniger um mich als um meinen Freund.
Am besten beschreibe ich mal eine Situation um euch das vielleicht alles ein wenig verständlicher zu machen und möglichst gute Lösungsansätze zu bekommen:
Wir fahren zu Freunden von uns auf dem Hinweg kriegen mein Freund und ich uns in die Haare. Er beklagt, dass er morgen zum Probearbeiten muss, aber gar keine Lust hat. Ich bestehe auf dem Standpunkt, dass es eben notwendig ist zu arbeiten, wenn man Geld ausgeben will. Er sagt, sein Beruf sei aber scheiße. Sein Schulabschluss zu schlecht, um zu lernen, was er denn gerne lernen würde. Die Berufsauswahl sei schlecht. Mir hingegen wäre alles zugeflogen.
Ich sage ihm, dass er ja nun während seiner Arbeitslosigkeit fast ein Jahr Zeit hatte um sich umzuorientieren. Praktika machen, eine neue Ausbildung beginnen, Schulabschluss erweitern... die Welt stehe ihm offen, er müsse sich nur bemühen, ich würde ihm auch beistehen und helfen wo ich kann. Aber er hat sich ja einfach nicht darum gekümmert. Er könne sich auch jetzt noch darum kümmern, es ist ja nicht zu spät. Mir ist auch nichts zugeflogen, ich habe viele Bewerbungen geschrieben, viele Absagen erhalten oder gar keine Antwort, entäuschende Bewerbungsgespräche führen müssen, ich habe ein Praktikum gemacht und habe mich ebenso anstrengen müssen den einen Beruf für mich zu finden. Das hat mich im Endeffekt auch 2 Jahre meines Lebens gekostet. Von nichts, kommt leider nichts.
Zudem lege ich ihm nahe, dass es doch auch genauso reichen könnte einen Beruf auszuüben mit dem es immer hin möglich ist, seinen Freizeitspaß zu finanzieren, wenn man schon keine Freude am Arbeiten hat.
Er sagt darauf, dass Leben sei halt einfach scheiße, 5 Tage hinquälen um am Wochenende etwas Spaß zu haben und womit überhaupt? Er habe ja nichts, was ihn so ausfüllen würde. Er sei zufrieden damit, zuhause rumzusitzen und zu zocken.
Hier falle ich ein und sage ihm klipp und klar, dass er das ja gerne sein Leben lang tun kann, nur ohne mich. Und dass er so ja auch nicht zufrieden sei, ständig missgelaunt wäre und er doch irgendwo dran Freude haben muss, irgend wofür lohnt es sich doch schon zu leben.
Er: Wofür denn?
Ich sage ihm, dass ich nicht weiß, was ihm so wichtig im Leben ist, dass es ihn glücklich macht und er daran seine Lebensfreude finden kann. Das müsse jeder selber für sich selbst herausfinden. Er fragt mich wofür ich denn leben würde. Ich zähle ihm hier einige Dinge auf, die ich noch erreichen möchte, Ziele die ich habe. Er erwidert nur, dass ich wohl besser ohne ihn dran wäre.
Ich frage ihn, was genau an seinem Leben denn so scheiße wäre. Er antwortet nur was denn nicht scheiße wäre. Dass es besser wäre, wenn es einfach vorbei wäre. Dass er den ganzen Mist dann nicht länger ertragen müsse. Kein Geld, keine guten Jobperspektiven, scheiß Wohnung, scheiß Nachbarn.
Hier lockt er mich wohl aus der Reserve und ich fange an ihm vorzuwerfen, dass es so schlimm doch gar nicht sein kann, wenn er immer noch Prinzipien habe und vom gemeinsamen Familienglück träume und ähnliches. Ich werfe ihm vor, wie ich mich denn dabei fühlen solle. Wie er sich das nun vorstellt wie es weitergehen soll, ich da nun auch nicht so mit leben kann und darunter leide und sich auf dieser Basis ja nun auch keine Familie gründen ließe.
Hier wirft er mir eventuell noch vor, dass ich ja daran eh nicht interessiert sei, ich antworte noch, dass ich in meinen Augen einem Kind ja auch etwas bieten können muss und kein trächtige Azubiversager sein will und/oder an diesem Punkt macht er für gewöhnlich dicht und sagt, dass es eben so weitergehen wird wie sonst auch. Und das reden nichts bringt.
Wir schweigen uns noch eine Weile an und dann schweigend wir auch schon bei den Freunden angekommen. Ich bemühe mich gute Miene zum bösen Spiel zu machen, er lässt seine Wut über seine Unzulänglichkeiten und mich schamlos an seinen Freunden aus. Redet ihnen alles schlecht, er hat die beiden sogar als gescheiterte Existenzen beschimpft. Immerhin kennen die beiden ihn und bleiben ruhig. Verteidigen sich in ruhigem Ton und lachen drüber. Um die Situation zu entschärfen, habe ich dann gesagt ich will nach Hause und etwas essen und dann sind wir los.
Als wir im Auto sitzen biete ich ihm dann an, dass wir irgendwo hin fahren könnten und nochmal über alles reden sollten. Er blockt ab, will nicht reden.
Letztendlich fahren wir aber doch noch ran und reden.
Ich schlage ihm vor, es doch mal mit einer Therapie zu versuchen, damit er wieder Freude am Leben finden kann. Er will das nicht, mit seinen Problemen hausieren gehen. Er glaubt, dass bringt alles nichts.
Letztendlich landen wir wieder dabei, dass er meint, das Leben sei scheiße, es gäbe nichts wofür es sich zu leben lohnt, ändern will er auch nichts und reden schon mal gar nicht mehr.
Sooo... wer es bis jetzt gelesen hat, verdient nen Orden...
Kommen wir zu des Pudels Kern: Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen kann. Ich weiß auch nicht wie ich damit leben soll. Ich fühle mich durch ihn enorm eingeschränkt. Er redet mir alle Freude, die ich an meinem Leben habe schlecht. Erpresst mich unabsichtlich häufig emotional. Da sieht die Wahl dann ungefähr so aus: "Geh doch eine Woche weg, aber mir wird es dann die ganze Zeit schlecht gehen" oder: "geh doch mit deinen Bekannten essen, aber sobald du nach Hause kommst, spürst du meine Trauer/Wut darüber, dass du mich zurückgelassen hast" mitkommen will er aber übrigens auch nicht. Er kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, was ich daran finde, Freunde haben zu wollen oder mich schlicht mit Menschen zu treffen. Er versteht die Freude nicht, die mir das macht, mal etwas anderes zu sehen, als die eigenen vier Wände und der graue Alltag.
Wenn er z.b. mit zu meinen Eltern kommt, spüre ich die ganze Zeit seine Blicke, seine Genervtheit darüber, hier zu sein und nicht zuhause. Er gönnt mir die Freude nicht oder kann es nicht nachvollziehen, dass ich diese Zeit genieße, auch wenn ich dabei nicht höchst aktiv bin und einfach nur mit meinen Eltern im Garten sitzen will und gucke wer guckt. Das fängt teilweise schon morgens an, kurz bevor wir loswollen, dass er genervt ist. Andererseits will er aber auch nicht, dass ich alleine gehe, dass habe ich bereits diverse male vorgeschlagen, ich habe kein Problem damit, wenn er keine Lust hat mit meinen Eltern herumzuhängen. Ich bin ja auch nur oberflächlich begeistert, wenn ich bei seinen Eltern sitze, gebe mir aber eben mühe, dass er das nicht so zu spüren bekommt, ich will ihm ja seine Freude daran nicht kaputt machen.
An anderen Tagen komme ich nach Hause und er liegt als Häufchen Elend auf dem Sofa und ist einfach nur sauer auf sich selbst und die Welt und das bekomme ich zu spüren indem er mich für sämtliche Kleinigkeiten zurecht weist. Dumm und kindisch sind da so Worte die ihm zu mir gern einfallen. Wenn irgendwas nicht läuft, wie es soll wird er regelrecht zum Tier, da suche ich dann lieber das Weite, es ist sowieso egal was ich dann sage oder tue, es ist alles falsch. Bitte versteht das nicht falsch, er schlägt mich nicht oder sowas, aber Worte sind manchmal verletzend genug.
Ich will ihm nun aber nicht vorwerfen, ein schlechter Mensch zu sein, der es nur darauf absieht, anderen die Lebensfreude auszureden. Ich denke einfach, dass er versucht, so die fehlende eigene zu kompensieren. Es ist ja auch nicht immer so. Schubweisen prasseln diese schlechten Eigenschaften auf mich ein und ich sitze dem ganzen immer völlig perplex und auch absolut unfähig etwas zu tun gegenüber. Icb komme nach Hause und er ist einfach sauer auf mich, weil beispielsweise ein Brief für mich seit zwei Tagen auf der Kommode liegt.
Zugegeben bin ich auch häufig wenig sensibel und werfe ihm natürlich auch einiges vor. Ich kann einfach nicht damit umgehen, wenn Menschen in meinen Augen an ihrem eigenen Unglück nicht wenig schuldig sind, sich aber beklagen, als würden alle anderen der Fehler sein, nur nicht sie selbst.
Ich bin einfach hilflos in dieser Situation. Will ihn nicht alleine lassen damit. Will ihn nicht enttäuschen.
Ich suche mein Heil in der Arbeit. An dem nicht alltäglichen. Es ist schon fast lächerlich wie königlich ich mich amüsiere bei der Arbeit oder als ich mal eine Woche von Zuhause weg war, ohne ihn. Oder wenn wir mal bei den Freunden sind.
Es gibt Tage, da sind wir sehr glücklich zusammen. Es gab Zeiten, da war er mir wirklich eine gute Stütze, ein guter Zuhörer und für mich da. Das ist er auch heute noch, wenn ich ihn wirklich brauche.
Ich möchte das in dieser Situation auch für ihn sein. Aufgeben kommt für mich an diesem Punkt noch nicht in Frage.
Jeder macht schlimme Zeiten durch und sollte seine Chance bekommen. Doch so langsam bin ich mit meinem Latein am Ende und weiß nicht mehr, wie diese vertrackte Lage in Ordnung zu bringen ist.
Ich kann so nicht weitermachen, es geht einfach nicht mehr.
Ich hoffe ihr habt hier ein paar gute Ratschläge, wie ich meinen Freund vielleicht doch zu einer Therapie ermuntern kann, wie ich selber helfen kann. Wie ich mit ihm umgehen sollte.
Er tut sowas auch für mich, es wäre nicht fair, wenn ich ihn einfach aufgebe.