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Gast - Neuhier
Gast
Hallo,
ich weiß nicht so recht weiter und bedanke mich daher jetzt schon mal bei allen, die dies hier lesen.
Es geht um eine Freundin, die ich seit fast 20 Jahren kenne. Sie ist zehn Jahre älter als ich, wir haben uns bei einem Praktikum kennen gelernt. Wir haben in erster Linie via Whatsapp und Telefonate Kontakt, weil wir fast 200km entfernt wohnen. Normalerweise sehen wir uns zwei, drei Mal im Jahr. Diese Freundin schätze ich eigentlich sehr, sie ist warmherzig, zugewandt, ein fröhlicher Mensch. Jetzt scheint sich allerdings etwas zwischen uns zu schieben und ich weiß nicht wirklich, was ich tun soll.
Meine Freundin ist seit zehn Jahren Single. Damals hatte sich ihre große Liebe nach drei Jahren Beziehung getrennt. Seitdem ist meine Freundin keine neue Beziehung eingegangen, hatte aber einige Affären mit Männern, die in Beziehungen mit jeweils anderen Frauen waren, u.a. auch mit ihrem Ex. Vor gut eineinhalb Jahren begann eine Geschichte, an der sich unsere Geister scheiden. Ein Kollege von ihr, der in einer Langzeitbeziehung war, flirtete sie regelmäßig an und irgendwann haben sie sich mal privat getroffen. Erst freundschaftlich, dann begann eine Affäre. Meine Freundin hat sich irgendwann in ihn verliebt und erhoffte sich, dass er mit ihr eine Beziehung einging. Er tat sich schwer, nach einigen Monaten trennte er sich aber von seiner damaligen Freundin und zog in eine eigene Wohnung (im Frühjahr diesen Jahres). Allerdings wollte er nicht direkt eine neue Beziehung eingehen, sondern sich Zeit nehmen zu überprüfen, ob er sich in meine Freundin verlieben würde. Dies ist bis heute nicht der Fall, er sagt ihr auch klar, dass mehr als eine "Freundschaft Plus" für ihn nicht in Frage kommt. Innerhalb dieser Konstellation sei er jedoch treu, d.h. eine andere Frau gäbe es nicht.
Meine Freundin leidet wie Hulle. In diesen anderthalb Jahren hatten die beiden bestimmt schon 15mal den Kontakt beendet und dann nach einer Aussprache wieder aufgenommen. Meine Freundin ist der Meinung, dass kein Mann sie lieben könne (dabei ist sie ein toller Mensch und ist wirklich attraktiv!) und sie in dieser "Freundschaft Plus" wenigstens etwas Nähe und Sex bekäme. Nach einiger Zeit kippt das Ganze dann aber, weil sie merkt, dass ihre Verliebtheitsgefühle ins Leere laufen, und sie beendet dann alles - um es einige Tage später nach einer Aussprache wieder zu beginnen.
Und hier wird es schwierig. Irgendwann nach der sechsten oder siebten "Trennung" habe ich ihr gesagt, dass ich glaube, dass dieser Mann/diese Form der Beziehung ihr nicht gut tun. Dass meiner Meinung nach ein Ende mit Schrecken besser wäre als ein Schrecken ohne Ende. Das war, als gerade mal wieder eine Trennung anstand. Meine Freundin war sauer, sie wünschte sich Solidarität von mir und dass ich ihre Gefühlslage nachvollziehe und zu ihr stehe. Ich BIN solidarisch mit ihr, habe aber nun mal diese Meinung und kann nicht aus Solidarität heute "Hüh" und übermorgen "Hott" gut finden. Das hat mich schon verärgert. Eben WEIL ich der Überzeugung bin, dass sie durchaus liebenswert ist, habe ich ja meine Meinung. Die muss sie ja nicht teilen (auch wenn ich es furchtbar finde, wenn jemand sich nicht für liebenswert hält), das akzeptiere ich und habe ihr das auch mitgeteilt. Andererseits wünsche ich aber auch eine Akzeptanz meiner Einstellung. Wir müssen ja nicht großartig darüber diskutieren, aber ich mag mir auch nicht sagen lassen, dass ich alles falsch sehe, es nicht verstehe und unsolidarisch bin. Ich habe mich danach sehr mit Kommentaren zurückgehalten und habe ihr, wenn die nächste Trennungs- oder "Wieder zusammen"-Nachricht kam, einfach sehr allgemein alles Gute gewünscht und dass ich an sie denke und sie gern habe. So langsam (wie gesagt, es ging bestimmt schon ungelogen 15mal so hin und her) empfinde ich das aber als sehr krampfhaft, bin genervt, verärgert. Hinzu kommt, dass sie zunehmend weniger Interesse an mir zeigt. Wenn ich von meinem Leben erzähle, verhallt das unkommentiert.
Ich stehe an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter weiß. Einerseits ist das alles krampfig. Und ich empfinde die Freundschaft auch als einseitig, weil sie wenig Interesse zeigt und auch wenig Einsatz (in den sieben Jahren, die ich jetzt mit meinem Partner zusammen lebe, war sie genau einmal bei uns, während ich/wir regelmäßig zu Geburtstagen oder Feiertagen die 200km zu ihr fahren). Mein Partner hat mir auch mal gesagt, dass er ein Ungleichgewicht in unserer Freundschaft wahrnimmt und den Eindruck hat, dass meine Freundin als die Ältere mich als Jüngere nicht immer ernst nehme. So ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Andererseits bekomme ich ja mit, dass es meiner Freundin nicht gut geht, dass sie leidet. Und ihre Sehnsucht nach echter Partnerschaft kann ich ja nachvollziehen, ebenso wie ihre Verzweiflung, dass sie niemanden findet. Ich mag sie nicht in Stich lassen. Und bin mir dann wieder unsicher, ob sie in mir überhaupt noch eine Freundschaft sieht. Die telefonischen Kontakte haben im Übrigen auch sehr nachgelassen, sie mag nicht telefonieren.
Was meint ihr, was man da tun kann?
ich weiß nicht so recht weiter und bedanke mich daher jetzt schon mal bei allen, die dies hier lesen.
Es geht um eine Freundin, die ich seit fast 20 Jahren kenne. Sie ist zehn Jahre älter als ich, wir haben uns bei einem Praktikum kennen gelernt. Wir haben in erster Linie via Whatsapp und Telefonate Kontakt, weil wir fast 200km entfernt wohnen. Normalerweise sehen wir uns zwei, drei Mal im Jahr. Diese Freundin schätze ich eigentlich sehr, sie ist warmherzig, zugewandt, ein fröhlicher Mensch. Jetzt scheint sich allerdings etwas zwischen uns zu schieben und ich weiß nicht wirklich, was ich tun soll.
Meine Freundin ist seit zehn Jahren Single. Damals hatte sich ihre große Liebe nach drei Jahren Beziehung getrennt. Seitdem ist meine Freundin keine neue Beziehung eingegangen, hatte aber einige Affären mit Männern, die in Beziehungen mit jeweils anderen Frauen waren, u.a. auch mit ihrem Ex. Vor gut eineinhalb Jahren begann eine Geschichte, an der sich unsere Geister scheiden. Ein Kollege von ihr, der in einer Langzeitbeziehung war, flirtete sie regelmäßig an und irgendwann haben sie sich mal privat getroffen. Erst freundschaftlich, dann begann eine Affäre. Meine Freundin hat sich irgendwann in ihn verliebt und erhoffte sich, dass er mit ihr eine Beziehung einging. Er tat sich schwer, nach einigen Monaten trennte er sich aber von seiner damaligen Freundin und zog in eine eigene Wohnung (im Frühjahr diesen Jahres). Allerdings wollte er nicht direkt eine neue Beziehung eingehen, sondern sich Zeit nehmen zu überprüfen, ob er sich in meine Freundin verlieben würde. Dies ist bis heute nicht der Fall, er sagt ihr auch klar, dass mehr als eine "Freundschaft Plus" für ihn nicht in Frage kommt. Innerhalb dieser Konstellation sei er jedoch treu, d.h. eine andere Frau gäbe es nicht.
Meine Freundin leidet wie Hulle. In diesen anderthalb Jahren hatten die beiden bestimmt schon 15mal den Kontakt beendet und dann nach einer Aussprache wieder aufgenommen. Meine Freundin ist der Meinung, dass kein Mann sie lieben könne (dabei ist sie ein toller Mensch und ist wirklich attraktiv!) und sie in dieser "Freundschaft Plus" wenigstens etwas Nähe und Sex bekäme. Nach einiger Zeit kippt das Ganze dann aber, weil sie merkt, dass ihre Verliebtheitsgefühle ins Leere laufen, und sie beendet dann alles - um es einige Tage später nach einer Aussprache wieder zu beginnen.
Und hier wird es schwierig. Irgendwann nach der sechsten oder siebten "Trennung" habe ich ihr gesagt, dass ich glaube, dass dieser Mann/diese Form der Beziehung ihr nicht gut tun. Dass meiner Meinung nach ein Ende mit Schrecken besser wäre als ein Schrecken ohne Ende. Das war, als gerade mal wieder eine Trennung anstand. Meine Freundin war sauer, sie wünschte sich Solidarität von mir und dass ich ihre Gefühlslage nachvollziehe und zu ihr stehe. Ich BIN solidarisch mit ihr, habe aber nun mal diese Meinung und kann nicht aus Solidarität heute "Hüh" und übermorgen "Hott" gut finden. Das hat mich schon verärgert. Eben WEIL ich der Überzeugung bin, dass sie durchaus liebenswert ist, habe ich ja meine Meinung. Die muss sie ja nicht teilen (auch wenn ich es furchtbar finde, wenn jemand sich nicht für liebenswert hält), das akzeptiere ich und habe ihr das auch mitgeteilt. Andererseits wünsche ich aber auch eine Akzeptanz meiner Einstellung. Wir müssen ja nicht großartig darüber diskutieren, aber ich mag mir auch nicht sagen lassen, dass ich alles falsch sehe, es nicht verstehe und unsolidarisch bin. Ich habe mich danach sehr mit Kommentaren zurückgehalten und habe ihr, wenn die nächste Trennungs- oder "Wieder zusammen"-Nachricht kam, einfach sehr allgemein alles Gute gewünscht und dass ich an sie denke und sie gern habe. So langsam (wie gesagt, es ging bestimmt schon ungelogen 15mal so hin und her) empfinde ich das aber als sehr krampfhaft, bin genervt, verärgert. Hinzu kommt, dass sie zunehmend weniger Interesse an mir zeigt. Wenn ich von meinem Leben erzähle, verhallt das unkommentiert.
Ich stehe an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiter weiß. Einerseits ist das alles krampfig. Und ich empfinde die Freundschaft auch als einseitig, weil sie wenig Interesse zeigt und auch wenig Einsatz (in den sieben Jahren, die ich jetzt mit meinem Partner zusammen lebe, war sie genau einmal bei uns, während ich/wir regelmäßig zu Geburtstagen oder Feiertagen die 200km zu ihr fahren). Mein Partner hat mir auch mal gesagt, dass er ein Ungleichgewicht in unserer Freundschaft wahrnimmt und den Eindruck hat, dass meine Freundin als die Ältere mich als Jüngere nicht immer ernst nehme. So ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Andererseits bekomme ich ja mit, dass es meiner Freundin nicht gut geht, dass sie leidet. Und ihre Sehnsucht nach echter Partnerschaft kann ich ja nachvollziehen, ebenso wie ihre Verzweiflung, dass sie niemanden findet. Ich mag sie nicht in Stich lassen. Und bin mir dann wieder unsicher, ob sie in mir überhaupt noch eine Freundschaft sieht. Die telefonischen Kontakte haben im Übrigen auch sehr nachgelassen, sie mag nicht telefonieren.
Was meint ihr, was man da tun kann?