Wie kann die Gesellschaft "starke Jungs" hervorbringen?

Daoga meinte:

Das sollte die Schule in den höheren Klassen besorgen. Übergreifend in diversen Fächern, von Geschichte bis Gesellschafts- oder Sozialkunde, oder wie das zur Zeit genannt wird, Ethik und mit ein paar praktischen Minimalgrundlagen von erfahrenen Selbstverteidigungs-Trainern.
Schule soll ja (angeblich) aufs reale Leben vorbereiten, und die Welt ist kein rosarotes Lala-Land, ganz recht.

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Ja, aber dafür muss man sich auch ein bisschen von dieser Helikopter-Eltern-Mentalität verabschieden. Ich habe selber eine Mutter, die starke an der Grenze zu dieser Form der Elternschaft war. Ich halte es nicht für zielführend bei jedem Kratzer im Gesicht nach dem Turnunterricht sofort den Weltuntergang heraufzubeschwören oder einem Jungen beizubringen, dass der einzige Weg sich gegen andere zu verteidigen der Weg zum Lehrer ist. Das ist einfach manchmal das Gegenextrem zur autoritären Erziehung und ich denke, dass es ein gesundes Mittelmaß bräuchte. Ein Lehrer wird nicht immer da sein und Studenten, die bei jeder Beleidigung zum Rektorat rennen haben auch etwas Infantiles. Das ist halt meine Auffassung und ich bin selber oft in manchen Fällen nicht besser, aber ich versuche genau das jetzt kritisch zu reflektieren und zu verändern.

Was hat jetzt privates (Miß-)Verhalten mit Schulunterricht zu tun? Wer bei jeder Kleinigkeit zum Lehrer rennt, sollte beigebracht bekommen, daß in einem Krisenfall wahrscheinlich auch keiner da sein wird, der ihn beim Händchen hält und ihm aus der Patsche hilft.
Gerade für diese verzärtelten Prinzen und Prinzeßchen wäre so ein Unterricht ganz gut. Würde ihnen vielleicht den Kopf zurechtsetzen.

Daoga meinte:

Was hat jetzt privates (Miß-)Verhalten mit Schulunterricht zu tun? Wer bei jeder Kleinigkeit zum Lehrer rennt, sollte beigebracht bekommen, daß in einem Krisenfall wahrscheinlich auch keiner da sein wird, der ihn beim Händchen hält und ihm aus der Patsche hilft.
Gerade für diese verzärtelten Prinzen und Prinzeßchen wäre so ein Unterricht ganz gut. Würde ihnen vielleicht den Kopf zurechtsetzen.

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Ich wollte darauf hinaus, dass all diese Erscheinung zusammen dazu führen können, dass man es manchmal mit hypersensiblen Leuten zu tun bekommt, die mit gar nichts fertig werden, geschweige denn sich selbst verteidigen könnten.

Was den Sportunterricht betrifft, hätte ich auch so einige Ideen. Aber vielleicht ist der Sportunterricht auch nicht mehr so eine Trauernummer wie zu meiner Schulzeit (wo sich die Sportiven gelangweilt haben, und die Anderen Frust schoben).
Kann ich nicht aus Zeitnähe beurteilen - vielleicht jemand anders?

roman12 meinte:

Was den Sportunterricht betrifft, hätte ich auch so einige Ideen. Aber vielleicht ist der Sportunterricht auch nicht mehr so eine Trauernummer wie zu meiner Schulzeit (wo sich die Sportiven gelangweilt haben, und die Anderen Frust schoben).
Kann ich nicht aus Zeitnähe beurteilen - vielleicht jemand anders?

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Mein Sportunterricht war zu 90% eine Aufteilung zwischen Leuten, die unbedingt Fußball spielen wollten und anderen, die ein Alternativprogramm durchzogen, wie Geräte-Turnen, Volleyball, Handball etc. Ab und zu gab es dann so Tests, wie Weitspringen, Sprinttests und ein bestimmtes Kilometer-Pensum in 12 Minuten. Die Unsportlichen bekamen, aber maximal eine 2 und wirklich nur die vollkommen Unmotivierten eine 3.

Dein Bild läst auf Jugendlichkeit schließen, also wird nicht lange her sein bei Dir.
Anscheinend hat sich nicht viel geändert seit meiner Zeit.
Danke Dir für's Feedback.
Ich werde den Punkt gerne noch mal aufgreifen.

roman12 meinte:

Dein Bild läst auf Jugendlichkeit schließen, also wird nicht lange her sein bei Dir.
Anscheinend hat sich nicht viel geändert seit meiner Zeit.
Danke Dir für's Feedback.
Ich werde den Punkt gerne noch mal aufgreifen.

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Ja das war meine Schulzeit bis 2015, aber ich bin Österreicher. Ich habe keine Ahnung, wie euer Sportunterricht in Deutschland geregelt ist.

Jungs müssen nicht so sein und Mädchen nicht so.

Das Problem sind immer die Erwachsenen. Meine Mathelehrer haben allesamt die Mädchen belächelt und die Jungs gefördert. So kann man sich Stereotype selbst heranziehen; wenn man den Mädels deutlich genug signalisiert, dass sie als Mädchen ja gar nicht gut in Mathe sein können, dann lassen sie ganz schnell nach, bauen Blockaden auf und verlieren das Interesse.

Das gleiche hatten wir andersherum in Deutsch und Kunst. Ich habe in vielen Fächern gespürt, dass Kinder aufgrund des Geschlechts unterschiedlich behandelt worden sind.

Kinder reagieren einfach nur darauf. Und die Schlussfolgerung ist dann: Aha, Jungs sind so und Mädchen so. Das führt dann zu einer ungesunden Gruppendynamik, in der sich Jungs gegenseitig für "Mädchenverhalten" piesacken (zum Beispiel weinen), ihre Gefühlswelt verschließen und dafür anders auffallen müssen, nämlich mit Leistung, während die Leistung der Mädchen eher zweitrangig ist und sie für nett und hübsch sein gelobt werden.

Ich hoffe einfach, dass es die kommenden Generationen besser machen, aber leider schwappen in letzter Zeit ungesunde Traditionen aus Übersee rüber, wie etwa "Gender Reveal Partys" ...