Bis zu diesem Absatz hatte ich recht viel Mitleid für deine Cousine übrig. Aber so clever scheint sie wohl doch nicht zu sein. Sie hätte mit einem finanziellen Ausgleich aus der Beziehung gehen können. Diese Chance hat sie verspielt. Stattdessen hat sie noch das Haus zur Hälfte mitfinanziert. Hoffen wir mal für sie, dass ihr Name im Grundbuch steht. Und dass sie ein Polster angelegt hat.
In Deutschland würde sie als verheiratete Frau sicher besser dastehen. Sie lebt aber in einem anderen Land, ich kenne die Gesetze dort nicht. Ihr Ex wird ihr das ganze Geld, welches sie für das Haus überwiesen hat, zurückzahlen.
@Alopecia: Wie die meisten Leute, deren Beziehungen scheitern, hat meine Cousine nach den falschen Kriterien gewählt. Sie wollte einen beruflich erfolgreichen Mann, der sehr attraktiv und sportlich ist - den hat sie bekommen. Als die Beiden damals in ihre Mietwohnung gezogen sind, war sie noch Studentin und hatte mehr Zeit für Haushalt und Co.
Vermutlich hat sie gedacht, er würde sich ändern, wenn die Beiden Eigentum, Kind, usw. haben. Sie war schon immer ein Familienmensch und dachte, er würde mehr "wir" als "ich" leben, wenn er Vater wird.
Einer Bekannten von mir geht es ähnlich. Sie hat einen Mann geheiratet, der schon immer sein Ding gemacht hat. Die Beiden haben wohnen zur Miete und sind letztes Jahr Eltern geworden. Während die Frau ihre Freizeit mit dem Baby zu Hause verbrachte, war der Mann bis Corona 2-3 Wochenenden im Monat und manchmal auch unter der Woche abends unterwegs. Er hat ein sehr zeitintensives Hobby, welches er seiner Familie zuliebe kein Bisschen eingeschränkt hat (bzw. jetzt schon, aber nur weil wegen Corona weniger Veranstaltungen stattfinden). Das hat sie sich auch ganz anders vorgestellt. Früher hat sie ihn oft begleitet, während er sie nie für ihre Interessen interessiert hat.
In diesem Fall erweist sich die Heirat als negativer Punkt für die Frau. Sie verdient 300 Euro mehr und wäre somit bei einer Trennung unterhaltspflichtig.