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Wie geht man mit Ablehnung vom Vater um?

Jamie94

Mitglied
Hallo ihr lieben,
Mich treibt heute mal wieder ein altes Thema um...
Und zwar nimmt mich das Verhältnis zu meinem Papa oft sehr mit. Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 6 war, vor 20 Jahren. Mein Vater ist direkt 500 km weit weg zu seiner neuen Freundin mit ihrer damals 3-jährigen Tochter gezogen, ein Jahr später kam meine Halbschwester zur Welt.
Als ich klein war habe ich vieles als normal oder okay empfunden, was es nicht war. Ich habe mich nie besonders gut mit meiner Stiefmutter verstanden, was auf Gegenseitigkeit beruht. All die Jahre hatte ich mal mehr mal weniger unterschwellig das Gefühl, er zieht seine neue Familie mir vor und Ich werde nur geliebt, wenn ich stark und unbeschwert bin ohne Ärger zu machen. Meine arme Mama hat viele Stimmungen, die Depressionen und Schulprobleme mitmachen müssen, mein Vater hat davon kaum etwas mitbekommen. Letztlich hat mich das Ganze stark gemacht, ich kann mich besser davon distanzieren und sehe es nicht mehr als meinen Fehler an, dass wir kein besseres Verhältnis hatten. Finanziell hat er mich immer unterstützt und ist auch sonst, zumindest die letzten Jahre eigentlich recht liebevoll und fürsorglich gewesen. Mittlerweile bin ich 26, verdiene mein eigenes Geld und habe ein eigenes Leben. Aber trotzdem holt mich immer wieder die Vergangenheit ein und jedes Mal schmerzt es, zu merken, dass man quasi in der eigenen Familie nur zu Gast ist. Ich liebe meinen Papa und meine Schwestern, aber ich habe immer das Gefühl, ihnen fehlt nichts, wenn ich nicht da bin. Ein paar Beispiele, damit ihr wisst was ich meine:
Seit meinem 6. LJ bis ich 18 war bin ich fast jedes zweite Wochenende zu ihnen gefahren. Meist mit dem Bus. Meine Schwestern waren in all der Zeit ein Mal bei mir, obwohl es mir so oft versprochen wurde.
Sie haben es nie nötig gehabt, mich zu besuchen. Nicht zu meinen Geburtstagen, nicht als ich ein Fohlen gekauft habe, nicht zu meinem Ausbildungsbeginn. Ich hatte immer viel Verständnis weil es ja auch eine weite Fahrt ist. Bis sie eines Tages plötzlich auf meinem damaligen Aubildungsbetrieb auftauchten. Sie wollten einen Hund aus ihrer Zucht, der in der Nachbarstadt wohnt, besuchen und den dortigen Weihnachtsmarkt. Keiner hat verstanden, warum ich sie nicht begleiten wollte.
Den Großteil meiner Ausbildung habe ich am anderen Ende Deutschlands verbracht. Alleine in fremder Umgebung. Meine Mama war recht häufig da, obwohl es von den Umständen sehr schwer war für sie. Mein Papa ein Mal. Die anderen die ganzen 3 Jahre nie. Obwohl sie öfters im selben Bundesland waren. Es wäre ihnen nur zu aufwendig gewesen, den Schlenker zu machen.
Mittlerweile habe ich einen Job eine knappe Autostunde, mit der Bahn 45 min, von ihnen entfernt. Seit 1 Jahr. Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft sie hier waren. 3 Mal. Davon 2 mal, weil sie einen Kurs oder Job in der Nähe hatten. Ich hatte mich gefreut, so in der Nähe zu sein und war oft dort, mindestens 1-2 Mal im Monat. Ich bin zu wichtigen Veranstaltungen und Anlässen gekommen, in der Hoffnung, dass sie mal merken, dass ich mir Mühe gebe, ein engeres Verhältnis aufzubauen. Aber irgendwie ist die Mühe vergebens. Sie freuen sich immer wenn ich da bin, so ist es nicht. Aber im Gegensatz zu mir haben sie wohl keine Lust, größere Mühen auf sich zu nehmen.
Ganz aktuell und warum ich diesen Post gerade heute mache. Ich hatte vor wenigen Wochen einen lebensbedrohlichen Unfall. Plötzlich kamen sie. Plötzlich war der Aufwand gar nicht mehr so schlimm. Als ich aus dem Krankenhaus kam, hieß es ich sei jederzeit willkommen, da ich noch lange krankgeschrieben bin und noch immer nicht wieder fit genug für vieles bin. Ich war erst bei meiner Mama. Bin nun wieder zu Hause und habe heute gesagt, ich könnte zu meinem Vater. Passt gerade nicht. Irgendwie ist die Stimmung nicht so toll. Besser wann anders. Es hat mich irgendwie richtig getroffen. Ich bin keine 12 und brauche Bespaßung oder so. Im Gegenteil, wenn ich dort bin helfe ich wo ich kann und versuche niemandem im Weg zu sein. Ich weiß, ich kann sie nicht ändern. Aber wie gehe ich damit um? Ich liebe sie aber ich sollte mich distanzieren . Ich denke so oft, dass es jetzt gut ist, ich endlich ganz Teil der Familie bin, nur um dann wieder enttäuscht zu werden...
Ist jetzt echt lang geworden, aber auch wenn niemand einen Rat hat, tat es gut das mal aufzuschreiben.
 

B.Bee

Aktives Mitglied
Hallo Jamie,
Deine Geschichte klingt sehr traurig für Dich, so wie Du sie darstellst. Es ist schwierig, sich in die Personen zu vesetzten, denen Du nahe sein willst und welche Du als Deine Familie siehst.
Ich habe das Gefühll, dass Deine Geschwister einfach alles anders sehen als Du, und es auch mit anderen Gefühlen angehen. Du bist sehr empathisch und willst stets allen Gutes tun. Deine Geschwister mögen Dich ja auch, so wie Du schreibst. Aber wohl brauchen sie ienfach nicht so viel Nähe und Kontakt, wie Du es gern hättest. Das würde ich nicht überwebwerten. Und wenn Dir das so weh tut, sprich es doch direkt an und frag, weshalb es so ist... was soll denn passieren?!
Dein Papa hat ein neues Leben und eine andere Familie. Du bist seine Tochter und bleibst es immer. Sicherlich war es für beide Elternteile damals nicht einfach nach der Trennung. Du bist nun erwachsen und gehst mit der Situation anders um. Und wie ich lese, bist Du eine starke Persönlichkeit geworden. Ich kenne aber von vielen Menschen dieselben Probleme, wie Du sie hast. Es ist nicht Abneigung Deines Vaters zu Dir, sodnern seine ganze familiäre Situation. Vlt. ist mal ein Treffen nur mit Deinem Vater sinnvoll, in einem Cafe´o.ä., so von Papa zu Tochter. Dabei kann man ungestörter auf Gespräche ragieren und auch seine eigene liebenswerte Art anders zeigen, als wenn noch die anderen dabei sind aus seiner Familie. Ich bin mir sicher, dass Dein Papa einfach Angst hat, Dir weh zu tun. Es ist seine Unsicherheit, mit der er Dich nicht belasten will. Und wer weiß, ob nicht seine Ehe auch viele Probleme mit sich bringt??? Du bist stark und ich finde,Du bist echt toll! Manche würden sagen, lass ihn doch.... aus, basta, Ruhe! Du kämpfst, das finde ich echt großartig von Dir!!!!
Lieben Gruß und bleib dran!!!
 

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