Amaliah
Aktives Mitglied
Hallo liebe Forenteilnehmer*innen,
meine Tochter musste vor knapp 3 Jahren aufgrund einer unbeabsichtigten Überdosis von Schmerzmitteln reanimiert werden.
Sie hat hat nun einen hypoxischen Gehirnschaden davongetragen, war erst im Koma, dann im Wachkoma, aus dem sie aber aufgewacht ist.
Uns wurde das MRT so erklärt, dass die Gehirnrinde, wo Bewusstsein und Gedanken stattfinden, weitestgehend intakt sei, aber tiefer liegende Schichten, stark betroffen seien, so dass sie möglicherweise gelähmt sein könnte.
Dies ist auch so eingetroffen, sie kann nicht sprechen, sich kaum zielgerichtet bewegen und schon gar nicht aus dem Bett aufstehen, sie kann sich noch nicht einmal drehen.
Sie versteht aber alles, ihr Blick und ihre Mimik sind sehr ausdrucksstark und sie kann wunderschön lächeln.
Sie ist überwiegend ruhig, natürlich nicht, wenn sie Schmerzen o. ä. hat, sie bewegt sich auch relativ viel.
Ich muss, wenn ich bei ihr bin, Monologe halten, weil sie nicht sprechen kann, wobei ich versuche, so gut es mir möglich ist, auf sie einzugehen. Ich habe kaum Rückmeldungen von ihr, außer eben ihr Blick und ihre Mimik. Es gibt ein IPad, das über Augensteuerung funktioniert, aber das klappt nur bedingt und auch ein Code über Wimpernschlag ist nicht zuverlässig. Vielleicht hat sie zusätzlich auch noch eine geistige Behinderung, eine Verarbeitungsstörung im Gehirn oder nicht genug Zugriff auf ihre Motorik, ich weiß es nicht.
Aber das ist mit das Schwerste für mich, dass nicht wirkliche Kommunikation funktioniert, sie aber trotzdem alles zu verstehen scheint, auch zum Beispiel Kussmund zur Begrüßung oder Abschied macht.
Eigentlich ist keine Heilung zu erwarten.
Heute habe ich meiner Tochter mal wieder gesagt, dass "alles gut wird"; ich hatte das längere Zeit über nicht gesagt, weil es ja auch wie ein falsches Versprechen interpretiert werden könnte.
Ich frage mich natürlich, was in meiner Tochter wohl vorgeht, wie sie sich fühlt?
Es gibt ja das Behinderten Paradox, dass wissenschaftlich bewiesen ist, dass auch sehr beeinträchtigte Menschen eine sehr hohe Lebensqualität haben und das sehe ich eigentlich in meiner Tochter bestätigt oder man könnte sich auch fragen, wie ein Mensch so unglaublich tapfer sein kann?
Ich würde mich über Gedanken dazu freuen!
Gruß
Amalia
meine Tochter musste vor knapp 3 Jahren aufgrund einer unbeabsichtigten Überdosis von Schmerzmitteln reanimiert werden.
Sie hat hat nun einen hypoxischen Gehirnschaden davongetragen, war erst im Koma, dann im Wachkoma, aus dem sie aber aufgewacht ist.
Uns wurde das MRT so erklärt, dass die Gehirnrinde, wo Bewusstsein und Gedanken stattfinden, weitestgehend intakt sei, aber tiefer liegende Schichten, stark betroffen seien, so dass sie möglicherweise gelähmt sein könnte.
Dies ist auch so eingetroffen, sie kann nicht sprechen, sich kaum zielgerichtet bewegen und schon gar nicht aus dem Bett aufstehen, sie kann sich noch nicht einmal drehen.
Sie versteht aber alles, ihr Blick und ihre Mimik sind sehr ausdrucksstark und sie kann wunderschön lächeln.
Sie ist überwiegend ruhig, natürlich nicht, wenn sie Schmerzen o. ä. hat, sie bewegt sich auch relativ viel.
Ich muss, wenn ich bei ihr bin, Monologe halten, weil sie nicht sprechen kann, wobei ich versuche, so gut es mir möglich ist, auf sie einzugehen. Ich habe kaum Rückmeldungen von ihr, außer eben ihr Blick und ihre Mimik. Es gibt ein IPad, das über Augensteuerung funktioniert, aber das klappt nur bedingt und auch ein Code über Wimpernschlag ist nicht zuverlässig. Vielleicht hat sie zusätzlich auch noch eine geistige Behinderung, eine Verarbeitungsstörung im Gehirn oder nicht genug Zugriff auf ihre Motorik, ich weiß es nicht.
Aber das ist mit das Schwerste für mich, dass nicht wirkliche Kommunikation funktioniert, sie aber trotzdem alles zu verstehen scheint, auch zum Beispiel Kussmund zur Begrüßung oder Abschied macht.
Eigentlich ist keine Heilung zu erwarten.
Heute habe ich meiner Tochter mal wieder gesagt, dass "alles gut wird"; ich hatte das längere Zeit über nicht gesagt, weil es ja auch wie ein falsches Versprechen interpretiert werden könnte.
Ich frage mich natürlich, was in meiner Tochter wohl vorgeht, wie sie sich fühlt?
Es gibt ja das Behinderten Paradox, dass wissenschaftlich bewiesen ist, dass auch sehr beeinträchtigte Menschen eine sehr hohe Lebensqualität haben und das sehe ich eigentlich in meiner Tochter bestätigt oder man könnte sich auch fragen, wie ein Mensch so unglaublich tapfer sein kann?
Ich würde mich über Gedanken dazu freuen!
Gruß
Amalia
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