Hallo Forum.
Bevor ich anfange, erst einmal ein paar Hintergrundinformationen über mich und meine derzeitige Situation: Ich bin 28 Jahre alt und wohne inzwischen (nach mehreren Umzügen und wegen meines Studiums) gut 300 km von meinem Geburtsort entfernt. Seit mindestens 12 Jahren habe ich wiederkehrende depressive Episoden, anscheinend als Begleiterscheinung einer Borderline-Störung.
Etwa gegen Ende März habe ich in einem Telefonat zu meinen Eltern gesagt, dass ich im April noch mal zu ihnen kommen wollte. Das habe ich nie getan und stattdessen ohne einen für mich heute nachvollziehbaren Grund den Kontakt abgebrochen. Sie haben noch etliche male versucht, mich zu erreichen, auf den unterschiedlichsten Kanälen (auf meinem Handy, über Arbeitskollegen, bei meiner (Ex-?)Freundin, per E-Mail oder Post), aber ich bin immer ausgewichen. Bei jedem weiteren dieser Versuche kamen für mich (natürlich!) immer stärker werdende Gewissensbisse auf. Ich glaube, das ist völlig normal...
Seitdem ging es mit mir auch rapide bergab und ich war in diesem Jahr zweimal in der Psychiatrie, wo die Ärzte bei mir schließlich auch zuerst eine (nicht näher definierte) Depression und später (was ich nach meiner eigenen Einschätzung eher glaube) eine Borderline-Störung diagnostiziert haben. Da ich beim ersten Aufenthalt mit polizeilichem Beschluss untergebracht war, wurden meine Eltern darüber informiert (ist das eigentlich normal?) und haben daraufhin wieder verstärkt versucht, mich zu erreichen. Allerdings wieder erfolglos. Nach und nach habe ich mich da in eine Situation hinein gesteigert, in der ich nicht das Gefühl habe, dass ich sie selbst lösen kann. Einerseits möchte ich natürlich, dass das Verhältnis zu meinen Eltern wieder in Ordnung kommt. Andererseits habe ich aber den Eindruck, dass mein Verhalten durch nichts zu entschuldigen ist und meine Eltern einen besseren Sohn als mich verdient hätten... (Beispiel: Vor ein paar Jahren habe ich meine Mutter an Weihnachten in einem Restaurant ordentlich zusammen gefaltet, weil sie mir irgendwelche Ratschläge gegeben hat, die ich nicht hören wollte. Da habe ich einfach die Nerven verloren.)
Ich habe es zwar inzwischen geschafft, wenigstens über Weihnachten zu meinen Eltern zu fahren. Während der fünf Stunden im Zug nicht die Nerven zu verlieren, hat mich aber schon immens viel Energie gekostet; was immer anstrengender wurde, je näher ich kam. Zum Schluss habe ich noch etwa eine Stunde vor der Haustür gestanden, bevor ich mich schließlich überwinden konnte, zu klingeln. Und als ich endlich oben war, bin ich fast zusammen gebrochen, obwohl das alles am Ende gar nicht so schlimm war, wie ich befürchtet hatte.
Mein Problem jetzt ist, dass ich nicht weiß, wie ich mit meinen Eltern umgehen soll. Aus offensichtlichen Gründen wollen sie natürlich wissen, warum ich mich die ganze Zeit nicht gemeldet habe. Darauf weiß ich keine Antwort. Und dass sie sich Sorgen machen, wenn sie von der Polizei erfahren, dass ich in die Psychiatrie eingeliefert wurde, ist gleichermaßen verständlich, aber ich habe keine Ahnung, was ich ihnen sagen soll, wenn sie mich fragen, was mit mir los ist. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich mich schon immer schwer getan habe, mit meinen Eltern über meine Probleme zu reden. Ich würde das gerne irgendwie bereinigen, aber jedes Mal, wenn so eine Situation entsteht, suche ich nach Ausflüchten oder mir schnürt sich alles zusammen und ich schaffe mir selbst ein unüberwindbares Hindernis. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir am Montag oder Dienstag mal offen über alles reden und ich ihnen erkläre, was mit mir nicht stimmt. Ich weiß nur wirklich nicht, wie ich das alles anstellen soll, ohne mich selbst wieder in einen instabilen Zustand zu manövrieren...
(Mit Skills dagegen anzutreten würde zwar kurzfristig vermutlich helfen. Aber das ist ebenfalls eine Sache, für die ich mich gerne zurück ziehen würde und wegen der ich mich meinen Eltern gegenüber "schäme". Oder bei der ich das Gefühl habe, dass sie das nicht verstehen.)
Mal ganz davon abgesehen, möchte ich darauf verzichten, während der Weihnachtsfeiertage irgendjemandem die Laune zu vermiesen. Was für mich als Ausrede, ein Gespräch weiter aufzuschieben, sehr gelegen kommt...
Ich weiß nicht, ob ein Forum der geeignetste Ort ist, um Lösungsvorschläge für eine (normalerweise) derart triviale Aufgabe zu suchen. Aber wenn ihr irgendwelche Tipps habt, würdet ihr mir (und vor allem natürlich meinen Eltern) sehr viel weiter helfen.
Viele Grüße (und noch ein paar schöne Feiertage)
D.
P.S.: Sorry für den ausschweifenden Text...
Bevor ich anfange, erst einmal ein paar Hintergrundinformationen über mich und meine derzeitige Situation: Ich bin 28 Jahre alt und wohne inzwischen (nach mehreren Umzügen und wegen meines Studiums) gut 300 km von meinem Geburtsort entfernt. Seit mindestens 12 Jahren habe ich wiederkehrende depressive Episoden, anscheinend als Begleiterscheinung einer Borderline-Störung.
Etwa gegen Ende März habe ich in einem Telefonat zu meinen Eltern gesagt, dass ich im April noch mal zu ihnen kommen wollte. Das habe ich nie getan und stattdessen ohne einen für mich heute nachvollziehbaren Grund den Kontakt abgebrochen. Sie haben noch etliche male versucht, mich zu erreichen, auf den unterschiedlichsten Kanälen (auf meinem Handy, über Arbeitskollegen, bei meiner (Ex-?)Freundin, per E-Mail oder Post), aber ich bin immer ausgewichen. Bei jedem weiteren dieser Versuche kamen für mich (natürlich!) immer stärker werdende Gewissensbisse auf. Ich glaube, das ist völlig normal...
Seitdem ging es mit mir auch rapide bergab und ich war in diesem Jahr zweimal in der Psychiatrie, wo die Ärzte bei mir schließlich auch zuerst eine (nicht näher definierte) Depression und später (was ich nach meiner eigenen Einschätzung eher glaube) eine Borderline-Störung diagnostiziert haben. Da ich beim ersten Aufenthalt mit polizeilichem Beschluss untergebracht war, wurden meine Eltern darüber informiert (ist das eigentlich normal?) und haben daraufhin wieder verstärkt versucht, mich zu erreichen. Allerdings wieder erfolglos. Nach und nach habe ich mich da in eine Situation hinein gesteigert, in der ich nicht das Gefühl habe, dass ich sie selbst lösen kann. Einerseits möchte ich natürlich, dass das Verhältnis zu meinen Eltern wieder in Ordnung kommt. Andererseits habe ich aber den Eindruck, dass mein Verhalten durch nichts zu entschuldigen ist und meine Eltern einen besseren Sohn als mich verdient hätten... (Beispiel: Vor ein paar Jahren habe ich meine Mutter an Weihnachten in einem Restaurant ordentlich zusammen gefaltet, weil sie mir irgendwelche Ratschläge gegeben hat, die ich nicht hören wollte. Da habe ich einfach die Nerven verloren.)
Ich habe es zwar inzwischen geschafft, wenigstens über Weihnachten zu meinen Eltern zu fahren. Während der fünf Stunden im Zug nicht die Nerven zu verlieren, hat mich aber schon immens viel Energie gekostet; was immer anstrengender wurde, je näher ich kam. Zum Schluss habe ich noch etwa eine Stunde vor der Haustür gestanden, bevor ich mich schließlich überwinden konnte, zu klingeln. Und als ich endlich oben war, bin ich fast zusammen gebrochen, obwohl das alles am Ende gar nicht so schlimm war, wie ich befürchtet hatte.
Mein Problem jetzt ist, dass ich nicht weiß, wie ich mit meinen Eltern umgehen soll. Aus offensichtlichen Gründen wollen sie natürlich wissen, warum ich mich die ganze Zeit nicht gemeldet habe. Darauf weiß ich keine Antwort. Und dass sie sich Sorgen machen, wenn sie von der Polizei erfahren, dass ich in die Psychiatrie eingeliefert wurde, ist gleichermaßen verständlich, aber ich habe keine Ahnung, was ich ihnen sagen soll, wenn sie mich fragen, was mit mir los ist. Dazu sollte ich vielleicht sagen, dass ich mich schon immer schwer getan habe, mit meinen Eltern über meine Probleme zu reden. Ich würde das gerne irgendwie bereinigen, aber jedes Mal, wenn so eine Situation entsteht, suche ich nach Ausflüchten oder mir schnürt sich alles zusammen und ich schaffe mir selbst ein unüberwindbares Hindernis. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir am Montag oder Dienstag mal offen über alles reden und ich ihnen erkläre, was mit mir nicht stimmt. Ich weiß nur wirklich nicht, wie ich das alles anstellen soll, ohne mich selbst wieder in einen instabilen Zustand zu manövrieren...
(Mit Skills dagegen anzutreten würde zwar kurzfristig vermutlich helfen. Aber das ist ebenfalls eine Sache, für die ich mich gerne zurück ziehen würde und wegen der ich mich meinen Eltern gegenüber "schäme". Oder bei der ich das Gefühl habe, dass sie das nicht verstehen.)
Mal ganz davon abgesehen, möchte ich darauf verzichten, während der Weihnachtsfeiertage irgendjemandem die Laune zu vermiesen. Was für mich als Ausrede, ein Gespräch weiter aufzuschieben, sehr gelegen kommt...
Ich weiß nicht, ob ein Forum der geeignetste Ort ist, um Lösungsvorschläge für eine (normalerweise) derart triviale Aufgabe zu suchen. Aber wenn ihr irgendwelche Tipps habt, würdet ihr mir (und vor allem natürlich meinen Eltern) sehr viel weiter helfen.
Viele Grüße (und noch ein paar schöne Feiertage)
D.
P.S.: Sorry für den ausschweifenden Text...