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Wie damit umgehen, wenn die vermeintlich Richtige, doch nicht die Richtige ist?

jeffb.

Mitglied
Hallo Allerseits,
wollte mal von Euch wissen, wie Ihr damit umgeht, wenn Ihr feststellen musstet, dass die/der ehemalige Partnerin doch nicht die Richtige war.

Ich habe damit zur Zeit echt große Probleme... Die Trennung ist nun ca. 5 Wochen her und ich komme damit teils überhaupt nicht mit klar. Auch ist es so, dass ich etwas konservativer erzogen wurden und obwohl ich die Erziehung selber nicht lebe, ist manches einfach im Gedächtnis.

Meine Ex war halt die erste, mit der ich wirklich Zukunftspläne hatte: zusammen ziehen, Wohnung schön herrichten, ins Ausland gehen usw. Auch sexuell habe ich mich mit ihr ziemlich ausgelebt, was mir teilweise auch zu schaffen macht. Sie war wirklich ein Mensch, wo ich das Gefühl hatte wir gehören zusammen und für sie würde ich alles machen.
Musste jetzt im Nachhinein auch feststellen, dass ich mir nicht immer treu geblieben bin und Dinge geduldet habe nur in der Hoffnung es würde sich wieder alles einrenken wenn sie wieder ein geregeltes Leben hat (Beruf, Wohnung, Freundeskreis).


Habe einfach etwas Angst, dass es in Zukunft nicht mehr ganz so besonders sein könnte...

Also an Euch: Unter was verbucht Ihr solche Erfahrungen und wie geht Ihr damit um?

Freue mich auf Antworten!

Grüße

jeffb.
 

Serafina

Aktives Mitglied
Also ich kenn die Situation. Bei meinem ersten Freund war das ähnlich.

Also als ich ihn kennenlernte war er zwar nicht mein Traummann schlecht hin, aber ich war verliebt. Ich war dazu gesagt 16 Jahre alt. Und wir haben viele tolle Dinge unternommen, waren im Urlaub. Wir waren sogar verlobt. Am Anfang war ich auch glücklich. Aber wir veränderten uns beide. Ich reifte durch die Lehre und die Arbeit noch heran und mit 22 stellte ich fest, dass ich unglücklich war. Ich wusste aber nicht so recht woran es lag. Ich war einfach unzufrieden. Im Nachhinein, also jetzt nach 4 Jahren Trennung. Muss ich sagen, dass alles so wie es war gut gelaufen ist. Diese Beziehung war genau in der Form notwendig um gewisse Dinge fürs Leben zu lernen. Aber auch nicht dauerhaft haltbar, weil man sich zu arg auseinander entwickelt hat. Im ersten Moment nach der Trennung konnte ich mir nicht vorstellen dass es etwas besseres gibt. Und ich hab geheult um diese Beziehung obwohl ich eigentlich schon lange nicht mehr glücklich darin war. Man neigt aber als Mensch grundsätzlich dazu nach einer Beziehung die schlechten Dinge zu verdrängen und die guten zu verherrlichen. Ich habe nach einem halben Jahr die Beziehung nochmal versuchst zu starten, aber das ging nur einen Monat. Ich hab einfach begriffen das es wirklich keinen Sinn mehr macht.

Richtig verliebt habe ich mich erst zwei Jahre später wieder ganz doll. Und von heute aus gesehen finde ich die Beziehung von damals schrecklich mühsam. Aber damals war es ok so, ich wusste eben nicht was ich heute weiss.

Glaub mir es kommt besser. Deshalb weil man durch die Erfahrung lernt und es in der nächsten Beziehung automatich anders macht. Wenn man ganz jung ist hat man noch keine Ahnung was alles wundervolles noch auf einem wartet. Man hat sogar Angst davor weil man es nicht sicher weiss.

Hätte ich gewusst wie es vier Jahre später kommt hätte ich mir niemals so einen Stress machen müssen und hätte mein Leben sicher anders leben können. Das Dumme daran. Hätte ich es anders gelebt wäre ich nicht da gelandet wo ich jetzt bin. Also kurz und gut. Keinen Stress es kommt so wie es kommen muss.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Jeff,
ich habe meine erste und relativ lange Beziehung nach acht Jahren beendet weil es mir ähnlich erging wie dir. Mir wurde immer wieder klar und schließlich sehr deutlich, dass ich, wenn ich mich selbst nicht "abschaffen" will diese Beziehung "abschaffen" muss. Wenn dir eine Rolle zugedacht wird, die nicht deiner Person und deiner Haltung dem Leben gegenüber entspricht, ist das der passende Weg.

Das mit dem schlechten Gewissen hatte ich auch - aber mir ist heute (18 Jahre später) ganz klar, dass ich gerade durch diese Beziehungserfahrung erst gemerkt habe, wer ich bin, was ich will und was nicht. Ich glaube, das geht nicht "auf dem Trockenen", das muss man im Leben erfahren und auch das Risiko eingehen, dass es schief geht. Man stirbt ja nicht, wenn man sich trennt - auch wenn sich das am Anfang so angefühlt hat ... das was da stirbt ist die Illussion und vielleicht auch was von der Fassade, die man sich im Laufe der Jahre aufbaut.

Rechne mal damit, dass du auch weiterhin "Fehler" machen wirst und vielleicht erst in einigen Jahren den Menschen findest, wo es richtig gut und anhaltend "passt".

viele Grüße und alles Gute!
Werner

P.S. Gerade zu diesem Thema kann ich dir ein Buch empfehlen, von dem ich die Hälfte geschrieben habe: "Der Gorilla in meinem Bett" (mvg-Verlag). Das hätte ich gerne 18 Jahre früher gewusst, was da drin steht ;)
 

jeffb.

Mitglied
Hallo Ihr,
danke für Eure Antworten!
Senora, sie hatte Schluss gemacht.

Serafina, ich bin mittlerweile 32 und hatte auch schon gut funktionierende Beziehungen. Bei dieser Frau war es halt etwas anders. Ok vielleicht hatte ich mich auch etwas zusehr hineingesteigert, aber es sind halt immer mal wieder Dinge passiert, oder es haben Gespräche stattgefunden wo mir das erste mal so richtig das Gefühl gegeben haben "das ist sie". Im nachhinein betrachte muss ich aber auch feststellen, dass einiges mächtig schief gelaufen ist.
Mein Verstand sagt auch mittlerweile: sei froh dass das rum ist, du wärst sonst kaputt gegangen. Allerdings ist das noch nicht an meinem Herzen angekommen.
Bis jetzt konnte ich immer sagen, ich habe keine Altlasten die mich negativ beeinflussen. Habe mir in den letzten Jahren viel Zeit gegeben um mich selbst zu finden, meinen Weg, meine Wünsch und Ziele zu definieren. Wodurch ich vor der Beziehung noch sagen konnte ich bin an meinen Fehlern und Erfahrungen gewachsen.
Nach so einer kurzen Zeit der Trennung schon zu glauben, dass was kaputt gegangen ist, ist natürlich auch Blödsinn das weiß ich auch. Habe nur etwas "Bammel". Ich tue mich leider auch etwas schwer, Vertrauen auf zu bauen und mich zu öffnen, was nun meine letzten Erfahrungen nicht gerade gefördert haben. Als ich die Beziehung eingegangen bin, war das einfach ein super Gefühl. Ich habe mich absolut frei gefühlt, konnte mich ohne Kompromisse auf meine Freundin einlassen, hatte nichts mehr an dem ich geknabbert habe. Natürlich hatte ich schon meine Macken und "Ticks", aber durch die Beziehung habe ich Sicherheit und Kraft bekommen und konnte meine Probleme besser meistern, weil sie auf einmal so unwichtig erschienen.
Und nach dieser Unbeschwertheit sehne ich mich wieder. Wenn ich wieder mal soweit bin eine Beziehung ein zu gehen, will ich da wieder absolut frei ran gehen können.


Werner, danke für den Buchtipp, werde ich mir gerne mal anschauen!
Momentan fühlt es sich bei mir noch etwas so an, als hätte ich meine "Jungfräulichkeit" verloren, weiß nicht ob ihr das so versteht.
Wir haben halt über Dinge gesprochen, hatten Pläne und haben Sachen gemacht, die für mich nicht selbstverständlich sind und was ich mir auch etwas bewahren wollte.
Zusammenziehen z.B. ist für mich eine riesen Sache, das mache ich nicht mal eben so.

Ich wünsche mir halt weiterhin, dass das für mich etwas besonderes bleibt und wenn es mal dazu kommen sollte, es trotzdem noch so schön sein wird. "So wie beim ersten Mal" :). Kann man das verstehen? Und kann es so auch wieder kommen?
 
S

Sanni

Gast
Hallo jeffb ich kann dich verstehen, die erkenntnis und sich einzugestehen, dass der/ die vermeintlich richtige eben nicht die richtige gewesen ist, ist hart, man denkt großer, besser, toller wird es nicht mehr. Mir erging es ähnlich, heute sehe ich das anders, mit anderem bewußtsein:) wenn sie die richtige gewesen wäre, für dich jeffb, dann hätte ihr euch nicht getrennt. weisst du, wie ich das meine? Lass dir zeit mit vertrauen aufbauen, du musst ja nichts überstürzen:) mir war wichtig, dass "alte" abzuschließen um frei zu sein, für was neues. der eine brauch mehr zeit wieder andere, du spürst einfach, wenn es wieder soweit ist zu vertrauen. Ja das brauch seine zeit, wenn du jemand neues kennen gelernt hast, bis diese alte "vertrautheit" wieder da ist, macht aber nix dafür bist du verliebt und wenn du das glück hast, sie als was noch nie dagewesenes zusehen, dann kommt das vertrauen von ganz alleine:)
Du wirst sehen, irgendwann trifft es auch dich wie ein blitz:) Dann hat das "alte" nur noch eine bedeutung, weil es zu dir und zu deinem bisherigen leben dazugehört hat- nicht mehr aber auch nicht weniger;)

Ich wünsch dir alles gute..
always
 

jeffb.

Mitglied
Hallo always,
danke für deine netten Worte! Versuche mir das auch immer wieder zu sagen und im Grunde genommen weiß ich es auch. Nur ist es halt verdammt schwer das auch zu verinnerlichen. Alleine schon der Gedanke, dass ich wieder lange alleine sein könnte macht mich wahnsinnig, aber zu was Neuem bin ich halt auch nicht bereit...

Glaube das passt recht gut:
YouTube - Chapeau Claque - 3x Schnee
 
S

Sanni

Gast
Hallo always,
danke für deine netten Worte! Versuche mir das auch immer wieder zu sagen und im Grunde genommen weiß ich es auch. Nur ist es halt verdammt schwer das auch zu verinnerlichen. Alleine schon der Gedanke, dass ich wieder lange alleine sein könnte macht mich wahnsinnig, aber zu was Neuem bin ich halt auch nicht bereit...

Glaube das passt recht gut:
YouTube - Chapeau Claque - 3x Schnee

Gern geschehen jeffb:) mir ging es ähnlich, von daher versteh ich dich sehr gut. Lass dir zeit, klingt so einfach, ich weiss ist es aber nicht, du kannst es lernen:) die zeit heil die wunden, so war es bei mir.......:)

lg always
 

Senora

Aktives Mitglied
Mein toller Ex hat mich nach 10 Jahren von jetzt auf gleich verlassen. Auch wir hatten Pläne, Träume, eine gemeinsame Zukunft. Dachte ich. Er war mein erster Mann, er war perfekt in meinen Augen. Obwohl er das ganz und gar nicht war, das habe ich leider auch erst hinterher gemerkt.
Als er mich verliess hab ich gedacht - dich will keiner mehr. Du findest keinen mehr der zu dir passt, den du so lieben kannst wie ihn. Fühlte mich mit 27 zu alt für alles. Vor allem glaubte ich nicht mehr an den "Richtigen".
Wie auch immer....3 Monate später fand ich ihn :rolleyes:. Wir sind jetzt verheiratet und haben einen Sohn.
Und meinen Ex sehe ich immer noch regelmässig - wir sind ja seit 15 Jahren in einer Band - aber ich sehe ihn mit ganz anderen Augen und denke mir: wie konnte ich nur ;). Aber irgendwie bin ich auch froh dass es ihn in meinem Leben gab, sonst hätte ich meinen jetzigen Mann wohl nie kennengelernt.
 

jeffb.

Mitglied
Hallo Senora,
das ist ja wirklich schön zu lesen, wie es bei Dir gekommen ist! Aber glaubst Du heute wieder an den Richtigen?
Ich weiß nicht ob das kitschig ist, aber diese Vorstellung will ich mir einfach bewahren. Für meine Ex z.B. war unsere Beziehung manchmal, für meinen Geschmack, zu "selbstverständlich"...
Ich finde die Vorstellen, dass es die eine gibt einfach sehr schön. Auch geht man anders an die Geschichte ran, man bemüht sich, versucht aufmerksam zu sein, für den Anderen da zu sein und und und.
 

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