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WG finden als depressiver Mensch mit sozialen Ängsten

redtiger

Mitglied
Hallo zusammen!

Wie ich in einem früheren Beitrag schon mal geschrieben habe lebe ich seit einigen Jahren in Einsamkeit ohne soziale Kontakte, abgesehen von Familie und Arbeitskollegen. Durch mein ständiges Alleinsein habe ich jegliche soziale Fähigkeiten verloren, daher fällt es mir unglaublich schwer, auf fremde Menschen zuzugehen und Freundschaften aufzubauen.

Nun habe ich für Oktober eine Zusage für mein Traumstudium an einer FH ca. 80 km von meinem Wohnort entfernt bekommen. Ich möchte am liebsten ausziehen, nicht weil mich das Pendeln nerven würde, sondern weil ich aus meiner momentanen Umgebung einfach ausbrechen möchte, weg von dem kleinen Dorf, auf dem ich mich schon seit Jahren nicht mehr wirklich wohl fühle.

Nun ist aber das Problem, dass der Wohnungsmarkt in der Stadt, in der ich studieren möchte, etwas angespannt ist, weshalb es sehr schwer ist eine 1-Zimmer-Wohnung zu einem akzeptablen Preis zu finden. Für einen Platz im Studentenwohnheim habe ich mich bereits beworben, aber da das Studentenwerk bereits bis zu 3 Wartesemester für einen Wohnheimplatz angibt, male ich mir meine Chancen äußerst schlecht aus.

Bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, in eine WG zu ziehen. Nun ist es aber so, dass die wenigsten WGs reine Zweck-WGs sind, wo man aneinander vorbei lebt, sondern die meisten pflegen gemeinsame Aktivitäten. Es gibt mittlerweile auch bei fast allen WGs sogenannte Castings, wo sich die bisherigen WG-Bewohner einen neuen Bewohner unter 20-30 Bewerbern aussuchen können.

Und ich als introvertierter, ruhiger Mensch, den längere Unterhaltungen sehr anstrengen und der auch einfach unglaublich Probleme hat, lockere Gespräche zu führen und aufrechtzuerhalten, sehe mich da zwischen den ganzen aufgeschlossenen, gesprächigen und lustigen Mitbewerbern völlig chancenlos. Allein der Gedanke bei einem WG-Casting aufgrund meiner Art abgelehnt zu werden macht mich schon wieder total depressiv und ich verliere die Motivation, mich nach weiteren WGs umzusehen, denn diese Art von Ablehnung bekomme ich schon seit Jahren zu spüren.

Ich bin einfach total überfordert mit der jetzigen Situation. Eigentlich habe ich die Hoffnung, in der Stadt endlich auf Gleichgesinnte zu treffen und so evtl. echte Freundschaften aufbauen zu können, andererseits begleitet mich schon jetzt die Angst, wie ich das Ganze auf die Reihe bekommen soll, wie ich ein Dach über dem Kopf finden soll, wie ich Kontakt zu anderen aufbauen und Freundschaften schließen kann 🙁
 
Welche Frage sich mir da stellen würde, ist es wirklich so, dass man in dem Dorf keine Strukturen aufbauen konnte, oder man einfach den Walt vor lauter Bäumen nicht gesehen hat?

Eine WG wenn es nette Genossen sind, kann fürderlich sein, es kann aber auch genau umgekehrt sein. In einer WG sich nicht wohl zu fühlen, ist ein sehr schlimmes Gefühl und will gut überlegt sein.

Ich kenne diese Situation nur sehr gut.
 
Es gibt durchaus reine Zweck-WGs. Du kannst ja auch sicherheitshalber selbst ein Inserat verfassen, in dem du nach einer reinen Zweck-WG suchst. Vielleicht meldet sich dann auch jemand, dem es ähnlich wie dir geht und der keine geselligere WG haben will. So selten kommt das gar nicht vor, dass jemand eine WG nur aus rein praktischen Gründen haben möchte, ohne sozialer Interaktion.

Ich empfinde dich als sehr hin- und hergerissen. Wenn es so ist, solltest du dir erst einmal überlegen, ob eine WG, in der es geselliger zugeht, überhaupt Sinn für dich macht: Da wirst du in den Haushalts- und Putzplan mit eingebunden, es wird mitunter gemeinsam gekocht und oft miteinander eingekauft, da haben die Mitbewohner Besuch, sie quatschen miteinander oder wollen mal mit dir quatschen, viele WGs haben regelmäßig Partys etc.

Wenn dir das zu viel ist, würde ich an deiner Stelle auf Nummer sicher gehen und eine reine Zweck-WG suchen. Da gibt es auch Absprachen und einen Haushaltsplan, aber der soziale Aspekt fällt weg. Jeder macht seinen Teil und ist für sich. Und darüber hinaus könntest du dann versuchen, dir eigene Kontakte zu suchen und Freundschaften aufzubauen. Hast aber deine Zweck-WG noch als Rückzugsort, wo du nicht auch noch überfordert wirst.
 
Ja, du hast recht, ich bin hin- und hergerissen. Einerseits sehe ich eine WG als gute Möglichkeit, mit Leuten in Kontakt zu kommen und durch gemeinsame Aktivitäten Freundschaften aufzubauen. Für gemeinsames Kochen, Spieleabende, Kinobesuche etc. wäre ich auch offen, nur wollen die meisten Studenten eben auch feiern gehen und evtl. steigt auch die ein oder andere Hausparty in der WG und ich bin einfach überhaupt kein Partymensch und gehe auch sehr ungern in Clubs etc. Macht mir einfach überhaupt keinen Spaß. Und ich kann mir vorstellen, dass es in diesem Punkt schwierig werden könnte, wenn man sich als einziger immer in sein Zimmer zurückzieht, während die anderen zusammen Party machen.

Das mit dem Inserat ist eine gute Idee, werde ich auf jeden Fall mal machen.
 
Du bist freier als Du denkst. Ich war auch nicht immer der Partyhengst...ich meine -stute.

Du schaffst das. Da bin ich mir richtig sicher.

Vertraue darauf, daß Du in die WG unterkommst, die genau die richtige für Dich ist.

Liebe Grüße

Kolya
 

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