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Weshalb nicht Suizid?

M

Marauder99999

Gast
Bereits viele, viele Jahre treibt mich eine Frage um und ich finde bislang keine Antwort darauf.
Bekanntlich bietet das Leben viele Möglichkeiten, man kann dies oder jenes tun, man kann sich zudem einen Partner suchen. Wahrscheinlich wird einem zwischendurch das Herz gebrochen, Liebeskummer, wie das alles eben so ist und wie es fast jeder kennt. Ein ganzes Menschenleben wird voraussichtlich manche Höhen und viele Tiefen bereithalten.

Die Frage die sich mir allerdings stellt, ist: wozu?
Irgendwann sterben wir alle, von ganz alleine. Aus welchem Grund sollte man nicht die Abkürzung nehmen und etwas, das sowieso passieren wird, einfach beschleunigen? Zum Leben gehört doch auch Eigenverantwortung, wieso sollte man diese nicht wahrnehmen indem man sich tötet?

Bis heute habe ich keine Antwort darauf, außer: weil man das eben so macht. Mein ganzes Leben frage ich mich das schon und lebe ich schon, weil man das eben so macht und die meisten anderen das offensichtlich auch so machen. Man könnte also auf die Idee kommen, da müsste irgendwas sein, neben dem "weil man das eben so macht". Aber da ist nichts. Ich finde überhaupt nichts. Nichts. Natürlich habe ich schöne Momente und ich habe schlechte Momente. Aber ernsthaft, ist das denn all das wert? Nach all meinen Erfahrungen und meiner bis heute gebildeten Überzeugung: nein, ist es nicht. Gar nicht.
Warum also soll man das tun?
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Marauder,

was nach dem Tod kommt, wissen wir nicht. Wie können glauben, dass es weiter geht.

Du fragst, ob es das alles wert ist. Das beinhaltet für mich die Frage nach einem Sinn, nach etwas, was einen antreibt und erfüllt. Und es hört sich so an, als hättest Du ihn nicht gefunden, sondern gleitest durchs Leben mit seinen Höhen und Tiefen.

Was einem am Leben hält, was das Leben lebenswert macht, ist für jeden etwas anderes. Den Sinn kann man finden, indem man nach dem geht, was einen begeistert, was einen erfüllt. Eine Aufgabe, vielleicht zu helfen, etwas zu bewirken, etwas zu tun, wobei man das Gefühl hat, dass es einen Unterschied in der Welt ausmacht, dass man kleine Spuren hinterlässt. Nicht, damit man an Wichtigkeit gewinnt, sondern damit man fühlt, dass man etwas tun kann, etwas bewirken kann.

Für mich ist das Leben sehr bunt. Ich habe Schönes erlebt, Schlimmes. Aber ich lebe gerne, weil ich neugierig und sehr begeisterungsfähig bin und viele Interessen habe. Das erleichtert es, weil ich dann immer wieder was entdecken kann, etwas ausprobieren kann. Das können banale Dinge sein, wie ein unbekanntes Essen, eine schöne neue Wanderstrecke, ein tiefsinniges Buch. Ein Film, der mich berührt. Das kann die Berührung eines Tieres sein, ein glückliches Lächeln im Gesicht eines Menschen, dem ich vielleicht was Nettes gesagt habe.

Das alles gehört für mich zum Leben dazu und noch vieles mehr. Spürst Du sowas nicht?
Natürlich leidet man auch, manche mehr, manche weniger, manche sehr schlimm. Da rauszukommen ist oft sehr schwer, da kann ich mir kein Urteil anmaßen.

ich kann jeden Tag aufstehen und immer das gleiche Programm abspulen mit kleinen Nuancen. Aber ich kann auch versuchen, mehr zu entdecken, zu suchen, mir selbst einen Sinn geben.
 
B

Bumblebee*

Gast
Hallo marauder,
zuerst Entschuldigung wenn ich nicht klar mit Worten bin. Ich brauche sie zu finden. Aber ich versuche das richtige.

Ich habe mir diese also das Gegenteil der Antwort auch schon gestellt. Viele Momente habe ich es da mit dem stoizismus gehalten: das Leben ist nicht sinnlos weil wir sterben, sondern das Leben ist gerade deshalb sinnvoll, weil unsere Zeit endlich ist. Du hast in dieser Zeit alle Möglichkeiten und du kannst alles tun, denn gerade weil es endlich ist gibt es da nichts zu bereuen. Verstehst du was ich sagen will? Ich würde dir gerne besser tippen. Ich habe in den letzten Jahren diese Art zu denken selber aus dem Fokus verloren durch Umstände. Aber ich habe davor viele Momente danach gelebt. Ich hab jetzt eine neue Chance es wieder so zu machen und bin dankvoll.
Mir fallen die guten Worte nicht ein. Ich kopiere dir deshalb etwas. Es ist sehr runtergebrochen aber das, was diese Philosophie ist. Und nochmal: gerade weil wir nur eine begrenzte Zeit haben ist das Leben sinnvoll. Im unendlichen wäre das anders.


1. Das Hindernis ist der Weg.

Hindernisse sind nichts, was man vermeiden sollte. Sie sind dazu bestimmt, bewältigt zu werden. Hindernisse liegen auf dem direktesten Weg zum Erfolg. Deshalb kannst du froh sein, dass es Hindernisse gibt. Es bedeutet, dass du große Fortschritte machen wirst. Klar ist, dass es ein Leben ohne Hindernisse nicht gibt. Deswegen kannst du aufhören dir zu wünschen ein Leben ohne Hürden zu führen. Sie gehören dazu.

2. Kümmere dich nur um die Dinge unter deiner Kontrolle.

Die Handlungen anderer, das Wetter und die Tatsache, dass deine Mutter als Kind nicht nett zu dir war, sind außerhalb deiner Kontrolle. Bewahre deinen Fokus und andere Ressourcen für die Dinge auf, die du beeinflussen kannst. Beeinflussen kannst du in Wahrheit nur deine Gedanken, wie du auf etwas reagierst und wie du in bestimmten Situationen entscheidest. Das ist alles, was unter deiner Kontrolle ist.

3. Verstehe, dass du die einzige Quelle deiner Emotionen bist.

Ereignisse erzeugen keine Emotionen. Andere Menschen erzeugen keine Emotionen. Die Geschichten, die du dir selbst über diese Ereignisse und Menschen erzählst, erzeugen deine Emotionen. Jeder Konflikt beginnt in dir. Und er endet auch dort.

4. Ein Erfolg und ein Misserfolg sind nicht endgültig.

Es gibt keinen Grund, negative Emotionen bezüglich des Scheiterns oder positive Emotionen bezüglich des Erfolgs zu haben. Beide sind nur Ergebnisse, die logisch und intelligent behandelt werden können. Ein Stoiker akzeptiert Erfolg und Misserfolgt. Er lässt nicht die Korken knallen, wenn er erfolgreich ist und hadert auch nicht mit seinem Schicksal, wenn er nicht erfolgreich ist.

5. Erledige Dinge.

Die Stoiker glaubten daran, produktiv zu sein, anstatt sich wohl zu fühlen. Oder besser gesagt: Sie waren überzeugt, dass man sich nur wohlfühlen könne, wenn man handelt und produktiv ist. Entscheide, was getan werden muss, und erledige diese Dinge. Halte deine Emotionen in Schach und kümmere dich um deine Angelegenheiten. Die Stoiker waren sich der Bedeutung von Zeit sehr bewusst und vermieden, sie zu verschwenden. Es gehört zum Grundgedanken, der Philosophie, dass der Mensch die Aufgabe hat etwas zu tun und sich nicht zurück zu lehnen.

6. Sei präsent.

Stoiker waren dagegen, im eignen Kopf zu leben und in der Abgeschiedenheit über die Dinge des Lebens für sich alleine zu philosophieren. Wir leben heute in einer Zeit großer Ablenkungen. Wir sind auch gut darin, viel in der Vergangenheit zu leben und uns in die Zukunft zu hineinzuversetzen. Die Stoiker waren unnachgiebig im Umgang mit der Vergangenheit und Zukunft. Es ging ihnen immer nur im die Realität des hier und jetzt. Frage dich: Was hast du jemals erreicht, indem du nur an die Vergangenheit oder die Zukunft gedacht hast?

7. Halte deine Erwartungen angemessen.

Die großen Stoiker der Vergangenheit glaubten, dass es lächerlich und seltsam sei, von allem überrascht zu sein, egal ob positiv oder negativ. Frustration ist oft das Ergebnis unangemessener Erwartungen. Wenn du zum Beispiel dieses Jahr 10.000 Dollar verdient hast, ist es unwahrscheinlich, dass du im nächsten Jahr 1 Million Dollar verdienen wirst.

8. Sei tugendhaft.

Die größte Errungenschaft für stoisches Leben war es, ein tugendhaftes Leben zu führen, unabhängig von den Umständen. Bleib bei deinen Werten, auch wenn das Leben am schwierigsten ist. Es geht darum, was du bist und was du tust nicht, darum was du besitzt. Je mehr Dinge du besitzt umso mehr besitzen die Dinge dich. Je mehr du nach Dinge strebst umso mehr kannst du auch wieder verlieren.

9. Hör auf, dich darum zu kümmern, was andere denken.

Wir neigen dazu, uns selbst mehr zu schätzen als andere, aber wir kümmern uns mehr um die Meinungen anderer als um unsere eigenen Meinungen. Beeindrucke dich selbst und mache dir keine Sorgen darüber, ob alle anderen beeindruckt sind.

10. Sei dankbar.

Vermeide es, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die dir fehlen. Sei stattdessen glücklich und dankbar mit deinen Segnungen. Das ist ein Zeichen der Weisheit für einen Stoiker.

Stelle dir am Ende eines jeden Tages ein paar Fragen. Was habe ich richtig gemacht? Welche Maßnahmen waren weniger effektiv als effektiv? Wie kann ich morgen einen besseren Tag haben?
(Buch: Der tägliche Stoiker)

Eine vielleicht neue Sicht auf das Leben für dich. :)
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Warum kein Suizid? In meinem Fall, weil ich mit der Frau meiner Träume zusammen bin, tolle Freunde hab und es mir momentan so gut wie schon seit Jahren nicht mehr geht. Das allein ist es zehnmal wert, zu leben. Ich hab vor einigen Jahren versucht, mich umzubringen und bin heute heilfroh, dass es nicht geklappt hat. Ich hätte so viele schöne Dinge verpasst, von denen ich nie vermutet hätte, dass ich die noch erleben darf. Man weiss nie, was noch kommt und was man alles verpassen könnte. Also, never give up!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 118888

Gast
Du hast ca. 75 Jahre leben auf dieser Erde aber tot bist du dann für immer.
Was besser ist, keine Ahnung vielleicht auch eine Sache des Glaubens.
Du wirst also noch genug Zeit haben herauszufinden ob nach dem Leben was kommt und wenn ja was.

Die Zeit auf der Erde ist aber begrenzt. Da kannst du versuchen dir eine schöne Zeit zu machen oder eben über den tot nachdenken der dich sowieso irgendwann holen kommt.
Macht also eigentlich keine Sinn darüber zu philosophieren ob nun Tod oder Leben besser ist. Du kannst beides zu seier Zeit haben.
 
G

Gelöscht 118055

Gast
Die Frage die sich mir allerdings stellt, ist: wozu?
Wir sind hier, um die Welt ein kleines bisschen schöner für alle zu machen. Jeder hat dafür seine ganz individuellen Fähikgeiten bekommen, die niemand sonst hat und man ist nicht nur aus persönlichen Gründen hier gelandet. Wenn das Leben sinnlos erscheint, gibt es ein sehr weites Feld, anderen zu helfen und sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Menschen in Notlagen gibt es leider immer und überall.
 

Knirsch

Sehr aktives Mitglied
Gegenfrage: Wieso diese Gedanken wälzen und sich damit beschäftigen, wenn der Tod sowieso kommt, ganz von alleine, ohne dass wir irgendwas dafür tun müssen? Ich fahr doch meinen Müll auch nicht zur Deponie, wenn sowieso in zwei Wochen die Müllabfuhr kommt.
 

Postman

Urgestein
Nach all meinen Erfahrungen ...
Da wird der Schlüssel liegen (für deine Empfindung). Ich kann diese Gedanken absolut nachvollziehen. Früher musste ich mich nicht mit sowas beschäftigen, denn da war noch alles einigermaßen im Lot. Und plötzlich sieht man sich mit Herausforderungen konfrontiert, die einer allein gar nicht bewältigen kann. Da ist es schon nachvollziehbar, wenn man temporär oder auch öfter keinen Ausweg mehr sieht.

Wenn du willst, kannst du deine Erfahrungen ja schildern. Wäre auch interessant, wie deine Lebensumstände aussehen, und wo du diese verbessern kannst.
 

Nachbars-lumpi

Neues Mitglied
Hallo,
ich verstehe leider zu gut, warum man sich das Leben nicht mehr antun will.
Für mich sind es 2, 3 Menschen, denen ich das einfach nicht antun und zumuten will. Das kann und will ich nicht, weil diese mir so viel bedeuten will ich ihnen nicht so weh tun.
 

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