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Wenn ich nochmal 20 wär...

G

Gast

Gast
Ich habe mit 20 noch mein Abitur gemacht.
(Damals war das Abitur noch 13 Schuljahre und ich habe die 10.Klasse zwei Mal gemacht. Und ich habe im Mai, während der Zeit der letzten Abi-Prüfungen, Geburtstag).

Danach hatte ich andere Sachen im Kopf wie z.B auch einmal das andere Geschlecht. Ich hatte bisher nie Kontakt zu Jungs und sie nicht einmal geküsst und war nie besonders beliebt und etwas pummelig/mollig.
Deswegen habe ich die Monate nach dem Abi, mit 20, erst einmal abgenommen und es von ca. 88kg auf 65kg geschafft (1,75m) innerhalb weniger Monate.
Ich hatte mich mit einem, den ich über das Internet kannte, getroffen und mit ihm mein erstes Mal und meinen ersten Kuss gehabt.

Für mich war erst einmal das Zwischenmenschliche wichtiger als Karriere. Ich war in der Schule recht gut, aber ich tat mich mit sozialen Kontakten schwer und war eigentlich immer Zuhause vor Computer, Musik und Essen.
Deswegen traf ich mich manchmal mit Mädchen, die ich von meiner alten Schule kannte und deswegen das Treffen mit dem Typen aus dem Internet usw...

Ich war nicht im Ausland und auch davor die Jahre nie, weil weder ich noch meine Eltern das Geld hatten.
Austauschjahr in der Schule oder (Welt)reise nach dem Abi war für mich nie drin.
Dabei liebte ich Sprachen und wollte die immer lernen mit der Fantasie dieses dann auszuprobieren im Ausland, aber meine Eltern hatten es mir verboten.
Auch dieses: "Du kannst doch nicht ganz allein Irgendwo hin wo du keinen kennst!"

Zwar hatte meine Mutter mir versprochen, dass sie mit mir, wenn ich mein Abi schaffe, nach London reisen wird, aber dann meinte sie: "Ach dein Ballkleid was du unbedingt haben wolltest war jetzt so teuer - Das beinhaltet quasi das Geld, das wir für London ausgegeben hätten".
Vor allem meinte sie das Irgendwie hinterher als ich das Kleid hatte und nicht beim Kaufen so nach dem Motto: "Entscheide dich ob du dieses Kleid oder die Reise willst"...Nö es klang so als sei alles gut und dann nach dem Abi-Ball meinte sie, dass sie die Eintrittskarten und das Kleid schon teuer genug fand.
Sie hat dann immer alles so mit Geld aufgewogen. Ging mir ja nicht drum wieviel sie für mich ausgibt, sondern weil ich etwas mit ihr machen wollte.
Und das Kleid hat glaube ich so 200€ gekostet.
Hat mich irgendwie verletzt so als wäre es ihr nicht wichtig etwas Tolles mit mir zu machen, sondern eben nur: "So ich habe jetzt genug Geld für sie ausgegeben. Das reicht!"

Es hat auch nicht direkt nach dem Abi mit meinem Wunschstudium geklappt und das erste Halbjahr nach dem Abi habe ich nichts gemacht...immerhin bin ich manchmal mit Mädchen was unternehmen gegangen. Das hatte ich davor nie.

Bis dahin hätte ich das Meiste genau gleich gemacht.
Manchmal denke ich, dass ich nach Schauspielschulen hätte gucken sollen oder einer Erotik-Karriere, aber zu dem Zeitpunkt war ich auch einfach zu pummlig.

Danach begann bald das Sommersemester und meine Eltern drängten mich Irgendetwas zu machen. Das Sommersemester hatte nicht alle Studiengänge, die ich wollte, zur Auswahl, aber meine Eltern meinten: "Schreib dich doch einfach Irgendwo ein und studiere das erst mal egal ob du das willst oder nicht. Wenigstens bist du dann nicht arbeitslos" und ich habe mich für ein Semester für Jura eingeschrieben und wohnte noch bei meinen Eltern.

Dieses Semester war eigentlich sinnlos. Ich hätte da vielleicht etwas anderes machen sollen.
Ich nahm auch ab und wog dann 60kg.

Ich hätte mich da für eine Model-Agentur bewerben sollen oder mit Erotik oder Schauspiel beginnen sollen...
Ich war zu oft Zuhause oder am PC.

Ich hätte einen Freund finden sollen, der irgendwie interessant ist.

Irgendwie habe ich meine Zeit mit Langweilern verschwendet bzw mit einem. Es war ein Fehler dass ich mit ihm eine feste Beziehung wollte, denn ich hätte in der Zeit viel mehr Männer kennenlernen können.
Feste Beziehungen verschwenden wertvolle Zeit ebenso wie Liebe.
Leider war es auch noch eine Fernbeziehung.
Nie wieder!
Dazwischen auch noch Affären mit anderen Langweilern.
Viel zu wenig erlebt und immer Geldprobleme und immer Gewichtsprobleme.
Ich wünsche mir so sehr nie wieder Gewichts- und Geldprobleme zu haben.
Von Ersterem kann man nie zu wenig haben und von Letzterem nie zu viel!
Es macht mich sehr traurig in jungen Jahren so unattraktiv und arm gewesen zu sein.

Es macht mich auch traurig, dass sich nie interessante Männer für mich interessiert haben.

Leider ist das noch immer irgendwie so.

Keine Ahnung...wenn ich gekonnt hätte, dann wäre ich irgendwie ausgebrochen.
Aber klappt selbst heute nicht.

Ich bin eher der Typ Gesellschaftsspiel-Nerd als "Model" glaube ich.

kA...vrmtl hätte ich mich eher prostituiert.
 

Seth

Aktives Mitglied
"Kollege, glaub mir, ich bin diesen Weg bald 15 Jahre weiter gelaufen als du... es gibt kein Licht am Ende des Tunnels. Verpiss dich, solange du noch den Mut dafür aufbringen kannst!"
 
M

Mr. Pinguin

Gast
... u.a. würde ich weiterhin guten Willen zeigen, versuchen Chancen mit passenden Mitmenschen besser zu nutzen, Kränkungen und Schuldvorwürfe weniger zersetzend auf mein Selbst wirken zu lassen (soweit dies möglich ist).
 
K

Käferin

Gast
Wenn ich nochmal zwanzig wäre, würde ich mich aus heutiger Sicht viel schneller von jenen Menschen lossagen, die mir damals nicht gut getan haben, und die ich einst soviel Kraft und Zeit investiert hatte.

Wenn mich jemand das zweite, dritte Mal versetzt, dann würde ich das abhaken und fertig.

Wenn jemand im Kopf nicht dicht ist, dann würde ich nicht mehr den Versuch machen, ihn zu heilen, denn das ist unmöglich.

Ich würde nichts mehr darum geben, dass andere von mir beeindruckt sind, mich für stark oder cool oder sonstwas halten.

Alles leicht gesagt im Abstand der Jahre - man war jung, unsicher und verletzlich, immer von der Angst besessen, alleine auf der Strecke zu bleiben, und diese Angst war Gift gewesen. Unwissen, fehlende Erfahrung haben diese schwierigen Jahre geprägt, der in der Kindheit eingeimpfte Gedanke, schlecht, minderwertig und an allem selber schuld zu sein.

Die Enttäuschungen haben weh getan, dann da war noch nicht diese Distanz, welche heute da ist. Diese Distanz ist Heilung, sie hat mich stabilisiert und erst wirklich leben lassen.

Ich möchte nie mehr zwanzig sein, nie mehr jung sein. Das Leben war damals viel schwerer gewesen. Wie ein Korken, der auf dem Meer hin und her getrieben wird. Heute ist es eher ein Schiff, welches man in einem gewissen Rahmen selber steuern kann. Auch nur in einem gewissen Rahmen, aber immerhin.

Das, was die anderen sagten und meinten, war nicht das Maß aller Dinge gewesen. Sie haben sich oft, sehr oft, geirrt, so wie auch ich mich so manches Mal geirrt habe.

Heute, wo die Schatten, die die Zeit wirft, länger werden, wird der Blick auf das Leben realistischer. Die resignative Reife schützt vor Enttäuschungen. Die resignative Reife ist Segen, welcher einem erst zuteil wird, wenn man älter wird.
 
G

Gast

Gast
Wenn ich nochmal 20 wär...
Woher willst du dann wissen, wer dir in Zukunft gut gesonnen ist wer nicht;
Nichts würde sich ändern, wäre ja noch nicht passiert.
Und selbst wenn ich alle guten Tips wüßte und das Wissen hätte, andre ändern sich, täglich, wie ich auch.
Gehe ich links oder rechts, das wüste ich dann , aber geh ich dann auch so?
Aber nicht was andre machen, das hat ja meist den größeren Einfluß auf mein Leben, ist ja hier sehr oft zu lesen.
Hätte der andre nicht das & das....wäre das nicht passiert...vielleicht...oder...warum...macht der das?
 
G

Gast

Gast
Ich würde meinem 20jährigen Ich raten, Sport zu treiben, das Leben bei den Hörnern zu packen, mutiger zu sein, MEINEN Weg zu gehen, mich von allen Zwängen eher freizustrampeln, vielleicht doch einen anderen Beruf zu ergreifen, und diese ganzen kranken Beziehungen nicht zu führen, und offener anderen Menschen gegenüber zu sein.

Aber wahrscheinlich hätte mein 20jähriges Ich mein jetziges, doppelt so altes Ich, nur mit großen Augen angestarrt und gedacht: "Was redet die Alte da?"
 
N

Nero1990

Gast
Hätte ich mein Studium abgebrochen und eine Reihe von Orientierungspraktika gestartet, um anschließend eine Ausbildung zu beginnen. Außerdem hätte ich meine Freizeitaktivitäten so gestaltet, dass ich möglichst mit vielen Menschen zu tun habe.
 

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