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Gast
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…dann ist das wahrscheinlich in jedem Lebensabschnitt schlimm. Ich habe aber das Gefühl, bei mir ist es grad extra übel; das ist wahrscheinlich der Klassiker, Mitte 30, w, und weder beruflich auf den Beinen noch ist eine Beziehung oder gar eine Familie in Sicht. Ich schlafe nicht mehr; ich habe das Gefühl, jetzt entscheidet sich, ob mein Leben gelingen wird oder ob ich als tragische Figur ende. Ich hoffe, ich trete niemandem auf die Füße, oft kann man ja nichts dafür, wo das Leben einen hin manövriert, aber alleine in einer Einzimmerwohnung sitzen und einfach vor sich hin altern, während man Tag für Tag in ein Anstellungsverhältnis läuft, das einem komplett gegen den Strich geht (oder, noch schlimmer, wenn man nicht mal das nicht aushält und langzeitarbeitslos wird) reicht für mich schon, um mich "gescheitert" zu fühlen. Ich hätte so gerne einen kreativen Job, den ich selbständig ausüben kann (aber so, dass ich davon leben kann!!!) weil ich keine Anstellung ertrage, ich fühle mich da wie lebendig begraben und total fremdbestimmt. Ich hätte so gern eine Beziehung, aber auch da habe ich immer wieder das Problem mit Verbindlichkeit und Nähe (eigentlich ähnlich wie bei dem Job Problem). Ja, ich habe schon mal Therapie gemacht. Nein, mir helfen keine Antworten à la "ich soll doch froh sein, dass… was auch immer". Gefühle sind, wie sie sind. Und ich gehe einfach nur noch die Wände hoch; versuche zur Zeit, mich zu einer Arbeit zu zwingen, denn ich weiß, dass ich das "können muss". Ich komme nur echt nicht drauf klar, weil ich immer was ganz anderes machen wollte. (Und, ja, man muss arbeiten und Geld verdienen. Aber, muss man das können, in einer Festanstellung zu sein?) Ach, zugenommen hab ich auch, so richtig. Ich schäme mich und komme hinten und vorne nicht klar, bin nicht mal finanziell ganz selbständig. Und der Riesen Druck entsteht eben, weil ich das Gefühl habe, "noch" kann das Leben gelingen. Gerade noch! Aber in drei, vier Jahren sind alle Züge abgefahren, alle Türen zu, keine Familie für mich, keine Kinder, keine Änderungen mehr in der Karriere, und dann gebe ich mir wirklich die Kugel.