Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wenn der Job die Seele frisst. Bin nur noch verzweifelt !!!!!

eagleeyex9

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich weiß gerade nicht mehr weiter und muss mir mal alles von der Seele schreiben.

Bin 26 Jahre und stecke jetzt seit ziemlich genau 3 Jahren in einem Job der mir jegliche Lebensfreude geraubt hat.
Ich habe keine Energie mehr und keine Motivation mehr morgens aufzustehen. Mein Körper ist am Ende, mein Rücken, Nacken und Schultern schmerzen. Habe morgens Bauchschmerzen vor der Arbeit. Ich will abends nicht einschlafen, weil ich wenn ich wach werde wieder arbeiten muss. Es ist gerade das schönste Frühlingswetter, die Sonne scheint und ich kann mich nicht mal annähernd daran erfreuen. Ich denke nur daran bald nach Hause zu kommen, zähle die Momente bis Freitagnachmittag und ich endlich für zwei Tage wieder hier rauskomme.

Diese Arbeit ist die Hölle für mich. Seit fast zwei Jahren bewerbe ich mich, bekomme nur Absagen. Habe vor einem Jahr einen Lehrgang zum Finanzbuchhalter abgeschlossen und wollte eigentlich noch eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter bei der IHK machen. Aber niemand stellt mich ein, weil ich in diesem Bereich keine Berufserfahrung habe. Somit kann ich die Weiterbildung nicht machen, da ich nicht zur Prüfung zugelassen werden. Arbeite aber gerne mit Zahlen und Bilanzen, das war in der Schule schon immer meine große Stärke und hat mir tierisch Spaß gemacht. Aber nein, nur Absagen und verschwende hier meine Zeit mit einem Job, der mich nur runterzieht.

Hinzu kommt noch: kleine Firma, ich als einziger Vollzeit-Angestellter+ eine Kollegin in Teilzeit, Chef der selten da ist und meine Chefin, die in meinem Rücken sitzt. Heißt es gibt hier auch keinerlei Karrierechancen oder sonstiges was ich erreichen kann. Hänge hier auf demselben Stand wie als ich angefangen habe. Darf so gut wie nichts alleine, muss meine Chefs bei jeder Email an Kunden in CC setzen (teilweise bekomme ich dann manchmal Hinweise zurück, dass ich mich „falsch“ ausgedrückt hätte und der Kunde mich ja nicht verstehen würde). Darf erst um 8:30 Uhr morgens anfangen. Feierabend ist Ende offen, sprich dann wenn der Schreibtisch leer ist. Und dann noch diese Arbeit hier als solches: stupides Ab- und Zuarbeiten von Bestellungen für und von meiner Chefin. Alles ist eilig, dringend, schnell, sofort!

Kunden bestellen nach Angeboten die meine Chefin gemacht hat. Ich muss die Bestellung auslösen also steht mein Name auf der Bestellung. Heißt ich bekomme alle möglichen Nacharbeiten damit auch noch aufs Auge gedrückt, weil es ja „meine Bestellung“ sei. Wehe ein Lieferant erhöht mal die Preise. Dann muss ich meistens da anrufen und soll „meckern“, weil meine Chefin noch den alten Preis haben will. Funktioniert aber in den meisten Fällen sowieso nicht. Was soll man auch schon antworten, wenn jemand sagt „Nein, wir können den alten Preis nicht mehr halten“, die Chefin das aber nicht wirklich akzeptieren kann? Ich komme mir so blöd und hilflos dabei vor, jedes Mal so um „Almosen zu betteln“. Soll sie doch selber fragen, wenn ihr der Preis nicht passt bzw. nicht bestellen wenn es ihr zu teuer ist. Die Arbeit ist einfach so sinnlos....Einkaufsdienstleistung.....-.-

Mache diesen Quatsch hier auch nur, weil ich quasi gezwungen war. Mein damaliger Ausbildungsbetrieb hat mir nach der Ausbildung nur einen Jahresvertrag gegeben und der wäre zum 30.06.2014 ausgelaufen und nicht verlängert worden, wie ich damals auch erfahren habe. Obwohl man „angeblich“ immer zufrieden mit mir war. Tja also war ich gezwungen die einzige Stelle anzunehmen, die mir damals angeboten wurde, bevor ich arbeitslos geworden wäre. War am Anfang auch wirklich motiviert, weil ich dem Job eine Chance geben wollte, hörte sich damals gut an und vom Geld her war es eine sehr deutliche Steigerung (900,-€ mehr brutto im Monat). Also habe ich mich quasi blenden lassen, da ich wie gesagt auch unter Druck stand. Bin dann, weil das Geld stimmte von zu Hause ausgezogen und mit meiner Freundin zusammengezogen, die damals noch Schule machte und zurzeit studiert. Nach einem halben Jahr als die Probezeit ablief, habe ich aber direkt gemerkt, dass dieser Job überhaupt nicht zu mir passt, aber ich konnte es nicht sagen, da ich auf einmal finanzielle Verpflichtungen hatte.

Na ja und so vergehen die Jahre und ich denke morgens immer wofür ich die Sch.... hier jeden Tag noch mache ? Nur um Geld zu verdienen ? Das soll meine Motivation sein, bunt bedruckte Scheine? Ja klar will man einen gewissen Lebensstandard, aber zu welchem Preis? Das man jegliches Gefühl von Freude und Spaß verliert? Nee ey, dass kann es doch nicht sein.

Ich bin ja generell motiviert arbeiten zu gehen und will nicht arbeitslos sein, weil ich die Wohnung und alles wahrscheinlich nicht mehr finanzieren kann. Die Sperre vom Arbeitsamt kann ich mir auch nicht leisten. Nur macht mich dieser Job so was von kaputt, dass ich nicht mehr weiter weiß. Ich kündige nur nicht, weil alle auf mich einreden „Kündige erst von du was Neues hast“ „Denk an die Sperre vom Amt“ „Es ist nicht gut arbeitslos zu sein, da kommst du auch vielleicht gar nicht mehr raus“ (Was ist das auch für eine Gesellschaft, in der man scheinbar nur noch was zählt wenn man arbeiten geht?) Jeder redet so auf mich ein, Familie, Freunde, meine Arbeitskollegin (ja sie weiß, dass ich unglücklich hier bin, ist aber vertrauenswürdig und erzählt es meinen Chefs nicht, da sie selbst nicht wirklich zufrieden ist und es verstehen kann.) Meine Freundin ist die Einzige, die gesagt hat ich solle meinen Job kündigen. Sie meint, wir würden es schon hinkriegen, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie das gehen soll.

Na ja, was soll ich machen, ich quäle mich also jeden Tag durch, schreibe Bewerbungen in der Hoffnung so schnell wie möglich was zu finden. Inzwischen bewerbe ich mich auch auf alles Mögliche was kaufmännisch ist und ansatzweise zu mir passt, da das mit dem Bilanzbuchhalter ja offensichtlich eh nichts mehr werden wird. Frage mich wo die Leute, die als Buchhalter arbeiten, ihre Berufserfahrung her haben? Das Schlimmste ist auch einfach, dass meine Chefs überhaupt nichts davon merken und denken es ist alles rosig und heile Welt.

Mein Ausbildungsbetrieb nimmt mich auch nicht zurück. Habe vor einer Woche eine Bewerbung hingeschickt auf eine ausgeschriebene Buchhaltungsstelle und nach weniger als 24 Stunden direkt eine Absage bekommen. Man könne mich nicht für die Besetzung der Stelle berücksichtigen. Habe dann sofort angerufen und gefragt warum man so schnell schon eine Absage bekommt. Die Antwort war nur, das hätte die Abteilungsleitung so entschieden.... Langsam verzweifle ich echt und weiß nicht mehr was ich tun soll. Bin ich nichts wert, weil ich keine Berufserfahrung habe? Warum gibt mir niemand eine Chance zu beweisen, was ich kann? Ich werde ja nicht mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Direkt flattert die Absage rein oder es dauert ewig und es meldet sich nie mehr einer.

Außerdem sehe ich nicht ein mich jetzt ewig nur noch im Bereich Einkauf bewerben zu können, weil ich da reingerutscht bin und nur darin jetzt Erfahrung vorweisen kann. Ich hasse den Einkauf und Angebotsvergleiche, Eil-Bestellungen und Preisverhandlungen mit Lieferanten oder Telefonate mit Kunden die gerne „etwas bestellen möchten“(ich arbeite doch nicht an der Pizza-Hotline ???)

Ein Gespräch mit meinem Chef kommt nicht in Frage, weil ich vor einem Jahr schon mal ein Gespräch mit ihm hatte. Da hatte er mir indirekt damit gedroht mir zu kündigen. „Sie müssen sich Gedanken machen was Sie wollen und dann muss ich halt die Konsequenzen daraus ziehen“ Der Ton war auch nicht gerade freundlich. Also habe ich (wieder) klein bei gegeben und ihm gesagt was er hören wollte, damit ich nicht in ein finanzielles Loch falle. Ich mag diese Menschen auch nicht. Ich kann meine Chefs einfach nicht leiden und schäme mich auch häufig fremd für die beiden, wie die mit anderen Menschen teilweise reden.

So habe meinen Frust jetzt einfach mal zum Ausdruck gebracht...


LG
 

eagleeyex9

Neues Mitglied
Hallo,

ja natürlich habe ich diese überarbeiten lassen. Mehr als mich beim Jobcenter beraten und inzwischen sechs verschiedene Personalvermittler zu beauftragen kann ich nicht tun.

Grüße
 

Mirila

Aktives Mitglied
Ich kann dich gut verstehen. Dazu ein paar Fragen: Wann ist deine Freundin fertig und beginnt zu arbeiten? Finanzierst du sie? Hat sie bafög-Anspruch? Ist sie bereit einen Nebenjob anzunehmen? Wäre es möglich, dass du dir genug Geld ansparst, um die 3 Monate Sperre zu überleben oder das du mal nicht klein beigibst und dich kündigen lässt (dadurch keine Sperre)?
 
G

Gast

Gast
ich hab meine unterlagen nicht beim jobcenter überarbeiten lassen... ich hab das privat gezahlt, war teurer... aber ich denke wirkungsvoll... da die deine interessen mit einbeziehen... die ganze arbeitsvermittlungen verkaufen mich unter wert... denen ist es scheiß egal was ich will.
 

eagleeyex9

Neues Mitglied
ich hab meine unterlagen nicht beim jobcenter überarbeiten lassen... ich hab das privat gezahlt, war teurer... aber ich denke wirkungsvoll... da die deine interessen mit einbeziehen... die ganze arbeitsvermittlungen verkaufen mich unter wert... denen ist es scheiß egal was ich will.
Na ja, was zahlt man da denn so und wer oder was macht sowas seriös ? Ich zahle nicht noch Geld für Leute die mich dann doch nur abzocken und sich an meiner Jobsituation dadurch auch nichts ändert

Ich kann dich gut verstehen. Dazu ein paar Fragen: Wann ist deine Freundin fertig und beginnt zu arbeiten? Finanzierst du sie? Hat sie bafög-Anspruch? Ist sie bereit einen Nebenjob anzunehmen? Wäre es möglich, dass du dir genug Geld ansparst, um die 3 Monate Sperre zu überleben oder das du mal nicht klein beigibst und dich kündigen lässt (dadurch keine Sperre)?
Nein, ich finanziere meine Freundin nicht. Wir teilen uns die Wohnung und alle gemeinsamen Kosten. Sie macht ein Vollzeit-Studium und hat bereits einen Nebenjob mit dem sie aber auch das Studium finanzieren muss (Sie studiert in den Niederlanden, da sie hier keinen Platz bekommen hat) Das ist so schon viel teurer als hier. Fertig wird sie erst 2020 und Bafög ist schon zwei Mal abgelehnt worden.

Ich habe ja nicht unbedingt Angst vor der Arbeitslosigkeit als solches. Nur wenn ich überlege/ausrechne was mir auch die beim Amt gesagt haben, dann wäre das ALG1 ca. 940€. Selbst wenn ich das ohne Sperre hinbekommen würde, habe ich Angst, dass es finanziell nicht passt.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben