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Wenig Freunde

Bravely

Mitglied
Guten Tag. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
Ich habe sehr wenig Freunde und ich dachte am Anfang, ja wenigstens kann ich mit jeden über alles reden.
Aber jetzt, wo ich mich von einen Freund distanzieren möchte (lange Geschichte, werde ich nicht weiter ausführen) merke ich, dass ich nur meinen Freund habe zum reden und jemanden, der sehr weit weg ist.
Ich fühle mich sehr einsam. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Aber ich dachte die ganze Zeit, dass ich zwar wenig Freunde habe, aber mit allen dafür reden kann. Was jetzt nicht stimmt. Das tut irgendwie weh.
Außerdem kenn ich Menschen, die 20 Freunde haben und ich ja...
Was soll ich nur tun? Ich hab zwar jetzt eine Mädeslgruppe online gefunden, aber das ist auch mehr oberflächlich.
 

Süßholz

Neues Mitglied
Hallo Bravely,

ich kenne das Gefühl. Ich hab das gleiche Problem. Ich hab das Thema vor Kurzem mit meinem Partner diskutiert, wir machen da keinen Hehl draus, wir haben beide keine Freunde. Und er hat mir eine völlig andere Sichtweise aufgeführt, die ich noch nie in Betracht gezogen habe: Wir sind einfach zu langweilig. Wir bieten eigentlich nichts, was andere besonders beeindruckt. Menschen suchen ja meistens nach Gemeinsamkeiten, wenn man so den Mainstream betrachtet. Eine Form von Oberflächlichkeit, die wir nicht bieten. Können. Wollen.

Ich war immer der Meinung, Menschen finden keine Freunde, weil sie irgendeinen Knacks haben, einen an der Waffel, oder wirklich negative Eigenschaften, die niemand schätzt. Und weil ich uns beide als "Normalos" empfunden habe, habe ich nie verstanden, warum wir keine Kontakte haben. Aber das mit der Langeweile passt. Wir mögen wandern, Tiere, unseren Garten, wir "saufen" nicht, Party ist auch nichts für uns, wir sind nicht tätowiert und haben sonst auch keine moralischen Eskapaden auf Lager. Wir sind durchaus kontaktfreudig, besonders ich - weder auf der Arbeit, noch in der Freizeit habe ich Schwierigkeiten, mit Menschen in Kontakt zu treten. Aber oft bin ich vom sozialen Gefüge irritiert und kann Signale nicht korrekt einschätzen. Ich stelle mir oft vor, dass ich mit verschiedenen Menschen gerne mehr Kontakt - halt eine Freundschaft - eingehen wollen würde, aber wie kommt man dahin? Und selbst wenn ich ein paar Schritte weiter komme, Sympathie gegenseitig vorhanden ist und man Handynummern tauscht - geht es einfach an einem Punkt nicht weiter.

Nur ein Beispiel: Ich habe Kontakt zu der Ex eines männlichen Kumpels. Haben uns gut verstanden, wir trafen uns zum Essen bei mir, haben gekocht, einen lustigen Abend gehabt. Der neue Partner sagte, das müssten wir unbedingt wiederholen! Zu Weihnachten kommt sogar unerwartet eine Postkarte, mit den Worten, wir müssen uns unbedingt wieder treffen. Es folgt auch eine Urlaubskarte. Auf eine Gegeneinladung warten wir schon über ein Jahr! Per Whatsapp kommt auch nichts, manchmal eine Reaktion auf den Status mit einem Smilie, noch nicht mal einem Text. Ich habe nach ihrem Urlaub gefragt, Details abgeklopft, hat sie auch alles beantwortet - aber ich, die ja auch im Urlaub war, wurde gar nichts gefragt, obwohl sie es wusste. Ist das Freundschaft? Ich glaube wohl eher nicht. Was spiele ich für eine Rolle? Für mich undurchschaubar. Und so ging es mir schon ganz oft.

Eine lange Zeit hat mich das alles echt belastet. Nun sehe ich mich eigentlich als Einzelgänger und erwäge gar nicht, dass sich das mal ändert. Manchmal sinniert man vielleicht darüber, aber mir geht es mit der Einstellung nicht schlecht. Aber die Irritation bleibt und lässt mich manches mal unsicher sein.

Ich war schon in der Schulzeit eher alleine. Zumindest ab der Gesamtschule. Aus dem Elternhaus kenne ich Geselligkeit auch nicht unbedingt, was wahrscheinlich auch ein Faktor ist, der mitspielt.

Geholfen hat Dir mein Beitrag jetzt wahrscheinlich auch nicht, aber Du bist nicht allein :giggle:.

Bin gespannt, was andere zu dem Thema sagen.

Viele Grüße!
Süßholz
 

Bravely

Mitglied
@Süßholz
Ich verstehe ganz genau, was du meinst. So wie du dich beschreibst, finde ich dich nicht langweilig.
Mein Partner und ich haben auch nicht wirklich Hobbys, natürlich zocken finden wir beide gut. Ich finde ihn nicht langweilig und er mich auch nicht. Ich habe nicht den Bedarf mit 20 Leuten Kontakt zu haben, aber jedes Mal denke ich mir, es muss was falsch bei mir sein mit so wenig Kontakten und ich lerne welche kennen und dann ist vorbei.
Dieses Kennen Lernen würde ich auch erzwingen, aber ich denke das ich dann nichts wert bin ohne Kontakte und 50 verschiedenen Hobbies
 

Süßholz

Neues Mitglied
Also wir finden uns gegenseitig auch nicht langweilig, das wäre ja eine schlimme Konstellation :D. Wir haben "sogar" noch mehr Interessen, aber die reißen es jetzt auch nicht raus, liegen im gleichen Rahmen. Mir wäre es auch quasi zu viel, wenn man 20 Freunde hätte, man will sich ja auch um jeden einzelnen bemühen - aber ich habe auch immer die Sorge, wie es auf andere (z.B. Arbeitskollegen) wirken würde, wenn sie das so wüssten, dass da eigentlich keiner ist. Wir sind ja noch nicht verheiratet - aber da fängt das Dilemma ja schon an - wen sollen wir einladen? Ich würde mir wünschen, dass auf meiner Hochzeit nur wirklich Menschen sind, die mir am Herzen liegen UND denen auch ich etwas bedeute. Theoretisch müsste ich auf Leute zurückgreifen, die den Anspruch weder auf der einen, noch auf der anderen Seite erfüllen und das möchte ich gar nicht. Das finde ich besonders traurig.
 
G

Gelöscht 118496

Gast
Ich kann mich Euch anschliessen.

Ist bei mir alles in etwa gleich so.

Schön, dass es auch noch andere gibt, die so sind. Man meint wirklich immer, dass man komisch oder so ist.

Wir sind schon in Ordnung so, einfach nur anders:)
 
G

Gelöscht 117709

Gast
Es gibt genug Leute ohne Freunde die auf der Suche sind. Nur wieso finden sie sich dann nicht gegenseitig? Ich habs schon auf verschiedenen Portalen probiert, aber ohne Erfolg.
 

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