C
Clarkie
Gast
Hallo noch einmal,
mir fällt es irgendwie schwer, meine Probleme konkret in Worte zu fassen.
In meiner Kindheit ist nichts besonderes vorgefallen. Zwar wurde ich hin und wieder mal geärgert, aber zum Glück habe ich nie Mobbing erlebt. Mit meiner Familie bin ich nicht sehr eng, aber wir haben immer weniger Konflikte. Auch sonst gab es keinerlei Ereignisse, die einen deutlichen Einfluss auf mich hatten.
Trotzdem war ich immer unzufrieden. Auch wenn es nur ein paar blöde Sprüche waren, habe ich mich immer wie ein Außenseiter gefühlt und als wäre ich nie gut genug. Ich mochte kaum einen meiner Lehrer und auch so gut wie keine meiner Mitschüler. Dafür habe ich jetzt einen guten Job mit netten Kollegen. Aber das bedeutet mir irgendwie nichts. Wie erwähnt hatte ich fast nur Streit mit meinen Eltern und meinen Geschwistern, das ist aber mit der Zeit besser geworden und jetzt haben wir sowieso nicht mehr so oft Kontakt.
Ich denke aber trotzdem sehr viel nach und es sind eigentlich nur negative Gedanken, die ich habe. Schuldgefühle, wegen Dingen die ich gesagt oder getan habe. Ärger über Sprüche, die mir an den Kopf geworfen wurden. Enttäuschung, dass meine Familie nie für mich da war. Und diese unendliche Leere, weil sich alles sinnlos anfühlt.
Meistens kann ich das schon an etwas festmachen, warum ich an jenem Tag wütend oder traurig bin. Aber es sind fast immer Dinge, die Ewigkeiten her sind oder die ich gar nicht ändern kann. Und manchmal kommt es mir so vor, als wäre meine Grundstimmung schon schlecht und ich würde mir nur einreden, es gäbe dazu einen Grund.
Wenn ich morgens aufstehe, denke ich mir entweder, Mist, ich muss auf die Arbeit. Oder Mist, schon wieder so ein langweiliger freier Tag. Aber ich kann mich nicht mehr über irgendwas freuen.
Wir aus meinem bisherigen Texten deutlich geworden ist, setze ich ein erfolgreiches und sinnvolles Leben mit positiven Gefühlen gleich. Wenn ich mich nicht gut fühle, ist auch mein Tag nicht gut. Und wenn ich mehrere schlechte Tage habe, dann ist diese ganze Lebensphase nicht gut. Und wenn ich nur noch schlechte Lebensphasen habe, dann ist mein ganzes Leben nicht gut.
Ich hatte mal ein Erstgespräch mit einem Therapeuten - es war der Einzige bei dem ich überhaupt einen Termin bekommen habe - und er war der Meinung, dass ich keine Psychotherapie bräuchte. Seitdem habe ich nicht mehr versucht mir Hilfe zu holen.
Er hat mir immerhin auch gesagt, dass Gefühle eben Gefühle sind und man daran nicht den Sinn seines Lebens messen kann. Einem wird alles automatisch erfüllter und sinnvoller vorkommen, wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die einem wichtig sind, egal ob man einen schlechten Tag hat. Aber das fällt mir so schwer. Manchmal habe ich so schlechte Laune, dass ich mich auf gar nichts konzentrieren kann.
Heute hat mich folgendes genervt:
- Mein Vater hat mal wieder gefragt, wie man eine Mail ausdruckt, obwohl ich ihm das tausend Mal erklärt und aufgeschrieben habe, und in dem Moment beschäftigt war.
- Ich habe von alten Klassenkameraden geträumt, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, und zu denen ich mal gemein war. Die Schuldgefühle sind kaum auszuhalten, aber ich fühle mich auch nicht wohl bei dem Gedanken, eben diese Klassenkameraden ausfindig zu machen, um mich zu entschuldigen.
- Auch wenn ich seit einem Jahr im Homeoffice sitze und davor problemlos mit Bus und Bahn durch die Gegend kam, bin ich mal wieder traurig, dass ich mir kein eigenes Auto leisten kann
- Und dann ist mir eingefallen, dass eine Reise wegen der Pandemie ins Wasser gefallen war, auf die ich mich schon mehrere Jahre gefreut hatte. Ich habe riesige Angst, dass ich sterbe bevor ich die Reise nachholen kann (nicht weil ich alt oder krank bin, sondern weil ich mich generell sorge, z.B. morgen überfahren zu werden und dann alles bereut zu haben)
- Jetzt kann ich nicht schlafen, weil ich dauernd weinen muss. Aber ich muss morgen früh raus und es ist jetzt schon viel zu spät
mir fällt es irgendwie schwer, meine Probleme konkret in Worte zu fassen.
In meiner Kindheit ist nichts besonderes vorgefallen. Zwar wurde ich hin und wieder mal geärgert, aber zum Glück habe ich nie Mobbing erlebt. Mit meiner Familie bin ich nicht sehr eng, aber wir haben immer weniger Konflikte. Auch sonst gab es keinerlei Ereignisse, die einen deutlichen Einfluss auf mich hatten.
Trotzdem war ich immer unzufrieden. Auch wenn es nur ein paar blöde Sprüche waren, habe ich mich immer wie ein Außenseiter gefühlt und als wäre ich nie gut genug. Ich mochte kaum einen meiner Lehrer und auch so gut wie keine meiner Mitschüler. Dafür habe ich jetzt einen guten Job mit netten Kollegen. Aber das bedeutet mir irgendwie nichts. Wie erwähnt hatte ich fast nur Streit mit meinen Eltern und meinen Geschwistern, das ist aber mit der Zeit besser geworden und jetzt haben wir sowieso nicht mehr so oft Kontakt.
Ich denke aber trotzdem sehr viel nach und es sind eigentlich nur negative Gedanken, die ich habe. Schuldgefühle, wegen Dingen die ich gesagt oder getan habe. Ärger über Sprüche, die mir an den Kopf geworfen wurden. Enttäuschung, dass meine Familie nie für mich da war. Und diese unendliche Leere, weil sich alles sinnlos anfühlt.
Meistens kann ich das schon an etwas festmachen, warum ich an jenem Tag wütend oder traurig bin. Aber es sind fast immer Dinge, die Ewigkeiten her sind oder die ich gar nicht ändern kann. Und manchmal kommt es mir so vor, als wäre meine Grundstimmung schon schlecht und ich würde mir nur einreden, es gäbe dazu einen Grund.
Wenn ich morgens aufstehe, denke ich mir entweder, Mist, ich muss auf die Arbeit. Oder Mist, schon wieder so ein langweiliger freier Tag. Aber ich kann mich nicht mehr über irgendwas freuen.
Wir aus meinem bisherigen Texten deutlich geworden ist, setze ich ein erfolgreiches und sinnvolles Leben mit positiven Gefühlen gleich. Wenn ich mich nicht gut fühle, ist auch mein Tag nicht gut. Und wenn ich mehrere schlechte Tage habe, dann ist diese ganze Lebensphase nicht gut. Und wenn ich nur noch schlechte Lebensphasen habe, dann ist mein ganzes Leben nicht gut.
Ich hatte mal ein Erstgespräch mit einem Therapeuten - es war der Einzige bei dem ich überhaupt einen Termin bekommen habe - und er war der Meinung, dass ich keine Psychotherapie bräuchte. Seitdem habe ich nicht mehr versucht mir Hilfe zu holen.
Er hat mir immerhin auch gesagt, dass Gefühle eben Gefühle sind und man daran nicht den Sinn seines Lebens messen kann. Einem wird alles automatisch erfüllter und sinnvoller vorkommen, wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die einem wichtig sind, egal ob man einen schlechten Tag hat. Aber das fällt mir so schwer. Manchmal habe ich so schlechte Laune, dass ich mich auf gar nichts konzentrieren kann.
Heute hat mich folgendes genervt:
- Mein Vater hat mal wieder gefragt, wie man eine Mail ausdruckt, obwohl ich ihm das tausend Mal erklärt und aufgeschrieben habe, und in dem Moment beschäftigt war.
- Ich habe von alten Klassenkameraden geträumt, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, und zu denen ich mal gemein war. Die Schuldgefühle sind kaum auszuhalten, aber ich fühle mich auch nicht wohl bei dem Gedanken, eben diese Klassenkameraden ausfindig zu machen, um mich zu entschuldigen.
- Auch wenn ich seit einem Jahr im Homeoffice sitze und davor problemlos mit Bus und Bahn durch die Gegend kam, bin ich mal wieder traurig, dass ich mir kein eigenes Auto leisten kann
- Und dann ist mir eingefallen, dass eine Reise wegen der Pandemie ins Wasser gefallen war, auf die ich mich schon mehrere Jahre gefreut hatte. Ich habe riesige Angst, dass ich sterbe bevor ich die Reise nachholen kann (nicht weil ich alt oder krank bin, sondern weil ich mich generell sorge, z.B. morgen überfahren zu werden und dann alles bereut zu haben)
- Jetzt kann ich nicht schlafen, weil ich dauernd weinen muss. Aber ich muss morgen früh raus und es ist jetzt schon viel zu spät