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Welchen Zweck hat das Leben, wenn es mehr schlechte als gute Tage gibt?

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Ich finde Du musst das genauer definieren oder beschreiben, weil, der eine wird das als schlechte Zeit betrachten oder gar als schlechte Seite des Lebens, was der andere als gut betrachten wird .

Der Kleine sagt - Menno warum bin ich klein ....der Große sagt menno warum bin ich groß aber
es gibt eben so genauso
Kleine die sagen , gut das ich so klein bin , Große die sagen gut das ich so groß bin, es gibt Reiche die sich umbringen und Bettelarme die lachen.

Vielleicht stimmt da mit Deiner Sichtweise etwas insofern nicht, als das Du Dich da auf das Ding fokussierst, das Leben müsse einen Sinn haben oder einen Zweck.

Das Leben hat den Zweck den Du ihm gibst und den Sinn den Du ihm gibst weil es ja Dein Leben ist.

Das Leben hat aber auch genauso ein Empfinden das in Erinnerung bleibt, die Frage die Du Dir stellen solltest, war es wirklich schlecht ?

Woran orientierst Du gut oder schlecht ? Was hat der reiche von Gewissensbissen, weil er nicht weiß was er sich für ein Auto kaufen soll ? Gute Zeiten wird der nicht verbuchen, sondern Gewissensbisse.

Der andere wird sagen - ey Dir gings doch so gut das Du Dir beide hättest kaufen können, er verbucht der hatte eigentlich ne gute Zeit .

Der Buddhist sagt im Grunde Leben ist Leiden und die ganzen Weisheiten gibts um damit klarzukommen , die Christen sagen im Grunde Leben ist jetzt Leiden, weil momentan der Satan der Herr der Welt ist.
Aber das Leben ist nicht Leiden in meinen Augen es ist Leben, schon ausreichend definiert und manche Kreaturen, die leben, leiden. Die Faktoren sind derer viele, die Gazelle leidet, sie wird gefressen, der Löwe ist satt und freut sich, gestern litt er noch Hunger ...

Brich das doch mal auf die Grundsätze herunter - Du hast was zum Anziehen, Nahrung ein Dach über dem Kopf , fließendes Wasser, ärztliche Versorgung , soziale Absicherung -

aber Du hast schlechte Zeiten ..... warum empfindest Du denn die Zeiten die Du hast, als schlecht ?
Die Seiten die das Leben hat als schlecht ?

Weil das erlernte Dogma Dir sagt, das es schlecht ist , was Du erlebst ?
 
C

Clarkie

Gast
Ich schätze mein persönlicher Sinn ist es einfach zufrieden zu sein. Und das bin ich nicht. Nicht wegen äußeren Umständen, sondern meiner Gefühlslage. Aber gegen die kann ich nichts tun.
Ich habe schon meine Kindheit und Jugend als sehr unangenehm empfunden und dachte, wenn man älter ist, hat man mehr Kontrolle über sein Leben. Dem ist aber nicht so. Und da ich mich jeden Tag frage, warum bin ich so wütend und so traurig und so ängstlich ohne einen Grund zu finden, denke ich, macht es eben keinen Sinn mehr am Leben zu bleiben. Ich hatte mir zwar Antworten erhofft, die mich auf gegenteilige Gedanken bringen. Aber ich denke, ich lerne langsam, dass es normal ist sich immer schlecht zu fühlen. Ich denke, das ist doch besser als gar nichts zu fühlen.
 
S

Sara40

Gast
Hm, ich sehe keinen Grund weiterzuleiden nur damit andere nicht meinetwegen leiden. Wobei ich ja gerade noch dabei bin genau das zu tun...

Dass du @Sara40 es einfach so akzeptierst, dass das Leben eben schlecht ist, finde ich ziemlich interessant. Ich möchte nicht, dass mein Leben mehr schlechte Seiten hat als gute. Auch wenn das offensichtlich die Norm ist.
Ich habe nicht gesagt, dass das Leben per se schlecht ist. Und wieso sollen auch die negativen Phasen im Leben etwas schlechtes sein? Ich finde sie wichtig um zu lernen die besseren Tage zu schätzen.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Ich habe schon meine Kindheit und Jugend als sehr unangenehm empfunden und dachte, wenn man älter ist, hat man mehr Kontrolle über sein Leben. Dem ist aber nicht so. Und da ich mich jeden Tag frage, warum bin ich so wütend und so traurig und so ängstlich ohne einen Grund zu finden, denke ich, macht es eben keinen Sinn mehr am Leben zu bleiben. Ich hatte mir zwar Antworten erhofft, die mich auf gegenteilige Gedanken bringen. Aber ich denke, ich lerne langsam, dass es normal ist sich immer schlecht zu fühlen.
Hallo, ich denke, dass man oft bestimmte Grundgefühle aus der Kindheit mitnimmt und solange die nicht aufgearbeitet sind und weitestgehend geheilt oder losgelassen sind, solange fühlt man sich oft schlecht.
Den Grund wird es geben, aber vielleicht bist Du noch nicht genug in die Tiefe gegangen, um ihn zu finden oder Du hast noch Blockaden in Dir, die verhindern, dass Du Dir bestimmte Teile Deines Lebens angucken kannst?

Ich denke nicht, dass es "normal" ist, sich immer schlecht zu fühlen, aber da gibt es auch keine Norm, es kommt darauf an, was Du erlebt hast und was Du daraus machst.

Aber man kann Gedanken und auch Gefühle ändern lernen, u.a. mit Therapie, mit viel Arbeit an sich, Büchern, Gesprächen, Selbsthilfegruppen etc.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Du sagst , dass man gegen seine Gefühlslage nichts tun kann.

Das verstehe ich nicht. Ich kann gegen meine Gefühlslage etwas tun und etliche andere Menschen, die ich kenne, die können das auch.

Beispiel - auf dem Nachhauseweg, geht mir ne Brille kaputt - natürlich eigene Blödheit - also zum Fielmann irgendwann, hab noch Ersatzbrillen, trotzdem Gefühlslage - eher schlecht, weil klar selbst schuld, dann dahin , hoffentlich gilt die Versicherung noch , hoffentlich gibt es für die Brille noch Teile.
Alles so Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, weil ja die Brille kaputt ist. Also Gefühlslage dadurch beim Nachausekommen eher öde.

Nun ist das Wetter schön , das Essen ist schnell gemacht und schmeckt lecker, das Motorrad ruft , es will bewegt werden, es freut mich , wenn ich fahre , weil ist so eine Art Achterbahnfeeling , wo man lächeln muß.
Also was leckeres gegessen , ab aufs Motorrad und zack anderes Gefühl .....plötzlich denke ich darüber nach, das ich es geil finde was ich grade mache und lächele in mich hinein , mein Gefühl ist schön.

So nun sag ich mal ganz einfach - wann lachst Du ?

Wenn Du einen Witz erzählst bekommst?
Wenn Du ein Unglück siehst ?

Natürlich bin ich mit dem Motorrad direkt beim Fielmann vorbeigefahren, obwohl ich noch Ersatzbrillen hab, da war ich genau 10 Minuten - ok - Versicherung - ok - sms , wenn fertig - alles klar tschüss, warum , weil das dazu führt das mein Kopf wahrheitsgemäß verbuchen kann, da war ich auch schon , das führt zu dem Gefühl hab ich schon erledigt.

Das macht zufrieden -

klar könnte ich aus schlechter Laune , die ich fokussiere , so weit gehen, das ich irgendwann mit nem Strick am eigenen Baum hänge ...aber wenn ich zufrieden sein will - sollte ich den Fokus vielleicht auf das ändern , was mich zum Lachen bringt.

Also kann man doch etwas tun - oder denkst Du echt das geht nicht ?
 

Postman

Urgestein
Ich habe schon meine Kindheit und Jugend als sehr unangenehm empfunden und dachte, wenn man älter ist, hat man mehr Kontrolle über sein Leben.
Da würde ich vielleicht mal genauer hinschauen, oder auch hier schreiben, so wie du magst und kannst.

Auch sind für mich in diesem Zusammenhang noch ganz viele Sachen unklar, denn noch schreiben wir ja hier recht allgemein, dabei geht es um DICH.

Wie alt bist du, was genau machst du?
Warst oder bist du in Therapie? Gibt es eventuell Diagnosen?
Was genau hast du in Kindheit und Jugend als unangenehm empfunden?
Ist es die Scheidung der Eltern, oder wurdest du gemobbt?
Bist du im Heim aufgewachsen, auf der Straße, oder sonstwo?

Alles so Dinge, die du vielleicht klarstellen müsstest, damit man sich ein genaueres Bild machen kann, sonst bleibt es ein Rätselraten. Und natürlich ist es NICHT normal, sich ständig schlecht zu fühlen. LG
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Wenn man sein Leben nur dann als sinnvoll empfindet, wenn man zufrieden und glücklich ist, dann erscheint mir das doch auch ziemlich fragwürdig. Das wäre unter anderem auch ein Leben ohne jeglichen Tiefgang.

Im Prinzip stellst Du wohl auch die Theodizeefrage.

Meine gesamte Lebenserfahrung zusammengefasst, scheint es mir doch so zu sein, dass hinter allem ein Sinn (und Zweck) steckt. Die Alternative hieße Chaos. Und dieses Erspüren von Sinn relativiert in meinem Leben so manches Leid. Ich vermute auch, dass in unserer menschlichen Unwissenheit die Unerklärbarkeit des Leidens seinen Sinn hat. Und einfach nur glücklich sein erscheint mir wie gesagt auch etwas zu sinnlos. Vielleicht gehört auch so etwas wie Verdienst oder Glückswürdigkeit dazu.

Letztendlich bleibt uns Menschen wohl nur, im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten die jeweils passendste Antwort zu geben. Selbst wenn die Handlungsmöglichkeiten manchmal gegen Null gehen.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!

Dass du nach Glück und Zufriedenheit suchst, halte ich für total menschlich und auch logisch. Wer will schon leiden, wenn man nicht gerade masochistisch veranlagt ist? Dass man sich damit abfinden muss, dauerhaft unglücklich zu sein, denke ich gar nicht.

Ich denke aber nicht, dass es bei den guten und schlechten Tagen direkt auf eine Zahl ankommt oder man da abzählen kann. Manchmal können Erlebnisse und gute Tage so gut sein, dass sie locker zahlreiche schlechte aufwiegen.

Interessant wäre vielleicht für dich, zu schauen, was richtige gute Tage bei dir sind. Was willst du erleben? Was wäre ein guter Tag? Was würde im Kopf dafür sorgen, dass du mit Zuversicht denkst? Und bei den schlechten Tagen vielleicht zu versuchen, zu schauen, was sie so schlecht macht. Ob das auch äußere Dinge sind und ob und wie du sie beeinflussen kannst.

Alles Gute!
 

lowrider_lu

Mitglied
Siehe Überschrift. Wie geht ihr damit um? Wie haltet ihr die viele schlechten Tage aus, wenn ihr wisst, dass es so wenig positives gibt?
Ich finde das ist absolut Ansichtssache. Es mag zwar schlechte Tage geben, aber die Frage ist, was ist es an dem Tag, das ihn deiner Meinung nach so schlecht macht? Und was gibt es an dem Tag, dass ihn eigentlich überhaupt nicht schlecht macht, sondern im Gegenteil. Ich zum Beispiel wache jeden Tag auf und das erste was ich mach ist es daran zu denken, dass ich dankbar bin aufgewacht zu sein. Dass ich weiterhin diese Lebenserfahrungen machen darf. Klar auch wenn man mal was schlechtes an dem Tag passiert, ich versuche nicht daran festzuhalten sondern es loszulassen damit wieder Platz ist für das Positive.
 

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