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Weiterqualifizierung im Bereich Personalwesen - sinnvoll oder nicht?

Hallo,

ich habe schon seit Langem das Problem, dass ich mit meiner Büro-Ausbildung nie was Ordentliches finde und es ist mir langsam einfach zu doof, immer nur für irgendwelche Tätigkeiten abgestellt zu werden, für die sich selbst die Azubis zu schade sind. :rolleyes:

Als ich dann ein wenig bei der IHK und anderen im Internet nach Weiterbildungen geschaut habe, ist mir eine Weiterbildung im Bereich Personal ins Auge gestochen und ich habe mich in den Bereich ein wenig eingelesen und finde ihn bisher sehr interessant. Die Frage ist, würde sich sowas lohnen? Wie sehr sind Mitarbeiter in Personalabteilungen denn gesucht?
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo Du, hallo Froosch.

So als Mitarbeiter einer Behörde lehne ich vielleicht nicht allzu arg aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass ziemlich alle Betriebe chronisch unterbesetzt sind.
Im Bereich der Beamten ist es zB so, dass eine Stelle ausgeschrieben werden muss. Da der Rechtsweg beschritten werden kann, legen es Leute gerne darauf an, wenn sie eine Stelle bei gleicher Qualifikation NICHT bekommen aber gerne hätten. Man leistet halt Dienst auf einer höher bewerteten Stelle, dann kommen Beurteilungen, dann wird entsprechend der Stelle befördert. Damit ist dann da aber der Weg zu Ende und es geht wo anders wieder los.

Parallel dazu wird viel darauf geachtet, dass jeder seine Kompetenzen behalten kann. Klar könnte man durch Erfahrung auch manchmal die arbeit des Vorgesetzten machen, was der aber garantiert nicht will, da er ja auf seinem Job zu glänzen hat. Wie sonst soll eine gute Beurteilung funktionieren wenn darin steht: "erreicht sein Arbeitsziel, in dem er Untergeben die Arbeit überlässt, die sie genau so gut machen?"

Im Ergebnis ist es also so, dass fast alle die Arbeit von höher dotierten Stellen machen und dass überall Leute fehlen, weil die Stellen (noch) nicht besetzt sind oder besetzt werden können und die Ausschreibungen dauern.

Desweiteren gibt es das Problem der Verwaltungsonanie und Statistikerei.

Murphys Gesetzt sagt, dass der Anfall der Arbeit sich mit der zahl der Beschäftigten potenziert.

Das liegt daran, dass jedem in seinem Bereich ein bisschen Kompetenz zusteht. Administratoren lassen sich bei EDV Systemen gerne immer noch mal die eine oder andere Verschlimmbesserung einfallen, die es vorher nicht gab aber die danach verpflichtend ist. So werden Daten über Daten in mehreren Systemen parallel und nacheinander verfasst,wenige Systeme sind mit den anderen verknüpft und jeder besteht auf der Wichtigkeit seines Systems.
Dass man dann mit dem Bauch nicht mehr vor den Tisch kommt, ist klar.

So ähnlich wird es auch in dem Beispiel der TE laufen.

Lehrliche sind zum lernen da und nicht für routine, Angestellte sind qualifiziert und schieben den Berg nach unten weiter, weil sie es dürfen. Unten an der Basis wird geplockert bis der Arzt kommt, sitzt dann aber da jemand, der geistig vollkommen unterfordert ist, so schläft er trotz Hektik ein.

Die Lösung für ihn kann nicht sein, sich durch versuchten Fleiss hochzuarbeiten, da er an den anderen nie vorbei kommen wird.
Es kann also nur klappen, indem man sich qualifiziert und an anderer Stelle deutlich höher einsteigt und damit einen anderen Status auf den Schulterklappen demonstriert.

Tja...

Leider ist es aber nicht damit getan, dass man sich - irgendwie - qualifiziert, sprich am Markt vorbei.
Man muss sich vorstellen, wie viele Juristen heutzutage auf den Markt geworfen werden, und wie intensiv im Gegensatz zu diesem Potential eine Berliner? Firma an einem Programm arbeitet, in das man sein Problem eintippt, und welches das rechtlich perfekte Ergebnis verhandlungssicher ausspuckt.
Vergleiche Seiten wie " Flugverspätung Punkt de, Verkaufen Sie uns ihre Forderung".
Hat die Sache Erfolg, so wird es künftig ein Riesenprogramm geben, in das komplette Konzern-Übernahmen eingetippt werden. Anwälte mit allumfassenden Kenntnissen braucht dann keiner mehr. Man braucht aber TippFräuleins.

Angesichts der Tatsache, dass grössere Firmen zunehmend versuchen zu fusionieren - und damit den zweifachen Verwaltungskopf einsparen wollen und gleiche Ziele effektiver versuchen zu erreichen ( Vgl die vielfachen Versuche der Automobilindustrie, auf derselben PKW Plattform einen Seat und einen VW anzubieten oder Renault/Peugeot/ Citroen, BMW/Rover, GM/Opel) werden zwar die Firmenköpfe kleiner aber die Anzahl der Mitarbeiter und deren Verwaltung steigt an.
Komplett falsch kann also eine Qualifikation in der Richtung nicht sein.

Um noch einmal auf den ÖD zurück zu kommen:
Wenn man erst einaml den Einstieg hinter sich hat, so kann man sich dann zügig auf eine Wunschstelle bewerben. Ich behaupte, dass die Stellen so gemacht sind, dass jeder mit seiner Grundausbildung sich einarbeiten (einarbeiten!) kann, ohne heillos überfordert zu werden.
Man spekuliert allerdings - und auch das soll es lt Nähkästchen geben - gerne schon mal damit, eine Stelle derart zu beschreiben, dass sie nur auf einen (nämlich den Wunschmitarbeiter) zutreffen kann.
Das geht ziemlich leicht, indem man all dessen Qualifikationen als Voraussetzung abschließend beschreibt und dadurch die anderen ausschließen kann, die einen Teil dessen nicht mitbringen.

Für derartige Diskussionen gibts dann zum Glück aber Personalfachleute und Anwälte.:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 71014

Gast
Weiterbildung im Bereich Personal ins Auge gestochen und ich habe mich in den Bereich ein wenig eingelesen und finde ihn bisher sehr interessant.
Kommt sicher auch immer auf die Region an, in der du lebst und arbeitest.
Personaler sind heutzutage auch gerne mal Akademiker (BWLer), die damit zwar unter ihren Möglichkeiten bleiben (wollen), aber aufgrund ihrer akademischen Ausbildung gern genommen werden.

Lebst du in einer Region, die dem demografischen Wandel unterlegen ist, mach die Weiterbildung. Wenn du in einem Ballungsgebiet lebst würde ich es abwägen.

Weiterbildung an sich schadet aber nie, das mal nebenbei.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hallo AngryBird,
die zentrale Frage ist, WAS willst du denn tun?
Ich würde nicht einfach bei der IHK etwas lernen, was im weitesten Sinne für das Büro tauglich ist, sondern ein Ziel ins Auge fassen.

Bodenschatz hat ja den öffentlichen Dienst angesprochen. Dafür brauchst du je nach Laufbahn zb einen Angestelltenlehrgang und kannst dich danach auf verschiedene Stellen bewerben - aber ohne Gewissheit im Personalwesen zu landen. Im öffentlichen Dienst ist man gut aufgehoben wenn man offen gegenüber Tätigkeiten ist, vielleicht mal 10 Jahre im Sozialamt, 10 Jahre im Bauamt und den Rest im Personalamt leisten will.

Natürlich suchen auch viele private Firmen Mitarbeiter im Personalwesen. Hier würde ich (falls nicht schon vorhanden) auf Kenntnisse in der EDV setzen. Microsoft Produkte etwas sind absolutes Minimum, bei internationalen Firmen gerne Fremdsprachenkenntnisse. Du siehst - das Anforderungsprofil kann sehr unterschiedlich sein.

Viel Erfolg!
 
Hallo AngryBird,
die zentrale Frage ist, WAS willst du denn tun?
Ich würde nicht einfach bei der IHK etwas lernen, was im weitesten Sinne für das Büro tauglich ist, sondern ein Ziel ins Auge fassen.

Bodenschatz hat ja den öffentlichen Dienst angesprochen. Dafür brauchst du je nach Laufbahn zb einen Angestelltenlehrgang und kannst dich danach auf verschiedene Stellen bewerben - aber ohne Gewissheit im Personalwesen zu landen. Im öffentlichen Dienst ist man gut aufgehoben wenn man offen gegenüber Tätigkeiten ist, vielleicht mal 10 Jahre im Sozialamt, 10 Jahre im Bauamt und den Rest im Personalamt leisten will.

Natürlich suchen auch viele private Firmen Mitarbeiter im Personalwesen. Hier würde ich (falls nicht schon vorhanden) auf Kenntnisse in der EDV setzen. Microsoft Produkte etwas sind absolutes Minimum, bei internationalen Firmen gerne Fremdsprachenkenntnisse. Du siehst - das Anforderungsprofil kann sehr unterschiedlich sein.

Viel Erfolg!
Also ich strebe definitiv eine Tätigkeit im Personalwesen an, sprich, Arbeitsverträge aufsetzen und versenden, Zeiterfassung, Bewerbermanagement etc. , da mich dieser Bereich sehr interessiert, aber ich als Quereinsteiger leider keine Chancen habe (schon oft versucht in verschiedensten Unternehmen).

Mit "nur" Bürokauffrau kommt man halt nicht weit, daher diese Idee der Weiterbildung. Im ÖD braucht man - meines Wissens nach - eine entsprechende Ausbildung z.B. als Verwaltungsfachangestellte, zumindest kam auf meine Bewerbungen immer eine dementsprechende Resonanz.

Ich weiß halt auch nicht, wie lang so eine Weiterbildung dauern sollte, damit der Personaler sagt "Das ist was Ordentliches, die laden wir mal zum Vorstellungsgespräch ein!" Ich habe jetzt z.B. eine gefunden, die dauert 15 Tage in Vollzeit, auch IHK, was mir aber massiv kurz vorkommt. :/
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Also ich strebe definitiv eine Tätigkeit im Personalwesen an, sprich, Arbeitsverträge aufsetzen und versenden, Zeiterfassung, Bewerbermanagement etc. , da mich dieser Bereich sehr interessiert, aber ich als Quereinsteiger leider keine Chancen habe (schon oft versucht in verschiedensten Unternehmen).

Mit "nur" Bürokauffrau kommt man halt nicht weit, daher diese Idee der Weiterbildung. Im ÖD braucht man - meines Wissens nach - eine entsprechende Ausbildung z.B. als Verwaltungsfachangestellte, zumindest kam auf meine Bewerbungen immer eine dementsprechende Resonanz.

Ich weiß halt auch nicht, wie lang so eine Weiterbildung dauern sollte, damit der Personaler sagt "Das ist was Ordentliches, die laden wir mal zum Vorstellungsgespräch ein!" Ich habe jetzt z.B. eine gefunden, die dauert 15 Tage in Vollzeit, auch IHK, was mir aber massiv kurz vorkommt. :/

Fürs Aufsetzen von Arbeitsverträgen neigen Arbeitgeber gerne dazu, diese von einem Anwalt vornehmen zu lassen.

Wäre ein BWL Studiengang als Fernstudium nix für dich? Das könnte dir definitiv die Türen ins Personalwesen öffnen.
 

Darknessgirl

Aktives Mitglied
Im Personalwesen sehe ich das Problem, dass dir die Praxiserfahrung fehlt. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Unternehmen Bewerber vorziehen, die sich bereits mit der Lohnabrechnung auskennen. Alleine mit Bewerbermanagement etc. wird man kaum eine Stelle besetzen und Zeiterfassung läuft heutzutage großteils automatisiert (bei uns im Unternehmen beschäftigt sich damit jedenfalls niemand mehr, die Mitarbeiter drucken ihre Zeitkonten selbst aus).

Informiere dich also am Besten mal über eine mögliche Praxisphase, ich weiß nicht, ob das Teil der IHK-Ausbildung ist. Wenn nicht und du keine Möglichkeit für ein Praktikum etc. siehst, würde ich es eher sein lassen.

Wenn es nur um das Bewerbermanagement geht, kannst du ansonsten vielleicht auch mal in Richtung Zeitarbeitsfirmen als Arbeitgeber denken, die brauchen ja ebenfalls Recruiter und sind vielleicht offener Quereinsteigern gegenüber.
 

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