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Weinen und trotzdem stark sein müssen....

ChrisiW.

Mitglied
Hi, vlt finden es manche blöd, aber ich muss einfach schreiben.

Ich habe einen schweren Schicksalsschlag erlitten.
Es war erst vorgestern als meine Mutter mich anrief. Sie weinte nur und konnte nicht mehr sprechen. Ihre Freundin musste mir dann sagen das mein Vater gestorben ist. Ich wusste weder ein noch aus. Ich versuchte dann so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Als ich dann endlich im Garten war wo er auch verstorben ist bin ich erstmal weinend zusammengebrochen. Das einzigst gute war das er nicht leiden musste. Es war ein Sekundentod, und das für mich aufbauende war das er seinen Sturz und alles NICHT mitbekommen hat. Das Herz stand da schon still. Es ist verdammt schwer, aber ich muss ja auch eine Stütze für meine Mutter sein, besser gesagt ich will. Aber gestern Abend als meine Schwester auch endlich zuhause war ( sie arbeitet im Ausland) war meine Stärke dahin. Ich sehe ihn immer unten liegen und wie er ausgesehn haben muss. Aber meine Mutter sagte er sah ganz ganz friedlich aus, wie wenn er schläft. Aber ich kann es einfach nicht verstehen das mein Vater nicht mehr bei uns sein kann. Ich werde ihn nie wieder sehn, nie wieder mit ihm sprechen können, keine Faxen mehr machen und nix. NIE WIEDER !!!!
Das will einfach nicht in meinen Kopf. Er war nicht krank und nichts. Von jetzt auf dann. Ich glaube aber es wäre viel viel schlimmer wenn er hätte vorher noch leiden müssen mit irgendwelchen Schmerzen. War nicht so. Er hat nichts mitbekommen. und meine Mutter war bis zum Schluss bei ihm, das ist mein einziger Trost.
Ich weiss auch das er nie wirklich weg sein wird, weil er in meinem Kopf und in meinem Herzen ist. Für immer!! Aber es ist schwer zu verstehen und zu akzeptieren. Ich sag dann auch immer das er jetzt bei seiner Mama oben ist und das er sich freut. Das er viele Leute oben wiedertrifft und seine Späße jetzt dort macht. Heut Nacht habe ich auch von Ihm geträumt, wie er Rasen mäht. Ich weiss nicht wie ich das alles beschreiben soll, aber ich sag mir die Sachen halt so das er doch noch bei mir ist und auch mich aufpasst. Das er auf mich herabschaut und vlt auch einige Sachen steuert. Jetzt im nachhineinreimen sich auch so viele Sachen zusammen. Mein Freund musste ihn vor einigen Wochen auch in die Hand versprechen das wenn er mal nicht mehr da ist, er auf uns aufpasst. Er hatte sich am Freitag auch herzlich von meiner Mutter verabschiedet als er in den Garten ist mit Umarmung und Küssen, wie man es nicht kannte wenn er gleich wieder kommen wollte. Wie wenn alles so sein musste.
Aber ich versteh es trotzdem nicht, ich beruhige mich halt mit solchen sachen das ich sage er schaut halt jetzt von oben runter und das er jetzt da oben von seiner Mama wieder bekocht wird usw. Wenns regnet sag ich immer das er wieder seine Pflanzen gießt. Ich weiss einfach nicht wie ich anders damit umgehen soll.........
Vielleicht kann das ja jemand von ech nachvollziehen.......
 
O

OldCat

Gast
Hallo . Verstehen kann und will es niemand der einen geliebten Menschen verliert. Dein Vater hat nicht leiden müssen auch das kann kein Trost sein. ERINNERUNGEN Aber werden Dir eines Tages Trost geben können. Erinnerungen leben ewig. Ich finde es gut das Du Dir alles von der Seele schreibst. Aber laß Deine Trauer zu deine Mutter und Deine Schwester trauern auch tragt gemeinsam den Schmerz und teilt Eure Erinnerungen. Du mußt nicht stark sein sei einfach Du ! Ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft und Zusammenhalt den das ist es was Trost geben kann. Zusammenhalt und die Kraft zu sagen : Ruhe in Frieden den in meinem Herzen lebst Du ewig. Lg
 

Kannja

Aktives Mitglied
Liebe Chrisi,

es tut mir wahnsinnig leid für Dich und Deine Familie! Ich kann mir sehr gut vorstellen wie Du Dich jetzt fühlst... wahrscheinlich eine Mischung aus Hilflosigkeit, innerem verleugnen und immer noch hoffen Dein Pappa käme gleich doch zur Tür herein, Trauer natürlich, Verzweifelung.... und dann aber auch wieder eine gewisse Taubheit: Der Schock! Es ging alles so schnell... und wenn man jemanden von geburt an gekannt und geliebt hat, von ihm ein Leben lang begleitet wurde - wie soll man da so schnell begreifen können, dass er wirklich einfach von einer Sekunde zur anderen nicht mehr da ist? Fühl Dich gedrückt von mir! Ich weiß es gibt jetzt keinen Trost... Du und Deine Familie könnt Euch jetzt nur gegenseitig in Eurer Trauer stützen.

Mein Vater ist vor einem Jahr gestorben - ein plötzlicher Herztod. So wie Dein Pappa war meiner auch total lebensfroh, energiegeladen, jugendlich... niemals hätte man mit seinem Tod rechnen können! Auch ich habe an diesem morgen einfach einen Anruf bekommen. Seine Lebensgefährtin sagte mir aus dem nichts heraus: "Komm schnell her! Sie haben versucht ihn wiederzubeleben, nimm Dir ein Taxi!" Ich habe in dem Moment ja gar keinen Zusammenhang genannt bekommen, auch das Wort "Tod" war ja nicht gefallen... also begann ich einerseits vor Schock und Schmerz zu zittern und zusammen zu brechen, doch dann widerum begriff ich wie in einer Trance wohl doch noch nicht recht dass es Realität und kein Alptraum war... Ich werde nie vergessen wie ich allen ernstes noch erstmal ins Bad ging, mir die Zähne putze, etwas schwarzes anzog... die größtmögliche Katastrophe meines Lebens und ich mache solch banale, unnötige Dinge, wie ein Roboter... es ist ein Wunder, dass ich nicht völlig durchdrehte und mich aus dem Fenster stürzte oder ähnliches, denn ich war ja ganz allein. Das sollte man eigentlich auch niemandem antun, ihm eine Todesnachricht so beistandslos am Telefon an den Kopf zu hauen und ihn dann allein damit stehen zu lassen. Selbst die Polizei kommt ja normalerweise persönlich...

Jedenfalls kam dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ein Freund den ich noch hatte anrufen können, um mich zum Haus meines Vaters zu bringen und auch er zweifelte ob das mit dem Wiederbeleben denn wirklich "tod" hieße... ich wußte innerlich irgendwie sehr wohl, dass es kein Irrtum war... dennoch klammerte ich mich verzweifelt an das letzte bisschen Hoffnung etwas missverstanden zu haben. Doch als wir beim Haus ankamen stand da nur noch ein Polizeiwagen... Krankenwagen und Notarzt waren bereits gefahren.... Ich ging ins Haus, im dunklen Flur begegneten mir zwei junge, sehr betroffen wirkende Polizisten, sprachen mir gleich förmlich ihr Beileid aus. Und ich dachte nur, dass die ganze Szene wie aus einem Film wirkte, so ein Klischee, so unwirklich und surreal. Mein Vater lag noch hinter geschlossener Tür in seinem Schlafzimmer und seine Lebensgefährtin sagte auch (wie Deine Mutter) er würde so friedlich und zufrieden aussehen. Und ich solle ihn mir doch anschauen. Doch ich hatte unsägliche Panik davor, nie im Leben hätte ich das in meinem ohnehin so großen Schock ausgehalten. Es hätte wohl ZU real gemacht dass mein über alles geliebter Dad wirklich tod ist. Und ich hatte Angst ihn so zu sehen.

Ich habe meinen Dad allerdings ein paar Tage später im Beerdigungsinstitut doch noch einmal angeschaut und in Ruhe Abschied genommen. Es war tatsächlich kein bisschen gruselig, er sah wirklich aus als wenn er schläft. Ihn wenigstens noch dieses eine Mal sehen zu dürfen hat mir sehr geholfen. Ich kann es auch Dir nur sehr empfehlen. Denn grade wenn jemand so schlagartig von uns geht, ist das Gefühl keine Chance gehabt zu haben sich zu verabschieden fürchterlich.... es ist als hätte einem jemand den geliebten Menschen einfach plötzlich hinterrücks gestohlen.

Was ich Dir sagen kann ist: Es wird noch lange, lange sehr weh tun. Das Leben ist anders nach solch einem einschneidenden Schicksalsschlag. Du wirst Deinen Vater immer lieben und vermissen. Gesteh Dir die Zeit zu richtig zu trauern - egal was andere Menschen vielleicht für dumme Urteile darüber fällen werden ab wann man ihrer Meinung nach wieder "normal" funktionieren müsse. Manch einer sagt einem allen ernstes schon bei der Beerdigung "Nun muss das Leben aber weiter gehen, schau jetzt nach vorn!"... dabei beginnt danach erst die Realität und damit auch die Trauer richtig bei einem anzukommen. Bei mir setzte das eigentliche Begreifen, dass mein Dad WIRKLICH niemals wieder kommen wird, sogar erst nach einem halben Jahr an... und der Gedanke ist mir auch jetzt noch so schwer und fremd.

Wie gesagt, fühl Dich einfach gedrückt - ich wünsche Dir alle Kraft der Welt! Und wenn Du nochmal darüber reden magst, kannst Du mir sehr gern schreiben.

Alles Liebe für Dich und Deine Familie! Ich weiß, es ist so schwer...
 

ChrisiW.

Mitglied
Ja ok des muss halt jeder selber wissen, mein Vater z.b. wollte nicht das ihn nochmal jemand im Sarg sieht.
Und das mach ich auch nicht, obwohl ich auch überlegt habe. Mir hat aber jeder abgeraten weil ich ihn dann in meinem Kopf nur noch im Sarg liegen sehe. Also werde ich es woh lieber lassen. Heute waren wir beim Bestatter und sehr viele wichtige Fragen für mich haben sich auch geklärt, wo ich auch wieder ein Stück weit innerliche Ruhe finde. Ich musste auch noch sehr viele male fragen ob er wirklich friedlich aussah oder irgendwelche Verletzungen hatte. Aber nix, friedlich und unverletzt. Ich habe auch noch gebeten das sie mir von meinem Vater noch eine Strähne abschneiden, das brauch ich für mich einfach als Trost....
 

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