Meines Wissens wurden die Kreuzzüge sehr wohl von Christen geführt mit dem unbedingten Willen, das Christentum zu verbreiten.
ja, offiziell schon.
die realität gestaltete sich schon im kreuzzug der bauern anders: schon als die kreuzfahrer durch das (christliche) ungarn zogen, ging das plündern und brandschatzen los - wobei die ungarn sich selbstverständlich wehrten.
einer der weiteren kreuzzüge war schnell zu ende, weil sich die kreuzfahrer mit byzanz zerstritten. byzanz - bekanntermaßen christlich-orthodox - half ihnen bei logistischen problemen - weil man sich aber über den preis nicht einig wurde, wurde byzanz von den kreuzfahrern geplündert.
auch im 'heiligen land' waren die fronten nicht immer klar, so gab es durchaus schon mal (wechselnde) allianzen, so dass schon mal christen gegen christen sowie moslems gegen moslems kämpften.
man kann die kreuzzüge nicht auf glaubensdifferenzen reduzieren - klappt analog dazu beim 30-jährigen krieg auch nicht: das katholische frankreich unterstützte ab 1635 die protestantische seite (wenn auch nicht aktiv krieg führend), weil das habsburgerreich der größere rivale war.
PS @lena: das hört man von moslemischer seite auch immer gerne: wer anschläge verübt, kann angeblich kein moslem sein. ist aber fadenscheinig.
so, als würde man sagen, dass der brandanschlag von solingen nicht von deutschen verübt worden sei, weil ein echter deutscher so was ja nicht machen würde.
kollektivschuld bringt einen nicht weiter - andererseits darf man es sich auch nicht so einfach machen wie der mathematiker auf der löwenjagd: dieser zäunt sich selber ein und definiert sein gehege als 'draußen'.......